Qualität von Mangas / Animes im Vergleich zu Büchern / Realfilmen

Klassische Comics und Trickfilme aller Art sowie die neue, aufregende Welt von Manga und Anime.
Traitor
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Sa 27. Nov 2004, 20:15 - Beitrag #1

Qualität von Mangas / Animes im Vergleich zu Büchern / Realfilmen

Eigentlich wollte ich mich aus derartigen Diskussionen heraushalten, da sie immer gleich verlaufen, aber im Wmig? ergab sich dann doch eine.
In den Kindisch-Thread habe ich das Zeug bewusst nicht kopiert, da ich ja nicht behaupte, M&A wären kindisch, sondern die Sache hier sachlicher diskutiert wird.

Original geschrieben von Monostratos
Versuchen, Fritz vom Irrglauben, dass Mangas und sowieso Comics im Allgemeinen kindisch seien, abzukehren. Auch der entsprechende Thread wird als Nichtig abgetan... Hm...


Original geschrieben von Maurice
Mono treff dich mal mit Fritz und schau mit ihm "Die letzten Glühwürmchen", wenn er dann immer noch meint, dass Mangas/Animes kindisch seien, dann... naja ich will ja niemanden diskriminieren. ;)


Original geschrieben von Traitor
Fritz, bleib standhaft!


Original geschrieben von Maurice
Wenn man keine Ahnung hat einfach mal... du weißt schon. :P


Original geschrieben von Fritz
Btw: Mangas -> :s52:


Original geschrieben von Maurice
@Fritz: Siehe Kommentar zu Traitor.

Manchmal fühle ich mich dazu genötigt an der Intelligenz mancher Member zu zweifeln :shy: ...


Original geschrieben von Kacktus
@Fritz+Traitor: Voruteile zu haben ist ja nichts verwerfliches. Aber wieso sträubt man sich nur so sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen... :s4:


Original geschrieben von Maurice
Tja manche ziehen scheinbar eine glückselige Ignoranz eines Wissensgewinn vor. Ich verstehe die Logik zwar nicht, aber ich verstehe diese Spezies ja häufiger nicht...


Original geschrieben von Traitor
Es sind keine reinen Vorurteile, sondern Ansätze eines Nachurteils aufgrund partieller bisheriger Kontakte und aufgrund prinzipieller Überlegungen.


Original geschrieben von Maurice
Wer nur weiße Schafe gesehen hat, wird vermuten, dass es nur weiße Schafe gibt. Ein systematisches Denken, dass auf Empiri gründet, halte ich auch für die richtige Vorgehensweise, doch ist dieses natürlich nicht von Fehlschlüssen imun.
Traitor lass dir also sagen, dass du einfach nicht genügend Informationen zu haben scheinst, denn ich sage dir, es gibt auch schwarze Schafe. ;)


Original geschrieben von Monostratos
@Traitor: Ist eigentlich dasselbe, als wenn ich sagen würde, dass ich Schokolade "schlecht" finde, weil ich nur Vollmilch-, Nuss-, und Nougatschokolade kenne.

(Obwohl ich weiss, dass es da auch ganz andere Qualitäten gibt. ;) )


Original geschrieben von Kacktus
Gerade die Tatsache, dass du bisher nur partielle Kontakte mit Mangas / Animes hattest ist doch der Hauptangriffspunkt. Diese Kontakte hatte doch jeder zwangsweise schonmal, sofern er einen Fernseher besitzt - und was der zeigt ist überwiegend der qualitative Bodensatz...


Original geschrieben von Traitor
Nun, Nycon hatte mir ja mal Animes angedreht, die er als Beispiele für gehobene Kost betrachtete. Es wurden also nicht willkürlich Versuchsobjekte ausgewählt, sondern von eurer Fraktion wurde aktiv der Versuch unternommen, mir ausgesucht gute Exemplare zukommen zu lassen.
Außerdem sind es nicht Einzelexemplare, die entscheidend sind, sondern eine grundsätzliche Überlegung: Mangas mögen gut sein können. Aber sie können aufgrund ihrer Struktur niemals besser sein als gute Bücher. Sprich, ein guter Manga mag besser sein als ein schlechtes Buch, einem wirklich guten Buch kann aber kein Manga etwas entgegensetzen.
Ähnliches, wenn auch weniger stark, gilt für Animes/Realfilme, dafür wiegt hier der ästhetische Aspekt schwerer.


Original geschrieben von Maurice
Tja weder was Mangas vs. Bücher noch Anime vs. Realfilme angeht, kann ich dir rechtgeben.

Und was die Beispiele angeht: Da hat Nycon wohl Mist gebaut. ^^*


Original geschrieben von Monostratos
...Zumal der Vergleich Manga - Buch kein guter ist.


Original geschrieben von Kacktus
Wieso verschweigst du uns den Namen des dir gezeigten Animes? ^^'
Und der Vergleich mit Buch bzw. Real-Film hinkt imo:
Nehmen wir z.b. den Faktor Komik. Der hat in Mangas eine ganz andere Gestalt, da die Zeichnungen zum Teil per se Spass erzeugen oder das Gesagte unterstreichen. --> ^^* --> -_-* (<-- haben für mich ihren Ursprung in Mangas :))
Ähnliches gilt auch für Animes. Zeichnerisch können Effekte und Settings geschaffen werden, von denen jeder Real-Film Regisseur nur träumen kann. Auch inhaltlich können es Meisterwerke wie "Perfect Blue", "Ghost in the Shell" , "Die letzten Glühwürmchen", "Neon Genesis Evangelion", "Serial Experiments Lain", etc. locker mit Filmklassikern aufnehmen.


Original geschrieben von Maurice
Vergleichen kann man alles, nur gleichstellen sollte man dies nicht. ;)


Original geschrieben von Traitor
Für humoristische Zwecke sind Comics sicher geeignet, da haben sie ja auch im Westen traditionell ihre Existenzberechtigung. Wovon ihr mich hier zu überzeugen versucht, ist aber ihre Eignung für ernste Themen. Und dass es da einzelne Dialogfetzen mit ausgearbeiteten Volltexten aufnehmen können sollen, widerspricht allem, was sich über Literatur sagen lässt.

Die Namen der Beispiele sind mir wieder entfallen, in einem ging's um irgendwelche Terroristen im Nachkriegsjapan - bis sie anfingen, sich in Wölfe zu verwandeln, recht sinnvoll, aber als Realfilm wär's eben besser gewesen.
Die Effekte und Settings sind heutzutage in Realfilmen genauso einfügbar wie im Zeichentrick.

Kacktus
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Sa 27. Nov 2004, 20:31 - Beitrag #2

Ach dann meinst du "Jin-Roh" - der ist sicherlich auch einer meiner Lieblinge. :)
Du meinst ein Real-Film wäre besser gewesen? Im Endeffekt ist das bei diesem Anime Geschmackssache, da das Artwork imo sehr ansehlich und dem Thema entsprechen realistisch gehalten ist. Ich würde Jin-Roh nicht nur aufgrund seiner Form als Anime abwerten.

Und dass es da einzelne Dialogfetzen mit ausgearbeiteten Volltexten aufnehmen können sollen, widerspricht allem, was sich über Literatur sagen lässt.

Klar. Komplexe, tiefgründige Themen können in Mangas nicht gleich umfassend behandelt werden wie in Prosaliteratur, das lässt sich nicht leugnen. Immerhin sind sie jedoch in erster Linie ein Unterhaltungsmedium und man liest den Manga wegen der Geschichte die er erzählt. Außerdem gibt es in Mangas das ein oder andere mal durchaus ausführlichere Dialoge bei denen eine Mangaseite textmäßig beinahe an eine halbe Buchseite heranreicht.

Die Effekte und Settings sind heutzutage in Realfilmen genauso einfügbar wie im Zeichentrick

Hingegen kommt es nicht genauso rüber. Es ist jemandem schwer zu beschreiben, der beispielhafte Animes nicht kennt ; Sachen wie Halluzinationen, virtuelle Welten etc. wirken im Anime viel authentischer als im Real-Film. (Beispiele: "Perfect Blue", "Serial Experiments Lain")

Maurice
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Sa 27. Nov 2004, 21:10 - Beitrag #3

Komplexe, tiefgründige Themen können in Mangas nicht gleich umfassend behandelt werden wie in Prosaliteratur, das lässt sich nicht leugnen.

Doch man kann es leugnen und ich tue es hiermit. :P
Man kann solche Themen in Mangas nicht auf derselben Seitenzahl in derselben Tiefe behandeln, wie in Prosa-Texten, aber dass es generell nicht möglich ist, ist ein voreiliges Fehlurteil. Ich behaupte die allermeisten Prosa-Texte ließen sich im Manga-Format darstellen und somit wäre auch der Inhalt umsetzbar. Eine Handlung wäre dann eben nicht als Text beschrieben, sondern in einem Bild dargestellt. Wo ist das Problem?

Was Animes Realfilmen voraushaben, dass sie durch ihr Artwork eine zusätzliche Darstellungsebene haben. Stimmungen kann man in Filmen auf vielfältige Weise darstellen, aber es wird immer versucht echt auszusehen. Animes können sich auch um ein realistisches Artwork bemühen, müssen das aber nicht und können eben dadurch einen besonderen Effekt erzielen.

Ich kann mir außerdem wohl jeden Realfilm als Anime umgesetzt vorstellen, aber nicht jeder Anime würde als Realfilm die Atmosphäre des Originals voll einfangen können. Jin-Roh ist da so ein Beispiel. Auf weite Strecken würde das hier durchaus funktionieren, aber an manchen Stellen kann ich mir einfach keine dem Original gerechte Darstellung vorstellen.

Traitor
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So 28. Nov 2004, 00:37 - Beitrag #4

@Kacktus: Exakt, Jin-Roh war's, danke.

Gerade weil der Zeichenstil so bemüht realistisch ist, finde ich den Film ein gutes Beispiel dafür, dass Realbilder besser wären, da ein echtes Schauspielergesicht einfach mehr ausdrücken kann als jedes noch so gut gezeichnete.

Als reine Unterhaltungsmedien taugen Mangas für mich aus rein ästhetischen Gesichtspunkten, die für Unterhaltung sehr wesentlich sind, einfach nicht, da ich den Zeichenstil in den meisten Fällen abstoßend finde - der Part ist Geschmackssache, darüber lässt sich schlecht diskutieren.

Was die Tiefe der Texte angeht: Was in einem Roman zwischen den Dialogen passiert, sind nicht einfach nur Ereignisse, die durch Bilder wiedergegeben werden könnten. Die Art, wie der Autor alles beschreibt, ist essentiell. Ein Manga kann Wirkung und Inhalt eines Buches genausowenig wiedergeben, wie dies eine Verfilmung kann.

@beide: Mag sein, dass Halluzinationen und derartiges im Anime weniger stilbrecherisch rüberkommen, aber doch wohl eher, weil schon die "Realitäts"ebene recht weit von der Realität entfernt ist.

@Maurice: Wie könntest du dir denn Monumentalfilme, die auf die Gewalt der Aufnahmen setzen, oder die Filme von Leone, bei denen Nahaufnahmen der Charaktermimik entscheidend sind, als Manga vorstellen?

janw
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So 28. Nov 2004, 00:43 - Beitrag #5

Nun, durch den Kontakt zu einem verdienten Member sind mir Mangas etwas bekannter geworden, und ich finde einen so reizvoll, daß ich ihn lese.

Was die Qualität betrifft, darf man jedoch meiner Meinung nach Äpfel nicht mit Birnen vergleichen - Mangas gehören in die Rubrik Comic, die Filme in Zeichentrick, ein Vergleich ist somit möglich mit Mickey Mouse, Asterix, Filmen dazu, SpongeBob usw., nicht aber mit Prosa oder Spielfilmen.

Innerhalb dieser Gruppen finde ich Mickey-Mouse relativ schlecht und Asterix relativ gut, v.a. wegen der netten lateinischen Zitate und kulturellen Details. Spongebob finde ich, mit Verlaub gesagt, primitiv.
Im Verhältnis dazu können Manga und Anime sich teilweise sehen lassen, einige Manga haben einen recht guten Zeichenstil und durchaus interessante Themen. Allerdings herrscht hinsichtlich vermittelter kultureller Details doch eine offenbar rudimentäre Kenntnis derselben bei den Autoren vor, wenn ich z.B. an die Ägypten-Rezeption in Yu-Gi-Oh denke. Daß der Anime dazu aus kommerziellen Gründen noch mit schlechten Untertiteln ausgestattet ist, kann man dem Genre nicht anhängen, aber aus inhaltlichen Gründen handelt es sich eben um Unterhaltungsmedien, und einige Werke sind durchaus unterhaltsam, andere weniger.

Kacktus
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So 28. Nov 2004, 01:22 - Beitrag #6

Gerade weil der Zeichenstil so bemüht realistisch ist, finde ich den Film ein gutes Beispiel dafür, dass Realbilder besser wären, da ein echtes Schauspielergesicht einfach mehr ausdrücken kann als jedes noch so gut gezeichnete.

Wieder Geschmackssache. Ich persönlich finde auch Zeichntrick hat im realistischen Genre seine Reize. Wenn du es allerdings abstoßend findest, kann ich ein bisschen verstehen, wieso du das Medium Comic meidest. ;) Zumal du mit abstoßend wahrscheinlich mehr das Artwork der Trash-Anime aus dem Fernsehen meinst, als dasjenige jender Klassiker die oben von mir erwähnt wurden und die du noch nicht kennst.

Ein Manga kann Wirkung und Inhalt eines Buches genausowenig wiedergeben, wie dies eine Verfilmung kann.

Und genau aus diesem Grund hinkt der Vergleich Film/Anime - Manga - Buch. Alles hat seine Qualitäten. Du sagst doch selbst, Mangas hätten sehr wohl das Potenzial "gut" zu sein. Wieso unterstützt du dann so häufig vorurteilende Member mit spöttelnder Zustimmung? :(

Mag sein, dass Halluzinationen und derartiges im Anime weniger stilbrecherisch rüberkommen, aber doch wohl eher, weil schon die "Realitäts"ebene recht weit von der Realität entfernt ist.

Ich würde nicht sagen Animes wären von der Realität entfernt. Imo ist es eher eine Übertragung der Realität auf eine zeichnerische Ebene, was nicht zwangsläufig nenneswerte Verluste mit sich bringen muss. Diese Ebene macht das ganze sozusagen para-real, jedoch nicht surreal. ;)


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