Neue Abiturtermine in Hessen

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blobbfish
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Di 21. Sep 2004, 15:39 - Beitrag #1

Neue Abiturtermine in Hessen

Hallo,
wir hatten letzen Mittwoch Vollversammlung der Klassen 13 zum Thema Abitur, es wurden unter anderem die Abiturtermine bekanntgegeben. Diese liegen aber nicht wie sonst üblich im Mai/Juni sondern aufgeteilt: Die drei schriftlichen Prüfungen sind Mitte/Ende März also noch vor den Osterferien. Die beiden mündlichen Prüfungsfächer liegen wie gewohnt im Mai/Juni.

Nachdem wir dann schriftliches Abi hinter uns haben, haben wir noch bis zum 15. Mai Unterricht, bekommen dann unser Halbjahreszeugnis. Der Satz Klausuren des 2. Halbjahres liegt dann auch nach den Osterferien, vorher ist ja quasi keine Zeit mehr.

Lerntechnisch ist das sicherlich nicht schlecht, für die schriftlichen muss man generell weniger lernen und den Hauptteil für die Mündlichen nach den schriftlichen Prüfungen machen. Das entlastet da man nicht mehr für alle gleichzeitig lernen muss. Andererseits ist das Abitur ja eine Abschlussprüfung sollte also am Ende der Schullaufbahn stehen und nicht vor dem Ende. Im Studium sind die Klausuren ja auch am ende des Semesters und nicht vor dem Ende des Semesters, in Hinsicht auf das Studium also auch nicht so gut.

Rosalie
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Di 21. Sep 2004, 15:46 - Beitrag #2

das ist ja sehr interessant, was Du da schilderst. Ihr habt schriftliches und mündliches Abitur in fünf Fächern? Sind es fünf verschiedene Fächer oder überschneiden sich diese? Und warum mußt Du für das schriftliche weniger lernen?

Ich kenne es nur so, das in drei Fächern schriftliches Abitur geschrieben wird und dann in einem Fach das Kollogium sprich: mündliches Abitur, für das man aber erfahrungsgemäß - da auch kein Leistungskursfach - nicht soviel lernen muß, sondern improvisieren kann. Meine Erfahrungen kommen aus Eurem Nachbarland .... dem bayerischen Freistaat :D

Traitor
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Di 21. Sep 2004, 15:47 - Beitrag #3

Ähm, was ist das denn für ein seltsames System? Entweder der Aufbau bei euch war schon vor dieser Änderung deutlich anders als bei uns, oder ich steige irgendwo in deinen Äußerungen nicht durch.
In NRW sah/sieht es so aus:

13/I bis Januar. Zwei normale Klausuren, normale Bewertung, etc pp.

13/II Januar bis Osterferien (theoretisch auch noch eine Woche danach, aber die ist de facto Nonens). 1 Klausur, die sogenannte Vorabiturklausur, bereits im Zeitrahmen wie die eigentliche Abiprüfung. Deshalb auch nur in den Abifächern Klausur, alle anderen werden mündlich. (hier gibt es 3 schriftliche, 1 mündliches Abifach, im Vorabi sind alle 4 noch schriftlich).

Abiprüfung: Nach den Osterferien innerhalb von zwei Wochen die drei schriftlichen, mit etwas Abstand die eine mündliche.


Was mich an deinen Ausführungen zu eurem neuen Modell nun sehr wundert:
a) wie können die 13/II-Klausuren im Herbst liegen?
b) wieso sind bei euch die mündlichen Prüfungen lernintensiver als die schriftlichen? Bei uns ist das mündliche Fach ein GK, von den schriftlichen 2 LKs, die definitiv lernintensiver sind (zumindest bei Naturwissenschaften und anderen sinnvollen Fächern, bei Deutsch, Englisch oder ähnlichem ist Lernen an sich ja fragwürdig)
c) was für ein Unterricht soll noch gemacht werden, wenn die Abschlussprüfungen schon vorbei sind?
Wobei c natürlich eher eine Frage an das Ministerium sind, da das dich selbst ja schon verwundert hat.

Ach ja, d) gilt das für dich schon, oder erst in späteren Jahren?

blobbfish
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Di 21. Sep 2004, 16:09 - Beitrag #4

In Hessen kommt auch Zentralabitur, daher haben wir auch fünf Prüfungsfächer, 3 schriftlich, eines mündlich und eines mündlich, kann aber durch eine Präsentation oder eine Halbjahresarbeit ersetzt werden. Immer wieder schön zu sehen, wie sich Leute drüber wundern. Ich find's dämlich und wenn ich euch noch erzähle, nach welchen Kriterien man wählen muss fällt ihr um und was man beim einbringen der Kurse beachten muss ... aber das ist eigentlichs chon ein Thema für sich.

Mit wneiger für das Schriftliche lernen meinte ich, dass man schlichtweg weniger Stoff hat. den ein Teil des Stoffes kommt ja erst nach dem schriftlichen Abitur dran. Da kommt dann wohl das, was man vorher schon hätte machen sollen. Für die mündlichen Fächer kann man dann auch noch sinnvoll lernen (vom Zeitdruck her), weil weniger gleichzeitig gelernt werden muss.

Mit den Vorabiklausuren, soweit ich weiß wird das den Lehrern überlassen. für gewöhnlich sind alle Klausuren zweistündig. Die zweite Klausur des ersten Halbjahres der 13 darf allerdings als Abiturvorbereitung in jedem Fach dreistündig geschireben werden. Kann muss aber nicht, liegt am Lehrer.

a) Indem man Osterferien und Herbstferien vertauscht ;) Habe es editiert, mein Fehler. Die leigt dann nach den Osterferien, Klausur wird auch imho in allen fächern geschireben die man bis dato noch hat, geht ja ins Abi mit ein.
b) Sind sie eigentlich nicht habe ich meine ich so auch nicht gesagt. Im verhältnis sind allerdings nicht mehr so lernintensiv wie früher, da ja weniger Stoff.
c) Wie gesagt der, der noch nicht gemacht wurde. Unsere Lehrpläne sind sowieso vollgestopft wie sonstwas, wenn man das schafft muss man einen wirklich guten Kurs haben oder aber konsequent durchziehen was zum Leidwesen der Schüler ginge.
d) Das gilt für mich.

Da ich grade den Wisch sehe wo die Daten draufstehen kommt der hier mal kurz:
08.02.2005 - Festlegung der 5 Prüfungsfächer
16.-21.03.2005 - schriftliche Abiturprüfungen
21.03.2005 - Abgabe der schriftlichen Ausarbeitungen zu den bes. Lernleistungen (Entspricht den Halbjahresarbeiten, aus irgendeinem Grund haben sie einen anderen Namen)
22.03.2005 - Ausgabe der Aufgaben für die Präsentation (5. Abiturprüfungsfach)
13.05.2005 - Abgabe der Dokumentation über den ablauf der Präsentationen
13.05.2005 - Zeugnisausgabe (Unterrichtsende) / Meldung der 22 Grundkurse
23.-25.05.2005 - Kolloquien zu den bes. Lernleistungen und Präsentationen
06.-10.06.2005 - restliche mündlichen Prüfungen

Traitor
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Di 21. Sep 2004, 17:46 - Beitrag #5

Es ist wirklich faszinierend, was sich für Unterschiede zwischen den Bundesländern auftun...

2a) Bei euch sind alle Oberstufenklausuren zweistündig? Klingt hübsch lässig. Bei uns waren GKs dreistündig, LKs vierstündig, seit der 12. Die Vorabiklausuren (in der 13II, nicht 13I) dann vier- bzw sechsstündig.

2b) Ihr legt die Abifächer erst einen Monat vor Prüfungsbeginn fest? Bei uns war die Festlegung irgendwann im Herbst, Oktober oder sowas, also ca 5 Monate vor den Prüfungen.

Zu den alten Punkten:
a) abgehakt
b) Missverständnis, abgehakt
c) de facto sinkt also einfach der Anteil des Stoffes, der in der Prüfung drankommt. Das ändert dann aber doch massiv deren Stellenwert und Aussagekraft, sprich ihre Gewichtung für die Endnote müsste eigentlich sinken?
d) abgehakt

blobbfish
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Di 21. Sep 2004, 18:00 - Beitrag #6

Jo, die Schulsysteme sind schon sehr unterschiedlich. In BaWü gibt es beispielsweise gar keine Leistungskurse mehr. Man muss bestimmte Fächer nehmen und darf sich da noch ein oder zwei Neigungsfächre aussuchen, frag da am besten mal den Proxy, als Schwabe hat er Ahnung.

2a) Ist auch hübsch lässig, allerdings schreiben wir in Deutsch konsequent dreistündig und die letzte Physikklausur war auch unplanmäßig dreistündig. Unser Lehrer hatte halt Lust dazu. Wenn ich recht informiert bin sind unsere Klausuren für's schriftliche je vierstündig aber da will ich mich nicht festlegen.

2b) Offizell ja, wir sollen aber vor den Winterferien schon Bescheid geben wegen Schulamt und so weiter. Aber man kann es noch ändern bis zum besagten Termin.

c) Gewichtung im Abitur ist imho die gleiche.

Traitor
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Di 21. Sep 2004, 18:37 - Beitrag #7

Macht mir irgendwie den Eindruck, als ob das vielgescholtene NRW im Vergleich zu Hessen noch das anspruchsvollere und strengere System hätte...

c) finde ich dann durchaus etwas ungerecht. Wir haben 6stündige Klausuren über mehr Stoff, und die werden im Vergleich zu den normalen Noten genauso gewichtet wie eure 4stündigen zu weniger Stoff... an den Noten an sich wird es wenig ändern, mündlich und schriftlich sollten ja eigentlich meist eh nahe beieinanderliegen, aber in Sachen Lernaufwand und dessen Einfluss scheint das hiesige System dann definitiv das härtere zu sein.

Ok, nicht dass ich mich beschweren könnte, zuviel Lernaufwand gehabt zu haben... ;) Ich rede mal im Namen "der fleißigen Mehrheit" *hüstel*

norialis
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Mi 22. Sep 2004, 11:47 - Beitrag #8

Ich will euch noch weiter irritieren, meine Freundin hat dieses Jahr Abitur in Schleswig-Holstein gemacht. Die Vorabi-Klausur fand im November 2003 statt, die Abiklausuren vor den Osterferien, das mündliche Abi im Mai. Ach ja, zwischen schriftlichem Abi und Osterferien war eine Woche normal Schule, für die Zeit galt generelle Attestpflicht bei Fehlen. Und in den zwei Abiturwochen musste sie an den Tagen, an denen sie nix schrieb in den normalen Unterricht... Genauso übrigens auch bis zum letzten Tag vor ihrem mündlichen Abi, was besonders viel Sinn machte, weil nach und nach in den zwei Wochen mündlichen Abis immer weniger Schüler im Unterricht waren, halt die, die es schon hinter sich hatten... Liest sich wie n zwischending zwischen Hessen und NRW

Ich selbst fand unsere Aufteilung in NRW besser (gut, liegt schon n paar Tage zurück) Im Prinzip wie Traitor das geschrieben hat und in den zwei Wochen schriftliches Abitur war kein Unterricht, danach gabs vereinzelt Trefftage an der Schule bis zum mündlichen, wo allgemeine Sachen durchgesprochen wurden...

Ja, erschreckend wie unterschiedlich Schulsysteme sind, die dann durch PISA einheitlich beurteilt werden... Vielleicht ist es ein Fehler, dass Schulbildung reine Ländersache ist


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