Nanowissenschaft

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superconductor
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Mi 15. Mär 2006, 00:34 - Beitrag #1

Nanowissenschaft

Was stellst du dir darunter vor?

Roboter, kleines, Zwerge, Unsehbares, Zukunft, Weltkatastrophe, besseres Leben, ...

Feuerkopf
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Mi 15. Mär 2006, 00:51 - Beitrag #2

Wiiiiinzig kleine Dingsbümser, die eigenständig irgendwas herstellen können. :cool:

Naja, meine Halbbildung hat mitbekommen, dass Nanopartikel Materialien formen können, die z. B. nach einem deformierenden Aufprall wieder in die Ursprungsform zurückkehren können. Da du in deinem Steckbrief als Studienfach Nanowissenschaften angegeben hast, warte ich gespannt auf Erklärungen. :)

superconductor
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Mi 15. Mär 2006, 01:01 - Beitrag #3

@Feuerkopf

Echt, mit dieser Antwort hätte ich zuletzt gerechnet (das mit der Schutzweste). Ich habe auch vor ein paar Tagen davon gehört - doch zähle ich das nicht zu den Hauptanwendungen.
Mit Erklärungen, was unter Nanowissenschaft vorzustellen ist, möcht ich noch ein bisschen zuwarten. Ich finde es eben gerade Spannend was hervor kommt (da es ja ein doch Neues und doch schon in aller Munde *Nano* bekanntes Gebiet ist), möchte die Luft nicht schon jetzt aus dem Forum nehmen.;)

Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 15. Mär 2006, 01:23 - Beitrag #4

"nano" heißt zunächst mal nichts als "10 hoch minus 9", ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter. Die Bearbeitung der Struktur und Textur von Materialien in diesem Größenbereich ermöglicht ungeahnte Gebrauchseigenschaften, z.B. superglatte oder ultraversiegelte Oberflächen. Die Erforschung der Materialcharakteristika in diesem Skalenbereich dürfte noch einige Jahre in Anspruch nehmen

Ansonsten ist "Nano" ein Hype, für den derzeit viel Geld losgeeist wird

Traitor
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Mi 15. Mär 2006, 02:21 - Beitrag #5

"Nanowissenschaften" wirkt schon auf den ersten Blick wie eines dieser Modewörter für "interdisziplinäre Studiengänge". Sowohl von diesen Namensschöpfungen als auch den Studiengängen an sich halte ich meist recht wenig, ein normales Fachstudium mit passendem Vertiefungs- und Nebenfach könnte mit weniger bürokratischem Aufwand das Gleiche leisten. Außer an Fachhochschulen, die keine wissenschaftliche Grundbildung vermitteln, sondern speziell auf einen Beruf vorbereiten sollen. Aber dann müsste es nicht Nanowissenschaft, sondern Nanotechnik sein.
Aber ich will diesem Urteil keine zu starke Autorität zuschreiben, bevor du deinen speziellen Studiengang nicht genauer beschrieben hast. :)

PS: Der Intention nach wohl eher Beruf & Bildung.

Lykurg
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Mi 15. Mär 2006, 09:34 - Beitrag #6

Dazu fallen mir so schöne Sachen wie der Lotos-Effekt ein, also eine Oberflächengestaltung, von der Flüssigkeiten abperlen und sie durch Mitnahme von angelagerten Partikeln selbständig säubern.

Die Nanotechnik - etwa winzige Roboter, die z.B. verkalkte Arterien auffräsen^^ - scheint mir zwar, wie Traitor, reichlich anwendungsnah, aber Fachabspaltungen, deren Sinn sich nicht auf den ersten Blick erschließt, kenne ich zur Genüge^^ - und das kann durchaus produktiv sein; jedenfalls würde ich Interdisziplinarität nicht grundsätzlich abqualifizieren (wo käme ich denn da hin? ;) )

Außerdem sehe ich in dieser Fragestellung ein rezeptionsbezogenes Moment, das mE doch den Aufenthalt in 'Wissenschaft und Forschung' rechtfertigt - eben je nachdem, was man daraus macht: Mit deiner Antwort sicherlich 'Beruf und Bildung', Traitor, mit den anderen vielleicht weniger.^^

superconductor
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Do 16. Mär 2006, 18:02 - Beitrag #7

ein paar Dinge möchte ich aufnehmen und loswerden

Zitat von Ipsissimus:"nano" heißt zunächst mal nichts als "10 hoch minus 9", ein Nanometer ist ein Milliardstel Meter.

Das stimmt bis auf das nur, nano kommt aus dem griechischen, wo es Zwerg heisst - eben in Anlehnung an den Faktor 10^-9.

Zitat von Traitor:"Nanowissenschaften" wirkt schon auf den ersten Blick wie eines dieser Modewörter für "interdisziplinäre Studiengänge".

Das trifft die Sache ziemlich im Kern.

Zitat von Lykurg:Dazu fallen mir so schöne Sachen wie der Lotos-Effekt ein, also eine Oberflächengestaltung, von der Flüssigkeiten abperlen und sie durch Mitnahme von angelagerten Partikeln selbständig säubern.

Da hat sich jemand aber Schlau gemacht. Denn diesen Effekt bezeichne ich als Standarteinstieg zur Nanowissenschaft.

Mehr zur Nanowissenschaft:
Im Grundstudium werden die Grundlagen in der Biologie, Physik und Chemie vermittelt. Dies als kleiner Studieneinblick.

Was Nanowissenschaft bzw. Technik als Beruf anbelangt, kann davon noch nicht gesprochen werden, da es heutzutage einfach noch ein Forschungsgebiet ist. Einzelne Anwendunge davon erscheinen zwar als Produkte auf dem Markt (künstlicher Kaffeeschaum, Lacke od. Dachziegel (oder was auch immer alles) mit Lotuseffekt (letzteres z.B. noch mit Silberpulver), Silberpulver für Pflanzen gegen Pilze, Leim mit geändertem Brechungsindex, AFM Sonde zur frühzeitigen Erkennung von [size=-1]Osteoporose[/size] - doch existieren dafür keine besondere Berufe sondern eher Forschungsprojekte.

superconductor
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Do 16. Mär 2006, 18:08 - Beitrag #8

@Traitor

also ich verstehe nicht ganz, warum dieser Thread nichts mit NaturWISSENSCHAFT zu tun hat - ich hoffe das wird sich wieder ändern - denn unter Beruf und Bildung :confused:

Es ist ganz klar eine Wissenschaft, vorallem aus dem oben genannten Grund. In der Schweiz jedenfalls gibt es erst jemanden der im Moment das Studium Nanowissenschaft abgeschlossen hat - sprich als dies eine Stelle beziehen könnte (macht jetzt aber die Doktorarbeit:P).

da es auch noch unter Bildung ist kann ich mich halbherzig damit abfinden :rolleyes: - doch unter Bildung passt ja vieles - und darunter habe ich es nicht gesehen.

(na wenigstens ist es dadurch im richtigen Forum an erster Stelle)

Traitor
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Do 16. Mär 2006, 19:11 - Beitrag #9

Ich hatte den Eindruck, dass es hier mehr um das Studienfach gehen sollte und bisher auch ging, nicht um die wissenschaftlichen Hintergründe. Daher dann Beruf & Bildung statt Wissenschaft und Technik. Wenn du nach der einleitenden Frage dazu aber auf die Inhalte hinaus möchtest, kann ich es gerne zurückverschieben.

Studierst du es denn nun an einer Uni oder einer Fachhochschule? Oder ist die Organisation in der Schweiz da ganz anders?

superconductor
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Do 16. Mär 2006, 21:02 - Beitrag #10

Das komplette Studienfach (also Grundstudium, Aufbaustudium, Bachelor, Master) gibt es in der Schweiz nur in der Uni Basel (wo ich bin). Was noch am nächsten kommt ist Mikrotechnik an der Uni Neuchâtel, aber eben "mikro" oder Materialwissenschaften an der ETH Zürich.
Ich habe mich nicht neu umgehört, doch vor etwa zwei Jahren, war es so, dass es eben diesen gesamten Studiengang in Europa nur noch in Dänemark gab.

Was nach dem Bachelor so angeboten wird es wohl schon fast überall Bereiche geben.

@Traitor, ich denke einfach dass es besser in den Wissenschaftszweig passt (ich habe auch nicht vor eine Abhandlung über das Studienfach zu geben, sondern eben die ersten Erfahrungen und Kontakte mit der Nano* aufzunehmen und auszubreiten)

superconductor
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So 19. Mär 2006, 14:22 - Beitrag #11

Irgendwie scheint mir dieses Thread unter dieser Rubrik wie ausgestorben!
Setzt es doch wieder zur Wissenschaft - please, thanx

Traitor
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Mo 20. Mär 2006, 01:30 - Beitrag #12

Was hälst du davon, eine Diskussion über die wissenschaftlichen und technischen Inhalte anzustoßen? Wenn es zu der kommt, passt er auch wieder drüben hin.

fanvarion
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Mi 22. Mär 2006, 19:47 - Beitrag #13

Nanowissenschaft:

Was ich darin sehe, Partikel die so klein sind das es in meinen Augen keine Schutzmaßnahmen gibt die diese Stoffe aufhalten können.

Denn Atemmasken und andere Filtersysteme sind einfach zu gruß von ihren Durchlassöffnungen.
Ich sehe aus Sicht des Arbeitsschutzes in den nächsten Jahrzehnten Arbeit auf die Menschheit zukommen.
Ich hoffe das es nicht so schädigungen sind wie Asbest das war auch 70 Jahre der Stoff schlechthin zum Isolieren und; und; und.....

jetzt haben wir 100 von Toten da jetzt die Langzeitwirkungen auftreten Krebs in teilweise schlimmen Formen und nach Erkennen 3 -4 Monate dann Tot.

Ansonsten eine Wissenschaft die sich weiter entwickelt und uns garantiert neue Erkenntnisse bringen wird :)

janw
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Fr 31. Mär 2006, 01:36 - Beitrag #14

Wenn ich das richtig sehe, dann haben wir zu dem Hype, den Ipsissimus benennt, auch schon den ersten richtigen Skandal - in Gestalt dieser merkwürdigen Firma, die Mineralpräparate mit Partikeln in Nanometergröße produziert oder zumindest vorgibt, dies zu tun. Bayern München macht Werbung dafür, das könnte also auch noch ein Bayerngate geben...oder eben: Kein Nano inside, deshalb nano-Fußball.

Aber, nun gut...wenn ich mir das richtig ansehe, dann können Partikel verschiedener Stoffe in der Größenklasse verschiedene Effekte zeigen - ob auf subzellulärer Ebene in Organismen, als Kohlenstoff-Nanoröhrchen in der Halbleiterphysik oder diversen anderen Anwendungen.
Da frage ich mich etwas, warum man um so eine eigentlich rein anwendungsbezogene Angelegenheit den Wirbel macht, hieraus eine eigene Wissenschaft neben den etablierten Naturwissenschaften und ihren Zweigen zu etablieren.
Für mich ist das eher ein Sammelsurium von "Fällen" für Spezialzweige der Physik, Chemie und der Biologie, die selbstverständlich, was die grundlegenden Eigenschaften dieser Partikel betrifft, interdisziplinär zusammen arbeiten müßten. Etwa analog zu Kolloiden, die ja auch sehr interessante Eigenschaften besitzen und hauptsächlich von der Kolloidchemie und Teilen der Physik erforscht werden und deren Effekte man dann in der Biologie bewundern kann.

Aber...die Wege des Geldscheffelns sind unergründlich :rolleyes:


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