Gallien in Gefahr

Klassische Comics und Trickfilme aller Art sowie die neue, aufregende Welt von Manga und Anime.
Marc Effendi
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Do 1. Dez 2005, 08:46 - Beitrag #1

Gallien in Gefahr

Als ich letztens den neuesten Geniestreich von Uderzo durchblätterte, glaubte ich zuerst nicht, was ich da sah: Außerirdische überfallen das von uns allen geliebte Dorf in Gallien. Und ich dachte: muß das sein?

Dann erst beim Lesen wurde mir klar, um was es ging: die Außerirdischen, die "Nagmas" drohen die heile Comic-Welt zu zerstören.

Und das ists ja letzten Endes auch, was in der Realität passiert: die immer blöder werdenen Mangas verdrängen und ersticken jegliche Comic-Kultur in Europa. Und wenn das dann keiner mehr lesen mag, dann bleibt nur eine zerstörte Landschaft übrig.

Ich persönlich finde den neuesten Asterix genial und den Besten seid langem. Ein kleines, aber deutliches Ausrufezeichen gegen die Flut aus Fernost.

Maurice
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Do 1. Dez 2005, 13:38 - Beitrag #2

die immer blöder werdenen Mangas verdrängen und ersticken jegliche Comic-Kultur in Europa

Was für Mangas kennst du denn?
Klar gibt es auch Mangas, wo ich dir zustimmen würde, dass sie Müll sind. Aber es gibt genug anspruchsvolle Mangas, die das Niveau von z.B. Asterix um Welten überflügeln.

Werde ich es noch in diesem Leben erleben, dass diese undifferenzierten und falschen Vorurteile gegen Mangas nicht mehr sind? Ich glaube nein :rolleyes: ...

Noriko
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Do 1. Dez 2005, 14:08 - Beitrag #3

Marc JETZT übertreibst du aber, ich fiden das du da etwas vollkommen überinterpretierst.

Aliens in ASterix sind doch einmal wirklich Grober unfug zum einen.
Zum anderen unterstelle ich die jetzt einmal das du überhauptgarkeine Ahnung von der aktuellen Situation der Mangareleases hast, es ist zwar eine vermehrte Anzahl nicht so Anspruchsvolelr Releases festzustellen, aber zum einen sind viele Wirklich hervorragende Serien bereits am laufen und es kommen immer wieder einzelne Perlen auf den Markt (GitS 1.5 zuletzt)

Ich erinenre mich Auch daran, das wir mal darüber eingekommen sind, das Mangas sehr wohl künstlerisch sein können, warum auf einmal dieser Radikale Sinneswandel?

Maurice
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Do 1. Dez 2005, 14:19 - Beitrag #4

Naja überinterpretieren tut Marc den aktuellen Asterix imo nicht. Ich habe den Band zwar nicht gelsen, aber schon mehrmals diese Art der Interpretation im Internet gelesen. Den Namen der Außerirdischen kann man als eine Anspieleung verstehen. Für mich ist die These plausibel.
Daraus folgt aber für mich keine persönliche Abwertung von Mangas, quasi als ob der Asterix-Zeichner ein unerwarteter Prophet ist, der mir die Augen geöffnet hat, sondern stellt imo nur schlechte Propaganda gegen Mangas da. Der Opa hat erkannt, dass er und die meisten seiner Kollegen nicht mit den Comics aus Fernost mithalten können und greift deshalb zu solch lächerlichen Mitteln, wenn er schon nicht mehr die Qualität an Comics liefern kann, die er früher mit seinem Partner produziert hat. Zumindest nach dem was ich gehört habe, sind die meisten vom neuen Asterix-Band schwer enttäuscht.

Noriko
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Do 1. Dez 2005, 14:31 - Beitrag #5

ich fidne den Namne einfach nur total wirr und Zufall, aber wenn viele der Meinung sind, naja was solls...

Jedenfalls vollkommener Unfug, aber sowat von, ich weis ja nixht wie die Situation in Frankreich ist, aber in Deutschland gibt es keine Bösartige welle der "immer dümmer werdenden Mangas"
Alleine um diese These aufzustellen müsste man ja die Aktuellen kennen, und da ich dies tue kann ich wohl behaupten das sie nicht "immer dümmer werdened" sind sondern nur einfaches und klassisches Mittelmaß.

Aydee
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Do 1. Dez 2005, 15:40 - Beitrag #6

Noriko, vielleicht liegt es einfach daran dass du - als Kenner und Liebhaber - dich in der "Manga/Anime-Szene" auskennst: du WEISST es gibt anspruchsvolle Manga/Anime. Aber der Gross, welcher sich nicht für diese "Literatur" (^^) interessiert, wird sich also auch nciht großartig umsehen und suchen und damit zu einem Großteil eben auf jene Mangas/Comics stoßen, die derzeit eben leicht zu finden sind und die sind größtenteils nicht wirklcih anspruchsvoll....

Maglor
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Do 1. Dez 2005, 17:46 - Beitrag #7

Zitat von Noriko:ich fidne den Namne einfach nur total wirr und Zufall, aber wenn viele der Meinung sind, naja was solls...

Ein echter Asterix-Kenner weiß: Es gibt gar keine zufälligen Namen!
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Do 1. Dez 2005, 18:28 - Beitrag #8

Ich denke auch nicht, dass der Name Zufall ist. Ich habe bis jetzt nur einmal kurz in den neuen Asterixband reingeblättert, und ich bin mit den Außerirdischen auf den ersten Blick zumindest nicht einverstanden, es passt einfach nicht zum Stil des Comix. Ich dachte eben auch, "muss das sein?" und habe dem Zeichner diese Verflachung unterstellt, die er damit anscheinend kritisieren wollte.

Solange er sich gegen Schund allgemein richtet, verdient das meiner Meinung nach höchstes Lob, aber (offensichtlich ohne Kenntnis) ein ganzes Genre abzukanzeln kann imo nicht die Lösung sein. Da ich aus Erfahrung weiß, dass Manga sehr niveauvoll und tiefgründig sein können, kann ich da einfach nicht zustimmen und kann es mir nicht anders erklären, als dass er diesen Zweig der Literatur einfach nicht genügend kennt, um ihn zu beurteilen.

Maglor
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Do 1. Dez 2005, 18:31 - Beitrag #9

Eigentlich sind ja knallbunte Unpersonen aus weit entfernten Galaxien auch nicht unbedingt Erfindungen des Manga-Genres...
Eigentlich gehören sie in nahezu alle Comics und stellen dort wenigstens den "Helden", außer in jenen mit sprechenden Enten und Mäusen.
MfG Maglor

e-noon
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Do 1. Dez 2005, 18:37 - Beitrag #10

Lustig, dass du es erwähnst, den mit den Enten und Mäusen war ich grade am lesen ^^
Ich denke nicht, dass er Außerirdische genommen hat, weil sie speziell in Mangas vorkommen. Wohl eher, weil sie evtl. Störenfriede sind und als solche auch von den Fans des Asterix-Comix empfunden werden, sie sind eben Fremdkörper in der Geschichte. Auf Mangas weist dann eher der Name hin.

Maglor
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Do 1. Dez 2005, 18:45 - Beitrag #11

Für mich gelten Tragicomix und Falballa schön als Störenfriede.
Comicfiguren ohne Knollennase und Wampe sind in einem Asterixband ihrendwie falsch aufgehoben.
MfG Maglor

e-noon
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Do 1. Dez 2005, 19:04 - Beitrag #12

Da gab es aber iirc mehr noch als Falballa... in La Traviata zB., oder in dem Band in der ein versoffener Römer das Dorf geschenkt bekommt, die Tochter des Konkurrenten von Majestix...
Cäsar hat iirc auch weder Wampe noch richtige Knollennase, oder in der Geschichte mit dem Hinkelstein als Exportschlager der Kaufmann...
Wenn sie in andere Länder reisen, ist da auch meistens der ein oder andere ohne Knollennase...
Will damit nicht sagen, dass das deswegen gut ist, ist ja Geschmackssache, wollte nur deutlich machen, dass die beiden nicht soooo sehr aus dem Rahmen fallen. ^^

Noriko
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Do 1. Dez 2005, 20:21 - Beitrag #13

Cäsar braucht ja auch ne Cäsarnase ;)

@Aydee
Wenn sich jemand nicht auskennt, soll er auch keine Kritik äussern, sondern zunächst erkennen, das er sich nciht mit der materie ausskennt.

Aydee
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Do 1. Dez 2005, 21:08 - Beitrag #14

OT:
Zitat von Noriko:@Aydee
Wenn sich jemand nicht auskennt, soll er auch keine Kritik äussern, sondern zunächst erkennen, das er sich nciht mit der materie ausskennt.

Das ist ein idealilstischer Wunsch - sowohl vor als auch nach dem Komma, Noriko :-)
Ich fürchte du musst ^^ dich damit abfinden, dass sich sehr viele Menschen nicht an diesen Wunsch deinerseits halten werden/können. Meine post war eigentlich auch nur ein hingeworfener Gedanke, warum das Genre Manga/Anime (und hier wirklich Schwerpunkt auf den japanischen Anteil der gezeichneten Geschichten) mit einem solchen Ruf geschlagen ist.

Marc Effendi
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Do 1. Dez 2005, 21:14 - Beitrag #15

So, jetzt komm ich endlich zum Antworten. Als Asterix-Kenner und Schätzer kann ich euch versichern: es gibt bei Asterix keine zufälligen Namen. Jeder Name, jeder Einzelne hat einen Sinn. Ich denke da z.B. an den unvergessenen Null-Null-Six, den Spion im Dienste des Kaisers.

Daher ist das Volk der "Nagmas" ganz eindeutig auf Manga gemünzt, besonders weil das Volk der Nagmas auch aus der Galaxis Gmana heißt. Zum zweiten ist der Nagma, der auftritt auch zeichnerisch auf die Mangas gemünzt (kleiner Mund, große Augen, "dramatischer" Auftritt).

Das andere Volk, das auftaucht ist ein Tadsylwine, was bei genauerer Betrachtung Walt Disney heißt (im Übrigen ist am Ende des Bandes eine Homage an den "Magier" Disney drin), und der Vertreter dieses Volkes sieht eindeutig aus wie eine verballhornte Micky Maus und trägt den Namen Tuun.

Soviel nur zum Thema Namen bei Asterix.

Asterix hat schon immer brisante Themen aufgegriffen und diese in Comic-Form umgesetzt. Meißt wissen wir davon nichts mehr, weil die Konflikte längst verschwunden sind. Stichwort hierbei ist z.B. Korsika.

Und was meine persönliche Abneigung gegen Mangas angeht, so ist diese um keinen Deut kleiner geworden, ich habe nur aufgehört darüber zu reden. Bis zu diesem Asterix jedenfalls, der genau in diese Kerbe schlägt.

janw
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Do 1. Dez 2005, 21:42 - Beitrag #16

Nun ja, ein wenig habe ich mich mit Manga beschäftigt, und muss sagen, ich finde sie interessant, weil eigen-artig. Daß das Genre derzeit die hiesige Comic-Szene etwas überrollt, ist sicher so, aber vielleicht nicht unbedingt schuld der Manga. Haben vielleicht die europäischen comic-Autoren einen Wandel verschlafen, oder ist einfach der Geist der Zeit ein anderer?
Was mich ein wenig daran stört, ist daß vielfach Manga nicht fernöstliche Kultur verarbeiten, sondern gerne gerade auf europäische Kulturinhalte zurückgreifen, die dann recht willkürlich verquirlt werden.
Etwas, wo man in Japan sicher mehr über Europa lernen könnte, wenn man dort Astelix läse.

Den neuen Asterix habe ich selber noch nicht gesehen, werd ihn mir aber sicher besorgen. Und daß er diese Außerirdischen einbaut, stört mich a priori nicht - eben weil es ein Thema der Zeit ist und Asterix eben schon immer versteckt Themen der Zeit verarbeitet hat.

Noriko
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Fr 2. Dez 2005, 00:18 - Beitrag #17

Scheinbar Marc, scheinbar...
Deine Argumente aber denke ich sind auch nicht besser geworden, zumindtes lässt deine Aussage nicht darauf deuten, das du dich mit dem Thema näher beschäftigt hättest, aber wie heist es doch so schön? "Wat der bauer nit kennt, dat fritt er nit."

Traitor
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Fr 2. Dez 2005, 00:20 - Beitrag #18

Diesen Un-Asterix werde ich mir wohl aus Prinzip nie ansehen. Asterix griff immer Themen der Zeit auf, ja. Aber in seinem eigenen Kontext und Universum. Und das war das geniale. Probleme der Jetztzeit, eingebaut und angepasst an die Gallier und Römer. Der Realität wird der Spiegel in einer verzerrten, aber in sich konsistenten Welt vorgehalten. Ein ähnliches Beispiel ist Pratchetts Scheibenwelt.
Aber ein Angriff durch Außerirdische und Comicfiguren - das sprengt den Rahmen des Asterix-Systems und macht das Werk nicht mehr zu einer genialen Satire in geschickt gewähltem Rahmen, sondern zu grässlich zusammengeklatschtem Mist. Wenn Uderzo einen Feldzug gegen Mangas führen will, dann soll er das bitte machen, meinetwegen auch in Form eines Comics, aber er soll damit bitte nicht den ehrwürdigen Asterix beschmutzen.

@e-noon: Wzg x?

janw
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Fr 2. Dez 2005, 01:24 - Beitrag #19

Traitor, sicher sprengt es den üblichen Rahmen. Ob es grässlich zusammen geklatscht ist oder vielleicht doch einigermaßen geschickt eingeflochten, werden wir nicht erfahren, wenn wir uns ihn nicht ansehen.

Maurice
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Fr 2. Dez 2005, 09:59 - Beitrag #20

Jan solche a-priori Urteile sind doch ok. Marc macht es doch genauso mit den Mangas, indem er a-priori von einer kleinen Teilmenge dieser induktiv auf die Qualität aller schließt. ;)

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