Wenn jemand seine Stimme transplantiert haben möchte, bitte melden.
Die entscheidende Frage ist für mich der Status eines Toten - wie ist er juristisch, und wie sollte er moralisch sein? Bei ersterem Teilaspekt wäre interessant, ob eine Leiche Besitz der Familie oder des Staates ist - ihrer selbst kann sie ja wohl kaum sein.
Aber eine Juristerei-Betrachtung eines solchen Themas ist eigentlich unwürdig. Angenehmer und auch relevanter - da sich die Rechtslage ja ändern lässt - ist die moralische Perspektive.
Materialistisch-atheistisch betrachtet, hat ein Toter keine Interessen mehr, und es gilt also nur noch das Interesse der Hinterbliebenen an einer Unversehrtheit der Leiche gegen das Interesse eines Spendebedürftigen am Weiterleben aufzuwiegen. Fälle, in denen sinn- und hoffnungslos transplantiert wird, seien ausgenommen, die sollte es nicht geben, egal, wie das Spende-/Entnahmerecht aussieht. Dann ist für mich ziemlich klar, welches Interesse das höhere ist, und die Entscheidung gegen das Leben halte ich für die wahrhaft menschenverachtende.
Aus religiöser Sicht gibt es zwar ein Leben nach dem Tod, sodass der Tote noch Interessen hat, aber sollte in dieser Perspektive nicht erst Recht das Leben das höchste Gut sein? (Dass der Tod nicht als der so früh wie möglich zu erreichende Übergang zum besseren Jenseits angesehen wird, vorausgesetzt )
PS: Dementsprechend zur "Beweislastumkehr": Ginge es um Lebendentnahme, sähe ich das genauso. Aber da man eben tot ist, gilt das Argument mit dem Diebstahl-Beispiel nicht mehr.