Hallo,
ich stehe momentan leider vor ein paar schwierigen und eilenden Entscheidungen und könnte ein paar Kommentare und neue Gedankengänge gebrauchen.
Und zwar weiß ich nicht so recht, ob ich studieren sollte oder mich von konventionellen Lebenswegen fernhalten sollte.
Meine Ausgangssituation :
Ich bin 20 Jahre alt, wohne in einer Kleinstadt und muss bis spätestens 1.5.07 ausgezogen sein, von Eltern habe ich keine Unterstützung zu erwarten.
Ich habe 3,3er Abitur, interessiere mich ein wenig für Soziologie und hatte vor etlichen Zeit mal vor Lehrer zu werden, aber auch nur bedingt. Meine Stärke liegt ganz klar im mathematischen Bereich, allerdings interessiere ich mich eigentlich kaum dafür.
Ich spiele seitdem ich 6 Jahre alt bin ziemlich exzessiv Schach und kam darüber auch zu meinem heutigen Einkommen. Ich spiele im Internet Poker und sitze somit etliche Stunden vor dem Computer. Wahrscheinlichkeiten berechnen liegt mir recht gut und die letzten 12 Monate konnte ich im Schnitt damit auch 3-mal so viel verdienen wie als Akademiker mit abgeschlossenem Studium und meine Gewinne stiegen bis jetzt stetig. Es war also nicht komplett an den Haaren herbeigezogen, nach meinem Abitur mich vollständig darauf zu konzentrieren. Somit habe ich auch so schnell keine Geldprobleme mehr. Mein Mathematiklehrer meinte, dass ich den passenden Charakter für so einen Berufsweg habe und traute mir zu, damit großen Erfolg zu haben.
Leider sieht die Zukunft in diesem Gebiet meiner Ansicht nach nicht besonders rosig aus und ich bezweifle, dass ich damit dauerhaft Geld verdienen kann ( oder will...). Schätzungsweise wird es die nächsten Jahre allerdings noch gut laufen. Die zukünftigen Gesetzeslagen für Onlinepoker sind ungewiss. Ich könnte Kapital anhäufen, es geschickt anlegen und hoffen, dass es mein ganzes Leben fleißig Zinsen abwirft. Aber alleine davon zu leben, wird wahrscheinlich nicht möglich sein.
Leider fühle ich mich sehr einsam und sehne mich nach mehr Kontakt zu Menschen, die möglichst wenig mit Computern zu tun haben. Ich will einfach normale Menschen kennenlernen, die interessiert an anderen Menschen sind.
Ich habe mich dieses Jahr für Soziologie auf Diplom in Mainz, meiner Lieblingsstadt, beworben; es besteht jedoch keine Chance dort aufgenommen zu werden zu diesem Semester.
Also habe ich mich mal für Soziologie und Pädagogik auf Magister in Darmstadt eingeschrieben, aber im Prinzip habe ich nicht alzu viel Lust Pädagogik zu studieren. Ich hatte nicht so die Auswahl, mit was ich Soziologie verbinden hätte können. Also kurz : Ich will den Studiengang eh nicht zu Ende führen.
Leider, blauäugig wie ich bin, habe ich mir die Stadt nicht einmal angeschaut und bin erschütternd enttäuscht von ihr. Ebenso frage ich mich, was ich auf einer technischen Uni will, wo ich doch eigentlich überhaupt nichts mit Technik zu tun haben will. Zudem tue ich mir sehr schwer, dort eine Wohnung zu finden, total überteuerte Stadt und es gibt dort wohl einen größeren Mangel an 1-Zimmer-Wohnungen.
Also habe ich mir mal zwei Optionen ausgemalt :
Option A : Ich ziehe nach Darmstadt, studiere dort soziologie + pädagogik auf Magister und überlege zum WS weiter, was ich machen sollte.Ich werde zum WS höchstwahrscheinlich auf Soziologie auf Diplom oder BA/MA wechseln können und kann den Pädagogikkram begraben. Eine Wohnung muss ich dann halt einfach finden, sollte aber nicht das Problem sein.
Option B : Ich ziehe nach Mainz in eine WG und warte auf das Wintersemester. Ich muss davon ausgehen, dass ich in Mainz zum WS erneut nicht genommen werde, also werde ich entweder neue Interessen entwickeln müssen oder mich komplett ohne Studium/Ausbildung durchs Leben schlagen.
Für mich käme eine WG nur in Betracht, da es ansonsten sicherlich sehr schwer ist, Leute kennenzulernen, wo ich ja den Großteil meiner "Arbeitszeit" vor dem PC sitze.
Ich kann es nicht einschätzen, wie schwer es ist ohne Ausbildung Geld zu verdienen, aber in der Regel habe ich immer ganz gute Ideen und hätte ja auch Kapital zur Verfügung, um sie umzusetzen.
Im Prinzip streubt sich etwas in mir mich vollständig in diese Gesellschaft zu integrieren, aber ich weiß nicht, ob ich mir das nur einbilde, um meine Entscheidungen zu rechtfertigen.
So, jetzt seid ihr dran, eure Gedanken zu posten. Ich hoffe, ihr beurteilt die Situation sachlich, nüchtern und vorurteilsfrei
Danke!