Babylon 5 oder Star Trek als Zukunftsvision?

Literatur und Medien, die die Grenzen der bekannten Welt sprengen - die Zukunft der Menschheit und ihre Abenteuer in fantastischen Welten.
Thod
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Mi 10. Sep 2003, 12:20 - Beitrag #21

@ mark effendi,
Woher nimmst Du das, das das ein Quasi-Kommunismus ist?

Ich beziehe mich auf das menschenbild, welches überhall durchschimmert. die bewohner auf er erde werden als altruistisch beschrieben: keine kriminalität, etc. auch da gensamte sozialverhalten sowie die lösungsansätze zeigen ein menschliches verhalten, das zu den mir bekannten menschen allein genetisch nicht kompatibel scheint. die menschen sehen, genau wie es der kommunismus lehrt, in dem abstraktum der gemeinschaft ihren ersten bezugspunkt und nicht mehr in sich selber.
auf das wirtschaftssystem wollte ich da gar nicht so hinaus. eher auf die stereotype art, wie charaktäre dargestellt werden. wenn ich es mal provokant ausdrücke: der ersten halben stunde von alien I gibt es mehr menschliches (nicht unbedingt lobenswertes) verhalten, als in allen tng folgen zusammen.
Natürlich, wenn Du von den jetzigen Menschen ausgehst, dann würde jeder anfangen mit Urlaub machen, denn das würde ja die Faulheit begünstigen (nicht mehr der, der was tut kommt zu was, sondern jeder).

du sagst es ja selber.
Außerdem hat z.B. die Sternenflotte sehr wohl eine Kommandostruktur. Und auch die Föderation hat einen Präsidenten und eine Ratsversammlung.

ja das stimmt. aber das scheint mir auch einer der widersprüche im system. die menschen brächten sowas nach ihrer beschreibung dort nicht. evtl. die aussenpolitik, oder ein paar, die aus der rolle fallen und erst zum kommunistischen menschen hinerzogen werden müssen. ich denke, die militärstruktur dient hauptsächlich dazu, überhaupt geschichten erzhählen zu können.

@ fargo,
Man denke nur an die Kindersoldaten in Kambodscha, die den Steinzeitstartrekismus herbeifoltern wollten. Oder an die Wirrköpfe der Roddenberry-Armee-Fraktion.

ich sprach von seelisch ;)
Eine sehr gewagte Aussage, Thod.

ja. aber mit standardaussagen kann man seine position auch nicht so gut deutlich herausstellen.
Wobei 'verdorben' ein zwar suggestiver, aber unklar definierter Begriff ist. Von welcher Reinheit bewegt sich die Seele da durch das Bakterium Startrekoccus zu welcher Fäule hin?

klar. ich hab ihn gar nicht definiert. ich würde ihn gerne verstanden wissen, inbezug auf realität. eine unverdorbenheit, wäre ein bei sich selbst verweilen. hier käme idee (im sinne von neuzeitlicher vorstellung und begriff) mit realität überein. dies ist aber schlechthin unmöglich. der grad der abweichung ist der grad der verderbnis. dies kann man wohl nicht immer feststellen, sonder eher bei extremen. startrek und auch den kommunismus halte ich für sowas.

gruss,
thod

Fargo
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Mi 10. Sep 2003, 23:30 - Beitrag #22

Original geschrieben von Thod
ich sprach von seelisch ;)


Original geschrieben von Thod
ich würde ihn gerne verstanden wissen, inbezug auf realität. eine unverdorbenheit, wäre ein bei sich selbst verweilen. hier käme idee (im sinne von neuzeitlicher vorstellung und begriff) mit realität überein. dies ist aber schlechthin unmöglich. der grad der abweichung ist der grad der verderbnis. dies kann man wohl nicht immer feststellen, sonder eher bei extremen. startrek und auch den kommunismus halte ich für sowas.


Da wären natürlich erst mal zwei grundsätzliche Einwände fällig.

1) die Abweichung von Idee und Realität ist natürlich auch nichts weiter als eine Idee des jeweils die Winkel Messenden - denn es gibt keine objektive Erfassung der Realität.

2) dass der Kommunismus eine besonders starke Abweichung von der Realität darstellen, hängt dann eben von der Realitätserfassung ab. Seine Analyse der realen Herrschaftsverhältnisse ist eventuell präziser und wirklichkeitsnäher als die des pragmatischen Scheinliberalismus. Seine Zukunftsprognose - es kommt das ewige Heil in der klassenlosen Gesellschaft - ist dagegen noch versponnener als die verschwommene Bewusstlosigkeit des Pragmatismus mti seinem "Es kommt, wie es kommt, und wenn wir uns den Bedürfnissen des Geldes beugen, vermutlich besser als jetzt".

Aber mir scheint hier der dritte Einwand der diskussionsbezogenste: ja, "Star Trek" weicht enorm von der mir zugänglichen Wirklichkeit ab, gibt aber seinen Fiktions- und Traumcharakter offen zu. Das senkt das Verführungspotenzial doch erheblich - wer sich "Star Trek" hingibt, weiß, dass er erst einmal nicht an der Wirklichkeit arbeitet, sondern aus ihr flieht.

Fargo

Thod
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Do 11. Sep 2003, 11:46 - Beitrag #23

nun, die erkenntnistheoretische debatte weicht wohl etwas vom thema ab. natürlich hast du recht, dass die erkenntnis nicht vom subjekt gelöst sein kann. dennoch gehe ich davon aus, dass es eine wirklichkeit gibt. ich kann sie zwar nicht erfassen, aber das generelle bezweifeln einer solchen, ist wohl schwer möglich. (es gibt sie sogar imho in zweierlei hinsicht: die erkenntnis selbst ist objektiv, und eine vom erkenntnissubjekt unabhängige wirklichkeit setze ich auch voraus)
natürlich können wir aussage und sache nicht exakt übereinbringen. aber wir können uns nähern. ich denke, dass die nähe der idee zur sache etwas mit dem leid zu tun hat, was wir erfahren. je weiter entfernt, um so grösseres leid. natürlich ist das jetzt mal eine von mir pauschal gesetzte definition: wie ich zu ihr komme, können wir ja gern in der philosophie diskuteren, ich denke das führt hier zu weit.

zu startrek möchte ich allerdings noch hinzufügen, dass ich gerade dort denke, dass viele gerade populärwissenschaftlich interessierte da nicht richtig zwischen technik und fiktion trennen. die serie legt es nahe, eine moral für unsere welt zu zeigen. sie ist also nicht einfach so von uns getrennt, sondern sie will etwas erreichen.
eine moral durchdrücken zu wollen, die anthropologisch nicht fundiert ist, halte ich für sehr fatal.

gruss,
thod

Cheilon
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Di 11. Nov 2003, 01:05 - Beitrag #24

Fargo

- wer sich "Star Trek" hingibt, weiß, dass er erst einmal nicht an der Wirklichkeit arbeitet, sondern aus ihr flieht.


wie wahr, wie wahr.....

manche nennen sie "Freaks".

ich spreche keinem etwas ab, aber für meinen Teil bevorzuge ich realistischere Szenarien wie z.B. Alien...

Marc Effendi
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Di 11. Nov 2003, 22:01 - Beitrag #25

Woher nimmst Du die Annahme, Alien sei realistischer als Star Trek?

Thod
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Mi 12. Nov 2003, 13:54 - Beitrag #26

ich finde ailien auch "realistischer" darum antworte ich mal aus meiner perspektive:

die frachter sind nicht so steril, sondern wirklen wie echte frachter. die kulisse ist mit eine viel grösseren detailgetreue gezeichnet. ich finde es auch irgendwie natürlicher, anzunehmen, dass raumschiffe und besatzung ähnlich wie die nostromo eine aufgabe zu erfüllen haben: den transport.
das ganze set, die nicht-humanoide art der ausserirdischen, die landung auf dem fremden planente, all das finde ich irgendwie überzeugender als den wohnzimmer-charakter von startrek.

gruss,
thod

Marc Effendi
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Mi 12. Nov 2003, 17:08 - Beitrag #27

Naja, das gibts aber auch in anderen Filmen, z.B. 2001 oder 2010. Was bei Alien heraussticht sind eben die "destruktiven Elemente". Und die halte ich für weniger realistisch als eine wie auch immer geartete humanoide Alien-Rasse.

Thod
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Mi 12. Nov 2003, 17:30 - Beitrag #28

ich spreche da auch eigentlich fast nur von alienI.
die liebe zu details and der kullisse, die künstlerische aufmachung durch giger u.a. finde ich grandios. die aliens selber sind da ja gar nicht soo wichtig. auch sind ja nicht alle aliens böse: auf dem gelandeten raumschiff gab es ja noch eine weitere opferspezeis.
ob eine spezies nun moralisch oder unmoralisch aus unseren masstäben gesehen handelt, ist imho doch offen. aber die ganzen humanoiden in startrek und co gehen mir auf den senkel...

gruss,
thod

Cheilon
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Di 2. Dez 2003, 17:23 - Beitrag #29

exakt Thod

die frachter sind nicht so steril, sondern wirklen wie echte frachter. die kulisse ist mit eine viel grösseren detailgetreue gezeichnet. ich finde es auch irgendwie natürlicher, anzunehmen, dass raumschiffe und besatzung ähnlich wie die nostromo eine aufgabe zu erfüllen haben: den transport.
von Thod

... genau das meinte ich @ marc effendi

Continuum
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Di 2. Dez 2003, 17:55 - Beitrag #30

Hi, also ich als Trekkie finde natürlich die Zukunftsvision von StarTrek nicht schlecht, warum wollen alle immer nur Leid und Elend in der Zukunft haben? Ich finds in Ordnung das Energie in unendlicher Form vorliegt und jeder Mensch alles hat. Es gibt keinen Leid mehr auf der Erde und jetzt ist zufrieden, nur ein paar Sonderlinge hocken da auf Raumschiffen und setzen sich gefahren aus usw.

Ich würde es viel besser finden im ST universum geboren zu werden als bei B5. Das würde eigentlich jedem so gehen, denn wer will die "Hölle" dem "Paradies" vorziehen?

Maglor
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Di 9. Dez 2003, 18:18 - Beitrag #31

@Continuum
Wenn das Thod wüßte :boah:
Ich persönlich halte beides für unrealistische Unterhaltung, wenn gleich StarTrek noch gemütlicher scheint, wenn man von der Deep Space 9 Kriegsexzessen absieht.
MfG Maglor

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