Mythos Burka

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Maglor
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Di 6. Sep 2016, 11:39 - Beitrag #21

Zitat von e-noon:Ausländische Besucher fühlen sich ausgegrenzt

Das kann doch kein Kritikpunkt sein, denn es geht doch in erster Linie umd Ausgrenzung um Stigmatisierung. Wenn das die Ziele sind, kann ein Burkaverbot nur sinnvoll sein.
Die Logik dahinter habe ich allerdings nicht verstanden. Für die von muslimischen Männer begangenen Sexualdelikte und Attentate sollen ausgerechnet Frauen abgestraft werden. :wzg:
An Absurdität wird das Ganze nur noch vom Burkini-Diskurs übertroffen!

Zitat von e-noon:Schulkinder dürfen keine Burkas tragen, da zu erwarten ist, dass sie dadurch in vielen insbesondere sozialen Bereichen eingeschränkt werden.

Kopftuch- und Burkaverbote an Schulen und Universitäten haben dazu geführt, dass Mädchen aus streng-islamischen Familien keinen Zugang zu Bildung erhalten. Eines der extremsten Beispiele war vor einigen Jahren die Türkei.
Ironischerweise gelingt es dem iranischen Bildungssystem wie keinem zweiten Mädchen aus erzkonservativen Familien in das Bildungssystem zu integrieren.

Zitat von e-noon:Richtig schwierig (aber auch in gewisser Hinsicht leichter) wird es erst, wenn Burkas wie in einigen Ländern vermehrt als Tarnung von terroristischen Akten genutzt werden. Dann kann man sie mit Hinweis auf die öffentliche Sicherheit verbieten und schauen, ob das was bringt - wahrscheinlich eher nicht.

Mit dem Trick kommt man aber nur in Afghanistan u.a. durch. Burka als Tarnung wird in Deutschland nicht funktionieren, weil man damit jegliche Aufmerksamkeit auf sich zieht. Mir ist auch kein Fall aus Europa bekannt, in dem Terrorist/en-innen Waffen unterm Schleier versteckten.
Hoffentlich entdeckt bald eine Religion die Rucksäcke für mich, denn ich fürchte, dass die bald verboten werden, wenn sie nicht durch Religionsfreiheit geschützt werden. :crazy:

Glaubt man den verlinkten Interviews, ist es ein wahrer Spießrutenlauf in Vollverschleierung durch deutsche Fußgängerzonen zu gehen. Immerhin muss die Debatte zu einem regelrechtne Verschleierungsboom geführt haben. Wenn es bisher nur ein paar hundert vollverschleierte Frauen in Deutschland gegaben hat, wurde inzwischen wahrscheinlich ein zweistelliger Prozentsatz von Fernsehen und Printpresse interviewt. Zusätzlich besteht wahrscheinlich die Hälfte der anzutreffen Maskerademuslimas aus verkleideten Journalistinnnen und um Aufmerksamkeit heischenden AfD-Politikerinnen. :crazy:

Feuerkopf
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Mi 7. Sep 2016, 07:18 - Beitrag #22

Mal ein Bericht von anderer Seite zum Thema. Die EMMA hat sich mit der Situation der Frauen im Iran befasst und ihren teilweise subversiven Versuchen, die Zwangsverschleierung (soweit ich weiß, müssen Frauen im Iran nicht das Gesicht bedecken) zu umgehen.

http://www.emma.de/artikel/teheran-vom-kopftuch-befreit-332609

Maglor
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Mi 7. Sep 2016, 12:44 - Beitrag #23

Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, dass die EMMA die Geschichte nicht zu Ende erzählt hat. Die abgebildete Frau wurde wegen ihrer unverschleierten Glatze verhaftet und zwar bereits bevor jenes Artikels der EMMA. bad hair day iran

Einblicke in die züchtige iranische Mode gibt es hier: Welt: Wenn schon ein Kopftuch, dann mit Stil
Anzumerken ist aber, dass die Sittenpolizei und Justiz im Iran ein starkes Eigenleben hat und eigenmächtig entscheiden kann. Was in Teheran erlaubt ist, kann anderswo bereits verboten sein. Diese Willkür war es ja auch, die die entschleierte Glatze anfangs als zulässig erscheinen ließ. Wahrscheinlich änderten sie die Meinung, als sie versuchte den Modegag per Facebook bekannt zu machen.

Feuerkopf
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Mi 7. Sep 2016, 18:36 - Beitrag #24

Richtig absurd mutet es an, dass nun der IS die Burka verbieten will...

http://www.heute.at/news/welt/Terrorgruppe-IS-verbietet-nun-Burka-und-Niqab;art23661,1339099

Unsere iranisch-stämmige Architektin, die derzeit häufig nach Teheran fährt, trägt dort lediglich ein Kopftuch. Okay, sie gehört auch zu offiziellen Delegationen. Ich werde sie aber mal fragen, wie es aussieht, wenn sie ihre Familie besucht bei diesen Gelegenheiten.

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