Zu unterschiedlich?

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
C.G.B. Spender
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Do 22. Sep 2005, 18:53 - Beitrag #41

Zitat von Feuerkopf:Meinst du, der Einfluss ist tatsächlich so groß? Ist es nicht vielmehr der Bereich des "Blinden Flecks", der für mich erst durch die Rückmeldung anderer zu erkennen ist?
Der Einfluss der Umwelt ist groß, keine Frage. Den blinden Fleck kann man durch andere nur dann finden, wenn sie einen sehr gut kennen und Rückmeldungen geben, die man selbst versteht, und ob das immer der Fall ist, bezweifle ich. Zudem müssen die anderen einen auch erst richtig verstehen können. Du weißt doch als praktizierende Seelsorgerin, wie komplex die Psyche ist.

Es kommt - für mich - darauf an, warum ein Mann weint. "Taktisches" Weinen, wie viele Frauen es gut drauf haben, mag ich auch beim Mann nicht.
Emotionale Erpressung ist eines der Dinge, die ich absolut nicht ausstehen kann, aber ich glaube das kann niemand ausstehen, der es erkennt. Falls es denn erkannt wird. Es gibt gute und schlechte Schauspieler/innen.

Oh ja, solche Menschen kenne ich. Was für furchtsame Seelen, die mit der Wahrheit nicht umgehen können...
Gerade frage ich mich, ob sogar Berechnung aus Furcht entstehen kann? Wahrscheinlich schon. Das ist dann wieder eine Angst, mir der man gut leben kann, die einen darin unterstützt, aus lauter Lügen jene Wahrheit zu machen, in der man am besten dasteht.

Milena
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Do 22. Sep 2005, 19:09 - Beitrag #42

ich frage mich gerade wieviele Menschen ihre Lebenslüge leben...
gezwungen, freiwillig, unbewusst, bewusst, eingepfercht, eingeengt, verlogen und heuchlerisch ihr Leben meistern und sich vielleicht in dem Glauben wiegen, dass es gar nicht anders gegangen wäre...

C.G.B. Spender
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Do 22. Sep 2005, 19:24 - Beitrag #43

Der Preis der Freiheit ist der Neid jener, die nicht den Wagemut haben, ihre Fesseln abzustreifen.

Dieser Neid ist groß, denn es gibt fast nur Menschen, die sich fesseln lassen, denn Menschen sind bequeme Gewohnheitstiere.

janw
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Do 22. Sep 2005, 20:34 - Beitrag #44

Nun ja, manche Wahrheit hält die Welt nicht aus, und irgendjemand hat mal den Satz geprägt von der Lüge als der Redaktion der Wahrheit.

Insofern ist die Selektivität bei der Präsentation des Eigenen ein Mittel zur Erhaltung der Freiheit, man könnte es auch Selbst-Zurücknahme nennen, das klingt dann etwas freundlicher.
Eine gewisse Fesselung ist IMHO sogar notwendig, viele Wagemutige sind schlicht unerträglich, weil ohne Wahrnehmung und Respekt vor den Grenzen des Anderen.

Zitat von C.G.B.Spender:Der Einfluss der Umwelt ist groß, keine Frage. Den blinden Fleck kann man durch andere nur dann finden, wenn sie einen sehr gut kennen und Rückmeldungen geben, die man selbst versteht, und ob das immer der Fall ist, bezweifle ich. Zudem müssen die anderen einen auch erst richtig verstehen können. Du weißt doch als praktizierende Seelsorgerin, wie komplex die Psyche ist.

Der Mensch ist ein soziales Tier, die Einzelhaltung nicht artgerecht. Und so gewinnen wir nur über den Anderen ein vollständiges Bild von uns.

Zitat von C.G.B.Spende:Gerade frage ich mich, ob sogar Berechnung aus Furcht entstehen kann? Wahrscheinlich schon. Das ist dann wieder eine Angst, mir der man gut leben kann, die einen darin unterstützt, aus lauter Lügen jene Wahrheit zu machen, in der man am besten dasteht.

Nun ja, wenn mir jemand schreibt, man bewundere meinen Lebenswillen, sage ich dann, was mich wirklich bewegt in dem Moment, mache damit wahlweise diesen Willen noch unwahrscheinlicher oder die Ängste des anderen noch größer?
Nein, ich nehme mich des anderen an, was mich bewegt, kann später kommen.
(Ganz real gestern erlebt)

aleanjre
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Do 22. Sep 2005, 20:36 - Beitrag #45

Die meisten Menschen, die ich kenne, die so stark gefesselt sind, haben keinen Zugang mehr zu ihren Gefühlen. Erst Recht nicht zu einem Gefühl wie Neid. Völlig betäubt von ihrer Selbstunterdrückung, Fremdbestimmung, Gefühlsverkrüppelung glauben sie tatsächlich, glücklich und zufrieden zu sein - einfach, weil sie den Schmerz nicht mehr spüren.

Gefühlserpressung: Dazu ein Einwurf. Es gibt Frauen, die hormonell bedingt so anfällig sind, dass sie tatsächlich bei der geringsten Gefühlsregung zu weinen beginnen. Das hatte ich früher, als Spät - Teenie häufiger: sobald ich nur ansatzweise wütend, enttäuscht oder aufgeregt war, flossen Tränen. Ich wollte nicht weinen, war stinksauer auf mich selbst und meine mangelnde Selbstkontrolle, aber wie stopft man so ein Leck? :wzg: So manches mal hab ich durch diese ungebetenen Tränen Vergünstigungen erhalten, die ich nicht verlangt hatte. Was mein Gegenüber da jeweils von mir gedacht haben mag... Als ich mit der Pille anfing, war Schluss mit der sinnlosen Heulerei, Gottseidank!

Weinende Männer: "Wann ist ein Mann ein Mann?" Ja, es wird Männern schnell ein Strick gedreht, wenn sie in der Öffentlichkeit heulen. Andererseits sollen sie Gefühle zeigen, und das nicht nur mit einer einzigen einsamen Träne am Grab des besten Freundes. Aber es gibt einen Unterschied zwischen jammerigen Heulsusen, die beim geringsten Stress zusammenbrechen. Und der Fähigkeit, sein eigenes Ich noch zu fühlen. Wer aus großem Schmerz, Trauer, Verzweiflung oder Angst heraus weint, tut das Richtige.

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Do 22. Sep 2005, 21:02 - Beitrag #46

Zitat von aleanjre:Wer aus großem Schmerz, Trauer, Verzweiflung oder Angst heraus weint, tut das Richtige.

Ja, das sehe ich auch so. Aber, naja, wer weint, drückt nicht nur sehr deutlich Schmerz oder ähnliches aus, sondern löst auch bei anderen einen Hilfstrieb aus. Letztlich bedeutet das, daß man den anderen einen Zugang ermöglichen muß, einem zu helfen, zu erst also einen Zugang zu dem, was einen bewegt.
Die Frage "Kann ich das den anderen zumuten?" kann sich da immer wieder stellen.
Die Entscheidung, ob es sich um eine stiff upper lip oder soziale Rücksichtnahme handelt, ist immer etwas graduell.

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Do 22. Sep 2005, 21:37 - Beitrag #47

Zitat von C.G.B. Spender:Verbergen tun wir uns alle, mehr oder weniger. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, das dies anders sein könnte. In der Hinsicht finde ich jene Liebe, die Tiere geben, so wertvoll, denn sie ist ungefiltert und ehrlich, ohne jede Wertung. Wir Menschen bewerten ständig alles mit unseren Worten und Analysen, unseren Einschätzungen und Erwartungen, so manchem Schubladendenken und den vielen Vorurteilen.
Diese Bewertungen bringen jenes Verbergen mit sich. Es wird kein Wort gesprochen oder geschrieben, ohne von zehn verschiedenen Menschen zehn mal verschieden aufgefaßt zu werden. Darf man überhaupt wagen sein Selbst nach außen zu kehren, wenn man die Bewertungen anderer ernst nimmt? Nimmt man die Bewertungen nicht ernst, lohnt sich dann überhaupt das Gespräch?


Gute Frage ... nächste Frage ...

Zitat von C.G.B. Spender:Irgendwo bin ich auch eine Ulknudel. Ich weiß, dass mir der Humor das Leben gerettet hat. Die andere Seite von mir werde ich sicher nicht jedem zeigen und nicht bei jedem Kaffeekränzchen, ...

...Milch in den Tee, Trinity?


Ja, schwarzer Tee immer mit Milch :)
Aber bloss keinen Early Grey ...


Zitat von C.G.B. Spender:Ich habe noch nie eine Liste gehabt, mit den Dingen, die mir bei Menschen gefallen. Ich gehe auf jeden so vorurteilslos zu, wie ich kann. Klar gibt es Dinge, die mich besonders berühreren und faszinieren, aber ich habe keine Liste. Liebe ist kein konfigurierbarer PC. Liebe ist.


Klar, damit hast du recht. Ich wollte jetzt gerade sagen, das macht ja auch keiner bewusst... aber das machen sie doch. Es gibt Frauen, die lesen Bücher und erstellen sich daraus eine Liste mit den Eigenschaften, die ihr Traumprinz haben sollte. Ich glaube Männer machen sowas nicht, oder?

Ausserdem machen es auch viele unbewusst. Man trägt ein Bild mit sich herum, ein Wunschbild, das sich durch die Erlebnisse und Erfahrungen gebildet und gefestigt hat. Die "Lösung" eben ...

Zitat von C.G.B. Spender:Zu viel Offenheit hat mir in der Vergangenheit schon oft heftigste Probleme gebracht. Ich bin vorsichtig geworden.

"Intelligente Menschen dürfen nicht die Wahrheit sagen."

Roger Willemsen


Hmmm ... also du bist dann entweder wahnsinnig intelligent und lügst uns alle hier ständig an, oder ... du bist total dumm und erzählst die Wahrheit ...
... hmmm ... :crazy:

Gruss
Trinity

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Do 22. Sep 2005, 21:46 - Beitrag #48

Zitat von Feuerkopf:Meinst du, der Einfluss ist tatsächlich so groß? Ist es nicht vielmehr der Bereich des "Blinden Flecks", der für mich erst durch die Rückmeldung anderer zu erkennen ist?


Ich denke, da steckt sehr viel Wahres drin!

Als Alleinlebender kann man sich sein Leben zurechtlegen, wie es für einen selber bequem ist. Und das ist ja auch ganz gut so, das hat ja auch mit Freiheit zu tun und man soll ja auch gut für sich selber sorgen.

Was aber fehlt, und in einer guten Partnerschaft gegeben ist, ist der Spiegel für die eigene Seele.

Spieglein, Spieglein an der Wand ... wenn ich alleine bin, kann mir viel zurechtreden und brauche mein Schneckenhaus nicht verlassen. Meine eigene comfort zone gibt mir Schutz. Verhindert aber auch oft Veränderung und dadurch Wachstum.

Mein Partner hält mir gnadenlos die Wahrheit vor Augen. Ob gewollt oder ungewollt, alleine durch sein Dasein reflektiert er mein Verhalten.
Wünschenswert, dass es in Liebe geschieht.

Gruss
Trinity

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Fr 23. Sep 2005, 00:09 - Beitrag #49

Ein Lügengebäude oder ein Gebäude der Selbsttäuschung kann durchaus einen Rahmen bilden, in dem ein Mensch sich einrichten kann. Es bietet eine gewisse Sicherheit und einen Schutzwall vor dem, was dieser Mensch nicht sehen möchte.
Ich stelle mal die Behauptung auf, dass Menschen, die in sich ruhen und selbst-sicher sind, Lügenkonstrukte nicht benötigen. Sie fressen übrigens auch viel zu viel Energie.

Spender,
Offenheit birgt ein gewisses Risiko. Das gehe ich aber immer wieder gern ein, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich auch Offenheit zurückbekomme. Die paar Fehlschläge buche ich unter "gemachte Erfahrungen". Bisher hatte ich Glück und bin keinem wirklich böswilligen Menschen auf den Leim gegangen.

Du fragst, ob man sich öffnen darf, wenn man so vielen Bewertungen ausgesetzt ist, anschließend. Können die Bewertungen nicht auch eine Spiegelung der eigenen Facettenvielfalt sein, die man sonst gar nicht erfahren würde? Das Risiko ist da, verunsichert zu werden, sicher, aber die Chance auch, sich besser kennen zu lernen.

Trinity,
Männer machen auch Listen, glaub mal ja!
Effektiver ist übrigens, eine Negativliste zu machen. "Was will ich auf keinen Fall (mehr)". Hat mir geholfen. ;)

Und keinesfalls Milch in Früchtetee, wollte ich noch sagen.

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Fr 23. Sep 2005, 01:21 - Beitrag #50

Was das kleine Wort "Freiheit" so alles auslösen kann, faszinierend. Ja, wenn man sich in den Fesseln windet, gibt es immer einen gewissen Hilferuf.

Rücksichtslosigkeit, Jan, eine üble Sache. Die Natur und die Menschheit sind voll davon, in der Tat, aber wir sind doch zivilisierte Menschen, oder nicht?

Zitat von Trinity:Hmmm ... also du bist dann entweder wahnsinnig intelligent und lügst uns alle hier ständig an, oder ... du bist total dumm und erzählst die Wahrheit ...
... hmmm ... :crazy:
Keines von Beidem, das ist die Ironie.

"Early Grey", ich dachte immer, der heißt "Earl Grey"? Ein bißchen Milch schadet dem auch nicht. :D Wo trinkst du denn Tee, bei der Queen?

Und warum postest du ständig zweimal hintereinander? Wir anderen schaffen es doch auch mit einem Post.

Dieses Wunschbild, ich schätze man hat es, wenn man bewußt sucht. Das tue ich z.B. nicht mehr, denn ich habe auf bittere Art lernen müssen, dass sich Liebe niemals, und ich meine niemals, erzwingen läßt. Ein starkes Wunschbild und die Suche danach suggeriert dies jedoch irgendwo, oder meinst du nicht?

Was Feuerkopf sagt, finde ich in dieser Hinsicht am vernünftigsten. Zu wissen, was einem nicht gefällt, ist wohl am wichtigsten, den Rest kann man vielleicht auch lieben lernen, denn es ist doch niemand ohne Fehler!


Weinen sollte man mindestens halb so oft, wie man lacht, sonst gibt es da ein Bein, dass man hinter sich her zieht, während man durch das Leben geht, oder flüchtet, je nach dem was hinter einem her ist...

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Fr 23. Sep 2005, 13:06 - Beitrag #51

Zitat von Feuerkopf:Und keinesfalls Milch in Früchtetee, wollte ich noch sagen.



Bloooooss nicht !!!!

:crazy:
:crazy:
:crazy:

Lieben Gruss
Trinity

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Fr 23. Sep 2005, 13:08 - Beitrag #52

Zitat von C.G.B. Spender:Und warum postest du ständig zweimal hintereinander? Wir anderen schaffen es doch auch mit einem Post.


Nur am meckern ... :rolleyes:

Ich trenne meine Postings inhaltsgesteuert ganz gerne voneinander ab ...
- der Übersicht halber.

Gruss
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Fr 23. Sep 2005, 13:11 - Beitrag #53

Zitat von C.G.B. Spender:Was Feuerkopf sagt, finde ich in dieser Hinsicht am vernünftigsten. Zu wissen, was einem nicht gefällt, ist wohl am wichtigsten, den Rest kann man vielleicht auch lieben lernen, denn es ist doch niemand ohne Fehler!


Und zur Strafe gibt's ein drittes Posting :D

Ich stimme euch zu ... sehr weise.
Man kann vieles lieben und schätzen lernen, wenn man erstmal die Schablone weglässt.

Immerhin sind wir hier in der Matrix ...
The Matrix is a world that has been pulled over your eyes to blind you from the truth!

Gruss
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Fr 23. Sep 2005, 20:35 - Beitrag #54

Wahrscheinlich ist das die Lösung, die Listen des Gesuchten eintauschen gegen Listen dessen, was man nicht mehr will.
Und diese Listen dann vergraben, um frei zu sein, unbefangen annehmen zu können, was die Welt so bietet, jeden Tag aufs Neue.

Jede Begegnung als Geschenk begreifen, als Gabe des Momentes, als Möglichkeit der Selbsterkenntnis im anderen und gemeinsam zu wachsen ein Stück oder länger.

Unterschiedlichkeit erhöht da eigentlich die Spannung, oder nicht?

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Fr 23. Sep 2005, 20:38 - Beitrag #55

Zitat von janw:Wahrscheinlich ist das die Lösung, die Listen des Gesuchten eintauschen gegen Listen dessen, was man nicht mehr will.
Und diese Listen dann vergraben, um frei zu sein, unbefangen annehmen zu können, was die Welt so bietet, jeden Tag aufs Neue.


Die Negativliste zu vergessen hieße aber auch, schmerzhaft Gelerntes über den Haufen zu werfen und möglicherweise denselben Fehler ein zweites Mal zu machen.

Voraussetzung für einen Neuanfang mit einem anderen Menschen ist aber auf jeden Fall, ihm einen großen Vorschuss an Vertrauen zu gewähren.

janw
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Fr 23. Sep 2005, 22:42 - Beitrag #56

Feuerkopf, da hast Du natürlich auch recht, in extremo hieße das, nie aus nichts zu lernen und alle Fehler zu wiederholen.
Andererseits, man springt nie zweimal in denselben Fluss..., es ist nie derselbe Fehler.

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Sa 24. Sep 2005, 11:23 - Beitrag #57

Zitat von janw:Feuerkopf, da hast Du natürlich auch recht, in extremo hieße das, nie aus nichts zu lernen und alle Fehler zu wiederholen.
Andererseits, man springt nie zweimal in denselben Fluss..., es ist nie derselbe Fehler.


Ja, aber wenn man sich mancher Fehler nicht bewusst wird, bzw. sie sich nicht bewusst macht, dann springt man halt in einen ähnlichen Fluss, mit genau den gleichen Problemen, jedenfalls vom Grundsatz her.

Ich glaube, man wird im Leben immer wieder mit den selben ollen Kamellen konfrontiert. Bis du dich einmal damit auseinandersetzt und eine Entscheidung triffst. Der Fluss mag ein anderer sein, aber die Strömung ist genauso gefährlich, das Muster ist das Gleiche.

Erst wenn du dich mit dem Problem auseinandergesetzt hast, dann spürst du auf einmal, dass auch ruhige Gewässer und stille Seen eine beglückende Anziehungskraft haben und dich frei setzen.

Gruss
Trinity

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Sa 24. Sep 2005, 11:25 - Beitrag #58

Zitat von C.G.B. Spender:
"Early Grey", ich dachte immer, der heißt "Earl Grey"? Ein bißchen Milch schadet dem auch nicht. :D Wo trinkst du denn Tee, bei der Queen?



Klugscheisser ... ;)

Natürlich heisst es EARL GREY ...

Rishon: Would you like something to drink?
Picard: Tea. Earl Grey. Hot.
Rishon: Sorry, we don't have any Earl Grey. I can't stand the stuff. What about another kind?
Picard: Well, all right...but only because I want to see Worf drink from a teacup. Hee hee hee!

Gruss
Trinity

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Sa 24. Sep 2005, 18:26 - Beitrag #59

Also, wenn zwei Leute nicht zusammenpassen, dann passen sie auch nicht zusammen, da können sie sich dann auf den Kopf stellen und machen was sie wollen, sie werden nicht zusammenpassen.
Das ist der eine Punkt. Ob dabei nun Fehler oder ähnliches im Spiel sind, ist im Grunde irrelevant, da man nunmal viel zu verschieden ist und somit Reibungen vorprogrammiert sind.

Eine andere Sache, die ich immer wieder gehört habe und auch selber erfahren mußte, sind die Probleme beim Zusammenwohnen. Dabei sollte man sich vorher wirklich gründlich im Klaren darüber sein, dass man sehr gut zusammenpaßt. Ansonsten wird so etwas in vielen Fällen zum Ende der Beziehung oder massiven Problemen führen.

Es gibt natürlich auch Menschen, die viel Freiraum benötigen und deswegen, oder eben weil es zuviele Reibungspunkte mit dem Partner/der Partnerin gibt, nicht gut mit jemandem zusammenleben können. Reibungspunkte schreibe ich absichtlich, denn es kann auch durchaus passieren, dass sich zwei Menschen sehr ähneln und gerade deswegen nicht gut permanent zusammenleben können.

Soviele Variationen sind möglich, solange es in der Beziehung Freiheit und Vertrauen gibt. Gerade diese beiden Dinge sind jedoch kostbar und auch ein wenig selten zur Genüge vorhanden, schätze ich. Das Vertrauen wird von der Angst zerstört und die Freiheit von der Eifersucht und der Besitzgier, wobei die letzten beiden Dinge wohl auch wieder auf gewisse Ängste zurückzuführen sind.


Ich mag Earl Grey, Trinity, nur Lady Grey, einmal probiert, war mir irgendwie zu milde. Eigentlich bin ich eher zu einem Kaffeetrinker geworden, dann muß es allerdings ein guter frisch gemahlener milder Espresso mit Crema und braunem Zucker sein. Zu besonderen Anlässen... auch mal handgeröstet. (Schleichwerbung!)

aleanjre
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Sa 24. Sep 2005, 19:36 - Beitrag #60

Selbst wenn zwei Menschen wirklich gut zusammenpassen und wenige Reibungspunkte haben, weil sie sich in den meisten Bereichen ergänzen, wird es beim zusammenleben immer Krach geben. Zum einen: am Anfang gibt man sich einfach zwangsläufig viel mehr Mühe, nach einigen Wochen - Monate lässt die Spannung nach, und man lässt sich mehr gehen. Dass muss nicht immer die offene Zahncremetube oder der hochgeklappte Toilettensitz sein, aber eben in dieser Art. Den allerersten Streit mit meinem Liebsten fand über die effektivste Weise, Milchflaschen im Kühlschrank unterzubringen statt. :rolleyes: Man lernt einen Menschen von allen Seiten kennen, wenn man mit ihm zusammenlebt. Eben all die Seiten, die wir vor der Umwelt sonst verbergen. Es braucht Toleranz und Humor, all diese Seiten mit Liebe anzunehmen. Und Glück, denn man weiß einfach nicht vorher, ob man alle Facetten des Partners ertragen kann, egal, wie lange man mit dem Zusammenziehen wartet.

Vertrauen und Freiheit, ja... das ist essentiell.

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