Hochbegabtenschule?

Alles über das weite Feld von Schule, Studium, Beruf und Karriere - Informationen, Diskussionen und Erfahrungsberichte.
Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Do 1. Mär 2001, 17:03 - Beitrag #1

Hochbegabtenschule?

Was haltet ihr von einer von einer Schule für besonders begabte, bzw. Hochbegabte?

Padreic

Steini
Experienced Member
Experienced Member

 
Beiträge: 514
Registriert: 14.01.2001
Fr 2. Mär 2001, 12:27 - Beitrag #2

Na warum eigentlich nicht? Ich denke mal in "normalen" Schulen sind so hochbegabte Kinder absolut unterfordert. Wenn die Schüler in einer "Hochbegabtenschule" wirklich gut gefördert werden/werden können, warum dann nicht? Aber es muss gewährleistet sein, dass auch diese Kinder KINDER bleiben und auch das "normale" lernen.

Ich hab mich damit noch nie so beschäftigt, weil mein Sohn in einer ganz stinknormalen Gesamtschule sein Dasein fristet *g* also kein hochbegabter Schüler ist.

koralle
Active Member
Active Member

 
Beiträge: 199
Registriert: 13.01.2001
Fr 2. Mär 2001, 21:27 - Beitrag #3

Ist völlig in Ordnung,kommt aber leider zu spät,geht warscheinlich über den Horizont unserer Politiker.Bild


FREIHEIT FÜR ALLE

Gruss H.

Terpentin
Active Member
Active Member

 
Beiträge: 159
Registriert: 13.01.2001
Sa 3. Mär 2001, 15:21 - Beitrag #4

Ich halte das auch für richtig, aber für mich ist sowas definitiv nicht, muss erst mal schauen dass ich meine mittlere Reife bekomme, das macht mir z.Z. genug Probleme.



----------------------------------------------
<FONT COLOR="Orange">T E R P E N T I N</FONT c>
<FONT COLOR="Red">böhse onkelz</FONT c>

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
So 4. Mär 2001, 20:09 - Beitrag #5

Ein paar solcher Schulen gibt es schon, wie z. B. die Christopherusschulen in Rostock, Hannover und Königswinter, doch dies sind Internate. Und die meisten Schüler würden nicht freiwillig in ein Internat gehen, wenn es noch eine andere Möglichkeit gibt.
Durch permanente Unterforderung kann auch bei Hochbegabten schlechte Leistung entstehen, sogenanntes Underarchivement. Die Schätzungen, wieviel Prozent der Hochbegabten davon betroffen sind, sind verschieden, etwas 10%-50%. Oft entstehen dadurch dann auch schwere psychische Leiden.
Deswegen plädiere ich für eine flächendeckende (also etwa eine Zug, also Klasse über alle Jahrgänge, für 1 Millionen Einwohner) Verbreitung von Hochbegabtenschulen. Nach der verbreitetsten Definition sind etwa 2% aller Menschen Hochbegabt. Das macht also für eine Million Schüler ungefähr 2000 Hochbegabte Schüler, also etwa 150 pro Jahrgang.

Padreic


Wer davon überzeugt ist, das Ende der Dinge zu wissen, die er gerade erst beginnt, ist entweder außerordentlich weise oder ganz besonders töricht; so oder so ist er aber gewiß ein unglücklicher Mensch, denn er hat dem Wunder ein Messer ins Herz gestoßen.

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Mo 5. Mär 2001, 09:03 - Beitrag #6

An der Schule meiner Kinder wird z. Z. geplant, besonders begabte Kinder mit Sonderkursen zu fördern. Außerdem soll verstärkt das Überspringen von Klassen angeregt werden, immerhin ist in NRW nun auch regulär das Abitur nach Klasse 12 möglich.
Schüler, die fächerübergreifend besonders begabt sind, stellen eigentlich gar nicht die schwierige Klientel dar, sondern diejenigen, die "nur" in einem Bereich, z. B. dem naturwissenschaftlichen besonders clever sind. Sie haben nämlich in den anderen Fächern durchaus ihre Schwierigkeiten.

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Mo 5. Mär 2001, 16:57 - Beitrag #7

@Feuerkopf
Prinzipiell hast du recht. Natürlich sind nur fachspezifisch Begabte schwerer zu fördern. Doch auch bei Hochbegabten, die in allen oder fast allen Fächern gut sind, kann es Probleme geben. Überspringen ist eine Hilfe, aber oft keine Lösung. Die betreffende Person kann meist den relevanten Stoff des einen Jahres recht schnell nachholen. Danach kann die Unterforderung wieder einsetzen. Ich kenn jemanden, der zwei Klassen übersprungen hat, und es gibt sogar Leute, die haben vier Klassen übersprungen. Doch ich schätze, dass dies für die meisten Hochbegabten nichts ist, auch wenn sie es fachlich hinbekommen würden. Stell dir die Situation vor: Du machst in der 13 Kursfahrt und du bist erst 14!
Und zweitens bringt Überspringen nicht den Effekt für Hochbegabte unter "Gleichen" zu sein. Dies ist für viele Hochbegabte ein sehr schönes Gefühl. Z. B. mit einer Gruppe guter Mathematiker echt schwierigen Stoff durchzunehmen macht sehr viel Spaß.

Padreic


Wer davon überzeugt ist, das Ende der Dinge zu wissen, die er gerade erst beginnt, ist entweder außerordentlich weise oder ganz besonders töricht; so oder so ist er aber gewiß ein unglücklicher Mensch, denn er hat dem Wunder ein Messer ins Herz gestoßen.

Feuerkopf
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5707
Registriert: 30.12.2000
Mo 5. Mär 2001, 19:30 - Beitrag #8

Nun ist es nicht so, dass aus Hochbegabten zwangsläufig Problemfälle werden, eher im Gegenteil. Die meisten sind unauffällige, aber sehr gute Schüler.

Der 2 % Anteil umfasst alle Kinder mit einer besonderen Begabung, nicht alle von diesen wären aber für eine Spezialschule geeignet. So ist die Internatsform sicherlich die beste Lösung. Gute junge Fußballer werden ja auch "gebündelt", wie in Gelsenkirchen. Bild

Manchmal macht es sich die Gesellschaft für das hochbegabte Kind aber auch selbst schwer:
In Dortmund sollte für interessierte Kinder ein Lehrgang Chemie an der Uni angeboten werden, da es aber Querelen mit dem Landesverband gibt, wurde das Projekt abgewürgt. So kann's gehen...Bild

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Di 6. Mär 2001, 17:42 - Beitrag #9

Ja, die meisten sind sehr gute Schüler. Doch, wie oben schon erwähnt, neigen 10%-50% zu Minderleistung, die teilweise in Sitzenbleiben ausarten kann.

Ich denke, dass etwa ein fünftel der Hochbegabten lieber auf eine Schule gehen würden, wo sie unter ihres gleichen sind, wenn diese Schule nicht zu weit weg ist. Wenn man pro 1 Millionen Einwohner eine Klassenzug macht, geht das auf.

Ich denke, du meinst die Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind (DGhK). Das ist ein recht seltsamer Verein. Meine Eltern sind auch Mitglied im Regionalverband Ostwestfalen. In der Beratung ist der Verein sehr sinnvoll. Doch es gibt dauernd nur Streit und es wird nichts geschafft.

Ein besserer Verein ist meiner Meinung nach Mensa, auch wenn er eine andere Zielsetzung hat. Dort kann jeder eintreten, der zu den besagten 2% gehört. Es gibt eine Schulinitiative dieses Vereins in Ratingen. Weiterhin bietet er viele Treffen an. Ich hoffe, dass aus Ratingen was wird...

Padreic



Wer davon überzeugt ist, das Ende der Dinge zu wissen, die er gerade erst beginnt, ist entweder außerordentlich weise oder ganz besonders töricht; so oder so ist er aber gewiß ein unglücklicher Mensch, denn er hat dem Wunder ein Messer ins Herz gestoßen.


Zurück zu Beruf & Bildung

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 12 Gäste