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BeitragVerfasst: Sa 3. Nov 2001, 18:41
von Nightripper
Wenn man davon ausgeht, dass alles mit dem Thema Halloween angefangen hat, haben wir diese Diskusion ziemlich ausgeweitet. Einpaarmal wart Halloween nur Randthema ;)

Aber das gehört zu einer guten Dískusion dazu :s1:

BeitragVerfasst: Sa 3. Nov 2001, 19:04
von Traitor
@Orald, Monoceros und Krautwiggerl:
Auch ich finde es sehr schlecht, dass wir unsere Kultur aufgeben und uns bedingungslos dem Import fremder Feste und andere Dinge ergeben. Ich wollte nur sagen, dass mir eure Sicht zu pessimistisch wirkt, das bisschen Halloween macht auch nichts wirklich schlimm. Insgesamt ist es aber schon beängstigend, wie vorbehaltlos alles übernommen wird.
Ich befürworte zwar Internationalität und Zusammenwachsen der Kulturen, aber langsam und in Maßen, und vor allem nicht künstlich von Kommerz oder Staat oder anderen Mächten erzwungen. Denn wenn Kulturen künstlich zusammengepresst werden, geht das nur in den seltensten Fällen gut, meistens führt es zur Katastrophe, wie die Geschichte oft genug gezeigt hat.

BeitragVerfasst: So 4. Nov 2001, 00:47
von SoF
Zum "Zusammenwachsen von Kulturen" ist für mich ein Kulturenaustausch, und nicht, dass wir fremde Kulturen oder Feste annehmen (wie z.B. Halloween), aber wir keine von unseren weitervermitteln. So wird unsere bald aussterben und werden uns dann nur noch an andere, fremde Kulturen und Feste orientieren. So wie es aussieht, verdienen manche Leute nicht mehr so viel mit unserer Kultur, also müssen sie eine fremde "importieren", um wieder Geld zu machen, und wie es aussieht klappt es ja hervorragend.

BeitragVerfasst: So 4. Nov 2001, 01:26
von Thod
was soll den ein Zusammenwachsen der Kulturen eigentlich sein?
Normalerweise heißt das, eine neue Kultur entsteht: so wie in Amerika deutlich zu sehen ist, ist das mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner gleichzusetzen, und da gehen alle möglichen wichtigen Eigenheiten halt verloren. Ich finde das abstopßend.
Die andere Möglichkeit ist die Vereinnahmung der einen Kultur durch die andere. Da wäre ich dann schon der Meinung, daß meine Kultur die andere vereinnamen sollte. :D
Wenn man nun den heutigen Relativismus als gegeben hinstellt, bleibt nur noch eins übrig: Strikte Trennung der Kulturen. Das würde ich auch derzeit politisch für den richtigen Weg halten.

Wie gesagt Traitor, als Pessiminst sehe ich mich überhaupt nicht. Ich bin Christ, und habe durchaus eine positive Zukunftserwartung. Ich hänge halt nicht an dem derzeitigen auf Wohlstand begründeten Humanismus.
Helloween ist für mich keine direkte Bedrohung. Es ist auch nicht so, daß Helloween eine Bewegung verursacht. Es ist halt symptomatisch für eine Situation, die da ist. Hierfür gibt es aber auch noch unendlich viele andere Beispiele, und in diesem Sinne würde ich dieses an sich schwachsinnige Fest auch nicht überbewerten.

Gruß,
Orald

BeitragVerfasst: So 4. Nov 2001, 13:26
von Traitor
Zusammenwachsen der Kulturen:
Es muss aber nicht der kleinste gemeinsame Nenner rauskommen, es kann auch ein gemeinsames Vielfaches dabei rauskommen (Kulturmathematik? :D ). Das Zusammenwachsen Europas ist hier ein schönes BEispiel, Kulturverlust haben wir dadurch soviel ich weiß noch nicht erlitten, aber die Menschen der unterschiedlichen Länder kommen immer besser miteinander zurecht und das Verständnis wächst allmählich. Es ist ein langsamer, aber durchaus positiver Vorgang.

BeitragVerfasst: So 4. Nov 2001, 15:37
von SoF
@Traitor
Vielleicht hat es noch keinen Kulturverlust gegeben, aber wenn wir immer mehr von anderen Kulturen übernehmen, was ja wie du schon sagtest zur besseren Verständigung beiträgt, aber wir nichts von unserer Kultur in anderen Kulturen einbringen können, dann hilft es uns wenig, da unsere dann langsam ausstirbt.

BeitragVerfasst: So 4. Nov 2001, 17:10
von Thod
ein Vielfaches an Kultur ist leider nicht möglich, da u.a. von verschiedenen Kulturen oftmals die gleichen Themen unterschiedlich angegangen werden. Auch in Europa ist das so.

Wir haben hier von vorn herhei einen relativ ähnlichen Kulturraum hier, und dennoch sind Unterschiede längst vergangener Epochen deutlich spürbar (Kelten/Germanen/Slawen...)
Die Angst, bei der neuen Zusammenführung der Kulturen in der EU ist z.B. bei den Franzosen und Engländern deutlich spürbar, und tatsächlich: diese Europäisierung heißt im grunde eine Germanisierung Europas. Egal wieviel Zugeständnisse Deutschland politisch macht, Europa wird im grunde deutsch werden.
Hierin werden wir übrigends noch mit einigen Spannungen zu rechnen haben, doch evt. sollen man darüber mal einen eigenen Thread eröffen.

So Vorstellungen wie: Gemeinsamkeiten zwischen Fernost und christlichem Abendland herausstellen führen mit Sicherheit dazu, daß sich der aufrichtige Christ und der dort verwurzelte Asiate beide fremd fühlen. Solche Bestrebungen, nehem den Menschen ihre Wurzeln, und wollen etwas neues, anderes als Alternative verkaufen. Wie die Geschichte oftmals schon gezeigt hat, liegt hierin ein äußerst gefährlicher Grund für unendlich andauernde Kriege.

Ich würde also bei solchen Ansichten zur Vorsicht raten. Selbst in Bezug auf Helloween, welches ja im Grunde weitaus näheren Bezug zu uns hat, als z.B. die genannten asiatischen Kulturräume, haben wir ein feines Gespür für Überfremdung, und es gibt immer genug Menschen, die auf solche Veränderungen agressiv reagieren. Sowas kann und darf man nicht unterbewerten.

Gruß,
Orald