Unterschied Freundschaft - Liebe

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Feuerkopf
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Di 21. Mär 2006, 17:38 - Beitrag #41

Zitat von Aydee:
Liebe - auch, und vorallem zu sich selbst - braucht Vertrauen, nicht wahr?

_


Ein Vertrauensvorschuss wäre schon mal ein guter Anfang. Wenn ich jemanden liebe, dann hat er sozusagen "ein paar gut", d. h. er muss sich schon sehr anstrengen, diesen Vorschuss aufzuzehren, bis nichts mehr da ist. Hat es auch schon gegeben, dann musste ich einsehen, dass entweder die Beziehung keine gescheite Basis hatte oder dass ihre Zeit vorüber war.

Natürlich braucht man zu sich selbst Vertrauen. Du solltest der Mensch sein, auf den du dich blind verlassen kannst. Du solltest aber auch im Hinterstübchen haben, dass du kein Supergirl bist, sondern ein Mensch mit dem üblichen Strauß an Unzulänglichkeiten. Liebe braucht auch Nachsicht, auch die zu sich selbst.

C.G.B. Spender
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Mo 10. Apr 2006, 16:17 - Beitrag #42

Vielleicht ist Aydee auch ein Supergirl und weiß es nur noch nicht.

Selbst Superman zeigte irgendwann Schwächen.
Soweit ich mich entsinne, war es die Liebe zu einer Frau.

Schwach zu sein, machte ihn zu einem Menschen.

Think about it...

Feuerkopf
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Mo 10. Apr 2006, 16:20 - Beitrag #43

Interessanter Aspekt: Liebe als Schwäche.

Bisher habe ich Liebe immer als starkes bzw. stärkendes Gefühl empfunden. Auch habe ich mehr und mehr den Eindruck, dass Liebe Mut erfordert, weil man sich auf einen anderen Menschen einlässt und sich öffnet.

Ist es vielleicht eine grundsätzliche Haltung, wie man Liebe betrachtet, ob als Stärke oder als Schwäche?

C.G.B. Spender
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Mo 10. Apr 2006, 16:47 - Beitrag #44

Nun, Supermans Liebe zu einer Frau, brachte ihn dazu, sich zu einem Menschen umwandeln zu lassen. Seine Liebe zur Menschheit an sich, motivierte ihn dazu, die Leben Unschuldiger zu retten.

Es ist sicher eine grundsätzliche Haltung eines Menschen, die Liebe eher als Stärke oder Schwäche zu betrachten. Ich suche wie immer die Mitte und es gibt nunmal sehr viele Seiten, Arten der Liebe, Auffassungen von Liebe.

Das Innerste von einem selbst einer anderen Person zu öffnen, ist unter dem Aspekt eines mögliches späteren Beziehungs-Schlachtfeldes sicher ein Zeigen von Schwächen, dazu ein Zeichen von Vertrauen. Wobei auch Schwächen eine Interpretationsfrage sind und je nach Standpunkt sogar wie Stärken wirken können, wenn sich z.B. die Partner durch unterschiedliche Schwächen, bzw. Charaktereigenschaften, gegenseitig ergänzen.

Wenn Liebe zu einem Sich-Öffnen führt, und die Beziehung zur Katastrophe wird, dann kann man es zukünftig als Schwäche betrachten, lieben zu wollen. Man hält sich vielleicht sogar für blöd, etc.

Wenn alles gut geht, gibt einem die Liebe sicher sehr viel Kraft, keine Frage. Solange es gut geht...

Speedfreak2.7
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Sa 1. Jul 2006, 07:01 - Beitrag #45

Ich finde es ist schwer zu definieren, wo Freundschaft aufhört, und Liebe anfängt. Jeder sollte sich diesen Punkt selbst einteilen.
Bin mit meiner jetzigen Freundin schon ne ganze Zeit zusammen und wir sind immer noch glücklich verliebt...
Andererseits habe ich jemanden kennengelernt, mit dem ich ne gute Freundschaft aufbauen möchte, wo aber Gefühle zu Tage kommen, die ich eher der Liebe zuordnen würde !
Ich denke die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe ist nie an den gleichen Punkten festzulegen. Man kann keine bestimmten Grenzen festlegen, es wird von Person zu Person immer an anderen Stellen die Grenze zwischen dem Einen und dem Anderen gezogen, es ist halt situations- und personenbedingt !!!

Bauer-Ranger
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Sa 1. Jul 2006, 16:00 - Beitrag #46

Das ist zwar etwas sarkastisch und ironisch, aber im Kern trifft es das ganze, zumindest bei mir.
Es geht darum, dass Männer keine wirklichen Freundschaften haben, sondern alle Frauen nach ihrer sexuellen Anziehungskraft bewerten und wenn ein Mann eine Freundschaft zu ner Frau hat, würde er auch mehr wollen. Bei Frauen ist das nicht so, sie unterscheiden zwischen potentielen platonischen Freunden und Sexualpartnern.
http://www.intellectualwhores.com/masterladder.html

mfg Michi

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So 2. Jul 2006, 22:43 - Beitrag #47

Hmm... das mache ich aber auch...

Ich unterscheide zwischen Frauen, die mir platonisch was bedeuten (sog. (gute) Freundschaften) und Frauen, die nicht nur platonisch, aber auch seelisch und körperlich was bedeuten (sog. Liebe)...

okay, kommt wohl daher, dass ich nicht ganz objektiv an die sache gehe, da ich glücklich mit meiner Freundin zusammenbin.

Elbereth
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Mi 2. Aug 2006, 21:16 - Beitrag #48

Irgendwie lässt mich das Thema immer noch nicht los (aber natürlich hat es nichts mit meinem richtigen Leben zu tun :cool: ) Hat mich aber sehr beruhigt zu lesen, dass ich nicht die einzige bin die diesen Übergang als so fliessend empfindet ;)

Zitat Aydee:
entweder ich mag jemanden oder ich mag ihn/sie nicht, was spielt es dann für eine Rolle wie tief dieses Mögen empfunden od ausgelebt wird?


Es wäre schön, wenn das auch wirklich so wäre, aber die Menschen neigen dazu alle Beziehungen zu systematisieren, jede kriegt einen Aufkleber sozusagen...

Wenn ich jemanden mag, auch als Freund, dann ist es auch so, dass ich diesen Menschen z.B. gerne in den Arm nehme und auch zu ihm zärtlich sein möchte (also z.B. seine Hand halten oder ähnliches...), aber leider ist da dann die Grenze zur Sexualität zu leicht zu überschreiten, was leicht zu Komplikationen führen kann^^ Und genau das finde ich so verwirrend (obwohl das (grösstenteils^^) hypotetische Fragen sind, denn mir sind die Gefahren klar und deswegen kuschele ich nicht gleich mit meinen guten Freunden^^), wenn ich jemanden einfach sehr gerne mag empfinde ich es als schön solche kleinen Zärtlichkeiten wie vielleicht einfach nur eine Umarmung oder Tätscheln auszutauschen. Es wäre auch nichts daran auszusetzen, wenn man sicher sein könnte, dass da und da genau schluss ist und auch dass sowas nicht eine Entwicklung von weiteren, vielleicht tiefergehenden Gefühlen unterstützt und dann zu etwas führt was man eigentlich nicht wollte...

Zitat Bauer-Ranger:
Es geht darum, dass Männer keine wirklichen Freundschaften haben, sondern alle Frauen nach ihrer sexuellen Anziehungskraft bewerten und wenn ein Mann eine Freundschaft zu ner Frau hat, würde er auch mehr wollen. Bei Frauen ist das nicht so, sie unterscheiden zwischen potentielen platonischen Freunden und Sexualpartnern.


Ich habe schon solche und solchen Männer kennengelernt, deswegen kann ich das nicht eindeutig beurteilen, aber dass Frauen das gleich unterscheiden trifft zumindest bei mir nicht zu. Also in einigen Fällen sicherlich, aber in (zu) vielen kann es sich von einem zu dem anderen antwickeln und umgekehrt... Und besonders diese Übergangsphase kann sehr verwirrend sein...

janw
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Mi 2. Aug 2006, 22:09 - Beitrag #49

Elbereth, könntest Du Dein erstes Zitat noch mit einer Quelle versehen? :)

Bauer, vielleicht wandelt sich das etwas mit dem Alter...ich habe einige Freundinnen auf platonischer Ebene, mit denen ich mich wirklich gut verstehe, über alle möglichen Fragen des Lebens unterhalte, wo aber Sex überhaupt keine Rolle spielt - es wäre sogar eher hinderlich, weil die Atmosphäre irgendwie störend.
Gut, jetzt magst Du sagen, das erste Kennenlernen sei nur durch sexuelle Attraktivität zustande gekommen. Ich würde stattdessen sagen, durch wechselseitige Atraktivität von uns beiden Menschen und dem Feststellen, daß da wechselseitig ein geistiger Draht besteht, der ein gegenseitiges Interesse auslöst. Ein Draht, der ein Gefühl der gegenseitigen Verbundenheit erzeugt, das ich Liebe nennen würde.
Liebe braucht nicht zwangsläufig Sex...

Aydee
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Fr 4. Aug 2006, 12:18 - Beitrag #50

Zitat von Janw:Ich würde stattdessen sagen, durch wechselseitige Atraktivität von uns beiden Menschen und dem Feststellen, daß da wechselseitig ein geistiger Draht besteht, der ein gegenseitiges Interesse auslöst. Ein Draht, der ein Gefühl der gegenseitigen Verbundenheit erzeugt, das ich Liebe nennen würde.
Liebe braucht nicht zwangsläufig Sex...


"Liebe braucht nicht zwangsläufig Sex..."
dafür könnt ich dich küssen, Jan ,-)


Es macht mir jedesmal große Probleme, wenn von Zuneigung gesprochen wird und hierin so sehr getrennt wird, und bei "Liebe" von nur und ausschließlich jener Zuneigung gesprochen wird, die auch die sexuelle Zuneigung miteinschließt. ich habe dann fast immer das Gefühl dass jene Zuneigung ohne Sex weniger wert wäre .-(

Ich benutzte "Liebe(n)" im Hinblick auf die Intensität einer Zuneigung ^^



// *eks*^^ aber ich weiß ich neige zu Schwarz-Weiß-Übertreibungen^^ //

Milena
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Fr 4. Aug 2006, 13:51 - Beitrag #51

...Aydee,^^

diese Art von Liebe/Zuneigung ist nicht weniger wert als die mit ´Sex´.....
da hast du vollkommen recht.....

aber wenn sich Mann und Frau wirklich lieben, streben sie irgendwann auch einmal an, den anderen in seiner ´ganzen´Art erforschen, erleben zu wollen.....
und sei es in Form von verbalem Austausch, bis hin zum küssen und kuscheln und irgendwann hin bis zum körperlichen Austausch und der Vereinigung...

aber natürlich gibt es auch die rein platonische Form der Liebe.....
nur nicht für mich..^^

janw
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Fr 4. Aug 2006, 14:36 - Beitrag #52

Aydee, nur zu, Du darfst, was Du könntest^^

Milena, ja, manche tun das...

Rosalie
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Sa 5. Aug 2006, 01:08 - Beitrag #53

Milena und Aydee: es gibt beides ... oder ist es von Mensch zu Mensch verschieden, wie in sooo vielen Bereichen unsres Lebens?

Ich kenne auch einige männl. Wesen (verschiedenen Alters, von 20 - 60 Jahren) von denen ich sagen würde, ich liebe sie. Aber über die "platonische Liebe" hinausgehend, habe ich, wenn ich ganz ehrlich bin, nur mit einem von all den "Freunden", den Wunsch, nach (ganz platt ausgedrückt!!) Sex.

Die Liebe, ist so vielfältig und allumfasssend, wie ihr Schöpfer. Ich denke, aus eigener Erfahrung, die tiefste, bedingsloseste Liebe, ist die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind.

Was ist Liebe?

a. Eros = seelische Hingabe
b. Agape = geistige Hingabe
c. Sexus = körperliche Hingabe

Gelangen im Eros, Sexualität und Agape zur Synthese? Ist "Eros" nur einem Menschen vorbehalten? k.A.

o.T. ... bin zu müde und habe zuviel des Vino rosso intus, um noch vernüftig weiter zu diskutieren ...... read you later ;)

e-noon
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Mi 17. Nov 2010, 15:10 - Beitrag #54

Endlich mal wiedergefunden, damals hatte was geklingelt, aber ich hatte die Begriffe nicht mehr im Kopf: Bei uns im Reliunterricht war die Aufteilung nämlich so:
[quote="Wikipedia"]
* Éros – bezeichnet die sinnlich-erotische Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, den Wunsch nach Geliebt-Werden, die Leidenschaft]

"Eros" ist für mich auch allein vom Wortklang her mit Erotik verbunden.

Ich bin eine ziemlich eifersüchtige Freundin, dh. erwarte viel von Freunden und bin auch richtiggehend eifersüchtig, wenn ich mich vernachlässigt fühle, schon, seit ich ca. fünf bin, also lange bevor nach allgemeinem Dafürhalten (Freudianer ausgeschlossen) das sinnlich-erotisch Interesse aufflammen sollte (zumal sowohl Jungs als auch Mädchen unter meinen Freunden waren und manche davon absolut nicht mein Geschmack, was Optik und so angeht, was mir als fünfjähriger aber auch recht egal war...).

Milena
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Mi 17. Nov 2010, 18:03 - Beitrag #55

...mensch, man, also in dem falle ich, darf wohl seine meinung ändern...^^
denn mensch, man, also ich, ändern sich...alles dreht sich, verändert sich, mensch zieht mit oder bleibt auch stehen.... ich denke, ihr versteht michBild...
was wollte ich eigentlich sagen, ? ach ja...
ich kann mir zwischenzeitlich eine liebe, eine platonische liebe, eine tiefgehende freundschaft ganz gut vorstellen...
sex ist nicht alles.....
alles andere ist auch nicht alles...
vielleicht macht es die gute mischung oder auch nur ein guter teil davon...^^

Ipsissimus
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Do 18. Nov 2010, 12:13 - Beitrag #56

sex ist nicht alles.....
das sehe ich auch so; andererseits, innerhalb einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung ist ohne Sex alles nichts^^ oder zumindest alles von deutlich reduzierter Lebensqualität

e-noon
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Do 18. Nov 2010, 12:16 - Beitrag #57

Zitat von Ipsissimus: andererseits, innerhalb einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung ist ohne Sex alles nichts^^ oder zumindest alles von deutlich reduzierter Lebensqualität

Das würden andere wohl anders sehen ^^ ich denke, ich stimme dir zu, würde es nicht missen wollen; aber da ich weiß, von wievielen Umständen das abhängig ist (es gibt schließlich a-sexuelle, oder krankheiten und unfälle, stress, hormone, hier auch schwangerschaft...), würde ich das nicht als so allgemeine These aufstellen. Für dich, ok; generell... aber ich unterstelle dir auch nicht, dass du deine These auf alle Menschen ausweiten wolltest ^^

Ipsissimus
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Do 18. Nov 2010, 12:49 - Beitrag #58

ich denke eher, dass ich meine Aussage etwas weiter spezifizieren muss, denn im Grund bin ich schon von ihrer statistischen Allgemeingültigkeit überzeugt ("statistisch" in dem Sinne, dass ich "Ausreißer" durchaus zugestehe)

es gibt selbstverständlich genügend Umstände, die Sexualität in einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung situativ oder zeitweilig verhindern können, und es ist eines von mehreren Gütekriterien einer solchen Beziehung, wie die Betreffenden damit umgehen und klarkommen.

Das "grundlose" langfristige Ausbleiben von Sexualität in einer solchen Beziehung ist aus meiner Sicht aber in so gut wie jedem Fall ein massiver und beinahe schon beweiskräftiger Hinweis darauf, dass mit der Beziehung etwas ganz gewaltig im Argen liegt.

e-noon
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Do 18. Nov 2010, 13:05 - Beitrag #59

Zitat von Ipsissimus:ich denke eher, dass ich meine Aussage etwas weiter spezifizieren muss, denn im Grund bin ich schon von ihrer statistischen Allgemeingültigkeit überzeugt ("statistisch" in dem Sinne, dass ich "Ausreißer" durchaus zugestehe)

es gibt selbstverständlich genügend Umstände, die Sexualität in einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung situativ oder zeitweilig verhindern können, und es ist eines von mehreren Gütekriterien einer solchen Beziehung, wie die Betreffenden damit umgehen und klarkommen.

Das "grundlose" langfristige Ausbleiben von Sexualität in einer solchen Beziehung ist aus meiner Sicht aber in so gut wie jedem Fall ein massiver und beinahe schon beweiskräftiger Hinweis darauf, dass mit der Beziehung etwas ganz gewaltig im Argen liegt.
Ja, Zustimmung, aber was ist grundlos? In einer "normalen" Beziehung, mit zwei gesunden Erwachsenen, die vorher freudig sexuell aktiv waren, wäre es ein Zeichen für Schwierigkeiten, wenn einer von beiden oder beide plötzlich (oder schleichend) jedes Interesse an gemeinsamer Sexualität verlören, da stimme ich zu. Aber auf wieviele Menschen trifft das überhaupt zu? Sehr viele alte Menschen fallen da raus, sei es durch Gesundheit oder einfach durch Verschiebung von Bedürfnissen. Alle Asexuellen fallen raus. Viele Teenager fallen raus, und zumindest ab 16, 17 Jahren würde ich da einigen schon die nötige Reife zutrauen, die zu einer innigen Beziehung nötig ist. Alle Christen mit Keuschheitsgelübden fallen raus :D Und da ich an mir selbst erkenne, wie stark abhängig von Hormonen der Wunsch nach Sexualität ist, kann ich mir vorstellen, dass viele Menschen einfach eine andere hormonelle Einstellung haben und daraus viele Zwischenstufen zwischen "sexuell eher unterdurchschnittlich interessiert" und "asexuell" resultieren, die nur dann besorgniserregend sind, wenn der Partner/die Partnerin deutlich andere Vorstellungen von (Art und Häufigkeit der) Sexualität hat. Auch ein deutlich
größeres
Interesse auf der einen Seite könnte auf der anderen Seite ein vermindertes Interesse hervorrufen, und ich kann mir gut vorstellen, dass Schwangerschaft durch die Dreifachbelastung des Körpers durch Hormonumstellung, Zeit- und Schlafmangel sowie veränderte Körperformen ("ich bin so fett und schwabbelig!") einen rigorosen Abfall an Begierde hervorruft, ebenso Krankheiten, insbesondere auch Geschlechtskrankheiten, oder anderes. Nicht zu vergessen eine sinnenfeindliche Erziehung!

Feuerkopf
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Do 18. Nov 2010, 13:14 - Beitrag #60

Medikamente können ein großer Leidenschaftskiller sein. Schmerzen auch. Es gibt viele Gründe, minderes Interesse an Sex zu hegen, ohne dass die Liebe geschmälert wäre. Vielleicht ist gerade Liebe eine Voraussetzung, um solchen Widrigkeiten auch längerfristig zu trotzen.

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