Maurice, einerseits gibt es in eurer UB im Freihandbereich (1. Stock, Zimmer 103) einen Scannerraum, andererseits sowohl den Kunstgeschichte-Bestand dort im Freihandbereich als auch die ehemalige Kunstpädagogik im Philosophikum II. Beides dürfte dir weiterhelfen. Bei uns müßte man keinen universitären Zweck vorspiegeln, aber bei
dem Bild dürfte dir das auch nicht schwerfallen, falls es nötig wäre.
Edit: Das dürfte sich ja jetzt erledigt haben... Tolles Bild, Amy, wie hast du das nur gefunden Und zur Bildaussage:
Leider hast du ja eine Deutung des Bildes vorweggenommen, so daß eine unvoreingenommene Betrachtung unmöglich war - insbesondere, da das Bild zunächst nicht sichtbar war, sich also
nur über den deutenden Text erschloß. Allerdings war mir, sobald ich das Bild über Google fand, klar, daß du dieses meinen mußtest - es ist wirklich ziemlich fies. Wobei ich die Assoziation "Zwangsarbeiter" aufgrund der Züge im Hintergrund und der starken Zentralperspektive hin auf die Fensterreihe, die mich ganz entfernt an das alptraumhafte Torgebäude von Birkenau erinnert, stärker fand als das "diabolische" Element in seinem Gesicht. Wenn man das sehen will, ist das (durch die dreieckigen, hörnerartigen Lichteffekte auf den Schläfen) möglich; in meinen Augen hat hier aber der Hintergrund eine weit größere Macht über die Bildaussage als der Vordergrund, das Portrait selbst. Die aufgereihten Achsen hatte ich zunächst wie eine Doppelreihe Zähne aufgefaßt, oder aber wie leere Stühle von unsichtbaren/vergangenen Betrachtern eines völlig menschenentleerten, rätselhaften Geschehens, dem der Dargestellte als einzig wissender schweigend den Rücken zukehrt.
All diese Deutungen beruhen aber offensichtlich darauf, daß ich eben schon eine vorgefaßte Meinung habe, die ich fast zwangsläufig auch im Bild wiederfinde, es handelt sich nicht um die phänomenologische Beschreibung eines "alten Mannes in einer Fabrikhalle" im Sinne einer eidetischen Reduktion. - In starkem Kontrast zu der Annahme einer Teufelsdarstellung (vielleicht aber auch gerade deswegen ein indirekter Verweis darauf?) stehen übrigens seine gefalteten Hände. Auch sonst verzichtet dieses Bild meines Erachtens weitestgehend auf direkte Zuweisungen einer wie auch immer gearteten Schuld, es stellt vielmehr wie den Raum auch einen Mann dar, der vieles gesehen und [zu] vielem gedient hat.