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Mama, hör auf damit!

BeitragVerfasst: Mo 9. Jul 2012, 14:10
von Ipsissimus
Missbrauch begehen nur Männer? Ein Klischee. Auch Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Mütter vergehen sich an Kindern. Die ARD-Doku "Mama, hör auf damit!" schildert das Schicksal zweier Opfer. Ein Film, der über die Schmerzgrenze geht.


http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-doku-ueber-sexuellen-missbrauch-mutterglueck-pervers-a-843300.html

hat jemand die angesprochene Doku gesehen?

BeitragVerfasst: Mo 9. Jul 2012, 22:47
von e-noon
Zu schlimm, um darüber zu reden oder sich das anzusehen (das gilt natürlich nur für mich, für jedes Opfer ist es bewundernswert und richtig, darüber zu reden). Das Thema hatten wir ja schon mal in der Matrix.

BeitragVerfasst: Mo 9. Jul 2012, 23:02
von Anaeyon
Die Doku kommt ja gerade auf ARD. Mal sehen, aber ich weis nicht, warum das undenkbarer sein sollte als bei Männern.

Edit: Nun, ich hätte mir mehr Tiefgang in Richtung Motivation der Täter gewünscht. Einfach aus Interesse, weil ich keine emotionalen Augenöffner benötige. Allerdings gehöre ich damit wohl nicht zur Zielgruppe der Doku und ich denke, sie ist so ganz gut geworden. Sowas darf ruhig auch mal 2-3 Stunden früher am Abend gezeigt werden. Noch schöner wäre es natürlich, diese Qualität dann mal auf RTL&Co. zu sehen, dort, wo mehr Menschen zuschauen, bei denen diese Infos evtl. etwas bewegen könnten.

Mehr als der Sadismus von Vergewaltigern/Vergewaltigerinnen schockiert mich weiterhin die Unfähigkeit vieler Menschen, Missbrauch als solchen zu erkennen und anzuerkennen, dass er existiert.

BeitragVerfasst: Di 10. Jul 2012, 00:20
von Traitor
Nichts, was ich mir noch in Interview-Dokuform ansehen müsste, sobald ich weiß, dass soetwas existiert. Dass die Existenz des Problems aber, wie von Anaeyon angemerkt, wohl weiterhin nicht allgemein bekannt ist, macht so ein Format dann sicher durchaus berechtigt.

Fragt sich nur, ob es auch leisten kann, die Wahrnehmung für Symptome zu sensibilisieren? Aber ob die nennenswert anders sind als bei männlichen Tätern? Kritisch ist wohl vor allem, dass die Mutter als Ansprechpartner wegfällt, der Vater oft unnahbarer für derartiges ist.

BeitragVerfasst: Di 10. Jul 2012, 00:40
von Anaeyon
das typische "dem hätte ich das nie zugetraut" sagt schon ein wenig darüber, wie selten es überhaupt sichtbare symptone bei täter/innen gibt.

wichtiger als dokus dieser art fände ich konstruktive gesellschaftskritik. ein riesiger teil des problems ist die einschüchternde wirkung einer desinteressierten (und vll. auch auf opfer unvorbereiteten und dadurch unwillentlich ohnmächtigen) gesellschaft.

man kann lange auf die tränendrüse drücken, helfen wird das den wenigsten. verantwortungsbewusstsein muss her.