Nazi-Demo durch jüdische Viertel

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SneakY
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Fr 30. Nov 2001, 00:29 - Beitrag #1

Nazi-Demo durch jüdische Viertel

Ich habs gerade erst erfahren und ich finde es unmöglich das solchen Menschen so etwas möglich gemacht wird. Nicht nur das sie gegen die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" demonstrieren sondern, dass sie es am Samstag den "Schabbat" dem heiligen Tag für alle Juden durch diese Viertel marschieren dürfen. Vorallem ist durch Gegendemonstrationen die öffentliche Sicherheit sowieso schon gefärdet. Und dann wurde das erlaubt.
Was haltet Ihr davon. Ich finde es wirklich wiederwertig und wundere mich, das sowas in unserem Land passieren kann.

Monoceros
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Fr 30. Nov 2001, 00:41 - Beitrag #2

Hm, die Umstände der Demonstration sind mir ebenfalls zuwider, genau wie die rechtsradikalen Bewegungen an sich, aber wir leben nunmal in einer Demokratie und die setzt entsprechende Verbote oder Verstöße vor Ort voraus, um eine solche Demonstration aufzulösen, wäre das nicht der Fall, würden wir gegen die Grundsätze verstoßen, deren Einhaltung wir für uns beanspruchen. Die Einhaltung dieser Prinzipien ist gerade in diesem Fall aber sehr hart... Was mich an der Sache am meisten entsetzt ist die Tatsache, dass diese Bewegungen überhaupt genügend Anhänger für eine solche Demonstration finden können, da liegt auch in meinen Augen das eigentliche Problem. Lediglich auf die Demonstrationen zu reagieren bedeutet eine vielfach verwendete und oft einfach unzulängliche Methode und zwar die, Symptome zu bekämpfen anstatt einem Problem wirklich auf den Grund zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen
Monoceros

Held der Nation
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Fr 30. Nov 2001, 01:20 - Beitrag #3

Sollen sie doch demonstrieren. Es ist zwar nicht schön, dass sie durch solche Viertel laufen, nur kann man es nunmal leider nicht verbieten. Ich kann nur leider nicht verstehen, warum es so viele Nazis gibt.

Erdwolf
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Fr 30. Nov 2001, 10:39 - Beitrag #4

Ich finde solche Demos sollte man nicht verbieten. Das würde sowieso nichts bringen und wir würden unsere Gesetze lächerlich machen und solchen Staatsgegnern nur mehr in die Tasche spielen.
Ob eine Demo durch jüdische Viertel erlaubt werden kann, hängt aber stark davon ab, in welcher Art demonstriert wird. Das die Demonstranten überhaupt durch ein solches Viertel gehen wollen, zeigt schon, daß sie bloß Ärger machen wollen. Würden sie wirklich Leute von sich überzeugen wollen, würden sie vor Regierungsgebäuden oder in der Innenstadt ihre Plakate hochhalten.
Man muß sich mal vorstellen, welche Angst die Bewohner dieses Viertels haben müssen, wenn auf einmal eine riesige Horde parolenschreiender Skins durch ihre Straße marschiert.
Wenn die da schon unbedingt durch wollen, sollten sie von einer Polizeieskorte (die SIE finanzieren) begleitet werden.
Am besten wäre es, man würde sie einfach nicht in dieses Viertel reinlassen, ihr Recht auf Demonstrationen wird doch dadurch nicht eingeschränkt.

Nightripper
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Fr 30. Nov 2001, 11:19 - Beitrag #5

Das dumme an solchen Demos ist, dass die meistens mit Gewalt enden. Da ich Nazis eh nicht leiden kann, bin ich ganz klar gegen diese Demo!!!

SoF
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Fr 30. Nov 2001, 14:40 - Beitrag #6

Solche Demos, kann man nicht verbieten, da wir in einer Demokratie leben. Und da herrscht nun mal Versammlungsfreiheit. Aber gerade solche Demonstrationen sollte die Regierung verbieten dürfen, da sie eine Gefährdung der Demokratie darstellt, und die demokratische Regierung sich dagegen wehren darf. Genauso wie sie exreme Parteien verbieten darf.

Padreic
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Fr 30. Nov 2001, 17:40 - Beitrag #7

@SoF
Könntest du die Gefährdung der Demokratie bitte genauer definieren? Weswegen willst du die Demo verbieten? Die NPD ist (noch) nicht offiziell verfassungswidrig und eine nicht-verfassungswidrige Meinungen zu diskrimieren, widerspricht meinem Demokratieverständnis.

@Erdwolf
Meines Wissens sind Demonstrationen der NPD noch nicht durch besondere Gewalt von ihrer Seite aufgefallen. Die Gewalt geschieht eher durch die Konfrontation mit den Gegendemonstranten.

Toll finde ich es auch nicht unbedingt, wenn sie durch das Viertel laufen, aber verbieten kann man es ihnen nun wirklich nicht. So etwas zu verbieten würde eine Art Präzidensfall für Willkür bieten, was nun wirklich nicht toll wäre.

@Monoceros
Ich kann dir zustimmen, dass man die Probleme an der Wurzel packen muss. Nur wie ist dann immer die Frage.

Padreic

SneakY
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Fr 30. Nov 2001, 23:52 - Beitrag #8

Mir ist schonklar, dass es undemokratisch wäre diese Demo zu verbieten. Ich denke mal die Demonstranten werden nicht anfangen mit Gewalt, dass wäre das Ende der offiziellen NPD. Deswegen hoffe ich mal, dass sich keiner von diesen Leuten provozieren lässt. Das schlimme ist auch, dass sehr viele ausländische Neonazis an der Demo teilnehmen. Ich möchte wissen was die bezwecken wollen. Stellt Euch mal vor, in Paris wäre irgendeine Demo von einer sozialdemokratischen Partei und aus allen Ländern würden wir dahinziehen und mit demonstrieren. Ich finde das wäre krank, und das zeigt, dass es denen gar nicht um die Demonstration ansich geht, sondern an das Gefühl mal wieder zusammen "marschieren" zu können. Wenn diese Demonstration wirklich was auf der anderen Seite bewirken sollte, das heißt das man sich deren Meinung anhört, sollten sie nicht durch diese Viertel marschieren. Da denkt doch dann sowieso wieder jeder "diese scheiß' Nazischweine. Die wollen doch wieder nur Stress machen."
So denke ich jedenfalls darüber.

Traitor
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Sa 1. Dez 2001, 19:45 - Beitrag #9

Stellt Euch mal vor, in Paris wäre irgendeine Demo von einer sozialdemokratischen Partei und aus allen Ländern würden wir dahinziehen und mit demonstrieren

Noch nie was von Seattle gehört? Internationale Demonstrationen sind doch schon lange normal, und ich sehe keinen Grund, der dagegn spricht.

Zurück zum Thema: Ich denke, es sollte möglich sein, eine Demonstration an einem bestimmten Ort im Voraus zu verbieten, auch wenn es bisher keinen Ärger gab. Denn dass eine Demo in einem "Judenviertel" (wo und wieso gibt es so etwas heute eigentlich noch?) besonders gefährlich ist. Sowas sollte doch ein ausreichender Grund sein. Und es ist auch kein Verstoß gegen die Demokratie wenn man ihnen sagt, sie sollen in ein anderes Viertel gehen.

Held der Nation
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So 2. Dez 2001, 01:14 - Beitrag #10

Es gab ja wieder sehr starke Krawalle und ich hab sie miterlebt, weil ich grade mit der S-Bahn durch Berlin zu meiner Oma wollte. Das waren ja sehr viele Faschos und mindestens genauso viele Antifas`. Als die S-Bahn in "Warschauer Straße"(ein S-Bhf.) angehalten ist. Laufen grade 50 Antifas über den Bahnhof und sehen dann 3 Faschos in der S-Bahn sitzen. Was dann passiert ist könnt ihr euch ja denken. Ich verstehe blos den Sinn solcher aktionen nicht.

SoF
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So 2. Dez 2001, 01:38 - Beitrag #11

3.000 Neonazis marschieren durch Berlin - Schwere Krawalle

Berlin - Begleitet von teilweise gewalttätigen Gegenprotesten und einem massiven Polizeiaufgebot sind am Samstag knapp 3.000 Anhänger der rechtsextremen NPD durch die Berliner Innenstadt marschiert. Die Polizei verhinderte durch eine kurzfristige Routenänderung, dass die größte Neonazi-Demonstration seit Kriegsende in Berlin durch das traditionelle jüdische Viertel führte.

Flaschen und Feuerwerkskörper gegen Neonazis

Bei Gegendemonstrationen kam es zu schweren Ausschreitungen. Anhänger der linksautonomen Szene versuchten, Absperrungen zur NPD-Demo zu überwinden und warfen mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern. Hunderte von Berlinern besuchten unterdessen demonstrativ die neu konzipierte Wehrmachtsausstellung, gegen die sich der NPD-Marsch richtete.

Mülltonnen brannten

Die Demonstration endete am späten Nachmittag am Nordbahnhof, wo die Rechtsextremen unter Polizeischutz zu den S-Bahn-Zügen geleitet wurde. Die NPD-Anhänger waren gegen Mittag vom Bahnhof Friedrichstraße in nördliche Richtung gezogen. Bei den Krawallen linker Gegendemonstranten nahe der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße setzten die Randalierer Mülltonnen in Brand und beschädigten Fahrzeuge. In der Nähe wurde später auch Blockaden errichtet.

4.000 Polizisten im Einsatz

Die Polizei, die mit rund 4000 Beamten im Einsatz war, setzte Wasserwerfer ein. Die Behörde sprach zunächst von rund 20 Festnahmen. Es habe auch Verletzte gegeben. Den Beamten gelang es aber, NPD-Anhänger und Gegendemonstranten auseinanderzuhalten. Um Zusammenstöße von rechten und linken Demonstranten zu verhindern, war die veränderte Route bis zuletzt geheimgehalten worden. Die ursprüngliche Absicht der NPD, durch das traditionelle jüdische Viertel zu marschieren, hatte im In- und Ausland Proteste ausgelöst.

Auch USA-feindliche Parolen

Die überwiegend jugendlichen NPD-Anhänger protestierten nicht nur gegen die überarbeitete Wehrmachtsausstellung. Die Demonstranten skandierten auch Sprüche wie "Gegen Ami-Weltherrschaft". Die Zahl der überwiegend friedlichen Gegendemonstranten gab die Polizei mit 2.200 an. Dem Aufruf des Bündnisses "Europa ohne Rassismus", die Wehrmachtsausstellung massenhaft zu besichtigen, folgten auch zahlreiche Politiker, darunter der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD).

Die Schau des Hamburger Institutes für Sozialforschung unter der Leitung von Jan Philipp Reemtsma war am Dienstag nach kompletter Überarbeitung neu eröffnet worden. Sie dokumentiert die Kriegsverbrechen der Wehrmacht in der früheren Sowjetunion.

Quelle: AOL

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So 2. Dez 2001, 16:25 - Beitrag #12

Jetzt fragt ich mich nur welche Patei, Faschos oder Antifas, bescheuerter ist. Ich kann mich beiden Seiten nicht anfreunden. Die Glatzen sind dumm, weil sie die Augen vor der Geschichte verließen und die Antifas (die, die Flachen geworfen haben) weil sie jede Gelegeheit ausnutzen Krawalle vom Zaun zu brechen.


Ich schäme mich für diese Leute......................................:(




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So 2. Dez 2001, 22:01 - Beitrag #13

Da finde ich es immer schade, daß es keine Gladiatorenkänmpfe mehr gibt. Diese ganzen Krawallmacher sollte man alle in eine Arena stecken, damit sie sich gegenseitig die Köpfe einhauen können.

Nightripper
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Mo 3. Dez 2001, 18:06 - Beitrag #14

Hmm....einigen würde es sicherlich gut tun mal in solch eine Arena gesteckt zu werden, aber das können wir ja nicht machen.
Natürlich musste die Demo mit Gewalt enden, dass war klar.

Ich persönlich fand es mutig von den Rabis, dass sie versucht haben die Demonstanten und die polizei zu beruhigen, indem sie eine Sitzdemo gemacht haben :s1:

Erdwolf
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Mo 3. Dez 2001, 18:20 - Beitrag #15

Krasse Aktion

Daß die Rabbis das gemacht haben, wußte ich noch nicht. Ich finde aber, daß das eine mutige Sache war und daß der Unterschied zwischen ihnen und den Skinheads dadurch gut deutlich wird.

SoF
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Mo 3. Dez 2001, 20:11 - Beitrag #16

Der ienzige, der die Gemüter einigermaßen beruhigen konnte war ja dann der Anstifter Gregor Gysi, der mit einer größeren Gruppe gegen die NPD demonstrierte.

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Mo 3. Dez 2001, 21:18 - Beitrag #17

Wieso "anstifter" Gregor Gysi. Der hat bestimmt nicht zu Gewalt aufgefordert, daran waren die Antifas schuld, die damit nicht besser sind, als irgendwelche Nazis.

SoF
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Mi 5. Dez 2001, 01:25 - Beitrag #18

Gregor Gysi war der Anstifter der Demonstration. Und man hat ja schon vorher sagen können, dass das nicht gewaltfrei über die Bühne geht.


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