Miserable Referate

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janw
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Fr 25. Nov 2011, 21:29 - Beitrag #21

Traitor, vielleicht wäre das nochmal etwas für einen eigenen thread...nur mal so, Rechtschreib-Schwäche, und alles, was damit verbunden ist, für Fehler gerügt werden, für die man letztlich nichts kann, irgendwann einen Sonderstus zugewiesen bekommen, letztlich die Erfahrung, nicht "normal" zu sein, alles das gäbe es nicht, wenn es dieses starre Regelwerk nicht gäbe.
Und haben sich die Scholaren je wesentlich mißverstanden aufgrund ihrer ungeregelten Rechtschreibung?^^

e-noon
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Fr 25. Nov 2011, 21:41 - Beitrag #22

Zitat von janw:Und haben sich die Scholaren je wesentlich mißverstanden aufgrund ihrer ungeregelten Rechtschreibung?^^

Als jemand, der sich mehr am Rande mit älteren Texten beschäftigt, weiß ich doch, welche Dispute schon über einen einzigen Buchstaben entstanden sind und dass eine ungeregelte Rechtschreibung wesentlich anstrengender ist, als eine geregelte.

Lykurg
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Sa 26. Nov 2011, 00:56 - Beitrag #23

Schon, wenn das Zeichen sinntragend wird. Ansonsten ist das in älteren Texten ja eher nicht das Problem. Aber in Gegenwartstexten von akademischem Anspruch würde ich bei wirklich gehäufter Fehlerzahl, wie von Ipsissimus berichtet, auch meine Zweifel an der allgemeinen Sorgfalt und Kompetenz des Schreibers haben.

Das Regelwerk erleichtert es, sich unmißverständlich auszudrücken, Begriffe lexikalisch zu erfassen und vereinfacht den Spracherwerb.

Traitor
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Sa 26. Nov 2011, 21:29 - Beitrag #24

@Jan: Mach ruhig einen neuen Thread auf. Kurzfassung für hier:
außergewöhnliche Probleme einzelner können für mich kein Grund sein, ein ansonsten äußerst hilfreiches Regelwerk abzuschaffen, zumal es heutzutage Therapien und Hilfsmittel gibt, die praktischen Nachteile deutlich zu reduzieren.

Zurück zu den Referaten: Gibt es in den Geisteswissenschaften solche auch noch ohne Powerpoint/Keynote/Beamer/Prezi hält, im Schulstil als reiner freier Vortrag?

blobbfish
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Sa 26. Nov 2011, 22:46 - Beitrag #25

Bei uns in der Philosophie ja. Wobei die eine Professorin auch mehr Informationsreferate für Sekundärsachen verteilt hat, statt richtigem Referat.

Man kann natürlich fragen, inwiefern der Beamer ein unhinterfragtes Hilfsmittel ist.

Lykurg
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So 27. Nov 2011, 02:02 - Beitrag #26

Gibt es bei uns auf jeden Fall noch, in meinen Germanistik-Seminaren sind Präsentationen eher die Ausnahme als die Regel (in Vorlesungen werden sie aber überwiegend benutzt). Dort ist der Beamer aber jedenfalls ein hinterfragtes Hilfsmittel, man macht sich methodisch Gedanken drum, inwieweit er nützt oder ablenkt, ich erlebe ständig Beispiele für beides. - In Archäologie (und darum ging es in meinen letzten Beispielen) sind Präsentationen aber der Standard, weil es eher lästig ist, die Gipsabgüsse durch die Gegend zu schleppen, und die Diaprojektoren ständig klemmen.

Ipsissimus
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Mo 28. Nov 2011, 10:35 - Beitrag #27

was die Benutzung von Hilfsmitteln angeht, hängt es weniger vom Hilfsmittel als von der Virtuosität der Bedienenden im Umgang ab. Gefürchtet waren z.B. die Auftritte meines Doktorvaters am Overheadprojektor, in der einen Hand ein etwa 2 m langer Stab, um an der Leinwand auf etwas hinzuweisen, mit der anderen Hand fummelnd am Foliensatz, den er solange durcheinander brachte, bis keine Folie mehr in der Reihenfolge lag, in der er sie brauchte^^ und wenn er sich dann, Stab in der Hand, umdrehte, um etwa auf eine Frage zu antworten, hieß es schon manchmal für die vorne Sitzenden den Kopf einziehen oder die Hand zur Abwehr heben, denn so ein sich mitdrehender Stab hat schon eine gewisse Reichweite^^ es bedarf nicht unbedingt des Laserpointers^^

sprich, Werkzeuge sind fast immer nützlich, aber nicht immer sind die Bediener ihren Werkzeugen auch gewachsen, eine Regel, die sich z.B. in der IT zu der Maxime "In 90% der Fälle sitzt das Problem vor dem Bildschirm" verschärft hat^^

Lykurg
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Mo 28. Nov 2011, 10:46 - Beitrag #28

Ohja - habe da auch schon in Berufungsvorträgen Profs gesehen, die mit einem OHP technisch sehr zu kämpfen hatten und viel zu klein abgezogene Folien auflegten. Da wirkt es dann unter Umständen ohne Veranschaulichung besser.

Warum Vortragende auch bei Beamer-Präsentationen lieber mit dem Finger zeigend an der Leinwand hochspringen, statt den Mauszeiger zu benutzen, ist mir unerfindlich. Vielleicht geht es ihnen um das erheiternde Moment.

Ipsissimus
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Mo 28. Nov 2011, 12:15 - Beitrag #29

Warum Vortragende auch bei Beamer-Präsentationen lieber mit dem Finger zeigend an der Leinwand hochspringen, statt den Mauszeiger zu benutzen, ist mir unerfindlich.
weil viele Vortragende die technischen Möglichkeiten noch nicht verinnerlicht haben^^ man sollte es nicht meinen, aber ich erlebe selbst hier gelegentlich noch springende Jung-Doktores^^ hängt natürlich auch viel mit der Aufregung der Situation zusammen, nicht jede/r ist zum Redner geboren^^

Traitor
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Mo 28. Nov 2011, 13:52 - Beitrag #30

Den Mauszeiger zu benutzen, verbietet sich je nach technischer und räumlicher Ausstattung aber meist. Direkt am Laptop Touchpad oder angekabelte Maus zu benutzen, egal ob nur fürs Weiterklicken oder auch zum Zeigern, ist immer suboptimal, weil man dadurch den Raum aus Blick- und Körpersprachfeld verliert, und jenachdem auch noch andauernd herumrennt. Mit gewöhnlicher kabelloser Maus oder Presenter (ohne Laserpointer) kann man frei stehen, aber nur klicken, nicht mauszeigern. Wirklich sinnvoll mauszeigern könnte man wohl nur mit einer Logitech Air oder wie sie hieß. Sinnvolle Presenter haben aber natürlich einen Laserpointer als Ersatz eingebaut, oder man nimmt einen als Extragerät in die Zweithand. Oder greift doch auf den Stock zurück, der hat wenigstens keine Batterieprobleme.

Lykurg
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Mo 28. Nov 2011, 14:23 - Beitrag #31

Jede Form des manuellen Zeigens an der Leinwand verliert das Publikum aus dem Gesichtsfeld, wer am Bildschirm zeigt, kann (je nach Position des Laptops, versteht sich) weiter in Richtung Publikum gucken. Mit einem Zeigestock geht es noch einigermaßen, wenn auch leinwand- und auditoriumsgrößenabhängig - allerdings kommt man dann irgendwann auch nicht mehr in Versuchung, zu springen. Im Zweifelsfall vermarkten sie dafür einen Teleskopzeigestock mit Batterie, damit auch da das Problem auftreten kann. ;)

Aber ja, Laserpointer sind ein sehr praktisches und schönes Spielzeug, besonders auch für die Diskussionsleitung nachher.

e-noon
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Mo 28. Nov 2011, 16:14 - Beitrag #32

blobbfish kann vielleicht noch etwas zu miserablen Referaten beitragen ;)
Als Trailer nur zwei Stichworte: Fransenschal und Lautsprecher.

blobbfish
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Mo 28. Nov 2011, 16:43 - Beitrag #33

Stimmt, wobei die Lautsprecher ein technisches Problem war, es gab da eine wenig Störung auf der Erdnung/Nulleiter, wodurch, falls der Laptop am Netz und am Beamer angeschlossen ist, auf den Lautsprechern ein hübsches Rauschen zu hören ist. Hier ist eher ein Fehler Seitens des Installeurs anzunehmen, nicht der Vortragenden, die aber, finde ich, sicher zu stellen hat, dass sie den Beamer nutzen kann, wenn sie das möchte. Im Endeffekt kamen sie endlich auf die Idee, den Laptop vom Strom zu nehmen, um es dann nicht richtig hinzubekommen, das Bild vom Laptop an die Wand zu werfen.

Professionell ist hier, entweder, dass der Veranstaltungsleiter einen Laptop zur Verfügung stellt, oder aber man selbst in der Lage ist, entsprechende Einstellungen am Computer vorzunehmen.

Die Schalvortragende wurde bereits erwähnt. Sie hatte einen sehr dicken Schal, der sicher sehr warm hält, sie klammerte sich zeitweise mit beiden, aber eigentlich immer mit einer Hand daran. Tat sie beides nicht, fummelte sie mit der einen Hand im Gesicht rum. Was die meisten nicht sehen konnten waren ihren Füße. Abgesehen davon, dass grüne Chucks an sich verabscheuenswürdig sind, kippelte sie ständig mit den Füßen zur Seite. Fehlende fachliche Kompetenz wurde unprofessionell durch Verniedlichung der Stimme ab der Hälfte des ersten Satzes versucht zu kompensieren.

Vortragende zwei wackelte mit dem Bein, stand aber leidlich souveräner, reduziert man den Blick auf die Füße.

---

Manuelles zeigen via Stock finde ich im Regelfall besser. Außer in seltenen Fällen ist der Laserpointer ein unpräzises Medium: Der Punkt ist so gut wie fix an einer Stelle, sondern zittert viel mehr auf der Stelle hin- und her. Außerdem ist er oft nicht gleich zu sehen, man muss ihn suchen, gilt auch für den Mauszeiger. Das trifft auf den Stock nicht zu. Man kann sich auch schräg stellen.

Sich nicht dem Publikum zuwenden zu können ist nicht so schlimm, es sind eher kurze Zeitetappen, allerdings ist man als Mathematiker/Physiker ohnehin gewohnt, nicht ständig betrachtet zu werden - durch Anschrieb an Tafeln.

Lykurg
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Mo 28. Nov 2011, 18:00 - Beitrag #34

In jedem Fall handelt es sich bei diesem Phänomen um einen technischen Fehler des Elektroinstallateurs/Tontechnikers, dafür kann der Referent nichts, das Problem müßte dann ja auch mit anderen Netzgeräten auftauchen. Ärgerlich; schlimmer war neulich ein Fall, in dem ich meinen Laptop für Musikbeispiele zur Verfügung stellen wollte, die Soundkarte/der Ausgang aber ein Störgeräusch produzierte, so daß wir ein anderes Gerät nutzen mußten - da lag es eindeutig am meinigen. Zu überlegen wäre auch, ob man den Laptop an eine andere Steckdose hängen kann. Mein derzeitiger wäre leider unter diesen Bedingungen akkutechnisch überfordert, es sei denn, ich hielte einen zehnminütigen Kurzvortrag. Im Zweifelsfall kann man aber immer auch direkt den Laptop an die Wand werfen.

Stabiler Stand ist keine Selbstverständlichkeit, darauf muß ich auch immer wieder gesondert achten. Deswegen und wegen der Höhe durchschnittlicher Rednerpulte schätze ich auch Veranstaltungen, bei denen der Vortrag im Sitzen erfolgt (auch schon bei einer kleinen Tagung erlebt).

Ja, der zittrige Laserpointer ist natürlich auch ein klassisches Indiz für den sehr unruhigen Referenten - und das schaukelt sich dann leicht hoch. Andererseits ist der Zeigestock da auch nicht so viel besser. Einen besseren Eindruck machen bei Präsentationen jedenfalls Pfeile, Kreise oder sonstige Hervorhebungen.

blobbfish
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Mo 28. Nov 2011, 19:33 - Beitrag #35

Nein, ich meine nicht das Zittern durch Nervosität, sondern eher, dass die meisten menschlichen Hände nicht ruhig genug dafür sind. Den Stock kann man an der Leinwand anlehnen, das gibt mehr Ruhe, bei dem Pointer werden auch größere Distanzen überwunden, da kann eine Bewegung um ein zehntel (geschätzt) Grad schon etwas ausmachen.

Mit Rednerpulten habe ich noch gar keine Erfahrung.

janw
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Di 29. Nov 2011, 00:03 - Beitrag #36

Ipsi, Dein Doktorvater erinnert mich an einen Zoologie-Prof in meinem Studium, der gerne auf Overhead-Folien zeichnete. Einmal bemerkte er nicht, daß sein Vorrat an Folien aufgebraucht war...

Ipsissimus
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Di 29. Nov 2011, 00:16 - Beitrag #37

gab schon richtige Originale^^ wird es nicht mehr lange geben

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Di 29. Nov 2011, 00:26 - Beitrag #38

janw, dabei kommt es natürlich drauf an, ob er Edding benutzte oder abwischbaren Folienschreiber. Das dürfte aber häufiger vorkommen. Mancherorts schreiben sie allerdings, wurde mir berichtet, dekadenterweise mit Edding auf Whiteboards und machen sie nachher mit H2O2 sauber.

blobbfish, das stimmt natürlich, dieses Zittern ist kaum zu vermeiden und schon lästig (dagegen wäre der Stabilisator für Kameras, dessen Testbericht ich dir mal zeigte, doch ein Patentrezept? Leider finde ich es nicht wieder - ich meine den mit Elektroschock zur automatischen Verkrampfung der Handmuskulatur...)

Doch, Ipsissimus, manche Art von Originalität wächst nach. Sie ist vielleicht weniger omnipräsent, aber das ist dann auch irgendwie beruhigend... ;)

janw
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Di 29. Nov 2011, 02:57 - Beitrag #39

Lykurg, mit abwaschbaren Stiften wäre es ja langweilig gewesen^^

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