Musterung

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J.C.
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Mo 31. Jan 2005, 11:23 - Beitrag #1

Musterung

Kein Plan ob das hier reingehört. Ich finde schon.

Habe am Freitag nun doch meinen Musterungsbescheid bekommen.
18.2. darf ich um 0730 antanzen.

Da ich eigentlich nicht vor habe zum Bund zu gehen, wollte ich mich mal informieren, wie ich am besten verweigere.
Meine Gründe, nicht zum Bund zu gehen, sind folgende:

1. Entfernung:
Ich komm somit nur am WE heim, hab kaum Zeit für meine Freunde, Familie usw.

2. Vergütung/Lohn/Gehalt:
Als Soldat bekomm ich weniger Geld, als ich es als Zivildienstleistender bekomm.

3. Arbeitsklima:
In der AGA (Allgemeine Grundausbildung) ist das Soldatenleben doch ganz schön stressig. Ich hab eigentlich keine Lust mich dermaßen rumkommandieren zu lassen und fragwürdige Befehle auszuführen (jeden Tag die Stube putzen, bis die Grundierungsschicht rausschaut).


Nun hab ich gehört, man solle sich von seinem Arzt des Vertrauens über seine körperlichen Beschwerden und Wehwehchen "Atheste" oder sowas geben lassen.

Meine "Leiden" wären:
Gebrochenes Schlüsselbein
Gebrochenes Steißbein
Asthma
Bienenallergie
Hausstauballergie
Ritzarthrose
Brille (-5/-5,25 Dioptrien)

zudem bin ich schon 20. Ab 23 verfällt ja der Wehrdienst seit Neustem.


Ich weiß jetzt leider nicht, wann ich die Atheste abgeben soll, was ich bei der Musterung tun/sagen soll usw.
Ich denk, bei der Musterung werd ich mich einfach geben wie ich bin.
Beste Leistungen bringen bla bla bla.
Später dann halt kund tun, dass ich vor hab Zivi zu machen.

Kann mir wer sagen, ob das so richtig ist?
Bzw, weiß wer, ob ich damit T3 werde? Oder gar T5? T2 ist ja noch Wehrpflichtig.

aleanjre
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Mo 31. Jan 2005, 11:46 - Beitrag #2

Du hast mit 20 Jahren eine Daumensattelarthrose? :boah:
Ursachen? Gesicherte Diagnose?

Wenn deine Brüche nicht frisch sind, zählen die nicht - nach der Verheilung ist der Knochen an dieser Stelle stabiler als vorher. ;)

Allergien juckt da keinen, ein Kumpel von uns war gegen alles allergisch, was sich einatmen ließ, und wurde trotzdem gezogen.
Asthma - hm, kommt schwer drauf an, wie stark ausgeprägt.

Unlust auf Kommandostrukturen und geringeres Gehalt sowie eingeschränkte Freizeit interessieren leider auch nicht sonderlich. Du musst schon überzeugend versichern, dass du ausgeprägter Pazifist bist und niemals eine Waffe anrühren möchtest.

sledge
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Mo 31. Jan 2005, 12:00 - Beitrag #3

aleanjre: Bist du sicher, dass Allergien ignoriert werden? Aus meiner Stufe wurde einer angeblich wegen Allergien gegen alle möglichen Nahrungsmittel (was weiß ich welche das genau waren) ausgemustert. Er hatte sich vorher erkundigt, hat dann behauptet, dass er nicht verweigern will und musstee letztlich gar nichts machen. Allerdings ist das auch schon gute 5 Jahre her.

Andererseits ist die Bienenallergie evtl. auch egal, dann bist du eben T7-Kandidat, und dann wird verweigern die bessere Lösung sein :)

aleanjre
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Mo 31. Jan 2005, 12:03 - Beitrag #4

Nahrungsmittelallergien sind wieder was anderes - da müsste man ja für ihn extra Spezialkost kochen, und das ist mühsam! ;)
Hausstauballergie wird aber wohl wirklich gar keinen interessieren, und die Bienenallergie - hm, unwahrscheinlich. Aber natürlich, es steht und fällt alles mit dem Arzt, der die Musterung vornimmt, und welche Meinung der zu diesem Thema hat.

J.C.
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Mo 31. Jan 2005, 12:13 - Beitrag #5

Zitat von aleanjre:Du hast mit 20 Jahren eine Daumensattelarthrose? :boah:
Ursachen? Gesicherte Diagnose?


Ja, hab ne Arthrose. Rechte Hand.
Kommt wohl vom Tippen. Zumindest meinte das mein Arzt. Hat mir eine Schiene verschrieben, die im Prinzip nix bringt, da ich meinen Daumen trotzdem bewegen kann.
Muss mir wohl mal den ganzen Arm gipsen lassen.

Zitat von aleanjre:Wenn deine Brüche nicht frisch sind, zählen die nicht - nach der Verheilung ist der Knochen an dieser Stelle stabiler als vorher. ]

Ja gut, das weiß ich auch. Hab nen lustigen Knubbl an der rechten Schulter, und mein Steißbein is nie wirklich verheilt. Wurde auch noch nicht ärztlich untersucht.

Zitat von aleanjre:Allergien juckt da keinen, ein Kumpel von uns war gegen alles allergisch, was sich einatmen ließ, und wurde trotzdem gezogen.
Asthma - hm, kommt schwer drauf an, wie stark ausgeprägt.


Also mit Allergien sollte ich doch recht weit kommen.
Grad mit Asthma.

Zitat von aleanjre:Unlust auf Kommandostrukturen und geringeres Gehalt sowie eingeschränkte Freizeit interessieren leider auch nicht sonderlich. Du musst schon überzeugend versichern, dass du ausgeprägter Pazifist bist und niemals eine Waffe anrühren möchtest.


Ich werd denen sicher nicht auf die Nase binden, dass ich kein Bock drauf hab.
Ich werd den lustigen Spruch "Aufgrund von Glaubens und Gewissensgründen ..." bringen. Der dürfte zumindest ein guter Ansatz sein.
So schwer darf das mit dem Verweigern doch auch nicht sein.

aleanjre
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Mo 31. Jan 2005, 12:56 - Beitrag #6

Ähm- sorry, warst du beim Orthopäden oder bei einem Wahrsager mit deiner Hand??? :wand:

Arthrose bedeutet großflächige Knorpelschädigung und -Abbau, nachzuweisen im Röntgenbild. Dieser Verschleiß ist irreparabel und endet mit Deformierungen des Gelenkes. Ist nichts ungewöhnliches mit Ende 30, aber mit 20 Jahren MUSS man auf Ursachensuche gehen!

"Kommt vom Tippen" - ist Schwachsinn! Sehnenscheidenentzündungen kommen vom Tippen, ein Karpaltunnelsyndrom, ja. Ein anderweitig eingeklemmter Nerv, akute Gelenkentzündung. Arthrose in deinem Alter nicht.
Es gibt spezielle Schienen für die Rhizarthose, die den Daumen stützt. Die soll aber nur verwendet werden, wenn man schwere Lasten bewegen will. Ansonsten ist die Therapie der Arthrose moderate Bewegung, nicht Ruhigstellung! Ein Gips ist nicht einmal beim Carpaltunnelsyndrom sinnvoll, bei Arthrose wirklich der allerletzte Quatsch.

Mein Rat: Such dir einen Orthopäden, der etwas vom Fach versteht, und lass deine Hand mal sinnvoll untersuchen. Lustige Schulterknubbel und nie verheilte (???) Steißbeine gleich mal mit.

Mit deinem Asthma wünsche ich dir viel Glück, dass der Musterungsarzt das anerkennt. Bei den Allergien habe ich schon zu viele Gegenbeispiele im weitesten Umkreis miterlebt, dass selbst schlimmste Formen von Heuschnupfen wirklich absolut uninteressant waren.

Ich wollte dir nicht auf den Schlips treten. :) Aber bei deiner Begründung, warum du nicht zum Bund willst, fehlte der Zusatz, dass du den Spruch mit dem Gewissen drauf hast.

Wie schwer das Verweigern ist, weiß ich nicht. Bist du dir denn im klaren, wie schwerwiegend die Entscheidung für den Zivildienst sein kann?

JaY
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Mo 31. Jan 2005, 13:08 - Beitrag #7

Lasst euch nicht verarschen, vorallem nicht vom Staat

Es ist immerwieder Lustig, aber das gerücht das man ab 23 nicht mehr eingezogen wird hält sich dank diverser Bundeswehrpropaganda sehr hartnäckig. Wenn es der Staat bzw. das Kreiswehrersatzamt darauf anlegt holt es euch kurz vor eurem 32 Geburtstag noch.

Ab 23 wir im Regelfall nicht mehr eingezogen, was aber nicht heißt das sie es nicht können und machen.

Den Musterungsgrad T7 gibt es sein der Wehrreform von 2000 nicht mehr. Ausgemustert wird man nur sehr selten wegen körperlichen gebrechen. Ein bekannter hatte einen Trümmerbruch im Gesicht (Jochbein, Ober- und Unterkiefer) und sollte dennoch durch den dreck robben. Auch mich mit 5 Armbrüchen und einem Schlüsselbeinbruch haben sie mit T2 gemustert. Da ist es egal das meine Wirbelsäule total krumm ist und ich mit menen 57kg auf 181cm wohl stark untergewichtig bin.

Wenn du ausgemustert werden willst versuche es auf dem Psychologischen Weg. Das zieht eher als irgendwelche Gebrechen die nicht Hieb- und Stichfest sind.

Eine Andere Möglichkeit ist die das du dich von deinem Arbeitgeber für Unabkömmlich erklären lässt. Bei mir wird es seit 3 Jahren jedes Jahr gemacht. Bisher hat es Funktioniert und wird es wohl auch weiterhin. Irgendwann werden sie schon kapieren das ich keine Lust habe und meinem Land lieber mit meinen Steuergeldern diene als an der Waffe oder Bettpfanne.

J.C.
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Mo 31. Jan 2005, 13:57 - Beitrag #8

Ich wurde von meinem Arbeitgeber bereits als unentbehrlich eingestuft.
Das hat die Bundeswehr selbst sogar gemerkt, als ich ihnen gesagt habe, dass ich in einem Rüstungsunternehmen arbeite ^^
DASS sie mich selbst mit einem Alter über 23 noch holen könnne, weiß ich.
Doch MACHEN tun sie es in der Regel nicht.


@ aleanjre:

Ich war bei 2 Orthopäden, beide haben mir gesagt, dass es höchstwahrscheinlich vom Tippen kommt. Habe auch andere in meinem Umfeld befragt, die meinten, dass es auch bei ihnen vom Tippen kam.

Um die OP werd ich da zwar wohl nicht rum kommen, aber das tut ja grad nichts zur Sache.

Der lustige Knubbel kommt davon, dass der gebrochene Schlüsselbeinknochen nicht richtig zusammen gewachsen ist. Da steht eben eine kleine Spitze über.
War zur Zeit der Behandlung in Ungarn, und nicht unter deutscher Obhut.
Allerdings zu vernachlässigen. Man sieht es nur, wenn man explizit darauf hinweist, und ich oben ohne rumlauf.
Zudem kann man das ja machen lassen, indem man einfach das überstehende Stück abschleift. Lass ich aber nicht machen:
1. Zahlt es die Krankenkasse nicht
2. hab ich kein Problem damit

Mein Steißbein ist deswegen nicht verheilt, weil ich deswegen noch nie beim Arzt war. Ich werde es zwar demnächst machen, aber es ist nichts, wovon ich jetz sterben werde.
Ich hab nur meine Bedenken, dass es dann mit zunehmendem Alter unerträglicher wird.

So far zu dem Thema.


Was jetz die Verweigerung an sich angeht:
Ich hab leider keine Ahnung, wie ich genau so eine Verweigerung in die Wege leite.

JaY
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Mo 31. Jan 2005, 14:08 - Beitrag #9

Es ist egal ob du ausgemustert wirst oder nicht, denn sobald dein Arbeitgeber dich für Unabkömmlich erklärt hast du es geschaft, zwar nur auf Zeit aber du kannst es ja beliebig oft wiederholen *g*

Kenne viele die schon 23 sind und ihren Grundwehrdienst ableisten dürfen. Das du ineinem Rüstungsunternehmen Arbeitest ist ein weiterer Grund dich zu holen du kennst die Materie, bei mir hatten sie sämtliche unterlagen auf dem tisch ohne das ich sie mitgebracht hatte. Der Staat weiß mehr als du denkst

Bauer-Ranger
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Di 1. Feb 2005, 17:05 - Beitrag #10

also deine allergie auf bienenstiche (wie schlimm eigentlich?) sollte für T5 reichen. dazu noch asthma (wie schlimm?) und die arthrose, sollte eigentlich reichen. darfst halt ned blöd rumtun und sie mit attesten erschlagen, aber dann sollte des funktionnieren.

und verweigern geht ganz einfach. vor deiner musterung fragen sie dich, ob du verweigern willst, dann sagst ja und dann, für den fall, dass du nicht T5 bist, schicken sie dir dann ne aufforderung zu, wo se dir ne frist setzen bis zu welchem termin du verweigert haben musst und was alles bei ner verweigerung dabei sein muss (lebenslauf, gewissenserklörung und sowas). und des kopierst dir ausm netz und änderst es bissl ab.

mfg Mich!

Traitor
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Di 1. Feb 2005, 17:16 - Beitrag #11

vor deiner musterung fragen sie dich, ob du verweigern willst, dann sagst ja
Nein. Man sagt niemals vorher, dass man verweigern möchte, denn dann neigen sie dazu, laschere Kriterien an die Tauglichkeit anzulegen. Man sagt auf diese Frage grundsätzlich "bin mir noch nicht sicher" oder Äquivalentes. Siehe dazu auch tausend diesem entsprechende Threads hier.

JaY
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Di 1. Feb 2005, 23:33 - Beitrag #12

Sobald du dich dazu äußerst das du Verweigern möchtest kannst du es schon fast vergessen das du Ausgemustert wirst. Da musste schon den kopf unterm Arm tragen und selbst dann trau ich den Ärzten alles zu *g*

MartinR
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Fr 4. Feb 2005, 04:40 - Beitrag #13

Also ich verstehe das richtig....

Du arbeitest bei einem RÜSTUNGSUNTERNEHMEN!??? Und möchtest verweigern oder gar ausgemußtert werden!???

Wenn das so stimmt... dann:
Ich, als Dein Arbeitgeber, würde Dich sofort und fristlos entlassen! Ehrlich!!!

Und meine Meinung über Deine Moral behalte ich besser für mich...
Da hab ich persönlich ja so überhaupt kein Verständnis!

DexLirium
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Fr 4. Feb 2005, 17:52 - Beitrag #14

Es ist doch wohl ein Unterschied ob man bei einem Rüstungsuntenehmen arbeitet oder mit der Waffe in der Hand dem "Feind" direkt gegenübersteht (was zwar im Grundwehrdienst nicht passieren wird aber die Ausbildung ist ja dahingehend ausgerichtet).
Es ist eine "freie Entscheidung" (jedenfalls wird das von manchen Leuten so dargestellt) ob man zum Bund möchte oder nicht. Und wenn man sich dagegen entscheidet ist das mit Sicherheit KEIN Kündigungsgrund - schon gar keiner für eine fristlose Kündigung.
Bei dem heutigen Arbeitsmarkt kann man doch froh sein überhaupt ne Stelle zu haben, wo auch immer.

Ich bin übrigens Krankenpfleger und habe nicht verweigert - würdest du mir dafür auch kündigen?
Auf deine Moralvorstellungen kann ich -für meinen Teil- auch getrost verzichten.

J.C.
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Fr 4. Feb 2005, 18:07 - Beitrag #15

Zitat von MartinR:Also ich verstehe das richtig....

Du arbeitest bei einem RÜSTUNGSUNTERNEHMEN!??? Und möchtest verweigern oder gar ausgemußtert werden!???

Wenn das so stimmt... dann:
Ich, als Dein Arbeitgeber, würde Dich sofort und fristlos entlassen! Ehrlich!!!

Und meine Meinung über Deine Moral behalte ich besser für mich...
Da hab ich persönlich ja so überhaupt kein Verständnis!



Oh, ein Patriot, wie süß.
Ja ich arbeite bei einem Rüstungsunternehmen.
Ja ich will verweigern/ausgemustert werden.

Du, als mein Arbeitgeber, würdest mich sofort und fristlos entlassen?! Ehrlich?!

^^ Wie gut, dass du kein Personalchef bist, du scheinst es nit zu blicken.
1. Kann man einen Azubi nicht fristlos und wegen solchen Entscheidungen kündigen. Schon garnicht, wenn der Betrieb in der IGM ist.
Um fristlos entlassen zu werden, müsstest du einem Kollegen in die Fresse haun, in derbst beleidigen, stehlen, oder vertrauliche Unterlagen puplizieren.

2. Ja, ich denke du behältst deine Meinung über meine Moral besser für dich.
- Sie interessiert mich nicht
- Sie trägt nichts zum Thema bei
- Sie wird wohl kaum rechtfertigend für deine irrationale Gedankengänge sein.


Beim Zivi mach ich wenigstens was Produktives. Ich leiste was, hab was geschaft. Beim Bund tu ich das nicht wirklich.

MartinR
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Fr 4. Feb 2005, 18:21 - Beitrag #16

@DexLirium:
Rüstungsunternehmen stellen Geräte her, dessen Ziel es ist, Menschen zu töten und die einzig von der Bundeswehr oder anderen ähnlichen Organisationen genutzt werden.

Wenn ich also nun diese Dinger herstelle, sollte ich auch dahinter stehen, und die Staatspflicht erfüllen, diese Dinger ggf. auch zu benutzen!

"Ich stelle Waffen her, möchte diese aber nicht benutzen"
Das belegt für mich eine Art doppelte Moral. Man ist sich gut genug, alles für den Krieg herzustellen, aber dort hingehen will man dann doch nicht, das sollen mal schön andere machen...

Er kann sich natürlich frei entscheiden im Rahmen des Gesetzlichen. Ich als Bearbeiter des Verweigerungsantrages würde aber stutzig werden.

Den Kriegsdienst zu verweigern ist sicher kein Kündigungsgrund. Aber statt dessen Kriegsgerät herzustellen für mich schon. Mir zeigt es, wie sehr er doch hinter seinem Produkt steht, das er produziert (offensichtlich nämlich gar nicht). Und das wäre für mich ein Kündigungsgrund (die rechtliche Seite will ich hier mal gar nicht bewerten ob eine fristlose gehen würde oder nicht, darauf kommt es mir hier nicht an!).

Ob ich Dich kündigen würde? Arbeitest du denn bei einem Rüstungsunternehmen?

Naja, es ging ja mehr um Moral von anderen, nich um meine...

Natürlich ist das ein Thema, über das man sehr schnell unsachlich und zu emotional reagiert. Aber dennoch möchte ich so meine Meinung dazu beitragen, da es für mich ein sehr wichtiges Thema ist.

J.C.
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Fr 4. Feb 2005, 18:43 - Beitrag #17

Zitat von MartinR:@DexLirium:
Rüstungsunternehmen stellen Geräte her, dessen Ziel es ist, Menschen zu töten und die einzig von der Bundeswehr oder anderen ähnlichen Organisationen genutzt werden.

Wenn ich also nun diese Dinger herstelle, sollte ich auch dahinter stehen, und die Staatspflicht erfüllen, diese Dinger ggf. auch zu benutzen!

"Ich stelle Waffen her, möchte diese aber nicht benutzen"
Das belegt für mich eine Art doppelte Moral. Man ist sich gut genug, alles für den Krieg herzustellen, aber dort hingehen will man dann doch nicht, das sollen mal schön andere machen...

Er kann sich natürlich frei entscheiden im Rahmen des Gesetzlichen. Ich als Bearbeiter des Verweigerungsantrages würde aber stutzig werden.

Den Kriegsdienst zu verweigern ist sicher kein Kündigungsgrund. Aber statt dessen Kriegsgerät herzustellen für mich schon. Mir zeigt es, wie sehr er doch hinter seinem Produkt steht, das er produziert (offensichtlich nämlich gar nicht). Und das wäre für mich ein Kündigungsgrund (die rechtliche Seite will ich hier mal gar nicht bewerten ob eine fristlose gehen würde oder nicht, darauf kommt es mir hier nicht an!).

Ob ich Dich kündigen würde? Arbeitest du denn bei einem Rüstungsunternehmen?

Naja, es ging ja mehr um Moral von anderen, nich um meine...

Natürlich ist das ein Thema, über das man sehr schnell unsachlich und zu emotional reagiert. Aber dennoch möchte ich so meine Meinung dazu beitragen, da es für mich ein sehr wichtiges Thema ist.



Soso,... Rüstungsunternehmen = Waffenhersteller? +lol+
1. Stellen wir keine Waffen her. Wir stellen Radare, Funkgeräte, Kommunikationssysteme, visuelle Sensoren und die Ausrüstung für den IdZ her.
2. Werden diese Dinge alle nicht benutzt um Menschen zu töten. Ok, man kann einen schon mit einem tötlichen Wurf mit einem Funkgerät töten. Stimmt schon, da hast du recht :rolleyes:
3. Hinter den Produkten meines Betriebes steh ich zu 100%! Ich stell sie her (indirekt da ich in der IT bin) und versteh sie. Es ist ein Wahnsinn, was da an Technologie drin steckt.

Wenn man keine Ahnung hat...

MartinR
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Fr 4. Feb 2005, 18:53 - Beitrag #18

@J.C.:

Du meinst vermutlich Pazifist statt Patriot.
Nun, im weitesten Sinne würde ich mich so bezeichnen, ja. Aber der Unterschied ist, daß ich sehe, das eine derartige Einrichtung leider irgenwie noch und wieder nötig ist, dennoch aber lieber ohne Kriegsmaschinerie auskommen würde, da es einfach keinen Sinn macht, Menschen zu töten.

Also ob Du jetzt Azubi, Festangestellter bist o.ä. ist in Bezug zu meinem Posting einfach nicht relevant. Ebenso wenig, ob es juristisch einfach durchzusetzen wäre, oder ob da irgendeine Gewerkschaft ist. Ich jedenfalls würde Dich aus meinem Unternehmen entfernen wollen.
Damit möchte ich jetzt keinesfalls Deine Person an sich angreifen! Fühlst Du Dich persönlich beleidigt, bitte ich um Entschuldigung!

Du hälst also die Bundeswehr für Überflüssig?
(Tu ich in gewisser Weise auch!!)

Nur produziere ich keine Güter zum Töten von Menschen für diese überflüssige Einrichtung.

Der Satz über Deine Moral war vielleicht ein wenig zu wertend, Entschuldigung!

Wenn ich in einem Rüstungsunternehmen arbeite, sollte ich hinter meinem Prdokt stehen und auch bereit sein, dieses anzuwenden. In Deinem Falle: Den Grundwehrdienst ableisten.

Um nun noch Deine Eingangsfrage zu beantworten:
Derzeit dürftst Du besonders mit einem Asthma eine gute Chance zum Ausmustern haben. Die Anzahl der Einberufungen sinkt und es werden fast nur noch T1 und T2 genommen. Bring also am besten ein Attest über Dein Asthma mit zur Musterung.

Ein Azubi kann in einer größeren Firma kaum unentbehrlich sein, so daß Du keinen Erfolg haben wirst eine Unabkömmlichkeitsstellung zu bekommen.


Deine persönliche Meinung ob Du Deine Freunde und die Familie weniger siehst, wird die Einberufungskommission nicht weiter belasten, da ist Deine Pflicht zur Ableistung höher zu bewerten als Deine persönlichen Freizeitwünsche.

Bei der Verweigerungsbegründung würde ich den Grund des angeblichen Mehrverdienstes auch nicht auflisten. Du bekommst den gleichen Sold. Lediglich werden diverse Erstattungen ausbezahlt, wie Essen, Kleidung, Wegegeld. Das scheint dann mehr zu sein, wenn man aber bedenkt, daß Du 9 Monate keine neuen Klamotten kaufen brauchst, relativiert sich das wieder ein wenig... (und andere Gründe natürlich auch).

Fragwürdige Befehle brauchst Du bei der Bundeswehr sowieso nicht ausführen. Ja du darfst das sogar gar nicht!
Putzenunlust als Grund ist in der Begründung sicher auch nicht so gut.

Zur Musterung bringst Du das Attest mit. Was Du dann tun mußt, werden Dir die Damen und Herren in bekannter Bundeswehrmanier dann schon sagen. Es wird dort lediglich deine gesundheitliche Eignung begutachtet. Leistung ist dort nicht zu erbringen. Auf Fragen bei der abschließenden Besprechung, ob oder was Du machen möchtest kannst Du angeben, das Du unschlüssig bist. Alles weitere zur Verweigerung, wenn diese dann noch nötig ist, schriftlich.
Mit Asthma hast Du eine gute Chance (wenn es schwer genug ist) nicht einberufen zu werden.

Bei der Begründung zur Verweigerung mußt Du dann deine Gewissensbisse zur Erfüllung des Kriegsdienstes mit der Waffe darlegen. Dabei solltest Du dann sicherlich deinen derzeitigen Beruf möglichst unerwähnt lassen.

Viel Glück!

MartinR
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Fr 4. Feb 2005, 18:59 - Beitrag #19

@J.C.:

Sieh es ein wenig umfassender.
Ob nun Radar, Funkgeräte, schusssichere Westen, Gewehre oder Bomben.
Der Zweck ist bei allem der gleiche, Rüstungsgut. Es dient dem Krieg, ob nun direkt oder indirekt.
Ich habe die Worte bewußt gewählt um die Bedrohung zu verdeutlichen.

J.C.
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Fr 4. Feb 2005, 19:09 - Beitrag #20

Zitat von MartinR:@J.C.:

Sieh es ein wenig umfassender.
Ob nun Radar, Funkgeräte, schusssichere Westen, Gewehre oder Bomben.
Der Zweck ist bei allem der gleiche, Rüstungsgut. Es dient dem Krieg, ob nun direkt oder indirekt.
Ich habe die Worte bewußt gewählt um die Bedrohung zu verdeutlichen.



Und schon wieder: Wenn man keine Ahnung hat...

Unser betrieb verkauft nur noch zu 60% an die Bundeswehr. Der Rest sind alles Privatkunden. Z.B. nehmen die Radare, um einen Staudamm in Brasilien zu überwachen (ohne jegliche kriegerische Gedankenansätze).


Wer lesen kann...

Ich hab nie gesagt, dass ich sowas wie "Fragwürdige Befehele, Freunde und Familie selten sehen,..." in meine Verweigerung reinscheiben will.
Ich sagte, es sind Gründe für mich nicht hin zu gehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Meinem Betrieb ist es eigentlich egal ob ich Wehrdienst oder Zivi mach.
Eigentlich ist es ihm sogar lieber, ich mach Zivi, da ich so in einer administrativen Netzwerk-Umgebung eingesetzt werden kann und somit mehr Erfahrung sammel. Da ich danach wieder von meinem Betrieb übernommen werde, ist es für ihn somit nur von Nutzen.

So far.

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