Uni und Eltern

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Shinigami
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Di 12. Apr 2005, 20:08 - Beitrag #1

Uni und Eltern

Ich wollte einfach nur mal hier die Meinungen von mehreren Leuten einholen. Ich wohne derzeit noch in München, und gehe hier auf die Uni.

Nun möchte ich aber nach Norderstedt wechseln. Und zwar nicht nur die Uni (Uni HH), sondern auch den Studiengang. Ich erhalte Bafög, und studiere derzeit Geowissenschaften.

In Norderstedt würde ich mit einer Freundin in eine WG ziehen. Hier wohne ich alleine und zahle 240 € Miete. Dort wären es wesentlich weniger. Nun ist die Sache, vom Bafög her kann ich wechseln- muss nur hoffen dass die Bearbeitung so schnell von statten geht, dass eine lückenlose Zahlung gewährleistet ist.

Das einzige Problem sind meine Eltern. Ich will Geschichte auf Lehramt (Oberstufe) studieren. Mein Vater meint nun, das erste Staatsexamen sei in Bayern nicht anerkannt. Vom Kultusministerium hatte ich aber die Information, dass es doch anerkannt sei, und zwar dass seit '99 eine Vereinbarung zwischen den Bundesländern sei, die dies regelte. Weiss jemand von euch etwas dazu?

Dann meint mein Vater, dass die Unis in Hamburg schlecht seien, und ich mir deswegen mein Leben versaue. Zusätzlich gibt er ständig das Argument an, dass ein Lehramtstudium in der heutigen Zeit sowieso verlorene Zeit wäre.

aleanjre
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Di 12. Apr 2005, 20:50 - Beitrag #2

Ich kenne mich nun absolut nicht mit Unis, Studium oder den Zukunftsaussichten eines Geschichtslehrers aus.
Dafür aber mit besorgten und wohlmeinenden Eltern.
Hat dein Vater mal konkret geäußert, was er von dir erwartet? Welches Berufsbild in seinen Augen das Richtige für dich wäre?
Eltern setzen oft Erwartungen und große Hoffnungen in ihre Kinder. Den Absprung zu schaffen, dass man sein Kind ziehen lässt, sich nicht mehr einmischt, ihm die Verantwortung für sein Leben überlässt, ist für jedes Elternteil schwierig. Manche schaffen es leider nie. "Gib ihnen Flügel!" - ist ein frommer Wunsch.
Du bist nun (mehr oder weniger) erwachsen, Shinigami. Bereit und auch fähig, Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen. Das kann leider auch bedeuteten, dass du dich über alle Sorgen und Erwartungen deiner Eltern hinwegsetzen musst. Es ist deine Entscheidung, was du an welcher Uni studieren willst!
Natürlich ist es nicht falsch, den Ratschlägen und Bedenken der Älteren zu lauschen. Informiere dich gut (wenn nicht schon lange geschehen), an welcher Uni du richtig aufgehoben bist und ob du dein Studium dein Berufsleben sinnvoll vorbereiten kannst. Und dann tu es einfach! Wenn du damit einen Fehler machst, war es dein Fehler, aus dem du lernen musst. Dein Vater muss nun lernen, dass die Zeit der Erziehung für ihn beendet ist.

blobbfish
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Di 12. Apr 2005, 21:07 - Beitrag #3

Najo, meine Eltern hätten es auch gerne, wenn ich in Kassel studieren würde. Aber das kommt für mich nicht in Frage. Die Uni hier ist nicht grade prickelnd. Eine alternative ist Göttingen, da kann ich jeden Tag mit dem Zug hinfahren, ist ja um die Ecke. Aber ich würd dennoch ganz gern ausziehen. Gut, ich habe das glück, dass meine Eltern keine Ahnung haben, weswegen die Uni Göttingen und selbst die Uni Kassel schonmal schlechter sind, als sie's eigentlich sind, besonders Göttingen. Das ist, dass muss ich sagen, nicht die feine englische Art. Für mich mittlerweile aber zur Gewohnheit geworden ;)

Was ich dir empfehlen würde, wäre dich intensiv über beide Unis zu informieren und dann mal Fakten an den Ta zu legen. Das Spiegelranking von irgendwann war ja ganz nett, aber imho nicht sonderlich aussagekräftig, von sowas lassen sich ja viele blenden. ebenso sollte man auch mal beide Studiengänge vergleichen und gegeneinander aufwiegen und natürlich auch die Berufe.

Ansonsten bleibt nurnoch die brutale Methode, die alea ja schon angedeutet hat: Einfach wegziehen.

Shinigami
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Di 12. Apr 2005, 21:10 - Beitrag #4

Ich habe mich bereits informiert. Ich gestehe ja, dass in Hamburg vielleicht nicht unbedingt die besten Universitäten ganz Deutschlands zu finden sind, aber dort würden sich meine Lebensbedingungen eindeutig verbessern.

Mein Vater meinte er sei enttäuscht von mir. Er denkt nicht, dass das Berufsbild eines Lehrers in Zukunft viel zu bieten hat. Er denkt dass es mir wichtiger sein sollte, dass ich an der besten Uni studiere. Und meine beiden Eltern halten es für sehr bedeutend, ob ein Abschluß in Bayern anerkannt wird oder nicht, weil hier (nach deren Angaben) die besten Löhne gezahlt werden.

Sie beide denken dass ich es nicht schaffen werde. Nur ist mein Vater immerhin in der Lage normal zu sprechen, meine Mutter wird lauter, ziehlt dann sogar auf Themen ab wie dass ich Internetsüchtig sei etc. Einige meiner Freunde haben mal die These aufgebracht, dass meine Eltern nur Angst hätten den Kontakt zu mir zu verlieren aufgrund der dann großen Distanz. Aber das verneinten sie beide. Nur zweifelte meine Mutter meine Worte an, als ich sagte dass ich sie sicher besuchen werde.

Ich höre auch auf die Argumente meiner Eltern. Und auch wenn ich nicht nur nach Hamburg will um dort zu studieren (sondern auch wegen meiner Freundin), so bin ich die ganzen Gespräche mit meinen Eltern langsam leid. Denn großteils sind sie einfach verletztend und auch von deren Seite nicht wirklich rational begründet.

Wegen einfach wegziehen ist das Problem, dass ich meine Eltern für das Ausfüllen der Anträge (Bafög) teilweise leider brauche. Ich selbst habe mich wegen den Unis schon informiert, und für mich bringt dieser Wechsel (soweit ich denke zumindest) nur Vorteile.

aleanjre
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Di 12. Apr 2005, 21:33 - Beitrag #5

Oje. Wohlmeinende Eltern, die ihr zartes Küken beschützen wollen. *seufz*
Mein Vater wollte damals, dass ich Betriebswirtschaft studiere und mit in seine Firma einsteige. Ich hingegen wollte Krankenschwester werden, fand Betriebswirtschaft doof und kannte meine beschränkten mathematischen Fähigkeiten. Er hat lautstark angezweifelt, dass ich es schaffen würde. Ich sei zu sensibel, ich hätte ja keine Ahnung wie hart der Job wäre. Ich hätte keinen Ehrgeiz, solle doch mehr aus meinen Talenten machen. Ich würde es bitterlich bereuen, wenn ich das Abi nicht mache, ich würde noch an seine Worte denken, irgendwann würde ich alles rückgängig machen wollen und hätte es dann so sehr viel schwerer...
Ich wollte Krankenschwester werden.
Meine Mutter hatte auch größte Angst, dass ich nicht stark genug sei. Ich würde doch immer so stark emotional mitgehen, und auch körperlich wäre das richtig hart...
Ich wollte Krankenschwester werden! Meine Güte, dachte ich, ist doch schließlich ein normaler Frauenjob. Wenn ich nun Feuerwehrfrau oder Sprengstoffexpertin werden wollte, hätte ich den Auftrieb ja noch verstanden!
Ich bin in der 10. mit der Mittleren Reife abgegangen, hab ein Jahr Praktikum im Kindergarten verbracht (was mir unendlich viel mehr gebracht hat als ein weiteres Jahr Schule!) bis ich alt genug für die Ausbildung war, und hab meinen Traumjob erlernt. Nachher waren beide stolz auf mich, als ich mit dem Examen in der Hand da stand, und so gute Noten hatte!

Zeig deinen Eltern, dass es nicht nur eine Laune ist, dass es nicht nur wegen der WG mit einer Freundin, dass du wegziehen willst. Mag dein Vater Enttäuschung zeigen, es ist nur ein Ausdruck seiner Angst, dass du einen schweren Fehler machen könntest. Sei dir absolut sicher, dass Lehrerin für dich ein Traumberuf ist, nicht nur eine Neigung! Beweise ihm, dass deine Ausbildung auch in Bayern anerkannt ist. Wenn du ihnen so gegenübertrittst, können sie dir die Mithilfe für die Bafög - Unterlagen nicht verweigern. Und alles andere - sowieso nicht. Du bist alt genug, über deinen Lebensweg zu entscheiden.

Shinigami
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Di 12. Apr 2005, 21:43 - Beitrag #6

Naja die Unterlagen füllen sie ja aus, das ist es ja nicht.

Ich habe auch vor es ihnen zu beweisen. Und letzten Endes möchte ich auf eine Proffessur hinaus. Es ist jetzt nicht mein Traumjob (der wäre, wenn ich Kunst studieren würde... aber da unterschreibt man besser gleich nen Arbeitslosenantrag. Das mache ich aber weiter als Hobby.), aber ich kann es mir vorstellen.

Meine Mutter fragte mich warum ich überhaupt wechseln will. Nunja, ich habe die Mathe und Physik- Prüfung in den Sand gesetzt. Ich war von Anfang an wegen diesen beiden Fächern nicht begeistert... aber meine Mutter wirft mir jetzt vor, ich hätte mich zu wenig angestrengt. Dabei habe ich das wirklich nicht.

Es ist nur leider so, dass ich es ihnen eben erst in einigen Jahren beweisen kann. Nur hilft mir das in meiner momentanen Situation leider nicht, zumindest emotional (und psychisch) in keinster Weise.

Aber wirklich danke für deine Worte!

aleanjre
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Di 12. Apr 2005, 21:46 - Beitrag #7

Kannst du Kunst nicht als Nebenfach studieren?

Shinigami
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Di 12. Apr 2005, 21:54 - Beitrag #8

Da muss ich erstmal schauen. Es ist ja so, dass ich eben zu Geschichte noch ein anderes Fach wählen muss. An sich wollte ich Englisch machen, da ich damit zwei Auslandssemester einschieben kann (die unabhängig von Bafög finanziert werden. Und ich habe insgesamt ja nur eine Höchstförderungsdauer von 9 Semestern- und zwei fallen ja jetzt dann weg).

Wenn ich die Kombination Geschichte - Kunst wähle, dann muss ich eine extra Prüfung in Kunst ablegen, so gesehen ob ich dafür geeignet wäre.

Traitor
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Di 12. Apr 2005, 22:20 - Beitrag #9

Ich habe von Mel ja immer schon einiges über diese Geschichte gehört - ob sie auch mal Kommentare in die andere Richtung weitergegeben hat, weiß ich nicht.
Auf jeden Fall eine ätzende Situation. Gegen die eigenen Eltern zu stehen (bzw. diese gegen einen), vor allem, wenn es keine wirklich rational erkennbaren Gründe gibt - und man sich ansonsten immer gut mit ihnen verstand - ist hart.
Ich denke auch, dass hauptsächlich das "Verlustangst"-Syndrom zum Tragen kommt. Kenne auch andere ähnliche Fälle, das ist wohl leider ein bei vielen Eltern verbreitetes Problem. Ich hoffe sehr für dich, dass sie sich doch noch mit vernünftigen Mitteln überzeugen lassen und dich, wenn auch schweren Herzens, unterstützen.
Zieh aber auf jeden Fall deine Lebensplanung durch, die ist das wichtigste. Selbst, wenn sie sich noch so unleidlich stellen sollten, was nicht zu hoffen ist, werden sie sich dann irgendwann mit der Realität anfreunden müssen.

Feuerkopf
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Di 12. Apr 2005, 23:46 - Beitrag #10

Warum eigentlich nicht Lehrer werden?! In den nächsten 10 Jahren gehen -zigtausend Lehrer in Pension, eben diejenigen, die Anfang der 70er eingestellt wurden, und das waren nicht eben wenige!

Es gibt eigentlich nur eine wichtige Regel: Keine zwei Korrekturfächer kombinieren!
Wenn du z. B. Deutsch und Englisch wählst, korrigierst du dir Zeit deines Lehrerlebens einen Wolf! :cool:

Es ist sicherlich ebenfalls nicht verkehrt, vorher abzuklären, ob der Abschluss auch bundesweit gilt.

Im Moment kann man niemandem zu irgendeiner Ausbildung wirklich ruhigen Gewissens raten, weil überhaupt nicht abzusehen ist, was in den nächsten Jahren passiert. Also sollte man die Ausbildung machen, die einen interessiert.

Je bessere Informationen du deinen Eltern vorlegen kannst, desto geringer werden deren Bedenken sein. Dass sie sich dafür gruseln, dich demnächst am anderen Ende der Republik zu wissen, ist nur zu verständlich. Es ist schmerzhaft, sein Kind ziehen zu lassen. Und vermutlich werden sie auch ein paar gepflegte Vorurteile bezüglich Hamburg hegen. Wie gesagt: gute Information ist die halbe Miete!

Toitoitoi!

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Mi 13. Apr 2005, 01:42 - Beitrag #11

Ja, Shinigami, ich hatte ja auch schon etwas von Dir und Mel darüber gehört, wenn auch noch nicht in dieser Tiefe.
Mir kam aber von Anfang an der Gedanke, daß Verlustangst der wesentliche Grund Deiner Eltern ist. Manche Eltern entwickeln soetwas, andere nicht, ich hätte überall hin gehen können und bin letztlich 100 km weiter in Hannover gelandet.
Daß du die beiden Prüfungen "versiebt" hast, tut mir ehrlich leid für Dich, ich weiß was Du da hinein gesteckt hast.
Wenn Du nun der Meinung bist, ein anderes Fach sei besser, wird dies seine Richtigkeit haben für Dich.

Ich kann Feuerkopf nur zustimmen, DAS richtige sichere Studienfach gibt es heute nicht mehr, aber Lehrer werden in den nächsten Jahren zweifellos gesucht werden, und das bundesweit.
Da könnte es Dir auch gut passieren, daß Du in München studierst, aber eine Stelle in Mecklenburg bekommst - will sagen, die Hoffnung Deiner Eltern, Dich lange an Bayern zu ketten, ist rein vom System her trügerisch.

Was die Anerkennung der Abschlüsse betrifft, ist das heute deutlich besser als vor ein paar Jahren und wird durch den objektiv zunehmenden Lehrermangel sich noch verbessern. Die Uni in Hamburg müßte dazu eigentlich Auskunft geben können.

Ob Hamburg für Geschichte auf Lehramt die beste Uni ist, weiß ich nicht, hab keine Rankings befragt. Ich weiß aber, daß die besten Ranking-Orte sicher andere Schwierigkeiten haben, und sei es, daß Du einfach gerne nach Hamburg möchtest.
Hannover war damals auch nicht die beste Bio-Uni, und sie hatte rein schon infrastrukturell Defizite.
Trotzdem habe ich dort erfolgreich studieren können und arbeite jetzt in dem Beruf.
Will sagen: Ranking ist nur die halbe Wahrheit, entscheidend ist, was man aus den jeweiligen Bedingungen macht.

Eine Sache ist mir noch aufgefallen, Du schreibst, daß Du auf eine Professur abzielst. Wäre es dafür nicht besser, Geschichte auf Magister zu studieren? Bzw. Bachelor oder wie das heute sich nennt.

Wie auch immer, ich wünsche Dir viel Glück für Deinen Weg, und wenn ich etwas für Dich tun kann - meld Dich einfach :)

Feuerkopf
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Mi 13. Apr 2005, 07:46 - Beitrag #12

Lehramtsstudium

Zumindest für NRW kann ich sagen, dass dort gerade die Studiengänge umgestellt werden.
Wenn man Lehrer an Gymnasien werden will (Sekundarstufe II), dann studiert man zunächst drei Jahre bis zum Bachelor und hängt dann den zweijährigen Masters-Studiengang dran. Da man zwei Unterrichtsfächer benötigt, hat man sogar einen doppelten Masters am Schluss.
Ich vermute, dass diese Regelung über kurz oder lang bundesweit gelten wird.

Uni-Rankings sind so eine Sache. Wie heißt es noch so schön? Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. ;)

Shinigami
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Mi 13. Apr 2005, 20:59 - Beitrag #13

Ersteinmal danke ihr alle, für eure Worte. Inzwischen ist es so, dass meine Eltern noch immer nicht begeistert sind, aber dennoch.... sie sehen es langsam etwas ruhiger.

Ich weiss dasas für eine Professur das Bachelor Studium besser ist, nur ist da das Problem dass die Uni Hamburg derzeit für das Wintersemester alles auf Bachelor umstellt, und daher nicht wirklich Informationen zu erhalten sind.

Traitor-nein, bisher wusste ich nichteinmal dass sie mit dir darüber geredet hat ^^"

Derzeit entwickelt sich aber fast ein anderes Problem-nämlich die Sache, dass jetzt, wo meine Mutter zumindest das arg laute Reden aufgegeben hat- ich nun darüber nachdenke ob ich hier nicht doch alles vielleicht ein bisschen sehr vermissen werde. Geweckt wurden diese Gedanken durch ein Kommentar meines Vaters, in dem er meinte dass er nicht wisse wann wir uns wiedersehen, da er sicher nicht nach Hamburg gehen werde....

janw
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Mi 13. Apr 2005, 21:46 - Beitrag #14

Also, Shinigami, laß Dich jetzt nicht durch solche Reden Deines Vaters von Deinem Entschluß abbringen, sicher wird er mal nach Hamburg kommen, vielleicht braucht er nur etwas mehr Zeit.
Und Du wirst es in Hamburg nicht langweilig haben, das garantiere ich Dir :) :P

Feuerkopf
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Mi 13. Apr 2005, 22:18 - Beitrag #15

Natürlich fährt man nicht mal "einfach so" von München nach Hamburg. Aber es gibt bestimmt günstige Inlandsflüge für ein verlängertes Wochenende, hin und wieder. Und in den Semesterferien wird auch mal eine Woche für dich dransitzen.
Wenn du von Hamburg träumst, so zieh hin! Eine tolle Stadt!

dmz
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Do 14. Apr 2005, 19:19 - Beitrag #16

Zitat von Shinigami:
... Meine Mutter fragte mich warum ich überhaupt wechseln will.
Nunja, ich habe die Mathe und Physik- Prüfung in den Sand gesetzt ...

Dann hast Du doch ein Argument, um deine Eltern vom erforderlichen Wechsel zu ueberzeugen.
Du bist fuer naturwissenschaftlich orientierte Studiengaenge nicht ausreichend vorbereitet .....

jaiden
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Fr 15. Apr 2005, 18:31 - Beitrag #17

@Shinigami: also bitte, in Deutschland gibt es sowas wie Verkehrsmittel ;)

Und so lange dauert das mit der Bahn von HH nach MUC auch nicht, wenn ich das richtig sehe ca. 6 Stunden. Das fahre ich auch, wenn ich nach Hause will.

Und natürlich fährt man dann nicht jedes WE heim, aber das ist ja auch gerade Sinn der Sache, oder? Und deine Eltern werden sich wohl oder übel damit abfinden müssen, dass du langsam aber sicher selbständig wirst...

Aber die haben doch nicht etwa ernsthaft erwartet, dass du dein Leben lang bei ihnen wohnen wirst, oder???

Naja, ich hab in dieser Richtung richtig Glück mit meinen Eltern...


ciao,

Gerhard

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Fr 15. Apr 2005, 21:37 - Beitrag #18

Meine Eltern wohnen gar nicht in München ^^" Sie sind einfach nur der Meinung, dass die Unis hier bei weitem einen höheren Standard haben.

Sie rechnen nicht wirklich damit dass ich oft nach Hause fahren werde. Aber ich denke zumindest da kann ich sie wirklich eines besseren belehren.

Aber derzeit bin ich selbst eben wirklich am Überlegen. Ich wohne eben seit 6 Jahren hier, meine ganzen Freunde sind hier und ich mag die Stadt. Jetzt, nachdem das große Problem ' ELtern ' nicht mehr so primär ist, fange ich eben an mir solche Gedanken zu machen. ^^"

jaiden
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Sa 16. Apr 2005, 00:02 - Beitrag #19

das Problem kenn ich...

zuerst war ich total begeistert, dass es jetzt endlich "weg" zum studieren geht, zumal ich da zu meiner Freundin gezogen bin...

Aber "kurz" vor Abreise hab ich dann auch nochmal so ne Art "Heimweh" (obwohl ich noch gar nicht weg war) gekriegt, weil mir dann erst so richtig bewusst wurde, dass ich meine Freunde wohl nicht mehr so oft sehen würde.

Anfangs bin ich noch relativ viel nach Hause gefahren, und hab sie immer wieder mal besucht (und natürlich auch meine Eltern), mit der Zeit wurde das immer weniger, und inzwischen bin ich bei so 3-5 mal pro Jahr, je nachdem, wie die Zeit es zuläßt.

Das mag sich jetzt vielleicht etwas doof anhören, aber ich hab auch mitgekriegt, wie sich der Freundeskreis bei denen entwickelt hat, die "zuhause" geblieben sind, bzw. in der Umgebung studiert haben.

Im Endeffekt sehen die sich gelegentlich, aber auch nicht mehr wirklich oft, weil jeder inzwischen halt auch neue Freunde gefunden hat, und die Gemeinsamkeiten einfach nicht mehr so stark sind, wie noch zu Schulzeiten (unabhängig davon, ob man sich aus der Schule kannte, oder nicht). Teilweise sehe ich die Leute öfter, als die sich untereinander :)

Von daher ist es vielleicht sogar besser, wenn man ins kalte Wasser springt, und nochmal "von vorne" anfängt. Zu Studienbeginn tun das eh die meisten, wenigstens die, die von ausserhalb kommen, und das sind ja meist nicht so wenige.

Naja, was soll ich sagen, trotz meiner "Bauchschmerzen" beim Auszug hab ich es nicht bereut. Und das, obwohl das mit meiner (inzwischen Ex-)Freundin nicht so übermäßig lange geklappt hat.

Und da du ja offensichtlich von dir aus den Antrieb entwickelt hast, "nach draussen" zu wollen, würde ich mich von solchen vorübergehenden Kleinigkeiten wie "Heimweh" nicht abhalten lassen.

Viel Spaß!

jaiden

Shinigami
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Sa 16. Apr 2005, 23:31 - Beitrag #20

Danke sehr ^^ *smile*

Nein, ich finde es wirklich lieb dass so viele etwas zu meinem 'Problem' schrieben. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Aber ihr habt alle Recht. Ich habe nunmal ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und muss mich eben jetzt entscheiden. Entweder ich bleibe hier, oder ich gehe. Noch kann ich entscheiden. Und man wird sehen, was stärker ist- die Sehnsucht nach etwas neuem, oder der Drang danach das Hier und Jetzt zu erhalten.

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