Malaysisches Flugzeug vermisst

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janw
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Sa 15. Mär 2014, 11:10 - Beitrag #1

Malaysisches Flugzeug vermisst

Vor gut einer Woche verschwand ein Flugzeug (Boeing 777-200) einer malaysischen Fluglinie auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking.
Nach einer vergeblichen Suche im Südchinesischen Meer wurde der Suchraum nun auf den Indischen Ozean ausgedehnt.
Angeblich sollen die Triebwerke noch 4 Stunden nach dem Verschwinden Daten gesendet haben, was auf einen sehr großen Suchradius hinauslaufen würde.

Was denkt Ihr? "Normaler" Absturz, vielleicht mit Anschlag? Entführung?

Mich wundern an dem Fall mehrere Dinge:
Es sind keine anderen als die gewöhnlich von Flugzeugen gesendeten Daten bekannt, was ist aber mit Handy-Gesprächen? Im Falle des Absturzes vor Brasilien war iirc einiges darüber bekannt.

Wären im Falle eines Absturzes nicht schon Daten der Black Box zu empfangen gewesen?

Im Falle einer Entführung melden sich die Entführer normalerweise, um auf sich aufmerksam zu machen, Forderungen zu erheben u.ä.
Hier ist nichts dergleichen bekannt.

Liegt hier vielleicht eine Entführung vor, die bewusst verschleiert werden soll, weil es den Tätern darum geht, ein Flugzeug in die Hände zu bekommen. Um damit andere Aktionen durchführen zu können?
Die für ein Flugzeug benötigte Infrastruktur spricht IMHO dagegen.
Aber was ist es dann?

Lykurg
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Sa 15. Mär 2014, 22:14 - Beitrag #2

Ja, die ganze Geschichte ist ziemlich mysteriös. Am Rande derselben Pressekonferenz, in der der Weiterflug der Maschine bekanntgegeben wurde, soll ein malaisischer Offizieller dementiert haben, daß es sich um eine Entführung handle. Da wäre dann ja auch die Frage, wie die Entführer ins Cockpit gekommen wären - das ja seit 9/11 zusätzlich gesichert zu sein hat. Laut Spiegel ist der Suchradius eingegrenzt auf zwei mögliche und offenbar recht eingegrenzte Richtungen, nämlich einerseits das kasachisch-turkmenische Grenzgebiet und andererseits den indischen Ozean in südwestlicher Richtung. Da bei Überlandflug diverse Radarüberwachungen oder - im Tiefflug - sicherlich Anwohner etwas mitbekommen haben sollten, ist die nasse Variante sehr viel wahrscheinlicher - und wohl eher von einem Absturz auszugehen, da jeglicher Funkkontakt abgebrochen ist, auch nichts vom Notfallsender zu hören war (der unter Wasser nicht senden kann). Die Black Box selbst sendet wohl nicht, bzw. nur ein gezielt ortbares Peilsignal; die Daten werden dann erst nach der Bergung ausgelesen.

Fraglich ist u.a., wie im Fall einer Entführung die Entführer es geschafft hätten, stundenlang weiterzufliegen, ohne daß die Passagiere rebelliert haben. Auch da sollte inzwischen die Bereitschaft zu Verzweiflungsaktionen weit größer geworden sein. Denkbar wäre insofern auch - und zumindest die Hausdurchsuchungen bei den Piloten deuten darauf hin, daß auch in dieser Richtung ermittelt wird - ein Pilotenhandeln; vielleicht sogar ein erweiterter Suizid - hier ein ansatzweise vergleichbarer Fall (umstritten; hier unstrittig).

Traitor
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Sa 15. Mär 2014, 23:30 - Beitrag #3

Ich habe bisher nur wenig zu dem Fall gelesen, dazu nur bruchstückhafte Antworten.

Man darf nicht zu automatisch Standards westlicher Fluglinien auf diese malaysische übertragen. Gelesen habe ich u.a., dass manche der Boeing-Telemetrie-Dienste aufpreispflichtig sind und diese Linie sie sich halt gespart hat.

Gegen Terrorismus spricht an sich das Nichtauftauchen von Bekennerbotschaften, gegen wirtschaftlich oder politisch motivierte Entführung das von Forderungen. Bei einem fehlgeschlagenen Plan könnte man aber durchaus verstehen, dass sich die Eingeweihten bedeckt halten, um keine schlechte Presse zu bekommen und/oder ihre Tricks für weitere Versuche geheim zu halten. Das Szenario Entführung, die durch Amateurhaftigkeit (simple Fehler an Bord, oder komplexere in der Planung wie nicht sicher genug berechneter Fluchtkurs) oder unvorhergesehene Ereignisse (an Bord / Wetter) unerwünscht in einem Absturz endete, erscheint mir am schlüssigsten. Bevor nicht mehr Daten oder gar Überreste auftauchen, ist das aber nur wildes Raten.

Lykurg, über Zentralasien ließe sich vermutlich durchaus eine lange Strecke ohne Anwohner finden; gegen Tiefflug sprächen da schon eher Berge. Aber erstmal hätte es ja vom Meer wegkommen müssen, das wirkt schon recht weit hergeholt.

Ipsissimus
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So 16. Mär 2014, 17:38 - Beitrag #4

ich vermute Ausfall der Telemetrie, darauffolgend Orientierungsverlust bei den Piloten, die weitergeflogen sind, solange sie Treibstoff hatten, dann gezielte sanfte Wasserung und allmächliches Versinken

nur mal so also wüste Anwendung von Murphy

janw
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So 16. Mär 2014, 18:37 - Beitrag #5

Wie muss ich mir das mit der Telemetrie vorstellen? Haben die Flugzeuge keinen Kompass? Notfalls sollte doch noch der Pfadfindertrick mit der Armbanduhr und dem Sonnenstand bekannt sein - ok, hat ja keiner mehr Zeigeruhren am Handgelenk.
Aber auch dann, es gibt genügend Schiffe in der Gegend - die Straße von Malacca ist eine der dichtbefahrensten Routen der Welt - an die man sich bei Orientierungsverlust wenden könnte.

Bei einer sanften Wasserung würde man aber Rettungswesten finden, die Signale funken.

Wie gesagt, man hört nichts von Handy-Telefonaten oder Internet-Kontakten...

Lykurg
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So 16. Mär 2014, 19:20 - Beitrag #6

Eher unwahrscheinlich meines Erachtens, daß die automatischen Verbindungen nach und nach ausfallen (bzw. abgeschaltet werden) - abgesehen vom Ping der Triebwerke, die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten aber nicht genutzt werden - und ausgeschlossen, daß in dem Fall die Piloten stundenlang aufs offene Meer hinaus fliegen würden. Und wenn eine sanfte Wasserung erfolgt sein sollte, wäre vermutlich deutlich mehr an der Oberfläche geblieben, was man jetzt schon gefunden hätte - ich vermute mal, außer den Rettungswesten werden auch schwimmfähige Peilsender zur Ausrüstung gehören.

Ich las, daß die Flughöhe kurzfristig von 30.000 auf 45.000 Fuß stieg, und dann wieder abfiel. Das könnte - falls ein Luftdruckabfall in der Kabine erfolgte, etwa durch zerstörte Fenster - bewußt herbeigeführt worden sein, um die Passagiere bewußtlos werden zu lassen.

Lykurg
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Mo 17. Mär 2014, 14:52 - Beitrag #7

Hier ist eine für meinen geringen Sachverstand bestechende Erläuterung, wie das Flugzeug im Radarschatten einer anderen 777, die von Singapur nach Barcelona unterwegs war, tatsächlich unbemerkt nach Afghanistan/Turkmenistan/Kirgisistan gelangt sein könnte.

Ipsissimus
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Mo 17. Mär 2014, 16:00 - Beitrag #8

laut Rolls Royce haben die Triewerke eine problemlose Landung gefunkt.

Ipsissimus
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Do 9. Okt 2014, 14:40 - Beitrag #9

Ein hochinteressantes Interview mit Tim Clark, dem Chef der Fluggesellschaft "Emirates". Vor allem die Ausführungen über ACARS werfen in der Tat Fragen auf.

http://www.spiegel.de/panorama/mh370-em ... 96056.html


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