Treue: Ein überbewertetes Ideal?

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
e-noon
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Do 24. Mai 2007, 15:31 - Beitrag #21

Zitat von Guru Guru:Ich krieg jetzt gerade einen leichten Hals, falls den Ausdruck jemand kennen sollte.

Den kenne ich, und das nachzuempfinden fällt mir gerade ziemlich leicht.

Ankh, ein Beitrag wird nicht authentischer, wenn man ihn zweimal lesen muss, oder zitierst du auch immer die Worte deines Gesprächspartners, bevor du ihm antwortest? Übrigens habe ich wie auch andere mir meinen Nickname bewusst ausgesucht und wünsche nicht, dass er von dir verstümmelt wird.

Ankh
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Do 24. Mai 2007, 15:39 - Beitrag #22

Habe ich irgendwie auf seine Worthülsen herum getrampelt? Ich glaube (nachweislich) nicht. Nur, das war meine Behauptung/Anteilnahme.

Abwegig wegen seiner . hm .. gerade nachles. Ich tipp °den Kopf senk° wegen seinen mir ungenehmen Meinungen und Praktiken. Ich glaube, ich habe mich zu entschuldigen.

- Das Du aber, Gurundig Gu, einen leichten Hals "zu bekommen hast", noch nichtmal ACHTUNG! den "Arsch in der Hose" hast, mir Dein zensiertes Geschichtchen zum gegenlesen via Sendung zu schicken, haut mich um. Ich glaube, demnächst will ich die Story auch nicht mehr lesen.

Ankh, Ipsissimus ein Gnadengesuch send.

Yanāpaw
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Do 24. Mai 2007, 15:46 - Beitrag #23

Kraft des mir verliehenen Amtes als primus inter pares, ok vergessen wir das Geschwätz, als Ideal des männlichen jungen Erwachsenen, der sämtliche positiven Eigenschaften in sich vereint, also als fleisch gewordene Göttlichkeit trete ich hier mal als Mittler zwischen den Kopfmenschen (sprich: Sklaven der Analyse) und den Bauchmenschen (sprich: Satzmelodiker) auf.

Und wenn ich Postings zitiere (die ja unverschuldet ziemlich abwegig und auschweifend ihren Platz machen), dann mache ich das der Authentizität willen; werfe mir, Eon, das mir bitte nicht vor.


Gott, hat - anerkanntermaßen - das Zitieren erfunden und als Jesus bei jeder Predigt die gesamte Bibel zitierte, um auf eine spezifische Textpassage zu verweisen, da sah Gott, dass es nicht gut war und er erfand die eckige Klammer mit drei Punkten.

Seht: [...] ! Diese wurde alsdann allenthalben Symbol für ignoriertes unwichtiges Gesülze vor und nach der spezifischen Textpassage. Siehe beispiel 1.


Beispiel 1:

Falsch:


Kraft des mir verliehenen Amtes als primus inter pares, ok vergessen wir das Geschwätz, als Ideal des männlichen jungen Erwachsenen, der sämtliche positiven Eigenschaften in sich vereint, also als fleisch gewordene Göttlichkeit trete ich hier mal als Mittler zwischen den Kopfmenschen (sprich: Sklaven der Analyse) und den Bauchmenschen (sprich: Satzmelodiker) auf.


Du bist nicht göttlich du Arsch.


Richtig:


[...]
also als fleisch gewordene Göttlichkeit [...]


Du bist nicht göttlich du Arsch.


Außerdem bitte ich dich Schleichwerbung für Energiekonzerne zu unterlassen, könnte ja jeder kommen und den Focus auf Die Bild seiner Wahl lenken oder den Menschen den Spiegel vorhalten, dass sie Die Welt nicht sähen, sondern unterm Eichbaum liegend mit Franziskanern über RWE oder andere Buchstaben sinnieren.


Wenn du schon dabei bist, kannst du auch gerne erläutern, was das heißt, "etwas ist abwegiger Weise"


Was könnte das wohl heißen? Es ist abwegig. Ich bin enttäuscht von dir, dass du dich auf dieses Niveau herablässt hätte ich nicht gedacht.



Ich bin in fast allen meinen Beziehungen von meinen Partnerinnen betrogen worden; es tat später zwar nur noch zweimal ähnlich weh wie bei meiner ersten Freundin, aber die Anzahl der Beziehungen, in denen ich nicht betrogen wurde, beläuft sich auf 2 von etwa 10. Umgekehrt habe ich in keiner Beziehung jemals meine Partnerin betrogen.


Fragt sich natürlich, warum diese Partnerinnen das taten. Ich denke jeder Mensch ist zum Fremdgehen fähig, wenn die Parameter stimmen. Die menschen unterscheiden sich lediglich hinsichtlich der Quantität und Qualität der Parameter. bei manchen reicht Gelgenheit, bei anderen muss Alkohol hinzukommen, vielleicht noch Frust, sich vernachlässigt fühlen, unzufrieden sein oder gar unglücklich.

Ich persönlich wurde auch einmal betrogen, aber das wunderte mich auch nicht und war mir egal, weil ich mich eben nicht so geöffnet habe.


Ich lasse einen Menschen ganz tief in mich hinein - nichts anderes ist "lieben" für mich - bis zu einer Stelle, wo alle meine Schutzmaßnahmen heruntergefahren sind, wo ein zufälliger Blick, eine Bemerkung, eine Änderung der Atmosphäre mich derart tief verletzen können, daß es keine Heilung mehr gibt.


Sehe ich genauso, allerdings vermeide ich das Öffnen, was im Umkehrschluss bedeutet, dass ich nicht tatsächlich liebe, ich tue nur so, oder besser ich liebe theoretisch, nicht aber praktisch. Allerdings ist Liebe keine notwendige Voraussetzung für eine Beziehung, die aber für Untreue.

Und diese love's overrated Sache finde ich lächerlich, da wird Beziehung und Liebe in einen Topf geworden und mal kräftig umgerührt. Treue als gesellschaftliche Setzung, von mir aus, aber biochemische Reaktionen als Resultat gesellschaftlicher und historischer Entwicklungen zu interpretieren ist - mit Verlaub - dummes Zeug.

Yanāpaw
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Do 24. Mai 2007, 16:55 - Beitrag #24

Ich möchte bitte He-Man sein, darf ich, darf ich? *bettel*
Also mir ist es völlig Latte, wie ich angesprochen werde und gegen Beleidigungen habe ich auch nichts, solange sie einigermaßen im Rahmen bleiben und das ist bei Stinkstiefel definitiv der Fall. Vollgeschissene Menschenhaut wäre da schon näher an der Grenze, aber immer noch tolerabel und einfach unheimlich witzig. ^^ Nur um das klarzustellen, ich spreche damit niemanden an, ich hab das nur gestern gehört und fand es total genial.


Bin kaum hier, und glaube, das dich keiner mag.


Einigen wir uns auf Wenige. Mal nachzählen, ok sagen wir 2. ^^

Wieso? Wegen Deiner [...] Unverschämdheiten, die Du erlaubst

[/quote]

Das ist sicher ein Grund, außerdem, dass mein Humor nicht auf Gegenliebe stößt, dass ich zuweilen apodiktisch und unflätig bin, ich neige zu ausschweifender und selbstverliebter Rhetorik und ich bin gutaussehend, erfolgreich, (omni)potent und jung. Alles in allem würde ich sagen das perfekte Ziel für eine gesunde Portion Abneigung. ;)
Ferner neige ich dazu gewisse Menschentypen bloßzustellen, ohne dass sie es merken und das wirkt auf charakterlich integre Menschen möglicherweise(?) abstoßend und verunsichernd. ^^


jan,

ich denke es ist falsch gruppendynamische Prozesse komplett zu unterbinden und sehe die Aufgabe eher darin, sie in bestimmten Rahmen laufen zu lassen und eine Eskalation zu verhindern. Ich glaube du unterschätzt die selbstregulatorischen Mechanismen einer Gruppe, für mein Empfinden reichte es nämlich, die hässlichen Züge dieser Dynamik zu unterbinden. Und ja ich weiß, das war mal wieder anmaßend, aber mal ganz homoerotisch, wirke ich als läge mir Hybris fern? ^^


Ok zurück zum Thema ähem ähem ich war auch schon untreu, aber das war auch keine Liebe, von keinem der Beteiligten, also legitime Untreue.

Guru Guru
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Do 24. Mai 2007, 17:17 - Beitrag #25

Ich lasse einen Menschen ganz tief in mich hinein - nichts anderes ist "lieben" für mich - bis zu einer Stelle, wo alle meine Schutzmaßnahmen heruntergefahren sind


Bis dahin sehe ich das ähnlich, das hat aber nun gar nichts Zwingendes mit Sexualität oder Erotik zu tun. Das trifft meiner Ansicht nach auch zu auf "Liebe" zu Freunden (wirklichen Freunden), eigenen Kindern (wenn es denn tatsächlich funktioniert), vielleicht den Eltern (auch das soll es geben).
Und dementsprechend ist es auch kein Grund, sexueller "Untreue" a priori einen derart hohen Stellenwert zu geben.
Deine geschilderten Erfahrungen und deine Reaktion darauf machen deine Haltung dazu aber verständlich und nachvollziehbar.


wo ein zufälliger Blick, eine Bemerkung, eine Änderung der Atmosphäre mich derart tief verletzen können, daß es keine Heilung mehr gibt


Da allerdings unterscheiden wir uns. Du hast in dem Thread über Freundschaft geschrieben, Freundschaft existiere trotz und/oder wegen des Wissens, daß sie verraten würde.
So sehe ich das auch mit der Liebe.
Mag sein, daß ich mich nicht so weit öffne, mag sein, mein Umgang mit Schmerz ist anders als der deine - aber für mich wird Liebe nicht zerstört durch Verrat oder Schmerz (und schon gar nicht durch sexuelle "Untreue"): wen ich soweit in mich hineinlasse, der bleibt da drin, komme, was wolle.

So stolpert jeder durch das Leben und sein eigenes Universum ;)

PS: Ich mag den Yanapaw ganz gerne, wenn ich auch immer noch manchmal erschrecke, wenn er zu spotzen und zu fauchen anfängt :cool:

Milena
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Do 24. Mai 2007, 17:42 - Beitrag #26

..komisch, das kopieren geht hier net bei mir....
na egal,
muss dann so machen:
von guru guru:
`
Zitat von Guru Guru:wen ich soweit in mich hineinlasse, der bleibt da drin, komme, was wolle.
´

respekt...^^

werde und konnte ich nie so handhaben...
wer einmal drin war, der war so schnell auch wieder draussen.....:D
wenn gewisse umstände es so erlaubten..^^

verschiedene menschen,
verschiedene welten.....]Ich habs mal so zitiert, wie Du es wolltest...:) Jan[/color]

Guru Guru
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Do 24. Mai 2007, 19:25 - Beitrag #27

Zitat von Milena: werde und konnte ich nie so handhaben...
wer einmal drin war, der war so schnell auch wieder draussen.....:D
wenn gewisse umstände es so erlaubten..^^


Das hängt vielleicht auch mit den unterschiedlichen Erfahrungen zusammen, die wir gemacht haben ;)

janw
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Do 24. Mai 2007, 21:06 - Beitrag #28

Yana, keiner will gruppendynamsiche Prozesse komplett unterbinden, es geht wohl eher um die Frage, ab wo die Eskalation droht - und darüber können wir gerne streiten.
Naja, wo aber e-noon sich offensichtlich nicht ganz so amüsiert hat, eilt Mod ihr eben zu Hilfe. Und dann auch allen anderen, die vielleicht ähnlich fühlen könnten...

Gut, nun aber mal zum Thema...
Treue in dem Sinne, wie sie gesellschaftlich gefordert wird, wie sie als Wert per Erziehung in die Köpfe gehämmert wird, verstärkt durch die Propaganda in den Spielfilmen und Fernsehserien, wo Nicht-Treue als Untreue bezeichnet wird und regelmäßigst in jeden beliebigen Abgrund führt, ist für mich ein Reizwort.
Das heißt nicht, daß Treue für mich unwichtig sei - für mich ist Vertrauen, daher kommt der Begriff, eine wesentliche Basis für jede tiefergehende Beziehung - das Wissen, daß es gebrochen werden wird, mit der aus diesen Wissen resuktierenden Folge, daß es damit Kategorie ist, relevant ist, macht für mich eine tiefergehende Beziehung wesentlich zu dieser.
Worauf sich dieses Vertrauen bezieht, auf Verwahrung von Wissen, zeitliche Zuverlässigkeit, keinen anderen Sexualpartner zu haben, etc. ist für mich dabei aber Gegenstand von Absprache.

Anaeyon
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Do 24. Mai 2007, 21:06 - Beitrag #29

So...verzieht euch mit euren kindischen Streitereien woanders hin, hier in der Matrix ist für sowas kein Platz!



Topic: Mir scheint hier ein wenig der Gedanke zu fehlen, dass das Aufrechterhalten einer Beziehung, und somit (*vermisch*) der Liebe kein Zuckerschlecken ist, sondern bisweilen ein sogar sehr harter Kampf. Kürzlich selbst erfahren.

Wer sich nicht beschränken lassen will in seiner Freiheit, der liebt zumindest mal nicht nach meiner (gelebten) Definition von Liebe. Klar, ihr könnt andere haben. Aber wir reden hier denke ich, zuallererst mal nicht von polygamen Beziehungen, oder?

Ist sie also monogam, dann zählen da für mich nicht nur Ur-Instinkte und Gene, sondern auch die Regeln, die ich mir selbst auferlege bzw. freiwillig auferlegt bekomme. Wenn ich diese Breche, verstoße ich gegen meine Zielsetzungen, gegen meine eigene Erwartung an meine Kampfeskraft. Ein - für mich - deutliches Zeichen, dass ich nicht in der Lage bin, mich so zu verhalten wie es für mein eigenes Verständnis des Liebens notwendig ist.

Die Folgerung daraus ist klar, oder? ^^

Ich kann nicht nachvollziehen (was bei mir nicht heißen soll, dass ich nicht an die Möglichkeit glaube) wie man der Meinung sein kann, eine rundum zufriedenstellende Beziehung zu führen, wenn man fremdgeht und erstrecht nicht, wenn sogar beide Partner in gegenseitigem Einverständnis akzeptieren, dass der jeweils andere fremdgehen darf. Sollte (ich hasse dieses Wort in sachlichen Diskussionen..ist Liebe sachlich?) man nicht eigentlich in einer funktionierenden Beziehung ganz natürlich kein Verlangen nach anderen Sexpartnern haben?

Maurice
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Do 24. Mai 2007, 21:08 - Beitrag #30

Vorneweg: Ich finds klasse, dass der Thread so gut läuft. Da habe ich wohl wieder ein seitenfüllendes Thema gefunden. ^^
Aber ein paar Sachen will ich noch anmerken:
1. Ankh, wenn du dich auf längere Posts beziehst, brauchst du sie nicht vollständig zu zitieren. Ist nicht schlimm, stört aber die Optik. Und nicht vergessen, Doppelposts sind pöse. ;)
2. Ich will niemanden seine Ideale ausreden, aber jeder sollte sich bewusst machen, wie abhängig sein Urteil wahrscheinlich von der Sozialisation abhängt. Übt also Toleranz, statt den eigenen Standpunkt als den einzig richtigen auszugeben. Für unterschiedliche Menschen, sind unterschiedliche Dinge gut. :)
3. Wenn sich jemand über einen Member aufregt, notfalls besser ignorieren, als einen Streit anfangen. Es wäre schade, wenn dieser Thread durch Kleinkriege untergehen würde... Bleibt also einfach beim Thema. ^^
Ansonsten bitte ich die Mods, hart durchzugreifen und für Ordnung zu sorgen. Tod dem Chaos! ^^
4. Falls es hier irgendjemanden noch nicht klar sein sollte: Es soll hier nicht um Treue im Allgemeinen gehen, sondern um "sexuelle Treue" im Sinne von Monogamie.

@Sarah: Ich blicke bei deinen Ausführungen nicht ganz durch...
Zitat von e-noon:Fremdgehen verletzt meine Gefühle nicht per se, sondern nur wenn ich davon ausgehe, dass mein Partner mich damit verletzten wollte, verletzt es mich.

Wenn ich also fremdgehen würde, weil ich einfach mal Lust habe mit der süßen Japanerin in die Kiste zu steigen und nicht, weil ich dir damit eins auswischen will, ist das für dich ok?

Wenn der Partner einverstanden ist, begeht man damit keinen Fehler/Sünde/wai, da man dann niemandem schadet.

Das ist doch nun aber was anderes, als du weiter oben geschrieben hast.

Ich hoffe schon, dass meine Liebe stark genug wäre, das zu verzeihen - wenn es nicht aus Böswilligkeit geschieht (wovon ich nicht ausgehe).

Dieser Absatz spricht wieder für die zweite Version, widerspricht aber der ersten.
Ist für dich fremdpoppen nun prinzipell schlecht oder davon abhängig, warum es jemand macht?


@Ipsi:
Die soziobiologische Sicht auf diese Dinge, wie Maurice sie in seinem Eingangsthread äußerst luzid darstellt, ist mir suspekt. Sie tut so - nicht nur im Zusammenhang mit Liebe und Treue, sondern fast überall, wo sie vertreten wird - als sei alles ja "nur" Biologie, und damit "im Grunde" der Disposition der Beliebigkeit anheimgegeben. Der Wunsch nach Nähe, nach Sex, was auch immer ist ja nur ein Urinstinkt, also können wir ihn überall befriedigen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du den soziobiologischen Standpunkt nicht verstanden. ^^
Die Soziobiologie beschreibt nämlich nur und macht keine ethischen Aussagen. Sie sagt also auch nicht, ob wir streng monogam leben sollten oder nicht. Sie versucht nur zu erklären, woher Monogamie, Fremdgehen und Eifersucht kommt. Sie sagt uns nicht, wie wir uns diesbezüglich verhalten sollen.


@Me: Ich bin mal ehrlich und gestehe, dass mich der Gedanke, mit einer anderen Frau, Sex zu haben schon reizt. Ich empfinde das auch nicht als verwerflich. Ich glaube, dass eine dogmatische Monogamie für viele Menschen nicht die optimale Lösung ist. Mensch kann sich jeden Tag von seiner Lieblingsspeise ernähren, aber manchmal will man auch Abwechslung. Wobei in sexueller Hinsicht schätzungsweise nicht jeder Abwechslung haben will. Was ja auch nicht per se schlecht ist. Wenn jemand nur mit einer Person Sex haben will, werde ich ihm da nicht reinreden. ^^
Alle anderen sollten sich aber überlegen, ob es auf Dauer die beste Lösung ist, bestimmte Wünsche immer zu unterdrücken. Vor allem wenn das auf Grund fragwürdiger Gründe geschieht.
Ich würde daher eine partielle Entzauberung des Treue-Ideals begrüßen, wenn gleich ich ein Zurückfallen in sexuelle Gewohnheiten mancher Gruppierungen in der Hippie-Ära auch nicht für erstrebenswert halte. Also weder dogmatische Monogamie, noch ein exzessives Von-Bett-zu-Bett-Hüpfen.


Edit @ Ana:
Ich kann nicht nachvollziehen (...) wie man der Meinung sein kann, eine rundum zufriedenstellende Beziehung zu führen, wenn man fremdgeht und erstrecht nicht, wenn sogar beide Partner in gegenseitigem Einverständnis akzeptieren, dass der jeweils andere fremdgehen darf.

1. Sex ist ohne Liebe möglich.
2. Liebe ist ohne Sex möglich.
-> Liebe und Sex gehören nicht notwendig zusammen.
(Dasselbe trifft auch auf die Paare "Beziehung und Sex" und "Liebe und Beziehung" zu.)

Desweiteren: Ich würde nicht von "fremdgehen" sprechen, wenn beide Partner sich freiwillig darauf geeinigt haben, keine dogmatisch monogame Beziehung zu pflegen. Ich spreche daher (auch weil mir bis jetzt kein effizenteres Wort einfällt) lieber von "fremdpoppen". ^^

Ich kann nachvollziehen, warum du der Ansicht bist, in einer perfekten Beziehung hätte fremdpoppen keinen Platz. Trotzdem würde ich gerne von dir erklärt bekommen, warum du dieser Ansicht bist. Ich möchte dabei natürlich eine argumentative Erklärung und keine kausale durch den Verweis auf deine Sozialisation. ;)

Anaeyon
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Do 24. Mai 2007, 21:43 - Beitrag #31

Maurice, die Begründung ist leicht für mich. Ich denke, du wirst sie bestätigen können. (dazu sollte dein Gefühlspotential ausreichen ^^)

Liebe und Sex sind natürlich nicht das gleiche und getrennt möglich. Sex mit jemandem, den man liebt, ist jedoch etwas anderes als Sex mit jemandem, den man nicht liebt.

Mir ist durchaus verständlich, dass die Vorstellung eines fremden Sexualpartners während einer Beziehung reizt. Aber ein wenig Reiz alleine reicht nicht aus um es auch zu tun (ich rede jetzt von "fremdgehen"), ich denke, dazu braucht es wirklich einen seehr starken Anreiz.

Und da verstehe ich nicht, wie Sex mit jemandem den man liebt nicht mehr befriedigend sein kann als der mit jemandem, den man nicht liebt.

Ankh
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Do 24. Mai 2007, 21:50 - Beitrag #32

Zusammen Sein und Zuversicht, sich berühren und verstehen, das ihre Auge wie das meine;

die Nähe.

Ankh, dem einst der Boden zitterte

Maurice
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Do 24. Mai 2007, 21:56 - Beitrag #33

Naja erstmal vorausgesetzt, man hat Sex mit dem Partner :rolleyes: ...
Ansonsten: Ich finde die Lieblingsspeise-Metapher recht passend. Erklärt dir diese die Sache nicht ausreichend?
Und dass der Sex mit jemanden, den man liebt, grundsätzlich befriedigernder ist, bestreite ich. Wenn z.B. eine Frau einen Partner hat, den sie ansonsten ganz toll findet, aber im Bett eine Niete ist (zu schnell fertig und dann gleich einschlafen oder sowas), warum soll dann dieser Sex besser sein als mit jemanden, der alle ihre sexuellen Wünsche erfüllt?

Mir ist durchaus verständlich, dass die Vorstellung eines fremden Sexualpartners während einer Beziehung reizt. Aber ein wenig Reiz alleine reicht nicht aus um es auch zu tun (ich rede jetzt von "fremdgehen"), ich denke, dazu braucht es wirklich einen seehr starken Anreiz.

Oder eine eine verringerte Hemmschwelle...
Ich wollte mit meinen obigen Ausführungen nicht andeuten, dass ich vorhabe fremd zu gehen. Solange ich kein offizelles Ok habe, habe ich nicht vor, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, fremdzupoppen. Dafür ist mir meine Beziehung zu wichtig. Wenn ich ein solches Ok aber hätte und die Gelegenheit bekommen könnte... ich kann im Augenblick nicht sicher sagen, wie ich mich entscheiden würde.

Anaeyon
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Do 24. Mai 2007, 22:03 - Beitrag #34

Ich scheine immer von Idealfällen auszugehen, du vom Worst-Case. ^^

Tja...die Lieblingsspeise "sollte" die Eigenschaft haben, dir so gut zu schmecken, dass du alle anderen Speisen vergisst.. Bild

Maurice
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Do 24. Mai 2007, 22:08 - Beitrag #35

*sich aus dem Fenster lehn*
Ich behaupte mal, dass ich die Dinge bei diesem Thema etwas realistischer einschätze als du. ;)

Gewagt gefragt:
Angenommen ein Partner ist sexuell total unbefriedigt, der andere will überhaupt kein Sex. Die Beziehung leidet darunter, dass der eine seine Bedürfnis nicht adequat befriedigen kann, der andere fühlt sich ständig bedränt. Würdest du den beiden dazu raten, auf jeden Fall weiter völlig monogam zu leben? Selbst wenn es das Ende der Beziehung bedeuten würde?

Yanāpaw
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Do 24. Mai 2007, 22:12 - Beitrag #36

Und da verstehe ich nicht, wie Sex mit jemandem den man liebt nicht mehr befriedigend sein kann als der mit jemandem, den man nicht liebt.


Wenn überhaupt eine Korrelation zwischen sexueller Befriedigung und emotionaler Verbundenheit besteht, was ich sehr anzweifle, dann allefalls eine der Sache immanent Kausalität. Sex mit einer Frau, wenn sie mich liebt ist besser als Sex mit der gleichen Frau, wenn sie mich nicht liebt. Aber das Liebe per se zum besten Sex überhaupt führen soll, völlig unabhängig von der jeweiligen Partnerin, halte ich für - gemeingefällig ausgedrückt - sehr, sehr, sehr weit hergeholt...


die N-eonnixdorf jederzeit webibstebs um den Finger zu wickeln, sie auf meine Seite ziehen zu können.


Zur virtuellen Untreue verleiten, oder nur von dir einnehmen?

Anaeyon
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Do 24. Mai 2007, 22:18 - Beitrag #37

Ich würde sie beenden, wenn es meine wäre. Den Rat überlasse ich dem Gefühl des Betroffenen. (aber theoretisch gesehen wäre ich für das Ende der Beziehung)..

Ja, ich denke auch, dass du die Situation realer einschätzen kannst. Du kennst sie eher, als ich ^^. Aber ich gehe eben von einer rundum glücklichen Beziehung aus, in der man eigentlich alles hat, was einen nach meiner Definition glücklich macht. Also auch von einem gesunden Sexleben.

Oder ums mal kürzer zu formulieren: Erreiche ich den Zustand meiner idealisierten Beziehung, brauche und will ich keine Gelegenheit, mal ganz gefühllos Sex zu haben. Bin ich in einer Beziehung in der das Sexleben nicht stimmt, ich es jedoch befriedigen muss weil ich mich nicht einschränken kann, dann sehe ich die Beziehung als gescheitert.

-> bei beiden _festen_ Beziehungen, die ich gerade erfunden habe, sehe ich keinen Grund und kein Platz fürs Fremdgehen und auch nicht fürs Fremdpoppen

@Yana:

Sex mit einer Frau, wenn sie mich liebt ist besser als Sex mit der gleichen Frau, wenn sie mich nicht liebt.

Richtig.

Aber das Liebe per se zum besten Sex überhaupt führen soll, völlig unabhängig von der jeweiligen Partnerin, halte ich für - gemeingefällig ausgedrückt - sehr, sehr, sehr weit hergeholt...

Dito. Letzteres habe ich auch nicht behauptet. Liebe alleine macht den Sex sicherlich nicht zum besten Sex, aber vorhandenen wohl besser.

Maurice
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Do 24. Mai 2007, 22:24 - Beitrag #38

Nur schade, dass solche idealen Beziehungen selten sind... und dann meistens nur von kurzer Dauer in dieser Idealität...
Es scheint mir also nicht verkehrt, sich über die skizzierten Eventualitäten ein paar Gedanken zu machen. Das kann die Entscheidung erleichtern, falls man in eine solche Situation geraten sollte.

Den Rat überlasse ich dem Gefühl des Betroffenen.

Ja, das Gefühl ist wichtig bei so einer Entscheidung. Aber hat die Ratio da nicht auch ein Wörtchen mitzureden? Eine Beziehung ist doch mehr als nur Liebe.

e-noon
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Do 24. Mai 2007, 22:24 - Beitrag #39

Ich bin enttäuscht von dir, dass du dich auf dieses Niveau herablässt hätte ich nicht gedacht.
Ein gutes Beispiel für Ipsis These: Erwartungen werden zwangsläufig irgendwann enttäuscht.

@Maurice: Ich weiß, ich habe mich undeutlich ausgedrückt ^^ also...

Wenn ich also fremdgehen würde, weil ich einfach mal Lust habe mit der süßen Japanerin in die Kiste zu steigen und nicht, weil ich dir damit eins auswischen will, ist das für dich ok?
Hättest du wohl gerne :) Nein.

Was ich meinte, ist: Den sexuellen Akt mit einer fremden Person außerhalb der Beziehung an sich [ohne gesellschaftliche Bewertung etc.] finde ich noch nicht so unverzeihlich. Aber die Tatsache, dass du dir sicher sein kannst, dass ich verletzt sein werde, bewirkt, dass ich verletzt sein werde, weil du wusstest, dass ich verletzt sein würde, und es in Kauf nahmst.
ich wäre also verletzt, weil ich dir gesagt hätte, dass ich dadurch verletzt würde, nicht durch die Tat an sich. Und das kommt mir so seltsam vor, dass ich es kaum in Worte fassen kann.

Ankh
Ich behaupte kackfrech die N-eonnixdorf jederzeit webibstebs um den Finger zu wickeln, sie auf meine Seite ziehen zu können.
Wer wettet gegen?
Ich. Versuchs doch.

Maurice
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Do 24. Mai 2007, 22:38 - Beitrag #40

Aber warum würdest du dich verletzt fühlen? Weil ich gegen deinen Wunsch der strikten Monogamie verstoßen habe. Aber hälst du diesen Wunsch für wünschenswert?

Den sexuellen Akt mit einer fremden Person außerhalb der Beziehung an sich [ohne gesellschaftliche Bewertung etc.] finde ich noch nicht so unverzeihlich.

"Noch nicht so unverzeihlich"... sehr komische Formulierung.
Was soll an diesem Akt unverzeihlich sein, wenn nicht ein Wunsch nach strikter Monogamie verletzt wird? Mit dem steht und fällt doch alles. Welche Bewertungsgrundlage hast du, wenn nicht diesen?

Also solange ich mir sicher bin, dass ich nicht zu befürchten brauche, dass sich meine Partnerin in jemand anderes verliebt, hätte ich kein Problem damit, wenn sie ab und zu mal fremdpoppen würde. (Das glaube ich zumindest.)
Warum sollte ich auch so selbstsüchtig sein und ihr diese Freude verwehren?

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