@janw:
Nur dazu: Ich kenne eine ganze Reihe Menschen, die gelegentlich Haschisch konsumieren und dabei sehr lebenstüchtig und effizient sind.
Natürlich, die gibt es, und sie dürften sogar in der Mehrzahl sein. Dass es eine nicht zu unterschätzende Zahl ernsthaft Geschädigter gibt, lässt die Zahl der Ungeschädigten aber völlig irrelevant werden.
Den Bürger vor sich selbst schützen, das war auch ein wesentliches Argument der Verfechter der Prohibition in Amerika,
Die war auch nicht sachlich falsch, lediglich miserabel umgesetzt. Beziehungsweise wegen der zuvor vorhandenen extremen gesellschaftlichen Akzeptanz des Alkohols und dem Nichtmitziehen anderer Länder prinzipiell undurchführbar. Cannabis dagegen ist gesellschaftlich (noch...) weitgehend geächtet, und seine "Prohibiton" funktioniert leidlich gut.
Mir ist nicht ganz klar, weshalb eine kontrollierte Legalisierung von Haschisch zu vermehrtem Konsum bei Jugendlichen führen soll:
Ok, nochmal ausformuliert:
Szenario1. Das Coffee-Shop-Prinzip wird schlampig umgesetzt, Kinder/jugendliche kommen mit ein paar Tricks auch da an ihren Stoff. In diesem Fall ist der Erwerb leichter als vorher --> Konsum bleibt gleich oder steigt
Szenario2. Das Prinzip wird gut rumgesetzt, für Kinder/Jugendliche ist der legale Erwerb unerreichbar. In diesem Fall ist der Markt unter ihnen aber doch nicht weggebrochen. Dealer werden sich nachwievor Stoff besorgen (evtl sogar in den Coffeeshops) und illegal an Kinder/Jugendliche verhökern. Die Dealer kommen leichter an den Stoff als früher und müssen mit niedrigeren Strafen rechnen. Hemmend wirkt das sicher nicht auf ihr Geschäft.
Die Haschischkonsumenten in meinem Bekanntenkreis genießen das Haschisch keinesfalls, um "breit" zu sein, wie sie auch Wein u.ä. nicht konsumieren, um sich einen Rausch anzutrinken, oder weil sie ohne das nicht nette Zeitgenossen wären.
Weshalb dann? Ich habe noch nie von jemandem gehört "Cannabisrauch schmeckt lecker". Sondern immer nur, dass man die psychischen Auswirkungen spüren will, zu welchem Grad auch immer.
@Noriko: Deine GEnusskonsum-Effektkonsum-Unterteilung hinkt leider etwas, da ja auch "angenehmen Geschmack spüren wollen" ein Effekt ist. Man kommt leider nicht darum herum, zwischen akzeptablen und inakzeptablen Effekten zu unterscheiden, wobei hier die Psychoaktivität wohl das entscheidende Kriterium sein sollte.
@loenne: Jetzt sag mir bitte, was die Nutzbarkeit von Hanf für Taue auch nur im allerentferntesten mit der Diskussion seiner Verwendung als Droge zu tun haben soll.
@Weroansqua:
Es ist nicht seine Aufgabe, Hüter mündiger, erwachsener Menschen zu sein und sie via Sanktionsandrohung zu widerwilligem Wohlverhalten zu "erziehen", sofern diese durch ihr Verhalten nur sich selbst und nicht die Allgemeinheit schädigen.
Doch, das ist eben seine Aufgabe. Wenn man sich selbst zum psychischen Wrack macht, dann schädigt man damit die Allgemeinheit, da man ihr eine potentielle Arbeitskraft, ein funktionierendes Sozialglied entzieht. Und auch der Schutz der Einzelperson ist staatliche Aufgabe.