studiVZ & co

[Graf Zahl]

hallo.
wer von euch ist bei seiten wie zB
schuelervz.net oder studivz.net angemeldet?
bald soll ja wohl auch nochazubi-vz.net kommen...
was hatet ihr allgemein von solchen seiten? bringen die wirklich etwas oder ist das eher zeitverschwendung?

[J.C.]

Ich finde es ganz nett. Nicht unbedingt unverzichtbar, aber man trifft alte
Bekannte wieder und kann recht leicht in Kontakt bleiben - kostenlos.

[Lykurg]

Hmm, was bringt einem das Internet im Allgemeinen? Eigentlich doch eher Zeitverschwendung...

Einerseits kann man - zumindest im StudiVZ, das Schülervz habe ich schon altersbedingt nie ausprobiert^^ - auf wunderbare Art und Weise seine Zeit verschwenden, wenn man das gern möchte (man findet für jede noch so exotische Passion Gesinnungsgenossen und überzeugte Gegner); andererseits gibt es doch auch Nutzanwendungen sowohl mit persönlichen (wie hieß noch der Typ, der...? Was macht eigentlich...?) als auch mit sachlichen (Weiß jemand von euch Freaks, was ein ... ist?) Schwerpunkten. Es bietet die Möglichkeit, sich mittels Profil, Fotoalben, Gruppenzugehörigkeit und zur Schau gestellter Freundesliste zu präsentieren, wie es einem beliebt - oder sich dieser Präsentation (scheinbar) zu entziehen.
Das StudiVZ bietet soziale Möglichkeiten, die in dieser Weise vorher undenkbar waren (oder wer kann ein Adreßbuch mit 'zig oder sogar hunderten von Bekannten ständig aktuell halten)? Viele Angebote kann man selbst für Spielerei halten; andere ziehen gerade daraus für sich reizvolle oder lukrative Informationen...^^

Sicher mag es auch seinen Reiz haben, sich auf die natürliche Leistung des Gedächtnisses zu verlassen, überflüssige Dinge zu vergessen, Leute, mit denen man sowieso nie Kontakt haben wollte, nach der letzten Begegnung ersatzlos zu streichen und passiv wie aktiv (als konsequenter Nicht-Sender und Nicht-Empfänger von Daten aller Art) in der Anonymität der Herde aufzugehen. Demjenigen, dem diese Gesichtspunkte schwerer wiegen als der Rest des Genannten, sei von einem Besuch des StudiVZ grundsätzlich auf das Entschiedenste abgeraten. Dann ist es, ganz klar, Zeitverschwendung.

[e-noon]

Ich schließe mich Lykurg im allgemeinen an ^^ Jeder wie er mag! Im speziellen habe ich noch eine Anekdote zur Nützlichkeit von studivz: Vor einer Woche habe ich im Bankautomat an der Uni eine Sparkassencard gefunden (der automat piepte), Name stand drauf. Wie hab ich das Mädel gefunden? Genau, via studivz. Schwarzes Brett, Telefonbuch etc. wäre deutlich umständlicher, langwieriger und uU kostenaufwändiger gewesen ^_^ so hatte sie ihre Karte am nächsten Tag wieder.

[Maglor]

Ich finde diese Dinger eigentlich recht praktisch und witzig.
In Zeiten in denen die e-mail an Zuverlässigkeit verliert, sucht man sich im Internet andere Möglichkeiten der Kommunikation. Hier ist sie immerhin noch möglich ohne sich mit Spam und Datenmüll etc herumschlagen zu müssen oder aber auch selbst im Spamordner zu laden.
Auch bleibt die Illusion die eigenen Daten wären dort vor der Datenpiraterie sicher, die nichts anders wünscht als unsere Adressen und Interessen meist bietend zu verkaufen.
Neben alten pder verloren gegangen Bekanntschaften kann man hier natürlich auch Blödsinn pflegen und kultivieren...
MfG Maglor

[Lykurg]

Dahingehend stimme ich dir zu. Furchtbar nervig, wie empfindlich und trotzdem überfordert inzwischen Spamfilter sind - nach Monaten hört man dann "warum hast du denn nicht geantwortet?" - oder wartet auf eine Reaktion, die nie erfolgen wird, gleichzeitig wird man vollgemüllt mit so albern schlechter Werbung, die die Filter trotzdem nicht erwischen...
Da ist der direkte Kontakt über StudiVZ, die Illusion, den anderen zu sehen, doch eine amüsante Alternative.

[Traitor]

Zur Informationsbeschaffung und zum Überblickbehalten ist das StudiVZ ganz nett. Grausig sind dagegen der Name, die Technik und die Eignung als Kommunikationsmedium.
Die Technik ist so ziemlich die mieseste, die mir je bei einer großen Internetseite untergekommen ist. Regelmäßige Ausfälle und vor allem eine völlig übertriebene Unterteilung in einzeln ladende Seitensubelemente (keine Ahnung, wie das genau technisch aussieht, vermutlich Javagedöns), die zu mieser Navigierbarkeit und andauerndem Eingabeverlust führt. Wieso schreibt man Nachrichten und Kommentare etwa in einem Popupdings statt in einem sauber aufgerufenen eigenen Fenster/Tab?
Insbesondere dadurch bedingt taugt es auch leider gar nicht zur Kommunikation, wird aber leider von immer mehr Leuten dazu missbraucht. Es ist weder so schnell wie ein Instant Messenger noch so zuverlässig und archivierbar wie E-Mails noch so übersichtlich wie ein Forum. Vor allem gegenüber letzterem verliert es zur Gruppenorganisation dank mangelnder Suche, mieser Übersicht und mangelnder Funktionen haushoch.

Fazit also: nett, dass es das gibt, aber die Leute sollten bitte aufhören, es zu Zwecken zu missbrauchen, für die es weit bessere Alternativen gibt.

Immerhin durfte ich hier drüben dann noch feststellen, dass das Original Facebook noch weit schlimmer ist. Es läuft deutlich stabiler, ist aber hoffnungslos mit völlig sinnfreiem Zeug überladen, lässt dafür elementare Funktionen wie Vorlesungslisten vermissen.

Maglor, auch wenn dir täglich ein paar Spammails durch den Filter rutschen, sollte deren manuelles Löschen doch weniger Arbeit auf dem Weg zur eigentlichen Kommunikation darstellen als das Hangeln durch den StudiVZ-Dschungel.

[Maurice]

Meine Freundin ist ja ganz vernarrt in solche Portale... bei wievielen bist du angemeldet? Fünf? Sechs? Merkwürdige Neigung imo, die zu Interpretationen einläd ...

Ich selbst bin nur bei StudiVZ angemeldet. Habe ich ursprünglich gemacht, um ein paar Infos über alte Bekannte zu bekommen, bzw. mit dem ein oder anderen wieder oberflächlich kurz in Kontakt zu treten.
Für Diskussionen oder sachliche Informationsbeschaffung sind solche Portale völlig ungeeignet. Es gibt zu jedem Dreck 100 Gruppen und diese sind dann entweder voller Spam oder wie tot - oder beides. Ich habe deshalb vor kurzem eine kleine Radikalkur gemacht und bin aus fast allen Gruppen ausgetreten . ok ich war vorher auch nur in weniger als 10, jetzt sind es aber zwei. Ich kann nicht nachvollziehen, was es bringen soll in 40-50 Gruppen Mitglied zu sein.
Auch meine "Freunde-Liste" habe ich ausgedünnt und mal 4-5 Leute von der Liste gelöscht, mit denen ich seit Monaten kein einziges Wort gewechselt hat. Ich überlege jetzt, wen ich noch alles kicken kann. Nicht das es jemand, mit dem ich eigentlich keinen Stress haben will, es irgendwie persönlich nimmt. Aber für was eine Freundeliste mit 50 Leuten drauf? Als ob jemand wirklich mit all diesen Leuten befreundet wäre. Wenn ich die Freundesliste wirklich nur für diejenigen reservieren würde, über die ich sagen könnte "ja das sind richtige Freunde", würde die Liste aus 1-5 Personen bestehen, je nachdem wie stark ich "Freund" dann wieder anwenden würde. Aber so sind auch einige Bekannte darunter, die ich eigentlich nicht als Freunde - auch nicht im weiteren Sinne - bezeichnen würde. Aber aus solchen Institutionen spricht mal wieder die Oberflächlichkeit der meisten Menschen...

[Lykurg]

Die 'Freundesliste' im Studivz heißt nur beschönigend oder in Ermangelung eines besseren Ausdrucks so. (Böse Zungen könnten es auch als einen Übersetzungsfehler bzw. mißlungenen Transfer bezeichnen.^^) Ich halte es für nützlich, darin auch z.B. Kommilitonen aus bestimmten Seminaren aufzubewahren, die ich gelegentlich nach etwas frage (oder umgekehrt), deren Namen ich aber sonst vergessen könnte - was mit dem, was ich unter Freundschaft verstehe, auch eher wenig zu tun hat.

Den Begriff ernstzunehmen und tatsächliche Freundschaft zur Vorbedingung für eine Listenaufnahme zu machen, würde mE zur Folge haben, daß man zusätzlich eine Kontaktliste benötigte, die die Funktionen der jetzigen Freundesliste erfüllt - deren Nutzen ich jedenfalls recht hoch einstufe. 'Echten' Freunden könnte darüberhinaus z.B. gestattet werden, die eigene Seite zu bearbeiten etc.

Gruppen - richtig, ich sollte mal ausmisten^^ - andrerseits kommt da ab und zu auch was amüsantes; und manche haben keinen anderen Daseinszweck als den, daß man sie in der Liste stehen hat. (Praktischerweise gibt es ja sogar die Sortiergruppen "A_________", "B_________" etc., um besseren Überblick zu verschaffen.^^)

[Maglor]

Freunde, Bekannte, Kameraden, Kollegen, Kommilitonen...
... in Zeiten zunehmender emotionaler wie semantischer Oberflächlichkeit, ist das doch alles eins.
Ansonsten: Ich glaube, wenn man studivz ernst nimmt, hat man es nicht verstanden.

[Feuerkopf]

Ich mag diese Plattformen, ohne allerdings die -zig Diskussionsforen zu nutzen. Immerhin halte ich über MySpace Kontakt mit meiner Tochter und über Skype habe ich einen gaaaaanz alten Freund wiedergefunden. Ich weiß, dass StudiVZ, richtig genutzt, ganz praktisch sein kann.
Für Schüler gibt es wohl auch sowas.
Meine Güte, ich hab früher stundenlang telefoniert, heute chatte ich halt hin und wieder.

[Maurice]

in Zeiten zunehmender emotionaler wie semantischer Oberflächlichkeit, ist das doch alles eins

Leider ...

Ich glaube, wenn man studivz ernst nimmt, hat man es nicht verstanden.

Auf Grund der Mängel (auf die u.a. Traitor hingewiesen hat) kann man die Seite doch gar nicht richtig ernst nehmen. Aber ich stimme Feuerkopf zu, dass "StudiVZ, richtig genutzt, ganz praktisch sein kann".

Für Schüler gibt es wohl auch sowas.

"SchülerVZ" heißt das glaub ich - doof, dass man sich zwei Accounts machen muss, um beides zu besuchen, würde da gerne mal reinschauen. Aber soweit ich darüber gelesen haben, soll es da ja noch chaotischer zugehen, als bei StudiVZ.
Vielleicht ist das auch ein Grund, warum sich mittlerweile auch SchülerInnen bei StudiVZ anmelden. ^^

[janw]

Maurice, gehörst Du jetzt auch zum Benutzendenkreis des I ?;)

Feuerkopf, wollen wir nicht auch mal wieder länger andauernd Worte wechseln?

[Maurice]

Ich finde diese ganze "gerechte Sprache"-Sache übertrieben... aber manchmal schreibe ich dann auch "gerecht". Vielleicht solltest du dem Duden das Wort "Schöler" als neutralen und daher "gerechten" Ausdruck vorschlagen. Oder was meint das Wort genau? ^^

[Traitor]

In Sachen "Freunde" schließe ich mich Lykurg an. Aus "Gruppen" zu beliebigen Assoziationsthemen halte ich mich dagegen raus, sondern bin nur in tatsächlich irgendwie organisatorisch relevanten. (Ok, die "Halbgruppe" musste sein...)

Ist schon jemand dem AGB-Änderungs-Datenschutz-Apokalypsen-Blätterwaldgerausche genauer nachgegangen?

[janw]

Zu letzterem steht in meinem Nachrichtenpapier, daß der Laden an einen neuen Besitzer übergegangen ist, der jetzt durch personalisierte Werbung Geld scheffeln will. Dazu sollen die AGB so geändert werden, daß man sich mit der Weitergabe dazu benötigter Daten an die Werbemafia einverstanden erklärt, andernfalls ich glaub mailbox und nochwas anderes nicht mehr nutzen kann.

[Lykurg]

Laut dem, was ich aus dem AGB-zugehörigen FAQ erinnere (die AGB selbst habe ich "selbstverständlich" nicht durchgelesen, dafür wird sowas doch [nicht] geschrieben^^), kann man das gesamte Studivz nicht mehr nutzen, wenn man nicht zustimmt - ab Ende März, glaube ich. Und binnen Stunden nach der Änderung kam eine Revision, aufgrund der schnellen und intensiven Rückmeldungen^^ der Mitglieder habe man beschlossen, die Daten *nicht* zur Werbung über ICQ und SMS einzusetzen.

Sie versichern außerdem in irgendeiner Form, sie würden keine Daten nach außen weitergeben. - Natürlich stecken böse Absichten dahinter, ich vermute aber, daß man damit wird leben können. Unpassende Werbung geht mir schließlich auch auf den Senkel.^^

[Maurice]

Mich verunsichern die Regeländerungen nicht - wie wollen die bei MIR schon benutzergerechte Werbung zuschieben, die mich stört? Bei meinem Profil! ^^

[Maglor]

Und ich mach an dieser Stelle mal Werbung für eine StudiVZ-Gruppe, die den gleichen Namen wie dieses Forum trägt.

[Amy]

Ich bin jetzt auch seit geraumer Zeit bei StudiVZ und finde es relativ praktisch
Wegen meines Studiums muss ich demnächst in eine wildfremde Stadt, wo ich - abgesehen von einer Freundin - niemanden kenne. Erstsemester ist sowieso so eine Sache, da ich da überhaupt keinen Überblick habe ^^

Dank StudiVZ habe ich jetzt schon ein paar meiner Mitstudenten gefunden, so dass man sich auch schon vor Studienbeginn austauschen kann
Und es ist beruhigend, zu wissen, dass es noch andere gibt, die total wirr sind