Durch Einschüchterung zur Religion?

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Napf
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Do 23. Sep 2004, 19:39 - Beitrag #1

durch Einschüchterung zur Religion?

Neulich hatten ich in meinem Religionsunterricht einen Text von einem 17 jährigen der meinte das Kindern, so Grundschulalter, im Religionsuntericht Angst gemacht wird, dass sie durch Sünden nach dem Tod in die Hölle kommen und sich so an die Religion halten bzw glauben sollen. (Wobei es bei uns üblich is das in der Grundschule Pfarrer oder Vikare den Religionsunterricht unterrichten.)
Für mich hört sich das sehr absurt, da ich bisher behaupten kann das ich sowas nicht im Religionsunterricht erlebt habe.
Aber wie steht ihr dazu und hattet ihr im Religionsunterricht das Gefühl irgendwie eingeschüchtert zu werden?

Wombat
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Do 23. Sep 2004, 19:53 - Beitrag #2

In der Grundschule hatte ich Religionsunterricht bei einem Pfarrer. Lag wohl auch daran, dass die Schule, die ich besuchte, eine katholische war. dort wurde mir, soweit ich mich erinnern konnte keine Angst eingejagt. Wir lernten sehr viele Gebete und Kirchlieder (die ich bis heute immer noch auswendig kenne ^^).

Auf dem Gymnasium dann, ich glaube es war etwa 7. Klasse hatte ich eine Lehrerin, die so fanatisch bibel und katholisch fixiert war. Sie predigte mehr als irgend ein anderer Priester von der Hölle, von Sünden, von der Wertlosigkeit einer Frau, etc.
Geschichten über den Teufel wurden uns aufgetischt und es wurde behauptet, dass nur Katholiken in den Himmel kommen, selbst Protestanten ist dieser Ort verwehrt.

Und die Moral von der Geschicht ... sie landete irgendwann in der Klappse. Es dauerte zwar eine Weile, bis sich die Eltern der Schüler dagegen demonstrierten, aber immerhin hatten sie Erfolg.

Ich will mal behaupten, dass ich persönlich keinen Schaden davon getragen habe, aber dennoch gab es einige Schüler, die alles geglaubt haben.

Padreic
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Do 23. Sep 2004, 20:09 - Beitrag #3

Ich kann mich auch nicht erinnern, in meinen neun Jahren Religionsunterricht irgendwie eingeschüchtert worden zu sein, eher herrschte im Gegenteil eine Art von Alles-Egal-Haltung vor. Ich kann mich nur an einen Lehrer erinnern, der mir ausgesprochen christlich erschien, aber der war auch weit davon entfernt, uns unsere Sünden aufzuzählen. Mag vielleicht auch damit zusammenhängen, dass ich dem evangelischen und nicht dem katholischen Reli-Unterricht beiwohnte. Nicht, dass Protestanten generell ein geringeres Sünden-Bewusstsein hätten, aber ich habe das Gefühl, dass es mehr strenggläubige Katholiken als Protestanten in Deutschland gibt...

Padreic

P. S. In dieser Form passt der Thread, denke ich, nicht wirklich ins Philo-Forum. Deswegen ein sanfter Schubs von mir...

Traitor
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Do 23. Sep 2004, 20:55 - Beitrag #4

An meiner Schule gab es angeblich mal eine katholische Lehrerin, der vom Bistum die Lehrerlaubnis entzogen wurde, weil sie die gleichen Dinge gepredigt hat wie die Lehrerin von taboo.

Derartige Erfahrungen habe ich selbst aber nie gemacht. Einmal hatte ich in der 7 eine Lehrerin mit dem legendären Spruch "Ich finde es arrogant von dir, zu behaupten, dass du eine eigene Meinung hast", aber die fanden wir aufgrund ihrer Unfähigkeit schon damals eher amüsant als bedrohlich.
Der Lehrer, den ich seitdem hatte, war bei aller Christlichkeit sehr tolerant.

Um das ganze auf ein höheres Niveau als bloßes "ich habe dies und das erlebt" zu heben: Ich vermute, dass im allgemeinen Padreics Beobachtung zutrifft - es wird mehr teilnahmslose Relilehrer geben als "Fundamentalisten". Auch der normale Religionsunterricht tendiert inzwischen oft in Richtung "Ethik". Was an sich in meinen Augen durchaus wünschenswert wäre, nur degeneriert das durch die dafür unpassenden Lehrpläne und eben das Faktum, dass dieser Weg von desinteressierten Lehrern eingeschlagen wird, dann zu einer sehr halbherzigen und damit unsinnigen Veranstaltung.

norialis
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Do 23. Sep 2004, 23:49 - Beitrag #5

Eingeschüchter wurde ich bestimmt nicht, ich bin auch lange gern zur Kirche gegangen, mit Dienen und allem was dazu gehört. Respekt, den hab ich wohl gelernt, aber das empfinde ich positiv, Einschüchterung hingegen wäre ja ein Zwang und dem musste ich mich nie unterwerfen.

Ich hatte übrigens in der Grundschule auch einen Priester im Religionsunterricht, der sicherlich recht streng war, aber ich denk, das war auch gut so...

Tohuwabohu
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Do 14. Okt 2004, 19:12 - Beitrag #6

Ich hatte in der Grundschule die Frau eines (evangelischen) Pfarrers als Relilehrerin. Sie erzählte uns nie irgendwelche einschüchternden Geschichten, sondern erklärte im Gegenteil zum Beispiel dass der Teufel und die Hölle etc. totaler Quatsch seien... eingeschüchtert fühlte ich mich lediglich durch ihre wiederholten Ermahnungen doch bitte meine Mappe sauber zu führen ;-)

Jetzt habe ich seit der 5. Klasse einen Reli-Lehrer der sehstark in den Bereich Ethik geht, was ich gut finde. Er steht solchen Dingen wie der Hölle, den Heiligen oder dem Dogma der Jungfräulichkeit sehr kritisch gegenüber, schüchtert uns aber auch in dieser Richtung nicht ein. Er erklärt uns aber immer wieder das es Schwachsinnig sei als Frau der konservativen katholischen Kirche anzugehören und sie auch zu fördern, da diese zB vehement darauf besteht dass Frauen keine Priester werden dürfen. (Ich stimme ihm dazu, Frauen tretet aus der katholischen Kirche aus ! ) ;)


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