Bildung für alle - ein vergebliches Ansinnen?

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janw
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Mi 4. Jun 2008, 00:54 - Beitrag #1

Bildung für alle - ein vergebliches Ansinnen?

Vor einiger Zeit stieß ich in einer Dokumentation über die Hinterlassenschaften der UdSSR auf eine kleine Betrachtung über die Entwicklung des Bibliothekswesens in der russischen Provinz.
Eines der Grundanliegen der sozialistischen Programmatik bestand ja darin, der "Arbeiterklasse" ein größtmögliches Maß an Bildung zu ermöglichen, und daraufhin wurden selbst die abgelegensten Siedlungen Sibiriens mit recht gut ausgestatteten Bibliotheken versehen, die angeblich recht intensiv genutzt wurden.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion brach dem Bericht zufolge dieses System mit als erstes zusammen, ganze Bibliotheken wurden zurückgelassen, als die Menschen abwanderten, die Zurückgebliebenen nehmen gleichfalls keine Notiz davon.

Muss vor diesem Hintergrund das Grundparadigma, daß der Mensch nach Bildung strebt, wenn man ihn nur lässt und anleitet, als gescheitert angesehen werden, oder ist das Geschehen nur Ausdruck der miserablen Verhältnisse, des Zusammenbruchs aller Strukturen, welcher die Menschen auf ihre Grundbedürfnisse im Sinne Maslows zurückwirft, wo sie dann von Zielen wie Bildung Lichtjahre entfernt sind?

Maglor
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Mi 4. Jun 2008, 11:33 - Beitrag #2

Ein interessantes, seltenes und trauiges Thema.
Es ist schon merkwürdig. Tatsächlich haben die GUS-Länder einen relativ hohen Bildungsstand und die größte Dichte an Doktoren in Relation zur Einwohnerzal. (Was wohl daran liegt, dass junge Männer, die gerade eine Doktorarbeit schreiben, grundsätzlich von der zweijährigen Wehrpflicht mit etwaigen Tschetschenien-Expeditionen befreit werden.)
Auffällig ist die unterschiedliche Entwicklung, die die unterschiedlichen Republiken und Regionen nach dem Untergang der Sowjetunion gemacht haben, trotz quasi 50 bis 70 Jahren gemeinsamer Geschichte.
Merkwürdig stimmen mich grerade die zentralasiatischen Völkerschaften. Nach 70 Jahren marxistisch-leninistischer Bildung erleben Schamanismus, Aberglauben und überhaupt alles andere eine Renaissance. Ich selbst wurde sogar beim meinen Urlaub im europäischen Teil Russlands ernsthaft vor der Zauberkraft der Zigeuner gewarnt.
70 Jahre lang versuchten die Bolschewiki die Russen und die zahllosen anderen Völker zu materialistischen Proletariern zu erziehen; scheinbar völlig erfolglos. :(
Irgendwie kommen da schon Zweifel an meinem antirassistischen Weltbild auf, wenn ich die Entwicklung in Estland mit der Kasachstans vergleiche.
Eine weitere bedauerliche Entwicklung kommt in Zentralasien hinzu; die traditionelle Intelligenz wandert aus. Die meisten Wolga-Deutschen, deren Vorfahren einst Stalin in die Steppe schickte, sind heute in Deutschland, eine gleiche Wanderbewegung vollziehen die Juden und auch die "eigentlichen" Russen wandern zurück in die Russische Föderation, da selbst ihnen Zentralasien zu dikatorisch und gefährlich wird. :confused:

Ipsissimus
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Mi 4. Jun 2008, 15:22 - Beitrag #3

es ist das Äquivalent zu Hollywoods Version von Amerika, oder auch zu Spiegel- oder Stern-Reportagen über Deutschland, alles ganz wunderbar^^

will sagen, Propaganda und Wirklichkeit sind zweierlei

diese Leute sind mehrheitlich nie in der Neuzeit angekommen. Sie lebten Anfang des 20ten Jahrhunderts im tiefsten Mittelalter, dann wurde ihnen ein System übergestülpt, das sie als permanente Vergewaltigung ihrer innersten Instinkte empfanden. Dann war das System am Ende, sie schütteln den Staub ab und sind wieder wo? Im tiefsten Mittelalter.

Daran ist nichts verwunderliches, nur unsere "anything goes"-Strategen müssen vielleicht die eine oder andere Korrektur an ihrem Weltbild vornehmen, oder solche Sachen am besten gleich konsequent ignorieren. Die Renitenz von Menschen, denen etwas aufgezwungen wird, was sie wirklich verabscheuen, ist unglaublich. Deswegen erreicht das zwischenzeitlich Aufgenommene auch nur die aller äußerste Oberfläche

janw
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Mi 4. Jun 2008, 20:33 - Beitrag #4

Maglor, der recht hohe Bildungsstand der Leute aus der ehemaligen UdSSR gerade im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich ist in einem meiner wesentlichen Betrachtungsbereiche, einer JVA, immer wieder bemerkenswert, gerade im Vergleich zu deutschen Insassen, die recht häufig nur rudimentäre Schulbildung besitzen.
Allerdings scheint es wirklich dieses eher insuläres Begabungsfeld zu sein, das im sowjetischen Bildungssystem effizient gefördert wurde, kommt man in den Bereich sozialer, ethischer oder kultureller Fragestellungen, werden diese tendenziell auch eher rational-logisch angegangen, mit klarer Präferenz für autoritäre Problemlösungen, Abwägungen und Kompromisse gelten hingegen oft als "weich" und nicht brauchbar, wenn sie denn überhaupt angesprochen werden.

Das scheint mir Ipsis Postulat der mittelalterlichen Verfasstheit der Menschen dort zu stützen, d.h. demnach wurde das obrigkeitliche Kulturverbreitungssystem auf Menschen und eine Gesellschaft oktroyiert, die dafür noch nicht bereit waren.
Das "Verdienst" der Aufklärung bestünde damit weniger in der oft postulierten Entwicklung von Naturwissenschaft und Technik, sondern in der Einführung der "Übergänge", der Inklination und der Kontingenz in gesellschaftlichen Diskurs und Problemlösungen.

Ipsissimus
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Do 5. Jun 2008, 09:37 - Beitrag #5

jan, ich denke, du formulierst da einen ganz wesentlichen Punkt. Aufklärung ist schön und gut, aber es kommt darauf an, wie sie vermittelt wird. Die historische europäische Art (lasst uns den armen Wilden die Errungenschaften unserer Kultur bringen, zur "Not" mit Gewalt) war vollkommen ungeeignet, da die mit der gewaltsame Vermittlung einhergehende Verachtung für originäre Kulturen nicht der Notfall sondern der Regelfall war (von den tatsächlichen grundliegenden imperialistischen Gelüsten als tatsächlicher Motivation der "Vermittlung" ganz zu schweigen).

Eine übergestülpte Aufklärung ist beinahe schlimmer als gar keine Aufklärung, weil sie dann nämlich nichts anderes leistet, als rationaler klingende Begründungszusammenhänge zu liefern für das, was man ohnehin zu tun entschlossen ist. Das beste Beispiel hierfür ist sicherlich Russland, aber selbst in ihren Entstehungsländern ist Aufklärung eher etwas, das einem Großteil der Bevölkerung nur übergestülpt wurde. Was die großen Denker denken und durch ihre Verbindungen zu den Mächtigen gelegentlich durchsetzen können, ist noch lange nicht das, was das Volk fühlt. Wie Hagbard Celine mal so schön sagte: Macht ist lediglich eine besonders komplizierte Form von Hilflosigkeit^^

henryN
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Mi 11. Jun 2008, 01:54 - Beitrag #6

die angeführten Beispiele lassen mich nichts anderes glauben,als dass Deutschland vor 60 Jahren auch noch im 'Mittelalter' war............ ;-)

Liegt es vielleicht an ff. Postulat: "Gleiche Bildung für Alle"?
Richtig ist, dass Bildung nur mit den mit ihr zusammenhängenden realen Lebensprozessen 'Sinn' macht. Jedoch verbirgt sich m.E. dahinter ein Wunsch nach idealer Entscheidungsfreiheit.
Jeder kann jederzeit 'entscheiden' ob er nun Landwirt oder eben Mathematiker wird. Diesen kann ich zunächst weder negieren noch anderweitig negativ bewerten, wenn sich dahinter nicht ein näher zu begründender Irrglaube verbergen würde.......

'Ich denke also bin ich' gilt nur für den professionalisierten Denker, allerdings nur solange er glaubt, dass sich seine Gedanken quasi von selbst verkaufen....


p.s. Übrigens haben Zigeuner wirklich Zauberkräfte! Mediamarkt allerdings auch..... ;-)

Ich kann selbst auch kaum noch glauben, dass z.b. 'komplexe Zahlen in Polarkoordinaten' jemals eine mir vertraute reale Alltagshandlung waren. Jedoch habe ich sie benutzt, allerdings schon lange nicht mehr und und meine Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind schon längst irgendwoanders zu Klopapier verarbeitet worden......... ;-)
Aber gehört habe ich schon mal davon, und wer weiss wozu das gut ist..... :-)

Popmusik funktioniert deshalb, weil der einzelne Hörer davon gehört hat, dass viele andere die gleiche Musik hören. Er kann sich darüber eventuell austauschen. Darauf vertraue ich mal.......

Auf welche Weise wirkt 'Bildung' in unseren Bewusstseinsvorgängen?
....wäre meine nächste Frage.....

Ipsissimus
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Di 5. Aug 2008, 10:20 - Beitrag #7

"Richtig ist, dass Bildung nur mit den mit ihr zusammenhängenden realen Lebensprozessen 'Sinn' macht."

in dem Maße, wie die Fähigkeit zum schieren Überleben sich von konkreten Fertigkeiten wie schneller Zuschlagen, schneller Töten, geschickter Jagen, besser Verstecken usw. abgewandt hat - was Folge von einer beständigen Verkomplizierung der Lebenssituationen beim Übergang vom Jäger/Sammler- zum Viehzüchter-Dasein war - wurde Bildung dahingehend wichtiger, dass sie einen "Pool" von nicht selbst gemachten Erfahrungen anbot, aus dem mensch in gegebenem Augenblick schöpfen konnte, um Situationen zu überstehen, die durch seinen tatsächlichen Erfahrungspool nicht mehr abgedeckt waren. Sachverhalte und Zusammenhänge zu !verstehen! wurde unerlässliche Vorraussetzung, um sie zu bewältigen, da die Reflexe und Instinkte nicht mehr darauf vorbereitet waren, mit ihnen fertig zu werden.

Aus der Unspezifität der zu bewältigenden Situationen erfolgt die Notwendigkeit einer möglichst breiten Streuung möglicher Bildungsinhalte, damit ein möglichst breites Spektrum möglicher Situationen abgedeckt ist.

janw
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Di 5. Aug 2008, 11:59 - Beitrag #8

Dann wäre aber alle Bildung, die nicht auf irgendwie geartete Anwendungssituationen zugeschnitten ist, quasi überflüssig, im Sinne der allgegenwärtigen Rationalisierungwut stellte sich sehr schnell die Rechtfertigungsfrage für Schulfächer wie Kunst, Musik, auch Literatur im Deutschunterricht. Bildung als Breiten-Ausbildung, ist oder wäre das noch Bildung - und wäre das nicht ein Verlust?

Zitat von henryN:die angeführten Beispiele lassen mich nichts anderes glauben,als dass Deutschland vor 60 Jahren auch noch im 'Mittelalter' war............ ]
Ich würde sagen, noch immer sind nur recht wenige wirklich aufgeklärt in dem Sinne, sich dessen bewusst zu sein und der Konsequenzen dessen, viele leben ihre vermeintliche Freiheit eher als Religion...

Auf welche Weise wirkt 'Bildung' in unseren Bewusstseinsvorgängen?

Ich würde sagen, wie alles Erlernte, d.h. die Inhalte als Speicherdaten und neuronale Verknüpfungen liefern Anknüpfungspunkte für aktuelle Wahrnehmungen und tragen damit zu ihrer Umwandlung in das resultierende Bewusstsein von der aktuellen Realität bei - die Folge von Tönen schafft eine andere aktuelle Realität, wenn sie neu ist, als wenn wir sie schon mal gehört haben, möglichst in bestimmter Situation...

mine'S^
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Di 5. Aug 2008, 12:02 - Beitrag #9

Das mag auf ein Mindestmaß an allgemeiner Bildung zutreffen, der weitaus größere Teil ist allerdings zwecklos, oder besser Selbstzweck. Bildung anstreben um gebildet zu sein, was gewisse soziale Vorteile mit sich bringen kann, auch wenn der Wunsch nach Bildung als Neugier, Interesse oder Verständniswunsch wahrgenommen wird. Darin liegt auch die Ursache für den individuellen Aspekt der angestrebten Bildung; wird nämlich während der Erziehung versäumt ein Interesse an selbst-referentieller Bildung zu vermitteln, stagniert die Bildung auf praxisorientiertem Niveau.

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Mi 6. Aug 2008, 11:50 - Beitrag #10

na ja, ich denke, je komplizierter die Lebenswelt wird, desto mehr muss sich der Bildungspool von konkreten Anwendungsbereichen ablösen, um allgemein verwendbar zu bleiben. Dazu passt vielleicht auch, dass Bildung im Sinne des deutschen Bildungsideals, also als Selbstzweck aufgefasst, ein relativ neues Konzept ist, das mit der Aufklärung Einzug hielt.

Für mich ist Bildung auch nur teilweise die über ein breites Spektrum in die Tiefe gehende Wissensakkumulation, der viel wichtigere Teil besteht darin, die Verflechtung der Sachverhalte als Problem und Thema begreifen zu lernen, dem Umstand zu verinnerlichen, dass es kein isoliertes Thema, keinen isolierten Sachverhalt gibt, auch wenn Themen aus Gründen der Bequemlichkeit meist isoliert betrachtet werden. Der Schutz gegen Torheit und Manipulation, der von Bildung ausgeht, entstammt imo erst jenem zweiten Teil, nicht aber schon der reinen Akkumulation von Wissen.

janw
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Mi 6. Aug 2008, 12:23 - Beitrag #11

Zitat von Ipsissimus:Dazu passt vielleicht auch, dass Bildung im Sinne des deutschen Bildungsideals, also als Selbstzweck aufgefasst, ein relativ neues Konzept ist, das mit der Aufklärung Einzug hielt.

Meinst Du wirklich, war Bildung und die Beschäftigung mit Kunst, Literatur und Philosophie nicht schon bei den es sich leisten könnenden Römern üblich, und Fähigkeiten in dem Bereich auch im Mittelalter durchaus nicht rufschädigend? Ich denke mal an Alfonso X, genannt El Sabio...

Ipsissimus
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Mi 6. Aug 2008, 15:22 - Beitrag #12

natürlich gab es schon immer die Eliten, die sich um Dinge gekümmert haben, die niemanden sonst interessieren^^ aber dass ein Bildungsideal auf breiter Front etabliert wurde, Bildung also nicht mehr den Eliten vorbehalten bleiben sollte, das ist relativ neu

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Mi 6. Aug 2008, 17:50 - Beitrag #13

Gut, ja als Ideal für die Masse ist das neu.

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Fr 8. Aug 2008, 11:17 - Beitrag #14

na ja, der Titel deines Threads ist "Bildung für alle ..."^^

janw
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Fr 8. Aug 2008, 11:39 - Beitrag #15

Wobei...ist "Bildung für alle" nicht etwas anderes als "Bildung für die Masse"?
Insofern, daß im "alle" die Differenz Elite-Masse aufgehoben ist?

Vielleicht würde in dem Moment, wo der Elite ihr Bildungsattribut abhanden käme, ihr Machtattribut noch stärker in Erscheinung treten.

Ipsissimus
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Fr 8. Aug 2008, 13:42 - Beitrag #16

"Bildung für die Masse" hat was von "Bildung für das Pack" oder "Bildung für den Pöbel"^^ nur dass das Pack oder der Pöbel durch die Bildung eben Möglichkeiten in die Hand bekommt, sehr viel offensiver an der Änderung ihres von den Eliten vergebenen Status zu arbeiten. Damit ist zugleich gesagt, dass das eine Perspektivenfrage ist, und damit eine, die natürlich von Machtinteressen entschieden wird.

Ich würde deinen letzten Satz anders ausdrücken: In dem Moment, in dem der Elite das Bildungsmonopol entgleitet, wird die Willkür ihres Machtanspruchs offensichtlich.

C.G.B. Spender
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Fr 15. Aug 2008, 17:52 - Beitrag #17

Eine gewisse Allgemeinbildung ist sicher nicht unwichtig, keine Frage. Einen elitär gebildeten, jedoch ansonsten eiskalten und berechnenden, Menschen, könnte ich jedoch nie so sehr lieben, wie eine Person, die warmherzig ist, Einfühlungsvermögen und soziale Intelligenz mitbringt.

Aber gut, das geht am eigentlichen Thema vorbei.

Eine hohe Bildung für alle halte ich für eine Utopie, dazu müßte man erst einmal das Schulsystem grundlegend reformieren. Selbst den normalen Bildungsgrad allen zu vermitteln, die von der Veranlagung her dazu fähig sind, ist aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich, z.B. wegen fehlender privater Finanzierung oder familiärer Umstände.

Mir fällt beim Bildungsthema immer wieder ein: Lehrer können nicht auch noch Eltern sein. Nicht bei Klassen von 30 Schülern.

Schön fände ich Klassen von maximal 18 Schülern, in Gruppen aufgeteilt, betreut von einem Lehrer und zwei Pädagogen/Soziologen. Dabei blicke ich logischerweise ins Ausland. Ich meine es wäre Neuseeland, wo ein solches Modell seit Jahren wunderbar funktioniert.


[Sarkasmus an] Vom Machtanspruch zum Bildungsmonopol? Ich dachte immer, so etwas gäbe es nur bei schwachen Menschen? Und nicht bei der Elite der Intellektuellen. Wahrscheinlich unterliege ich hier einem Denkfehler. Bei der tatsächlichen Elite gibt es diesen Machtanspruch garnicht, nur bei der pseudointellektuellen Elite. Bild [Sarkasmus aus]


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