Organspende weiter zustimmungspflichtig?

[e-noon]

Möglich wäre das ^^

Im übrigen, definiere Herausreden... imo ist das mit den Karten einer guten Ausrede gar nicht würdig, noch weniger kommt es einem triftigen Grund nahe. Also ab, Ausweis besorgen!


Übrigens:
http://www.akos.de/organspende/ausweis.html
Noch eine Ausrede weniger

[Lykurg]

e-noon, darf ich an meinen Eröffnungsbeitrag erinnern? Da kam dieser Link vor!

Ich habe dein "ab" soeben wörtlich genommen, bin die Treppe runtergelaufen, habe den Drucker angestellt, und sitze jetzt mit dem Zettelchen im Portemonnaie wieder vor dem Rechner. Fühlt sich noch ein bißchen kühl an, aber nimmt gerade die Körperwärme an.

[janw]

Tja...hatte eigentlich vor, das still und heimlich zu tun^^

Ich denke, es ist ein guter Moment, das für sich zu entscheiden; ob man diese Entscheidung bekannt gibt, mag jedem selbst überlassen bleiben...

Lykurg, mit der Adresse im Perso hast Du natürlich recht, ein Grund, warum in England bis vor recht kurzem keine Ausweispflicht bestand.
Da wird hierzulande das öffentliche Interesse an der Identifizierbarkeit von Personen höher gehalten als das Interesse des Einzelnen, jederzeit überall unidentifizierbar sein zu können.
Eine Spendenbereitschaftsaussage in den Perso aufzunehmen, mag vielen da nicht besonders gravierend erscheinen, bei anderen jedoch grundlegende Besorgnisse hervorrufen. In dem Falle denke ich, daß die Frage der Notwendigkeit Gewicht beanspruchen sollte - und die bisherige Lösung funktioniert durchaus. Gut, meine Kartenherumtragerei mag andererseits auch nicht jedes Sache sein^^

[Ceitlyn]

Lykurg:
Immerhin können wir so in einem weit größeren Rahmen gemeinsam ein Modell erarbeiten,
Wer ist dieses "wir"?
Entschuldige, das ist nicht fair, aber es würde mich wirklich interessieren wie weit das Engagement hier eigentlich geht. Ob es beim Reden und Diskutieren etc aufhört oder weitergeht.


e-noon:
(...) wenn jeder die Entscheidung mit Erreichen des 16. Lebensjahres treffen muss, (...)
Und schon wieder sind "wir" bei dem Punkt den ich zum Beispiel vehement ablehne: Muss. Es !!darf!! kein Muss werden. Kein Zwang. Nicht noch einer.

Wer sich mit 16 noch zu keiner Entscheidung imstande fühlt, kreuzt erstmal nichts an, (...)
Sprich: wer sich nicht entschieden hat oder nicht entscheiden möchte, (oder dagegen entschieden hat) der trägt keinen Spenderausweis mit sich herum. Die Regelung haben wir bereits.


Lykurg:
Eine Gruppe von Klägern sagt, sie gerate durch die Regelung, daß bei nicht vorliegendem Ausweis derzeit Verwandte entscheiden können, gewissermaßen in Zugzwang, sich einen Ausweis ausstellen zu lassen, da ansonsten ja über sie entschieden werden könne.
Bin ich ihrer Meinung.
Und nicht sonderlich überrascht dass diese Beschwerde abgelehnt wurde.
Ist traurig.


e-noon
Würde die Entscheidung für/gegen Organspende ebenso selbstverständlich, (...)
Sie ist es aber nicht.
Weil....?

Btw: Organhandel, solange der Bedarf nicht ausreichend gedeckt werden kann, soll ungemein lukrativ sein.

Können gerettete Menschenleben die eine Karte nicht aufwiegen?
Die Karte auf der ein Ja gegeben wollte?
Oder auch die auf der ein Nein stehen muss?

[e-noon]

@Lykurg !!!!

Maurice und ich haben unsere grad auch ausgefüllt ^^
passt nur vierfach gefaltet ins Portemonnaie :/ aber auch dieser Widrigkeit werde ich trotzen, um - schlimmstenfalls - Leben zu retten
Kann man vielleicht die Umfrage noch ändern?

Sorry, das am Anfang habe ich nicht gesehn oder vergessen ^^*
Freut mich aber, dass ich so guten Einfluss auf dich ausüben konnte!

@Ceitlyn: Zum Erwachsensein gehören nun mal Entscheidungen ^^ tut mir echt leid.
Zu deiner ersten Frage: Ich will diskutieren und nach Möglichkeit jeden mit vernünftigen Argumenten überzeugen, um Deutschland sozialer zu machen.
Zu 2.: Jeder Mensch MUSS sich ohnehin für oder gegen Organspende entscheiden - die offizielle Frage macht die Entscheidung lediglich bewusst. Warum soll das Falsch sein?

zu 5. Weil... Menschen zum großen Teil zu bequem waren, sich überhaupt damit auseinander zu setzen. Das kann sich jetzt ändern, und diese Entwicklung würde ich begrüßen.

[Lykurg]

@e-noon: Danke für den Anstoß! Der war nötig, jetzt fühl ich mich besser.

@janw, wie auch immer (und natürlich ist das im Detail Privatsache).

@Ceitlyn:
Hmm, zum Verfassungsgerichtsurteil macht es mich ziemlich betroffen, daß du meinst, es überraschte dich nicht, daß so entschieden wurde.
Denn ich habe einiges Vertrauen in die Rechtschaffenheit wenigstens dieser einen Institution. Ich bedaure es sehr, wenn anderen das offenbar so grundlegend anders erscheint. Denn das bedeutete ja letztlich, anzunehmen, daß das Gericht die Grundrechte einzelner nicht respektierte.

Zum lukrativen Organhandel: Eben!

Die Frage nach der Karte richtete sich - so wie ich sie verstand - explizit an mich. Auch e-noon hatte mE im Formular zugelassen, sich nicht zu äußern, jedenfalls aber ausdrücklich in ihrem Beitrag von 21:10.

Das "wir" kann dich ein- oder ausschließen, je nachdem, wie es dir lieber ist. Ich sprach vom gemeinsamen Finden einer allgemein brauchbaren Lösung, insofern freue ich mich natürlich, wenn du dich daran beteiligst. Deine Mitwirkung ist jedenfalls in unsere Überlegungen (= zuletzt vor allem e-noons, Maurices und meine, aber auch Feuerkopf hatte schon Ähnliches vorgeschlagen) eingeflossen, unabhängig davon, ob du mit dem Ergebnis zufrieden bist oder nicht.

[aimless]

Nanu, dachte ich eben, als ich fest stellen musste, dass nur eine Stimme für "Ich habe einen Spenderausweis" vorhanden ist

und dass ich das bin.

Den Ausweis habe ich nun seitdem knapp vier Jahren und ich finde es ganz okay.
Mir ist es ziemlich gleich, was mit meinem Körper nach dem Sterben passiert, weil ich das ja alles eh nicht mehr brauchen und blubb.

Da ist für mich auch irgendwie kein großer Unterschied zum Blut spenden, dass bekommt dann ja auch irgendwer und lebt damit weiter.

Also LOS!

wer denn mag

[Lykurg]

Eben stieß ich auf eine vergleichende Übersicht zwischen Ländern mit Zustimmungs- und mit Ablehnungsverfahren:

(Quelle)

[Ipsissimus]

welche Schlussfolgerungen ziehen wir daraus?

[blobbfish]

Dass, siehe Schweden, ein Ablehnungsverfahren auch keine Garantie für einen Spitzenwert bzgl. der Bereitschaft der Organspende ist, und wir daher das System ja nicht ändern brauchen.

[Lykurg]

Tatsächlich wäre zu fragen, was in Schweden, aber auch in den Niederlanden anders ist als in den anderen Ländern der jeweiligen Gruppe. Die Niederlande könnten Vorbild und Ansporn sein, wenn man beim Zustimmungsverfahren bleiben will; sollte man aber ein Ablehnungsverfahren einführen, wäre zu fragen, ob die schwedische Version davon - woran auch immer es liegt - einer freieren Entscheidung entspringt als die anderen.

[janw]

Die jeweils abweichenden Zustimmungswerte in Schweden und Dänemark dürften irgendwelche landesspezifische Gründe haben, sind aber so weit Einzelwerte, um die generelle Tendenz nicht in Frage zu stellen.

Auffällig ist, daß deutlich mehr Leute (12-27,5%) aktiv einer Organspende zustimmen, als diese aktiv ablehnen (0,2-2%).

[blobbfish]

Auf jeden Fall sollte Deutschland da nicht nach Österreich schauen. Dort war es früher auf jeden Fall, also etwa Kaiserzeit, eventuell auch noch in der jungen Demokratie, normal, wenn die Leiche vom Staat (zeitweilig) abkassiert wurden. Den genauen Zweck weiß ich nicht mehr, im Zweifel für die Mediziner.

Möglicherweise haben die Niederländer genau das gemacht, was in Deutschland auch geplant war: Die Krankenkassen sollten ja entsprechende Ausweise zum Ausfüllen per Post an ihre Versicherten schicken. Das wurde mehr oder weniger unbefristet wegen des Vergabeskandals auf Eis gelegt.

[janw]

blobb, wenn ich es richtig sehe, wird das, was die Österreicher damals gemacht haben, von Kriminalisten recht engagiert gefordert: Eine regelmäßig durchgeführte Leichenschau zur Bestimmung der Todesursache.
Hierzulande kommen wohl nicht wenige mit einem Herzversagen ins Grab, bei denen das Herz zum Versagen gebracht wurde.