Der Mythos vom Elternglück

Erlebnisse und Erfahrungen aus den schönsten und den traurigsten Stunden des Lebens. Träume von der perfekten Liebe und ein Kummerkasten für ihr Scheitern.
Ipsissimus
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Fr 4. Mär 2011, 15:04 - Beitrag #1

Der Mythos vom Elternglück

http://www.sueddeutsche.de/leben/familien-studie-der-mythos-vom-elternglueck-1.1067681

Klassischer Fall von Selbstbetrug: Kinder nerven und kosten Geld. Trotzdem - oder gerade deswegen - reden Mütter und Väter sich ein, dass die lieben Kleinen ihr Leben bereichern, so eine Studie kanadischer Psychologen.

Spätestens seitdem die Kinderarbeit verboten ist und Verhütungsmittel frei erhältlich sind, gehört es zu den ungelösten Rätseln der psychologischen Wissenschaft und ökonomisch inspirierter Entscheidungstheorien, wieso Menschen sich Kinder anschaffen.

In früheren Zeiten brachte der Nachwuchs immerhin schon in jungen Jahren einen Lohnscheck nach Hause oder half auf dem Feld aus. Heute hingegen investiert einer neueren Schätzung zufolge eine Mittelstandsfamilie in den USA 190.000 Dollar bis ein Kind das 18. Lebensjahr erreicht hat; in Deutschland dürfte die Größenordnung ähnlich sein.

Zugleich ertragen die Eltern lange Zeit durchwachte Nächte, stinkende Windeln, ein lädiertes Liebesleben und die Undankbarkeit pubertierender Teenager. Insofern wundert es auf den ersten Blick nicht, dass die empirische Glücksforschung immer wieder ermittelt, dass Eltern in der Regel emotional verwahrloster dastehen als kinderlose Paare und insgesamt mit Leben und Beziehung unzufriedener sind. Warum aber beharrt in Umfragen dennoch die Mehrzahl der Väter und Mütter darauf, dass Kinder das Leben erfüllen und bereichern?

In einer Studie in dem führenden Fachmagazin Psychological Science (Bd. 22, S. 203, 2011) versuchen die Psychologen Eichard Eibach und Steven Mock von der kanadischen University of Waterloo dieses Verhalten als eine Art Selbstbetrug zu entlarven. In dem Bestreben kognitive Dissonanz zu vermeiden, würden sich Eltern ihr Leben schönreden, ähnlich wie es Menschen tun, die einen missglückten Haus- oder Autokauf rationalisieren wollen: Was teuer war, muss einfach gut sein.


sehr schöner Artikel^^ ob man die vorgestellte Argumentation als zwingend empfinden muss, sei dahingestellt^^

wie seht ihr das? Kinder sind toll? Eine Last? Beides? Und warum Kinder und Kindererziehung auf sich nehmen? Respekt vor der eigenen evolutionären Funktion? Pflichterfüllung für die Arterhaltung? Hormoneller Zwang? Freude an der Sache? Inkaufnahme bei der Freude an einer anderen Sache? Freie und durchdachte Entscheidung unabhängig von inneren oder äußeren Zwängen?

Milena
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Fr 4. Mär 2011, 15:38 - Beitrag #2

....ganz schwierig eigentlich und doch so einfach...
nichts lässt sich mehr rückgängig machen und nichts würde ich missen wollen....
manchmal dachte ich, ich wäre verloren gegangen in dieser welt ohne die kinder, die mir verantwortung und ein lebenmüssen abverlangten und noch immer abverlangen....ein anderes leben kann ich mir jetzt im nachhinein nicht vorstellen und doch, wenn ich denn gehen müsste von dieser welt, komme ich mir richtig schlecht vor, da ich traurige kinder hinterlassen würde.....
und so wie ich ihnen hoffentlich halt gebe und liebe und anerkennung (was mir nicht so oft gelingt, leider), geben sie mir daselbe zurück.....

Ipsissimus
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Fr 4. Mär 2011, 15:49 - Beitrag #3

ich nehme dich mal in die Arme und halte dich ganz fest :-)


rein sachlich würdest du also sagen, es ist passiert, Abtreibung kommt nicht in Frage, also muss es gelebt werden? Und während es gelebt, was schwierig ist, merkt man, dass man sehr wohl etwas ganz Wesentliches zurück (oder vielleicht auch einfach nur so) bekommt, auch wenn das sich nicht im Rahmen einer Kosten/Nutzen-Rechnung bilanzieren lässt?

Milena
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Fr 4. Mär 2011, 15:56 - Beitrag #4

...abtreibung wäre für mich niemals in frage gekommen, da ich damals in einer festen beziehung war und alles noch rosarot vor meinen augen funkelte....
eine kosten-nutzung berechnung kenne ich gegenüber meinen kindern nicht...
ich habe nie vorgerechnet und was ich gegeben habe und noch immer gebe, das entzieht sich einer kostenrechnung...
für mich selbst natürlich weiss ich, dass es fast ein unding ist hierzulande alleinerziehend seinen kindern etwas zu gönnen...so blieb nur unsere gemeinsamkeiten, unsere spiele, unser festhalten,
dass nichts kostete und uns doch so viel gab und immer noch gibt..^^
aber es ist verdammt hart, aus einer arbeiterklasse heraus seinem kind ein vorteilhafteres studium zu ermöglichen, siehe 4% laut einer studie.....

Lykurg
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Fr 4. Mär 2011, 16:48 - Beitrag #5

Den Reflex, Kinder zu lieben, und besonders auf eigene bzw. solche, mit denen man viel Kontakt hat, sehr stark hingebungsvoll zu reagieren, halte ich für naturgegeben ebenso wie zwischenmenschliche Liebe, oder gleich als einen Teilaspekt davon. Wer einen Partner monogam liebt und mit ihm sein Leben verbringen möchte, kann sich nur naturgemäß wünschen, dieses Glück zu steigern, indem er diesen und sich reproduziert und damit diese Bindung intensiviert und weiter bereichert. Daß es sich im Verlauf des Aufwachsens zu einem erheblichen Teil auch um anstrengende und unschöne Tätigkeiten und Momente handelt, wird als selbstverständlich hingenommen (und vorher und nachher gern verdrängt, so funktioniert zum Glück unser Gedächtnis) - aber Emotionen sind ohnehin schwer abzuwägen, insbesondere als Teil einer finanziellen Kosten-Nutzen-Rechnung aber bizarr.

Kulturelle Normen und die eigene biologische Herkunft zeigen Elternschaft (wenn auch nicht zwangsläufig auch Familie) als etwas Selbstverständliches; zur idealtypisch gelungenen Lebensplanung gehört sie nach den geltenden Mustern grundsätzlich dazu. Hormonelle Gründe dürften auch eine Rolle spielen, die Angst, sonst etwas zu verpassen, das Vorbild von Altersgenossen, außerdem bei manchen vielleicht dynastische Erwägungen ('was bleibt von mir?').

e-noon
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Fr 4. Mär 2011, 20:20 - Beitrag #6

Wenn man ein positives Bild von Familien hat, ist es doch verständlich, dass man selbst eine gründen möchte; und wenn man in der Teenagerzeit auch vermutlich Schwierigkeiten bekommt (aber auch nicht zwingend; ich war selbst recht umgänglich und kenne andere, bei denen das noch weit mehr der Fall war), dann ist diese Zeit doch relativ kurz im Vergleich zu der langen Zeit, in der die Kinder erwachsen sind und man vornehmlich Freude an ihnen und dann an den Enkeln hat.

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Fr 4. Mär 2011, 22:54 - Beitrag #7

Wobei das mit den Enkeln trotz der heute höheren Lebenserwartung so sicher nicht mehr ist (meint seine Enkel noch viele Jahre bewusst und in guter verfassung erleben zu können), da heutige Eltern nicht selten schon etwas älter sind - und bis deren Kinder dann ggf. auch wieder erst spät Kinder kriegen sind die Großeltern schnell "sehr alt".

Mir scheint es gibt gewiss ein Elternglück. Nur bei einer kurzfristig, auch gerade auf die Momente mit zugegeben Nervpotential scheinen Kinder eher lästig zu sein. Nebenbei halte ich es für neumodische Unart manches so detaillistisch, damit auch gern negativ, zu betrachten - und nicht die Gesamtschau zu ziehen.

In der empfinde auch ich Kinder etwas wahnsinnig tolles, das Leben bereicherndes wie schlichtweg auch etwas (für mich) ganz normal dazugehörendes.

Dazugehörig zum Kinder kriegen sind wohl nicht nur für mich drei Faktioren:
- es wirklich wollen, sich persönlich dafür "reif" fühlen
- eine Lebenssituation und Zukunfstausicht in der es hinreichend sicher gut verantwortbar aussieht, Nachwuch in die Welt zu setzen
- eine Partnerin, die ähnlich tickt und mit der man sich auch das vorstellen kann (um nicht zu sagen sehnlichst wünscht)

Ipsissimus
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Sa 5. Mär 2011, 13:01 - Beitrag #8

so unterschiedlich scheinen Menschen zu sein^^ für mich hat die Vorstellung, Kinder in die Welt zu setzen, etwas ungemein Bedrohliches, mein gesamtes Lebenskonzept in Frage stellendes. Ich wollte nie Kinder haben. Und wenn ich im Sinne einer vorher-nachher-Analyse bei vielen mir früher bekannten Ehepaaren die Euphorie vor dem ersten Kind mit der fassungslosen Überforderung beim ersten Kind vergleiche, dann kann ich vielleicht vestehen, dass hormonelle Euphorie zum ersten Kind führt, aber wieso es zu weiteren Kindern kommt, bleibt mir unverständlich.

janw
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Sa 5. Mär 2011, 13:59 - Beitrag #9

Hm, es scheint so zu sein, daß das erste Kind so überfordernd ist, weil es das erste ist; die Eltern haben noch keine Erfahrungen, müssen sich auf das verlassen, was ihr Gefühl und die unzähligen gefragten und ungefragten Ratgeber ihnen sagen, wollen alles perfekt machen, dazu in der Konkurrenz mit den örtlichen Mit-Eltern (denen sie unweigerlich beim Kinderarzt, in der Krabbelgruppe usw. begegnen) gut darstehen, dazu ist die Situation als Eltern für sie eben auch erst gewöhnungsbedüftig.
Beim zweiten Kind wissen sie dann, was sie erwartet, was wie zu machen oder tunlichst nicht so zu machen ist, welches Verhalten wie zu verstehen ist, und in gewissem Maße ist die Beeinflussung des elterlichen Lebens durch zwei Kinder nicht wesentlich größer als durch nur ein Kind. Im weiteren Verlauf wirken zwei Kinder in dieser Hinsicht sogar positiv, weil sie sich miteinander beschäftigen.

e-noon
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Sa 5. Mär 2011, 14:02 - Beitrag #10

Vielleicht, weil die Überforderung unmittelbar nach dem ersten Kind etwas normales ist und man sich irgendwann an die neuen Aufgaben gewöhnt? Beim ersten Kind ist man ja auch noch sehr besorgt und kann noch schwer abschätzen, wie man sich verhalten soll...
Vielleicht ist es auch gerade das Gefühl der Überforderung, der Schwerpunktverlagerung vom eigenen Ego auf einen anderen Menschen, der erstmal nur fordert und nichts gibt, das einen im ersten Moment erschreckt und belastet, aber einem langfristig auch etwas zurückgibt, was man als ungleich wertvoller einschätzt, die Fähigkeit zur selbstlosen Liebe, Aufopferungsbereitschaft, geben ohne jede Erwartung...

Bekannte von mir haben vor einem Jahr ihr erstes Kind bekommen und erwarten nun ihr zweites. Das Mädchen ist ein süßer kleiner Engel, weint sehr selten, geht (wird gegangen ^^) mit Freude in den Hort, seit sie 6 Monate alt ist, und steht einer Berufstätigkeit der Eltern nicht im Wege. Das Gefühl der Überforderung, das sich in den ersten Wochen einstellt, ist wohl großenteils im Schlafmangel begründet, an den sich der Körper irgendwann gewöhnt, sprich, man passt seinen Schlafrhytmus dem Baby an, während das Baby gleichzeitig immer länger schläft.

Viele Angehörige der jetzigen Elterngeneration leben ja noch eine Arbeitsteilung mit Mutter als Hausfrau... wie da, abgesehen von den ersten Wochen, eine Überforderung eintreten soll, verstehe ich auch nicht. Natürlich, wenn das Kind mal krank ist, fühlt man sich eventuell hilflos reagiert leicht panisch... aber abgesehen davon brauchen Kinder ja in den ersten Monaten wenig außer Essen, Windeln wechseln und geknuddelt werden ;)

Maglor
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Sa 5. Mär 2011, 18:03 - Beitrag #11

Glück an sich ist doch so etwas wie ein Mythos- eine irrationales Gefühl. :crazy:
Eine rationale Herangehensweise an den Kinderwunsch ist glaube auch nicht besser. (In früheren Zeiten gab es keinen Kinderwunsch sondern nur die natürliche Geborenwerden der Leibesfrüchte, die danach einfach da waren.)

Ein Problem unserer Zeit ist, dass Eltern ihre Kinder zunehmend lebenslänglich wie Kleinkinder behandeln, sie bekochen, hinter ihnen her putzen, Unterhalt zahlen.
Die Ursachen hierfür sind zahlreich. Immer wieder taucht dabei das Schlagworte der "Symbiose" auf , nämlich das die Kinder dauerhaft in Abängigkeit der Eltern verbleiben.

Nachtsicht
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Di 7. Jun 2011, 17:09 - Beitrag #12

Ich folge einer Faustregel und die lautet:
Ich habe maximal 100Jahre (plus/minus) auf diesem Erdball zur Verfügung und diese nutze ich nach MEINEN Vorstellungen! Soll heissen, Keine Kinder! Ich würde mich stumpf selbst belügen, wenn ich sage,wie wundervoll! Kinder doch seien! Ich war bereits schwanger und habe es abgetrieben! Ich bekomme eine Krise wenn junge Eltern ,den von Dir beschriebenen Weg einschlagen , nur weil sie aus gesellschaftlichen Gründen nicht ablehnen konnten (wollten?). Ich bekomme stets schräge Blicke wenn ich erzähle, das ich aus freien Stücken abgetrieben hab, weil mir Dinge wie Freizeit,Karriere und Ruhe 1000x wichtiger sind als die Mutterschaft. Nein, ich habe kein Verlangen danach! Nein, ich bekomme kein warmes Gefühl im Bauch wenn mich so ein kleiner Fratz mit seinen Ach so großen Augen anschaut! Nein,ich bin nicht fehlgeleitet...ich lebe einfach nur das aus , was viele Eltern nicht durchziehen konnten, weil sie sich selbst nicht wichtig genug waren!!!

Paula

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Di 7. Jun 2011, 17:30 - Beitrag #13

Daß du "fehlgeleitet" wärest, weil du keine Kinder willst, Nachtschicht, wird hier sicher niemand behaupten. Ich halte allerdings für denkbar, daß sich deine Ansicht in ein paar Jahren wandelt. Möglicherweise begegnest du irgendwann dem 'richtigen' Typen, und irgendwo macht es 'klick'. Biologie stellt schon witzige Dinge mit einem an. Gerade wo du schon auf die rund hundert Jahre hinweist, ist für mich die Frage, ob man das mit Ende 30 so sieht wie Anfang 20, ganz naheliegend. Übrigens hätte ich es mir in deinem Alter auch noch nicht vorstellen können bzw. fand die Möglichkeit absolut erschreckend.

Ob ich (-> als Frau? ohnehin nicht zu sagen) eine Abtreibung gewollt hätte, sprengt jedenfalls diesen Thread, da hatten wir früher mal was, man könnte auch einen neuen dazu eröffnen.

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Di 7. Jun 2011, 18:31 - Beitrag #14

Ohne behauoten zu können wie wollen, dass sie es bleiben wird, ist es auch meine Position, Nachwuchs derzeit - mit einer doch etwas anders als bei Nachtsicht gelagerten Gründemenge - für mich auszuschließen. Insofern fände ich es nur noch spannend, wenngleich zugegeben ggf. auch eine eher etwas zu intime Frage, Nachtsicht, ob der Entschluß gegen Nachwuchs erst nach Feststellung der Schwangerschaft entstand oder die Schwangerschaft wegen der schon klaren Haltung sozusagen ein ungewollter Unfall war.

Gerade auch in feste(re)n Beziehungen ist die Frage Nachwuchs ja oder nein doch gerade auch nicht selten ein umstrittener bzw, einer, wo das Paar nicht immer leicht zu einer gemeinsamen sicheren Position gelangt.

Ipsissimus
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Di 7. Jun 2011, 21:59 - Beitrag #15

ich wollte nie ein Kind und habe diese Haltung bis ins Alter durchgehalten^^

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Di 7. Jun 2011, 22:14 - Beitrag #16

Wie gerade auch prominente Beispiele belegen, kann sich das selbst im hohen Alter durchaus noch (mehr oder minder geplant) ändern... Wobei ich mich gerade Frage, ob es neben Beispielen für im hohen Alter nochmal Vater gewordene auch Beispiele für erst im sehr hohen Alter erstmals vater gewordene gibt.

Feuerkopf
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Di 7. Jun 2011, 22:42 - Beitrag #17

Meine Kinder waren und sind für mich eine Herausforderung. Ich hab gelernt, für andere Verantwortung zu übernehmen, Sachen zu machen, die ich echt nicht so toll fand (Kotze wegwischen macht auch nach dem 10. Mal keinen Spaß), mich mit einem heranwachsenden Menschen auseinanderzusetzen.
Der Glücksanteil ist überschaubar, aber absolut vorhanden.
Unsere Kinder sind beide erwünscht, sie nach einer anstrengenden Geburt im Arm zu halten, das war grandios.

Die Entwicklung hautnah zu erleben, das war besonders schön. Heute sind beide erwachsen und wir kommen gut mit einander aus.
Es hat oft gerappelt im Karton, weil wir alle temperamentvoll sind, aber wir haben uns dabei immer sicher sein können, dass wir uns lieben.
Ich wäre sicherlich auch ohne Kinder irgendwie zufrieden, aber mir wäre etwas entgangen, was ich um keinen Preis missen möchte.
Natürlich "lohnen" sich Kinder finanziell nicht, sie fressen Geld und Zeit und Energie, aber sie geben viel zurück, wenn die Beziehung eine gute ist.
Wir haben nie groß an Verbote geglaubt, wir haben immer viel mit den beiden diskutiert und ja, auch gerungen und gestritten. Aber immer mit der Versöhnung hinterher.

Die Beziehung zu meinen Kindern ist nach wie vor persönlichkeitsbildend.
Ich wäre mit Sicherheit viel verknöcherter, wenn ich die beiden nicht so viel um mich hätte.
Außerdem ist mein Mann ein toller Vater. Er hatte in seinem Vater ein gutes Vorbild.
Mir gefällt aber auch die Vorstellung, dass in den beiden Kindern etwas von mir weiterleben wird. Mein Tattoo, das die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen trägt, kann ich immer noch getrost mit mir tragen. ;)

Ipsissimus
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Di 7. Jun 2011, 22:42 - Beitrag #18

ach, ich verlasse mich einfach drauf, dass sich das bei mir nicht mehr ändert^^

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Di 7. Jun 2011, 23:00 - Beitrag #19

Ich kann mich nicht drauf verlassen, aber - auch der Klarheit halber - bei mir ist es schon so, das eine Änderung meiner derzeitigen Kinderlosigkeit für mich irgendwas zwischen Plan, Ziel, Wunsch, gewollter Herausforderung ist.
Der zu stellen ich mich aber exakt erst dann gedenke, wenn mir das verantwortbar gegenüber mir, Partnerin und enem dem eigenen Nachwuchs erscheint. Und das ist derzeit de facto gewiss nicht gegeben; wann genau es sich woran festmachbar ändern wird bleibt abzuwarten :-)

Lykurg
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Mi 8. Jun 2011, 09:20 - Beitrag #20

Ich möchte derzeit keine, halte es aber in nicht allzuferner, wenn auch noch nicht zeitlich faßbaren Zukunft für recht wahrscheinlich, wenn die von 009 genannten personenbezogenen Parameter stimmen (bzw. materiell gefaßt Wohnung, Beruf und Ehe es zulassen; uneheliche Kinder sind nicht mein Fall, und im Studium auch nicht).
Für meine Vorstellung eines erfüllten Lebens gehören sie dazu, auch wenn ich natürlich weiß und sehe, daß man es auch anders füllen kann.

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