eben erst habe ich in der
SZ erhellende bis erschreckende Informationen zur Umsetzung und zur eigentlich so leichten Verhinderbarkeit der Manipulationen gefunden:
Weshalb es im Jahr 2010 plötzlich zu den Manipulationen kam, ist unklar. Einschneidende personelle Veränderungen habe es zu dieser Zeit jedenfalls nicht gegeben, sagt Fleig. Im Jahr 2012 hörten die Manipulationen dann schlagartig auf. Das lässt sich leichter erklären. Denn zu dieser Zeit verlangte Eurotransplant aufgrund der Göttinger Vorgänge, dass die Dialyseprotokolle bei der Meldung eines Patienten für die Warteliste mit eingesandt werden. Bis dahin hatte ein Kreuzchen auf dem Meldebogen ausgereicht.
Leider ist das aber nicht alles, der Skandal hat schon auch seine skandalöseren Anteile, wie der Artikel im weiteren Verlauf dokumentiert:
In München gingen die Betrüger zum Teil mit höherer krimineller Energie vor. In zwei Fällen sollen Blutproben mit Urin vermischt worden sein, um die Patienten kränker erscheinen zu lassen. Urin im Blut bedeutet, dass die inneren Organe nicht mehr richtig arbeiten. In zwei weiteren Fällen wurde eine Blutprobe verwendet, die offenkundig von einer Person stammte, die niemals als Patient in dem Klinikum der TU München war.
Es zeigt sich also, das zumindest einige Mediziner mit doch m.E. recht hoher krimineller Energie das (Organzuteilungs-)Ergebnis erreichen wollten und wohl auch erreichten, das auf medizinethisch wie juristisch legalem Wege unerreichbar war. Nicht gefunden habe ich nähere belastbare Ausführungen zu den Motiven und Beweggründen der Ärzte, so zu handeln. War es Korruption oder eine etwas verquere doch letzlich ans Patietenwohl und vermeintliche Schwächen der Organverteilung ausgleichende "Herangehensweise" beispielsweise?