Eolas

Die Große Welt des WWW. Hier kann über Technik, Seiten und Programme (Browser, Messenger, Chats, Email usw) geredet werden.
Ipsissimus
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Do 8. Okt 2009, 12:52 - Beitrag #1

Eolas

ein Name, der uns allen noch SEHR viel Freude bereiten wird

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,653659,00.html

Die Firma Eolas hält ein Patent, das so gut wie jeden Web-Auftritt betrifft. Im Jahr 2004 wurde Microsoft bereits zur Zahlung von 565 Millionen Dollar an das Unternehmen verurteilt. Jetzt klagt der Software-Hersteller gegen 24 Top-Konzerne von Adobe über Ebay und Google bis Yahoo.

e-noon
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Do 8. Okt 2009, 12:59 - Beitrag #2

Hättest du mal die Piratenpartei gewählt, hm? ^^
In Amerikas Gesetzbüchern regiert ohnehin schon lange der Wahn.

Ipsissimus
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Do 8. Okt 2009, 13:16 - Beitrag #3

mal schauen, ob ich nicht zwei Weltpatente anmelden kann, eines zum Einsatz von Sauerstoffatmung bei organischen Zellkomplexen und das andere zur Verwendung von Vokalen in Symbolfolgen kommunikativer Medien^^

e-noon
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Do 8. Okt 2009, 13:18 - Beitrag #4

Und was machst du dann mit dem gesammelten Reichtum von 7 Milliarden Menschen? :D Weltrevolution?

blobbfish
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Do 8. Okt 2009, 13:19 - Beitrag #5

Finanzwirtschaft ist halt viel lukrativer als produzierendes Gewerbe. Immerhin ist es nicht hochspekulativ.

Lykurg
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Do 8. Okt 2009, 22:39 - Beitrag #6

lustig... schreit eigentlich nach Mafiamethoden zur Ausräumung solcher Mißstände - kann man dann ja als zivilen Widerstand im erweiterten Sinne bezeichnen^^ schwierig nur, zu entscheiden, wo tatsächlich eine schützenswerte erfinderische Leistung vorliegt. Die Piratenlösung erscheint mir da auch nicht hinreichend. Denn wenn jemand wirklich etwas leistet, sollte er das auch innerhalb angemessener Grenzen vergütet bekommen.

009
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Fr 9. Okt 2009, 05:32 - Beitrag #7

Mal gespannt, was dabei rauskommt - hat was von scheinbar eigentlichem Recht auf der einen und das kann doch echt nicht sein weil is halt so auf der anderen Seite.
Hat eigentlich schon jemand den Strohhalm patentiert? Da mehr Orte der Welt Coca Cola als fließend Wassser zur Verfügung haben (sofern keine UL) wäre das auch eine gute Einnahmequelle...

blobbfish
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Fr 9. Okt 2009, 08:56 - Beitrag #8

Der Trick besteht nicht darin ein Patent zu haben was jeder nutzt, sondern was Institutionen mit viel Geld häufig nutzen.

e-noon
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Fr 9. Okt 2009, 10:06 - Beitrag #9

Zitat von Lykurg: Die Piratenlösung erscheint mir da auch nicht hinreichend. Denn wenn jemand wirklich etwas leistet, sollte er das auch innerhalb angemessener Grenzen vergütet bekommen.

Genau das sieht die Piratenlösung auch vor, wenn ich das richtig verstanden habe ^^
Allerdings muss man die Wahrscheinlichkeit einrechnen, dass irgendjemand in ein, zwei Jahren dasselbe entwickelt hätte - bei der heutigen Forschungsgeschwindigkeit imo sehr wahrscheinlich. Das schmälert nicht die Leistung, aber doch ein wenig den Anspruch auf weltweiten ewigen Ruhm. Daher würde ich eine enge zeitliche Begrenzung auf so weit gefasste Patente im technischen Bereich einführen - ein Jahr, maximal zwei Jahre, in denen Patente gezahlt werden müssen und die amerikanische GEMA eventuell dem Erfinder eine angemessene Premie auszahlt. 12 Milliarden für eine wie auch immer geniale Denkleistung finde ich eindeutig NICHT angemessen.

@blobby: Etwas, das alle nutzen, könnte auch ganz schön viel Geld bringen :D Patent auf Klopapier? Selbst wenn man für jede Rolle nur einen Cent bekommt...

Lykurg
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Sa 10. Okt 2009, 00:19 - Beitrag #10

Naja, blobbfish, das eine oder andere strohhalmnutzende Unternehmen hat auch Geld - wenn man z.B. an die Restaurantkette zu den goldenen Bögen denkt...

Makedas ig-nobel-Link enthielt eine Erfindung, die ich unbedingt beitragen muß:
Das Rad neu erfunden: Der Ig-Nobelpreis für Technik wurde 2001 gesplittet. Die eine Hälfte ging an den Patentanwalt John Koegh aus Hawthorn, Victoria, der spaßeshalber das Rad als Patent anmeldete. Die andere Hälfte ging an das australische Patentamt, das ihm das Patent tatsächlich ausstellte. Die Errungenschaft wurde als "Kreisförmige Vorrichtung zur Erleichterung des Transports" unter Patent #2001100012 verzeichnet.


e-noon, so wie ich das verstehe, wollen sie tatsächlich Patente abschaffen. Die genannten zwei Jahre beziehen sich nur auf den derzeitigen Genehmigungszeitraum, nicht auf eine Schutzfrist. Die von dir vorgeschlagene Regelung ist damit verglichen schon sehr viel sinnvoller, aber eher schwierig für den Einzelfall einzuschätzen und zu begründen.

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Sa 10. Okt 2009, 09:06 - Beitrag #11

Äh was für Spaßvöger, die etwas patentieren (also eine "neue" Lösung, die es so noch nie gab, unter Schutz stellen), was die gesamte Menschheit schon seit vielen Jahren nutzt.

blobbfish
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Sa 10. Okt 2009, 11:57 - Beitrag #12

Zitat von e-noon:@blobby: Etwas, das alle nutzen, könnte auch ganz schön viel Geld bringen :D Patent auf Klopapier? Selbst wenn man für jede Rolle nur einen Cent bekommt...


Da hast du das Prinzip nicht verstanden. Was bringt es dir, ein Patent auf Klopapier zu haben, wenn sich fast keine Firma dran hält? Garnichts. Und verklagen bringt zu wenig ein, denn es mag zwar sein, dass sie was weiß ich wie viele Millionen blechen müssen, aber die garnicht besitzen. Man will ja seine Anwälte auch bezahlt haben und so ein Prozess dauert vielleicht auch etwas. Lohnte also tatsächlich nur bei Firmen mit Geld.

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Sa 10. Okt 2009, 12:11 - Beitrag #13

Öh solange die Firma Gewinn macht und der Gewinn/Rolle ;-) > geforderte Summe/Rolle tut das wohl betriebswirtschaftlich klappen tun.

blobbfish
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Sa 10. Okt 2009, 12:17 - Beitrag #14

Klar, aber wer sagt denn, dass man nur zukünfitg Geld will? Für die Verletzung und Nachzahlung darf man doch auch berappen lassen. ;)

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Sa 10. Okt 2009, 12:27 - Beitrag #15

Joah, bevor ich Firma in Pleute treibe verzichte ich aber lieber auf Nachzahlungen und schöpfe nur zukünftig was ab^^

Traitor
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So 11. Okt 2009, 16:05 - Beitrag #16

Spätestens dieser Fall sollte die Absurdität von Trivialpatenten eigentlich offensichlicht machen. Patentiert werden dürften nur ausreichend komplexe Erfindungen. Ein generelles Softwarepatentverbot lehne ich dabei ab, komplette Beschreibungssprachen, Datenbankkonzepte oder derartiges halte ich durchaus für schutzwürdig. Und glücklicherweise wird soetwas ja heutzutage meist eh sehr schnell von einem Konsortium oder Kommitee übernommen, sodass es gar keine Streitigkeiten gibt. Aber insbesondere müssten die Patentbehörden mal mit Leuten besetzt werden, die Ahnung von Computern haben, und also beurteilen können, ob ein Antrag nun wirklich eine technische Leistung darstellt oder etwas, was schon seit langem gemacht wird oder was jeder, der das selbe Problem angeht, sich in Sekunden genauso ausdenken wird.
Außerdem sollte ein Patent grundsätzlich nur erlangt werden können, wenn auch ein funktionsfähiger Prototyp gezeigt wird, sowohl im technischen als auch im Softwarebereich. Gegen Eolas hätte ja anscheinend schon diese Regel geholfen.

Da es dafür aber nun zu spät ist, bleibt nur, zu hoffen, dass Eolas ausschließlich die Großkonzerne angeht, kleine Firmen und Privatleute in Frieden lässt. Und dass es keine Trittbrettfahrer-Abmahnwelle gibt.


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