Große Koalition verbietet "Killerspiele"

Alles über die neuesten Computerspiele, die großen Klassiker und die Spielehits der Zukunft.
Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Fr 18. Nov 2005, 20:02 - Beitrag #1

Große Koalition verbietet "Killerspiele"

Ich hab´s gerade auf Giga.de gelesen und kann mir nur an die Stirn tippen:

Die Große Koalition bestehend aus CDU/CSU und SPD hat heute Morgen ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Ganze 140 Seiten umfassen die erstrebten Richtlinien der kommenden vier Jahre. Wer sich nun denkt, dass der geneigte eSportler damit nichts zu tun hat, liegt dabei eindeutig falsch.


Neben Vertragspunkten wie dem „Abbau der Arbeitslosigkeit“ oder der „Haushaltssanierung“ lässt sich auch der Punkt „Aufwachsen ohne Gewalt“ im Koalitionsvertrag vorfinden:

Die Koalitionspartner verabreden, den Schutz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern. Die aktuellen Regelungen sind angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich der Neuen Medien noch nicht ausreichend, um den wachsenden Gefährdungen junger Menschen auf dem Mediensektor wirksam entgegenzutreten.

Die Neuregelungen im Jugendschutz werden schnellstmöglich - und deutlich vor dem für März 2008 verabredeten Zeitpunkt - evaluiert, um notwendige Konsequenzen rechtzeitig ziehen zu können. Wir wollen hierzu unverzüglich in einen zielorientierten Dialog mit den Ländern eintreten. Folgende Eckpunkte sollen vorrangig erörtert werden:


* Wirksamkeit des Konstrukts "Regulierte Selbstkontrolle; "
* Altersgrenzen für die Freigabe von Filmen und Spielen/Alterskennzeichnung von Computerspielen;
* Verlässliche Kontroll- und Sicherheitsstandards für Videoverleihautomaten;
* Verbot von "Killerspielen";


Besonders der letzte Punkt scheint dabei für Spiele und Spieler große Veränderungen darzustellen. Bereits bei der geplanten Indizierung von "Counter-Strike" sprachen sich Politiker wie Edmund Stoiber für ein Verbot von "solch brutalen Killerspielen" aus. Zwar kam die BPjM damals zu dem Entschluss, dass das beliebte Teamspiel nicht mehr indiziert werden kann, dennoch sollte abgewartet werden, ob dies auch bei der aktuellen Regierung so bleiben wird.

Zumindest kurzweilige Entwarnung ist angesagt, denn die angestrebten Vertragspunkte stellen erst einmal nur Entwürfe da und sichern somit nicht deren direkte Umsetzung.

nils.ri
Diligent Member
Diligent Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 206
Registriert: 29.05.2005
Fr 18. Nov 2005, 20:17 - Beitrag #2

In gewissem Maße ist Jugendschutz sicherlich sehr sinnvoll, aber ich finde, das geht zu weit.

Ich glaube nicht, dass das Verbieten solcher "Killerspiele" wirklich etwas bewirkt.
Die, die es spielen wollen, kommen über das Internet trotzdem daran.
Und wenn jemand gewalttätig wird, hängt das wohl sehr viel mehr vom sozialen Umfeld (und vielen anderen Faktoren) ab als von Computerspielen.
Meiner Meinung nach werden Computerspiele hier viel zu sehr als Sündenbock benutzt um populistische Politik zu machen.
Man sollte mal die Zahl der Spieler solcher Spiele, die nicht gewalttätig sind denen der gewalttätigen gegenüberstellen; ich denke der Prozentsatz der letzteren ist verschwindend gering. Und bei denen sollte man dann sehen, was es noch für Gründe für Gewalt gibt.

Kati
Moderatorin
Moderatorin

Benutzeravatar
 
Beiträge: 2290
Registriert: 17.03.2001
Fr 18. Nov 2005, 20:28 - Beitrag #3

Sehe ich genauso. Und ich denke, das die Damen und Herren sich vielleicht erstmal mit ganz anderen Dingen beschäftigen sollten, als mit dem (bis jetzt gut funktionierenden) Jugendschutz.
Ich denke, Deutschland hat noch das ein oder andere wichtigere Problemchen :rolleyes:

Anaeyon
VIP Member
VIP Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 1287
Registriert: 03.08.2004
Fr 18. Nov 2005, 20:43 - Beitrag #4

Nicht das Politiker und Medien nur kaufbare Psychologen akzeptieren, die ihre Gutachten aufstellen, jetzt meinen sie sogar schon, mich schützen zu müssen indem sie mir die Freiheit nehmen, zu spielen was ich will :rolleyes:

Aber es ist mir egal, ich spiele seit meinem achten Lebensjahr indizierte Spiele und solange mir noch danach ist, werde ich das auch weiterhin tun. Wenn die dummen, ja wirklich dummen Politiker meinen, sie müssten für so einen Schwachsinn überhaupt nur Druckerschwärze verschwenden, dann sollen sie halt. Das wird mich genauso wenig vom Downloaden abhalten wie diese lächerliche Anti-Raubkopiererwerbung.

Wer Wind säht wird weggefegt, basta..

Traitor
Administrator
Administrator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 17500
Registriert: 26.05.2001
Fr 18. Nov 2005, 21:45 - Beitrag #5

Wzg soll das spezifisch mit Konsolen zu tun haben? *schieb*

Interessant wäre, was man sich diesmal unter "Verbot" vorstellt. Indizierung ist es wohl nicht, die dürfte ihnen zu schwach sein; für verfassungsschutzseitiges Einziehen dürfte im großen Stil keine Grundlage zu finden oder zu schaffen sein. Dazwischen gibt es bisher meines Wissens keine relevanten Abstufungen, es könnte lediglich versucht werden, die Bedeutung der Indizierung durch härtere Kontrollen und Strafen gegen Händler zu erhöhen.

@Kati:
als mit dem (bis jetzt gut funktionierenden) Jugendschutz.
Gut funktionierend? Der Jugenschutz in der Form, in der er intendiert ist, ist vollkommen dysfunktional. Siehe Anaeyons Post danach. Ob er überhaupt nötig ist, ist eine andere Fragen, aber funktionierend ist er in keinster Weise.

Zur klassischen generellen Frage "Jugendschutz durch Medienverbote, ja oder nein?": Die Verbote können nicht funktionieren. Sinn haben sie nur dadurch, die Präsenz der Titel zu reduzieren, was sich aber oft mit dem Verbotenheits-Bonus gerade wieder aufwiegt. Letztlich sind, wenn Achtjährige indizierte Spiele spielen (und bei aller eigenen Jugenderfahrung und großzügigster Schätzung von Anaeyons Frühreife halte ich das für definitiv unangemessen), ist dies Versagen der Eltern, und das Problem liegt dann hier, nicht im Spieleangebot.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Fr 18. Nov 2005, 22:27 - Beitrag #6

Heute morgen hörte ich im Deutschlandfunk ein Interview hierzu mit einem Soziologen.
Der hat das Thema in meinen Augen recht abgewogen bewertet, aber die Intention der Regierung begrüßt.
Und sehr eindrucksvolle Befunde über die Wirkungen dieser Spiele geliefert.

Es gibt Befunde, und die sind tragfähig, daß der sehr häufige Konsum solcher Spiele statistisch nachweisbar die Reizschwelle senkt, aggressiv zu handeln und das Betroffenheitsgefühl gegenüber Leid senkt.

Das heißt, daß die zunehmende Gewalt unter Jugendlichen unter anderem damit erklärt werden kann, zumal sehr viele auffällig gewordene Jugendliche effektiv diese Spiele sehr intensiv betrieben haben.
(Gut, hier könnte man einwenden, daß diese Jugendlichen schon grundlegend aggressiv waren und sich beim Spielen abreagiert haben, nur eben nicht genug...advocatus diaboli)

Erhärtet wird dieser Befund dadurch, daß diese Spiele von den Militärs gezielt einegesetzt werden, um die Truppen in die gewünschte aggressive Stimmung und Grundhaltung zu bringen. Und das über die reine Spieldauer hinaus.


Außerdem wird das Kurzzeitgedächtnis und das Konzentrationsvermögen beeinträchtigt, so daß Lernleistungen nach einer Spielsession nachlassen.
Schlechte Schülerleistungen damit in Verbindung zu bringen, erscheint auf den ersten Blick nicht abwegig.

Wobei meine eigenen Beobachtungen an den Beat `em Up-Spieler/innen hier diesen Befunden widersprechen. Muss ich mal sagen :)

Letztlich denke ich, daß Verbote nicht viel bringen werden - sie werden eher die Spiele interessanter machen.
Eher sehe ich Schule und Eltern in der Pflicht: Attraktive AGs am Nachmittag und etwas Aufmerksamkeit der Eltern, was wann wie lange gemacht wird, sind die besseren Mittel in meinen Augen.

Elbereth
Good Member
Good Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 455
Registriert: 17.03.2004
Sa 19. Nov 2005, 00:00 - Beitrag #7

Ich finde zwar auch, dass ein "Verbot" nicht viel bringt, doch ich sehe auch nichts schlechtes daran. Ich finde es gut, dass sie überhaupt versuchen, etwas an der Situation zu verbessern. Vielleicht (wahrscheinlich) werden die Massnahmen nichts verändern, aber schaden werden sie wohl auch nicht...

Aydee
Excellent Member
Excellent Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 637
Registriert: 17.12.2004
Sa 19. Nov 2005, 00:36 - Beitrag #8

Bei aller Zustimmung und Richtigkeit zu zB Traitor's oder janw's postings... imo ist diese "Maßnahme", so wie so viele andere auch, eine Aktion gegen die Symptome, nicht aber gegen die Ursachen. Die liegen tiefer. Liegen imo in der Gesellschaft. Ja, und dazu gehören auch die Eltern, Schule. Es wird den Kindern/Jugendlichen doch vorgelebt. Und so lange sich das nicht ändert, nützen imo auch solche Verbote nüscht, es verlagert nur die Wirkungen..

Allein schon DASS es solche Spiele überhaupt gibt, ist doch schon eine Ursache. /Edit. Ursache an der Stelle ist nicht das richtige Wort; mir fällt nur nichts besseres hierfür ein :-(( //Edit.
Ist gewollt, erwünscht - bringt schließlich Geld.
(Verbote machen das, was verboten wird, nur um so interessanter ;-))

Vielleicht sehe ich die Dinge ja auch nicht richtig, verstehe nicht die Zusammenhänge (dann wäre ich für ne Aufklärung sehr dankbar) und ich weiß, der Vergleich hinkt gewaltig, aber zu DDR-Zeiten gab es (Jugend)Kriminalität nicht in dem Ausmaß. Einfach weil das Leben in dem Staat, so korrupt und arm und wattweißich er gewesen sein mag, sicherer war. Die Aussichten auf Ausbildung, Job, Wohnung, Familie, Urlaub, Rente etc. Wenn Perspektiven für die eigene Zukunft fehlen, verlieren imo zu viele Menschen das (Mit)Gefühl für ihre Umgebung, verlieren den Respekt vor dem anderen Menschen.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Sa 19. Nov 2005, 02:51 - Beitrag #9

Aydee, da hast Du sicher recht, die Ursachen liegen tiefer, auch darin, wie Eltern mit den neuen Medien umgehen, die sie selber nicht kennen.
Ich kann es bei mir sehen, als ich Teenager war, daddelten die anderen Jungs mit ihrem Atari rum.
Mag sein, wenn ich andere Freunde gehabt hätte oder man mir einen Atari oder C64 hingestellt hätte, hätte ich damit vielleicht gespielt.
Allerdings hätte ich dazu auch noch Zeit gebraucht, und die war eigentlich immer gut gefüllt.
Ich hatte eine Modelleisenbahn, daneben bin ich viel draußen im Garten gewesen, habe Klavier gespielt oder gelesen.

Die anderen Jungs wurden teilweise nach meinem Eindruck gezielt in die Computer-Richtung gebracht von ihren Eltern, vor allem wohl den Vätern. Und sie hatten Zeit, weil keiner sich darum kümmerte, was sie nachmittags machten.

Ich denke, daß es auch darum gehen muß, daß Kindern beigebracht wird, daß man Zeit sinnvoll nutzen soll. Nicht, daß die Eltern bei allem und jedem dahinter stehen und beobachten, was Kind wohl macht - ich habe da viel Freiheit gehabt - aber so etwas wie eine kritische Begleitung desselben, Reflexion, sollte schon sein.
Und eben Anleitung zur Vielfalt der Betätigungen, wenn Kind da nicht selber drauf kommt.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Mo 21. Nov 2005, 16:05 - Beitrag #10

Immer mal wieder diese Diskussion. Aber warum nicht? :D

Ana hat eigentlich imo das Wichtigste schon gesagt: Spiele verbieten bringt nichts. Wenn überhaupt schadet es nur der Wirtschaft, weil dadurch verbotene Spiele vermehrt illegal kopiert wird, statt gekauft. Weniger gespielt wird es ganz bestimmt in keinem relevanten Maße. Für was gibt es Internet, LANs und Kumpels?

Und was den negativen Einfluss dieser Spiele angeht: Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand auf Grund so eines Spiels Amok läuft. Das sind andere Faktoren entscheidend, wie andere schon gesagt haben. Das solche Spiele alleine niemanden zum Killer machen, ist unbestreitlich, wenn man sich vor Augen hält, wer solche Spiele alles spielt. Das selbst die begeisterten CS-Zocker keine Gefahr darstellen müssen, zeigt sich allein schon dadurch, wieviele von diesen Zivi statt Bund machen. Wenn alle so auf Waffengewalt und Mord getrimmt werden würden, dann müssten sie es kaum abwarten können, eine echte Waffe in den Händen zu halten. Mir fällt spontan kein CS-Zocker ein aus meinem damaligen Bekanntkreis ein, der zum Bund gegangen ist. Ich dagegen konnte mich für CS nicht begeistern und bin zum Bund. Beißt sich irgendwie mit den Vorstellungen dieser Politiker, oder?

Ich finde, dass ein Verbot nicht dadurch gerechtfertigt wird, dass der Konsum solcher Spiele bei manchen Personen ein wenig die Gewaltbereitschaft erhöht. Die Verringerung dieses Gefahrenpotentials steht meiner Einschätzung nach in keinem Verhältnis zur Beschneidung der individuellen Freiheit und des Schadens für die Wirtschaft (wobei letzteres weniger schwer wiegt).
Hier geht es um keine vernünftige Abwägung, was der Gesellschaft von Nutzen ist, sondern allein um die Umsetzung der Ideale weniger Politiker.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Mo 21. Nov 2005, 16:52 - Beitrag #11

Hm, Maurice, wenn die CS-Zocker also mehrheitlich so unnützes Zeug wie Zivi machen, dann müßte das doch eine negative Auswirkung der Zockerei sein, oder nicht?;)

Wahrscheinlich sind nicht die Spiele schuld, sondern die mangelnden vielfältigen Alternativangebote. Aber die auf die Beine zu stellen, kostet ja Geld :rolleyes:

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Mo 21. Nov 2005, 17:02 - Beitrag #12

Nimm mich nicht auf den Arm Jan! :P
Die vielen CS-Zocker die Zivildienst machen, beweisen doch, dass "Killerspiele" alleine keinen Psycho machen.

@Alternativmöglichkeiten: Diese halte ich noch nicht mal für notwendig.
1. PC-Spiele sind ja nicht von Grund auf per se schlecht. Wichtiger ist es daher nicht Alternativen zum zocken anzubieten, sondern dass richtig mit dem Medium PC umgegangen wird.
2. Ist es imo nicht Pflicht des Staates den Jugendlichen zu sagen, was sie in ihrer Freiheit tun sollen, solange sie nicht gegen ein Gesetz verstoßen. Es gibt genug Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen, da braucht es keine zusätzlichen staatlichen Angebote. Wenn die Jugendlichen so ideenlos sind und keine Alternativen zwischen PC und Langeweile kennen, dann zeigt das imo nur, dass in der Erziehung was schief gelaufen ist.

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Mo 21. Nov 2005, 17:28 - Beitrag #13

Ich setz Dich ja schon wieder ab, Maurice :P

Zitat von Maurice:@Alternativmöglichkeiten: Diese halte ich noch nicht mal für notwendig.
1. PC-Spiele sind ja nicht von Grund auf per se schlecht. Wichtiger ist es daher nicht Alternativen zum zocken anzubieten, sondern dass richtig mit dem Medium PC umgegangen wird.
2. Ist es imo nicht Pflicht des Staates den Jugendlichen zu sagen, was sie in ihrer Freiheit tun sollen, solange sie nicht gegen ein Gesetz verstoßen. Es gibt genug Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen, da braucht es keine zusätzlichen staatlichen Angebote. Wenn die Jugendlichen so ideenlos sind und keine Alternativen zwischen PC und Langeweile kennen, dann zeigt das imo nur, dass in der Erziehung was schief gelaufen ist.

Ad 1: Der richtige Umgang mit dem Medium ist das eine, der richtige Umgang mit der Zeit das andere, und beides wird vielen Jugendlichen IMHO zu wenig vermittelt. Und daran sollte sich IMHO etwas ändern.

Ad 2: Der Hunger kommt vom essen, Maurice. Es gibt viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu gestalten, und sie müssen nicht mal teuer sein. Aber nicht jedem Jugendlichen ist es gegeben, aktiv selber danach zu suchen.
Das ist einer der Gründe, daß Jugendliche allgemein akzeptiert als noch zu erziehen angesehen werden, mit zunehmender Freiheit auszustatten und dennoch zu führen und zu lenken.
Und wenn Eltern dies nicht tun, vielleicht explizit nicht können, weil allein erziehend oder beide arbeiten müssen um überhaupt über die Runden zu kommen, dann muss der Staat Dinge anbieten. Indem er z.B. Initiativen fördert, die dieses tun. Indem er Stadtbibliotheken zu Orten der Lesefreude macht, anstatt sie kaputt zu sparen. Indem, indem...

Das kostet Geld, und das ist das Problem. Wie wäre es, WOW mit einer MwSt von 25% zu belegen und den Mehrerlös dafür zu verwenden?

ThreeOfFour
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 167
Registriert: 15.07.2005
Di 22. Nov 2005, 13:10 - Beitrag #14

auja, ne spielesteuer, nein Danke. Sowas wie 25% auf WoW würde doch nur dazu führen das man sich die entweder illegal oder aus dem Ausland beschafft und das dürfter der wirtschaft auch nicht direkt gut tun.

Und zu dem oben angesprochenen Thema das Spiele die Aufnahmefähigkeit vermindenr, ich kann mich an einige aussagen von experten erinnern das sie sogar bei der aufmerksamkeit helfen etc.

Zudem, bei uns haben wir eine sehr gute Bücherei und auch viele Jugendangebote. Kommt halt alles auf die Organisation an, das ganze geld was man z.b. in unnützer bürokratie stecken hat dafür zu verwenden wäre da bei weitem besser als mehr geld für die Spiele (die auch defintiv nicht für solche zwecke genutzt werden würden).

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
Di 22. Nov 2005, 13:36 - Beitrag #15

90% aller Moerder trugen bei der Tat Unterhosen!
Verbietet Unterhosen!

Soviel dazu

Es mag sein, dass viele Agressive Jugendliche Zocekr sind, ABER auch die ancht agressiven sind Zocker, man soltle Aequivalenzen betarchten, keine Intetntionen, denn Agressive => vielleicht, aber noch lange nicht Zocker => agressiv.

Ausserdem fuehle ich mich in meiner Persoenlichen freiheit ebshcraenkt, wenn sie mir als volljaehriger nichtagressiver Jugendlicher auch alles verbieten wollen.

Aber alels in allem wiederhole ich mich ja nur, wurde alles tausendfach gesagt...

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Di 22. Nov 2005, 13:59 - Beitrag #16

Zitat von Noriko:Ausserdem fuehle ich mich in meiner Persoenlichen freiheit ebshcraenkt, wenn sie mir als volljaehriger nichtagressiver Jugendlicher

ein wai?^^
Wenn ich von Jugendlichen spreche hier, dann ist diese Menge keine Teilmenge der Menge der Volljährigen...

Natürlich ist nicht gesagt, daß JEDER, der diese Spiele spielt, aggressiv ist. Es gibt aber offenbar statistisch eine Tendenz, wonach in der Gruppe derer, die sehr oft diese Spiele spielen, wohl auch schon sehr früh damit angefangen haben, das Aggressionsniveau höher ist als bei der Gruppe der Nicht-Spieler.

Wenn diese Statistik glaubwürdig ist, dann sollte man das ernst nehmen in meinen Augen.
Sicher tragen aber noch andere Faktoren dazu bei, konkret eine gesteigerte Aggressivität auszulösen bzw. neutral gesprochen die Reizschwelle zu erniedrigen.

Was die Aufnahmefähigkeit betrifft, muss man unterscheiden zwischen der Aufmerksamkeit im Sinne von Reaktionsgeschwindigkeit (kann erhöht sein) und der Gedächtnisleistung, die offenbar beeinträchtigt wird.
Ob dem so ist? Wäre doch mal einen Selbstversuch wert, oder?

10 Matrixer veranstalten eine LAN, starten dabei mit einer kleinen Vokabellernrunde. Danach 2 Stunden CS oder so und wieder Vokabeln lernen und abfragen.
Ehrlich, mich würde das reizen...

Noriko
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 5864
Registriert: 15.11.2001
Di 22. Nov 2005, 16:50 - Beitrag #17

Ich bin ein harmloses kleines Nori ;)

Mich stört vorallem das wort "Verbot" jugendschutz schön und gut, aber ich als Volljähriges will für mich selbst entscheiden dürfenw as gut für mich ist.

ausserdem: Nahezu alle Jugendlichen Zocken, aber nicht alle sind Wilde amokläufer denen der Schaum vor dem Mund herauquillt.

ThreeOfFour
Active Member
Active Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 167
Registriert: 15.07.2005
Di 22. Nov 2005, 21:14 - Beitrag #18

also die statistik würd ich gerne sehen ^^ ich hab auch schon statistiken gesehen wo das gegenteil bewiesen wurde. Gab auch schon versuche dazu (eine gruppe personen spielt und eine nicht und wird dabei mit instrumenten auf agressivität untersucht, anhand chemischer vorgänge im hirn) und da kam ein negativer befund bei raus (hab da letztens nen artikel zu in der RP gelesen).

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Di 22. Nov 2005, 21:15 - Beitrag #19

Wenn man das Verbot von "Killerspielen" damit begründet, dass sie das Bereitschaftspotential für Gewalt erhöhen, dann sollte man auch konsequent sein und alles verbieten, was angeblich dieses Bereitschaftspotential erhöht!
D.h. z.B. ein Verbot aller Filme die ein unkritisches Bild von Gewalt zeigen (worunter wohl die meisten Actionfilme fallen werden). Aber warum werden diese Filme nicht verboten? Was soll das für eine Logik sein und wen soll dieses Vorgehen überzeugen?

janw
Moderator
Moderator

Benutzeravatar
 
Beiträge: 8488
Registriert: 11.10.2003
Di 22. Nov 2005, 21:56 - Beitrag #20

Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß das wirklich passieren wird, genauso wenig, wie, daß die Jugendarbeit sich verbessern wird oder die finanzielle Stellung von Familien/"Erziehungsgemeinschaften".

Interessant ist, daß man in den 50er und 60er Jahren der Rockmusik ähnliches Gefährdungspotential vorgeworfen hat.
Wenn auch Musik sicher nicht wirkungslos ist, ist es eben doch so, daß man lieber nach bösen Feinden sucht, als die eigene Verantwortlichkeit für Probleme zu erkennen, in der Politik...

Nächste

Zurück zu Spiele

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast