Ein zweites kann eine Vorlesung aber, was das Buch nicht kann, aktuelle Forschung anreißen. Oft gibt es nämlich keine Literatur zu einem Thema oder diese ist arg unzulänglich, weil sie zu sehr das Arbeitsgebiet des Autors tangiert, insofern mehr Nachschlagewerk als Lehrbuch ist. Soviel dazu.
Zum Thema Scheine: Nun, ich denke, man sieht, dass Lykurg Magister studiert (ist doch Magister in dem Studiengang oder?) und e-noon mod. LA. Vorweg: Würde ich nur die Veranstaltungen besuchen, wo ich einen Schein brauche, kann ich mein Diplom in Ermangelung von Prüfungsstoff nicht ablegen. Gut, verfehlte Studienordnung vielleicht. Oder auch nicht: Die Selbstgestaltung ist enorm, dennoch wird auch eine Breitenbildung erzwungen. Eigentlich wollte ich aber darauf hinaus: In den mod. Studiengängen, und das schließt Bachelor, womöglich auch Master, mit ein, geht die Anschaung um, dass eine Veranstaltung die man nicht einbringen kann, oder nur in Form eines teilgenommen auf dem Zeugnis ohne Auswirkung, als wertlos erachtet. Es wird dabei scheinbar vergessen, dass man früher fast nur solch wertlose Veranstaltungen besucht hat. Man ging in eine Veranstaltung die einem gefiel, egal, ob man sie brauchte oder nicht. Warum eine Veranstaltung gefällt, dafür gibt es wohl verschiedene Ursachen: Einerseits inhaltlich, möglicherweise auch inhalt-methodisch, oder bei einem Seminar zum Üben des Vortragens.
Zu Überschneidungen: Hausgemachtes Problem. Die Lösung sollte nicht sein, die Verantwortung auf die Universität zu schieben, passende Lehrpläne vorzusehen, sondern auf die Studierenden und zwar wie folgt: Eine Lockerung von Reihenfolgepflichten. Man kann dann eben tauschen oder nachholen. Und man sollte sich möglichst auch nicht den Stundenplan mit 20+SWS vollknallen. In meinem Studiengang ist es quasi egal, wenn es eine Überschneidung gibt, das allermeiste wird zyklisch angeboten und eine Pflicht der Reihenfolge ist nicht vorgesehen. Ja, man kann vor dem ablegen der Vor-Diplom-Prüfung alle Scheine machen die man zum Diplom braucht ohne auch nur einen einzigen für's Vordiplom zu haben.
Nichts davon war der Fall; außerdem sorgt der übliche Schwund, der in den ersten zwei Wochen eintritt, dafür, dass ich noch nie ab der zweiten Woche Leute gesehen habe, die auf dem Boden saßen.
Vielleicht sollte man auch mal untersuchen, wieviele die Veranstaltung schmeißen, weil es zu voll ist. Ich habe das durchaus schon getan.
Ich habe prinzipiell nichts gegen Pädagogen, bitte - aber ich bin auch ein bißchen genervt von Seminarteilnehmern, die sagen 'bitte bitte nur ein leichtes Thema, ich studiere auf Lehramt und bin nur für den Schein hier'
Top.
Obgleich sicherlich Seminare für unsere lieben LAs teilweise wirklich sinnlos sind und man wirklich nur da ist, weil man den Schein braucht. Verfehlte Prüfungsordnung würd ich sagen.