weit entfernt in Togo ...

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Ipsissimus
Dämmerung
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Do 9. Jun 2011, 12:01 - Beitrag #1

weit entfernt in Togo ...


janw
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Do 9. Jun 2011, 13:19 - Beitrag #2

Den Majors fallen auch keine attraktiven Ideen ein, mit denen sie Leute zum legalen Erwerb animieren könnten...

009
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Sa 11. Jun 2011, 12:03 - Beitrag #3

Überraschend finde ich die (behauoteten? oder doch belegten?) Gewinne im Millionenbereich pro Jahr durch Werbung.
Inwieweit durch diesen Schlag tatsächlich mittel- oder langfristig weniger Raubkopien leicht verfügbar im Internet existieren bleibt wohl abzuwarten.
Dafür dürften auch nur sehr weltfremde annehmen, dass durch jeden dieser ilegalen Abrufe von Filmen den Rechteinhabern und Kinos/Videotheken jeweils ein zahlender Kunde verlorenging.

janw
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Sa 11. Jun 2011, 12:16 - Beitrag #4

Wie ich las, ist zudem strittig, ob die Firma mit der Bereitstellung von links zu streaming-Servern überhaupt strafbar gehandelt hat, denn sofern der Nutzer den stream nicht speichert, erlangt er ja nicht den illegalen Besitz an einer Raubkopie.

Lykurg
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So 12. Jun 2011, 01:41 - Beitrag #5

janw, zwar macht der Nutzer sich beim Streaming wohl nicht strafbar (obwohl auch da die Meinungen auseinanderzugehen scheinen, jedenfalls las ich da neulich eine fundierte Gegenposition), derjenige, der es rippt, zum Download bereitstellt oder verlinkt, macht sich aber einer Urheberrechtsverletzung strafbar, unabhängig davon, ob die Möglichkeit auch genutzt wird (allerdings dürfte sich das auf die Höhe etwa einer Geldstrafe auswirken).

janw
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So 12. Jun 2011, 13:08 - Beitrag #6

Dann wäre also der Fehler des Portals, daß sie sich von den verlinkten Inhalten nicht in einem Disclaimer distanziert haben.

Ich habe zu dieser Urheberrechtsdebatte eine sehr zwiespältige Meinung; einerseits müssen die Hersteller von Musik und Filmen von ihrer Kunst leben, andererseits kaufe ich nur, was mir zur Kenntnis gelangt ist und was mir attraktiv erscheint.
Da haben Beiträge auf youtube schon einige Male zu einer Kaufentscheidung geführt, die Reinhör-Schnipsel bei amazon eher selten. Auch Musikläden sind für mich noch für manche Kaufentscheidung verantwortlich.

Von daher ist das Problem für mich vor allem eine zu selbstgefällige Haltung der Hersteller, die einfach keine Wege hin zur Kundschaft entwickelt haben.

009
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So 12. Jun 2011, 13:29 - Beitrag #7

War/ist es bei kino.to aber nich gerade so gewesen, dass auch die Streaming-Server denselben Betreibern gehörten bzw., die Daten dort von diesen auch eingestellt wurden?

Lykurg
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So 12. Jun 2011, 14:06 - Beitrag #8

Das war anscheinend tatsächlich der Fall, sie stellten die Filme wohl zu einem Teil selbst online (in welchem Maße, ist umstritten/unklar), bündelten jedenfalls die Links und hatten so an Urheberrechtsverletzung mittels Werbeeinnahmen Gewinne in Millionenhöhe. Und das ist in meinen Augen kriminell, egal welche sozialen Ziele man sich auf die Fahnen schreibt.

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So 12. Jun 2011, 14:20 - Beitrag #9

Das bringt mich zu einer Idee: die Rechteinhaber könnten beispielsweise für Filme, wo die Kino-/DVD-Verwertung abgelaufen ist, eine Gratis-Anguck-Plattform vereitstellen, bei der es auch Werbung zu sehen ist, deren Einnahmen dann an die Rechteinhaber fliessen.

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Di 21. Jun 2011, 23:07 - Beitrag #10

Wenn man gulli.com vertraut, dann gibt es einen funktionierenden Nachfolger von kino.to - was m.E. irgendwie auch wieder ein Indiz dafür wäre, das Internet zwar nicht als rechtsfreien Raum anzusehen, aber als etwas neues, wo alte Strategien ("banale" Beschlagnahme) nicht zwangsweise Erfolg versprechen.

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So 26. Jun 2011, 23:33 - Beitrag #11

Laut Gulli existiert der Nachfolger weiter in funktionierender Weise (im Netz lassen sich zudem offensichtlich weitere ähnliche Seiten auffinden) - und wie unter verweis auf eine Äußerung im Spiegel dargelegt wird, will die GVU auf die zivilrechtliche Verfolgung der Nutzer von kino.to verzichten.
Ob dies nun mehr aus Mangel an der Aufspürbarkeit der ehemaligen Nutzer oder doch mehr als der eben nicht sicheren Rechtslage in dieser Frage liegt, kann wohl dahingestellt bleiben.


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