Regeln und Taktiken

[Beendet] Beim Mafia-Boardgame kämpfen finstere Mafiosi und brave Bürger um die Vorherrschaft.
Teilnahme nur nach Anmeldung für die nächste Runde!
Traitor
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Do 9. Sep 2004, 23:06 - Beitrag #1

Mafia-Regeln

Grundregeln
Bei Mafia spielen zwei Parteien gegeneinander, die Mafia und die Bürger. Beide haben zum Ziel, die jeweils andere Partei komplett auszulöschen.
Das Spiel findet in Runden statt, die jeweils aus "Nacht" und "Tag" bestehen. Nachts diskutieren die Mafiosi im Geheimen und einigen sich am Ende auf ein Opfer. Parallel dazu führen Detektik und Seelenretter ihre Aufgaben durch (siehe unten).
Zum Tagesbeginn benennt der Spielleiter den Ermordeten, dieser ist damit aus dem Spiel ausgeschieden. Alle Spieler (inklusive der noch unerkannten Mafiosi) diskutieren nun mit allen Mitteln, wer denn schuldig sein könnte. Am Ende des Tages findet eine Abstimmung statt, und der "Gewinner" wird hingerichtet.
Sobald ein Spieler durch Mord oder Hinrichtung stirbt, erfahren alle Mitspieler seine Identität.
Nach der Hinrichtung beginnt die nächste Nacht.

Verteilung der Identitäten
Zu Spielbeginn lost der Spielleiter die Identitäten aus (mittels Spielkarten) und teilt jedem Spieler im Geheimen mit, welche Identität dieser hat. Diese Identität darf nicht durch Weitergabe der Spielleiter-Benachrichtigung offenbart werden.
In der ersten Runde werden 17 Spieler teilnehmen, somit werden 9 normale Bürger, 5 Mafiosi, 1 Detektiv, 1 Seelenretter und 1 Terrorist mitspielen. (zu den Sondercharakteren siehe unten).

Ablauf der Nacht (Mafia-Aktivität)
Die Mafia besitzt ein eigenes, geheimes Unterforum, für das der Spielleiter die Mafiosi zu Beginn der Partie freischaltet. Dort haben sie in der "Nacht" 3 Tage Zeit, um sich auf ein Opfer zu einigen. Herrscht schon vorher Einstimmigkeit, kann die Nacht auch schneller beendet werden; nach 3 Tagen setzt der Spielleiter das Mehrheitsergebnis fest.

Ablauf des Tages
Zu Beginn des Tages wird der Tote bekanntgegeben. Daraufhin beginnen alle noch Lebendigen mit einer Diskussion darüber, wen man denn als Schuldigen ausmachen und der Gerechtigkeit übergeben kann. Dabei sind alle Argumente erlaubt, von "er hat ein rotes T-Shirt an" (bzw in der Forums-Version vielleicht "er hat ein rotes Avatar) über "Seine letzte Aussage klang verdächtig" bis "Ach, lasst uns einfach jemanden zufällig umbringen."
Dabei sollten natürlich die Bürger vor allem versuchen, die Mafiosi an auffälligem Verhalten zu erkennen, während diese versuchen sollten, Bürger in Verdacht zu bringen, ohne dabei allzu lynchungslüstern zu wirken oder sich in Widersprüche zu verstricken.

Die Diskussion sollte maximal 5 Tage andauern. Danach entscheidet der Spielleiter je nach Situationsverlauf auf eine kurze Fristverlängerung oder im Normalfall auf sofortige Nominierung.

Nominierung
Kristallisiert sich eine eindeutige Tendenz heraus oder ist die Zeit abgelaufen, verkündet der Spielleiter die "Nominierungsabstimmung". Nun gibt jeder Spieler (öffentlich) einen Kommentar ab, welche beiden Mitspieler er für die Lynchungsabstimmung aufgestellt sehen möchte. Die beiden mit den meisten Stimmen sind nominiert.
Ist die Tendenz der Diskussion eindeutig genug, kann der Spielleiter es auch bei einem "Ist niemand dagegen, dass x und y aufgestellt werden?" belassen.

Abstimmung
Die beiden Todeskandidaten erhalten nocheinmal die Gelegenheit, eine ausführliche Verteidigungsrede zu halten (schreiben). Diese bleibt von anderen unkommentiert stehen. Daraufhin gibt jeder Mitspieler (auch die Angeklagten) öffentlich eine Stimme ab. Der Angeklagte mit der höheren Stimmenanzahl wird hingerichtet und seine Identität enthüllt. Sollte es zu einem Patt kommen, darf der in der Nacht zuvor Gestorbene seine Stimme als die entscheidende abgeben. Daher ist es erforderlich, dass andere sich ihm gegenüber genauso wie gegenüber den noch Lebenden an die Geheimhaltung halten.

Spielende
Das Spiel endet, sobald eine der Parteien (Mafia oder Bürger) komplett ausgelöscht wurde, die überlebende Partei gewinnt logischerweise.
Die Mafia hat dabei schon gewonnen, wenn sie erreicht, dass am Ende eines Tages (also nach der Abstimmung) genausoviel Mafiosi wie Bürger leben. Dies folgt aus einem simplen Rechenspiel - in der nächsten Nacht würden sie einen Bürger töten, daraufhin tags in der Mehrzahl sein, sich auf einen Bürger als Hinzurichtenden einigen usw. Damit könnten sie nicht mehr verlieren.
Ist der Seelenretter (s.u.) noch im Spiel, ist dies jedoch nicht der Fall, da er nachts einen Bürger retten könnte und tags im Idealfall die Pattregelung (s.o.) in Kraft treten und die Bürger nocheinmal retten könnte. Diese letzte verzweifelte Chance wird sich aber sicher fast nie erfüllen.

Sonderfiguren

Detektiv
Der Detektiv spielt auf Seiten der Bürger. Seine besondere Fähigkeit ist, dass er sich einmal pro Nacht zweifelsfrei von der Identität eines Mitspielers überzeugen kann. Dafür schickt er dem Spielleiter eine PN mit dem Namen des zu Überprüfenden, und dieser teilt ihm mit, ob dieser Mafioso ist oder nicht.
Dabei erkennt der Detektiv nur Mafiosi: Terroristen und Seelenretter werden als unschuldig angezeigt.

Seelenretter
Der Seelenretter spielt auf Seiten der Bürger. Seine besondere Fähigkeit ist, dass er einmal pro Nacht versuchen kann, einen Mitspieler vor der Ermordung durch die Mafia zu retten. Dafür schickt er dem Spielleiter eine PN mit dem Namen des zu Rettenden.
Hat die Mafia sich nun genau auf diesen Mitspieler geeinigt, stirbt er nicht. Zu Tagesbeginn verkündet der Spielleiter lediglich, dass niemand gestorben ist, nicht "XY wurde gerettet".
Der Seelenretter darf auch versuchen, sich selbst zu retten. Allerdings darf er nicht in zwei Nächten hintereinander denselben Mitspieler (inklusive sich selbst) nennen, muss also jede Nacht wechseln.

Terrorist
Der Terrorist spielt auf Seiten der Mafia. Allerdings kennen sich Terrorist und Mafia gegenseitig nicht, er hat also keinen Zugang zu deren Forum und ist nicht an der Morddiskussion beteiligt.
Seine besondere Fähigkeit ist, dass er sich zu einem beliebigen Zeitpunkt eines beliebigen Tages selbst in die Luft sprengen kann und dabei einen beliebigen Mitspieler mit in den Tod reißt. Dieser ist ab diesem Moment tot und darf nicht weiterspielen. Die Identität des Opfers wird bekanntgegeben wie bei jedem Tod.
Dabei ist zu beachten, dass der Terrorist nicht mehr sprengen darf, sobald die Nominierungen abgeschlossen sind.

Threads
Der Spielleiter eröffnet regelmäßig neue Threads: "Spiel x, Tag y, Diskussion", "Spiel x, Tag y, Nominierung" und "Spiel x, Tag y, Abstimmung" an jedem Spieltag zu den entsprechenden Zeitpunkten.
Reiner Smalltalk sollte bitte aus dem Mafia-Forum rausgehalten werden, außer solcher mit direktem Spielbezug, der gerne in den Diskussionen stattfinden kann. Meta-Threads können im normalen Smalltalk-Bereich eröffnet werden, sollten aber keine spielrelevanten Inhalte haben (also nur im Mafia-Forum über Mörder diskutieren, nicht draußen) und dürfen auf keinen Fall im Spiel Geheimes verraten.

Traitor
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Fr 10. Sep 2004, 18:56 - Beitrag #2

Grundlegende Taktiken
  • Als Bürger sollte man in den Diskussionen versuchen, möglichst viele Argumente gegen einem verdächtig erscheinende Spieler vorzutragen, aber nicht zu übertreiben, damit es nicht den Eindruck macht, man wäre ein Mafiosi gewesen und hätte gezielt einen Bürger lynchen wollen, wenn sich der Hingerichtete als unschuldig erweist.
  • Als Mafioso gilt natürlich prinzipiell das gleiche, wobei es generell schwieriger ist, nicht verdächtig zu werden, da man ja eben tatsächlich Bürger töten möchte
  • Deshalb kann es für einen Mafioso manchmal auch angebracht sein, ein "Bauernopfer" zu bringen und einen Co-Mafioso anzuklagen - etwa wenn beide verdächtigt werden und so einer wenigstens seine Haut retten kann.
  • Bei ihren nächtlichen Morden sollte die Mafia beachten, dass die Bürger aus dem Getöteten auch immer einen Rückschluss auf den Mörder ziehen können. Wird etwa am Tag Spieler x von Spieler y beschuldigt, aber nicht von der Mehrheit noch nicht hingerichtet, und Spieler y stirbt in der nächsten Nacht, so gerät Spieler x schnell in Verdacht.
  • Der Detektiv sollte nicht sofort sagen "Ich bin der Detektiv und der da ist schuldig", da er daraufhin zu 99% von der Mafia ermordet werden wird. Die sogenannte "Outung" (die andere Spieler natürlich auch anzweifeln könnte) sollte erst verwendet werden, wenn sie das Spiel entscheiden kann oder der Detektiv vermutet, bald durch Mord oder Lynchung zu sterben. Ansonsten sollte er versuchen, sein Wissen in unverfängliche Argumente zu verstecken.
  • Der Seelenretter sollte versuchen, den Detektiv vor der Mafia zu entdecken und ihn zu beschützen (natürlich nicht öffentlich danach "ermitteln", das würde die Mafia aufmerksam machen). Ansonstenschützt er am besten jemanden, den er aufgrund seines Verhaltens als unschuldig erachtet.
  • Der Terrorist hebt sich seine Sprengung idealerweise für den Detektiv auf, um diesen (nicht nur) mundtot zu machen. Ist dieser bereits tot oder steht er selbst kurz vor der Lynchung, kann er aber auch einen Spieler sprengen, der ihm als Bürger erscheint.
  • Wichtigste Regel überhaupt bei Mafia: jeder denkt um diverse Ecken. Obige Taktiken sind allen Spielern bekannt, und die Mafia kann zB gerade absichtlich "dumm" morden, um von sich abzulenken. Nehmt also nie irgendwas für bare Münze...

Traitor
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Fr 10. Sep 2004, 19:11 - Beitrag #3

Technischer Hinweis für die Mafiosi

Die Mafiosi gehen ihren heimtückischen Tätigkeiten in einem für alle anderen unsichtbaren Unterforum nach.
Allerdings ist diese Unsichtbarkeit aufgrund der Boardtechnik nicht sicher: Im "Wer ist Online?" wird auch ein Benutzer, der in einem geheimen Forum ist, angezeigt, und zwar als "Liest im Forum", "Antwortet das Thema" etc ohne Forums- bzw Themennamen, wie man es von Mods im VIP kennt. Auf diese Art wären Mafiosi zu entdecken - denn ein Member kann nur im Mafia-Forum diesen Effekt hervorrufen.

Um dieses Entdecktwerden zu vermeiden, sollten die Mafiosi, bevor sie etwas Mafiöses unternehmen wollen, auf Profil/Einstellungen bearbeiten gehen und dort "Unsichtbar sein?" auf ja setzen. Somit werden sie nicht mehr im Wer-ist-online angezeigt.

Ihr könnt diese Option natürlich setzen, solange ihr wollt - aber ideal wäre es, die vor einer Mafia-Aktion zu aktivieren und danach wieder zu deaktivieren. So wird verhindert, dass das Wer-ist-Online völlig sinnlos wird, weil die Hälfte aller aktiven Member Mafia spielt und nicht mehr angezeigt wird ;). Das ist etwas Arbeit, aber praktisch.

Und natürlich bedeutet es für die Mafiosi, sich konzentrieren zu müssen! Der Effekt ist interessanterweise vergleichbar mit dem Mafiaspiel im echten Leben - hier heben die Mafiosi ja "nachts" Kopf und Hand, wobei sie gehört werden können, wenn sie nicht geschickt genug sind. Ebenso kann beim Matrix-Mafia auf diese Art ein unvorsichtiger Mafiosi, der die Unsichtbarkeit vergisst, entdeckt werden...

Padreic
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Fr 10. Sep 2004, 21:57 - Beitrag #4

Betrachtungen eines Un-Mitspielers

Traitor hat mir erlaubt, noch das ein oder andere Taktische zu ergänzen, um vielleicht den Unerfahreneren noch eine Hilfestellung mehr zu geben. Das ist aber natürlich alles auch nicht der Weisheit letzter Schluss, in Einzelfällen mögen andere Taktiken besser sein und zusätzliche Taktiken gibt es natürlich auch en masse.

Allgemeines
  • Es sollte nie ohne höchst triftigen Grund darüber gesprochen werden, wer Seelenretter oder Detektiv ist (höchstens von beiden selbst). Informationen, die hierbei aufgedeckt werden, könnte die Mafia dann dazu nutzen, die beiden in der Nacht zur Strecke zu bringen.
  • Der Seelenretter sollte sich möglichst nicht outen, da er nicht nur von den Mafiosi getötet werden kann, sondern auch insbesondere vom Terroristen gesprengt. Ein Ausnahmefall kann bestehen, wenn durch den Beweis der Unschuld der eigenen Person das Spiel schnell entschieden ist (d.h. dann alle Mafiosi bekannt wären).
  • Für den Terroristen ist es mindestens genauso wichtig, den Seelenretter zu sprengen wie den Detektiven, falls er einen von beiden in Erfahrung bringen kann. Gerade bei online-Mafia kann der Terrorist ja eh nicht verhindern, dass der Dedektiv all sein Wissen bei seiner Outung preis gibt. Und wenn er es vorher schon geschafft haben sollte, den Seelenretter zu sprengen, kann die Mafia den Detektiven dann ohne Probleme in der Nacht erledigen. Aber wenn der Terrorist nur den Detektiven kennt, sollte er ihn wohl trotzdem sprengen, ist der Seelenretter doch im Allgemeinen sehr schwer auszumachen und es wäre sehr dumm vom Terroristen, seine Fähigkeit nicht irgendwann einzusetzen.
  • Eine Faustregel für die Mafia besagt, dass sie in der Nacht möglichst die umbringen sollten, die am unwahrscheinlichsten am Tag gelyncht würden. Denn wenn sie einen ohnehin Verdächtigen umbringen, senkt das die Chance, dass die Stadt am nächsten Tag einen Unschuldigen umbringt. Außerdem ist diese Taktik wesentlich unverdächtiger, als jemanden umzubringen, der einen vielleicht gerade am Tag zuvor beschuldigt hat. Mit ausgefeilteren Taktiken darf man diese Faustregel aber durchaus brechen.
Vermeintliche Outungen
  • Es besteht nicht nur für eine Sonderfigur (also Dedektiv oder Seelenretter) selbst die Möglichkeit, sich als eine solche zu outen, sondern auch für jeden anderen Mitspieler. Bürger sollten dies jedoch tunlichst unterlassen, weil sie damit ihrer eigenen Seite nur schaden.
  • Eine wichtige Chance ist es jedoch für Mafiosi oder den Terroristen. Wenn ihre Outung unwidersprochen bleibt, dann haben sie sich selbst als unschuldig etabliert und können gerade als Detektiv schnell einen Bürger am Tag zur Strecke bringen. Wenn aber andererseits sich die echte Sonderfigur outet, kann der Terrorist sie sofort erledigen oder die Mafia in der Nacht. Noch günstiger für die Mafia wäre nur noch, wenn echte und vermeintliche Sonderfigur gegeneinander aufgestellt würden und dem vermeintlichen geglaubt und der echte gelyncht würde. Da der echte aber meist die besseren Karten hat, sollte der Terrorist, da er bei der Abstimmung nicht mehr sprengen kann, doch seines Handwerkes am besten schon vorher walten.
  • Um den Terroristen zu verwirren, mag sich aber ein Bürger als echte Sonderfigur outen, wenn er glaubt, einen vermeintliche Outung durchschaut zu haben. Mit etwas Glück fällt dann der Terrorist darauf rein und verschwendet seine Sprengkraft an einem harmlosen Bürger.
  • Obwohl ich den Abschnitt für beide Sonderfiguren geschrieben habe, ist eine vermeintliche Outung als Seelenretter nur sehr selten sinnvoll, eben höchstens dann, wenn eine Extremsituation eingetreten ist, die es auch für den richtigen Seelenretter sinnvoll machte, sich zu outen. Da ist das wichtigste, schneller zu sein, denn der sich als erster outet, hat meist einen Glaubwürdigkeitsbonus.

Padreic


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