Moon

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Der Film ist ja schon halb ein alter Schinken, mit einer Verzögerung von einem Jahr in die dt. Kinos gekommen. Abgesehen davon, dass ich ihn nur empfehlen kann, muss ich sagen, dass unten genanntes mit Sicherheit einige Dinge vorgreift.



Sehr fasziniert hat mich am Film der Facettenreichtum. Die behandelten Themen sind sehr mannigfaltig, und teilweise auch nicht alleinstehend, ich gestehe aber zu, das hängt ab vom Zuschauer. Ich hab z.B. erst recht spät geblickt, dass es sich um Klone handelt, und nicht um eine Einbildung, was aber durchaus auch hätte sein können, d.h. das erste erwachen ein Traum und das zweite dann eine Einbildung.
Sehr faszinierend fand ich aber auch den Computer, insbesondere sein handeln, und dies vor allem im Bezug dazu, dass er das Fabrikat eines ausbeuterischen vertuschenden Konzerns ist, der die Klone geheim halten will. Man würde also erwarten, dass insbes. der Computer eine Loyalität zum Konzern hat, aber das war nicht gegeben, sondern gegenüber den Klonen. Sehr faszinierend ist, dass der Film aber auch funktioniert, ohne dass auf den Konzern auch nur irgendwie näher eingegangen wird.

[Traitor]

Schrieb vom 31. 08. 2009, nachdem ich "Moon" auf dem FFF gesehen hatte:

"Moon" ist ein sehr starkes Werk der intelligenten Science Fiction in bester Tradition von 2001, Solaris oder Silent Running. Ein Mann, eine Raumstation, ein Roboter, ein sich langsam auftuender Konfliktfall. Mehr braucht es nicht. Von starken Produktionswerten wie Kamera, Musik und Schauspiel abgesehen, aber die werden hier definitiv auch geboten.
Das Zeug zum Genremeisterwerk hat "Moon" aber nicht, dafür ist die Handlung letztlich zu konfliktarm und kratzt die emotionalen und philosophischen Probleme nur an. Ein sehenswertes 8-Punkte-Kleinod aber allemal, das eindrucksvoll zeigt, wieviel auch in CGI-Action-Orgien-Zeiten noch in der ruhigen Seite des Genres steckt.

Den dann doch noch eingetretenen Kinorelease hätte ich dann eigentlich mal für eine Zweitsichtung nutzen können, habe aber auch schon zu viele aktuelle Kinofilme verpasst. Wie schnell ich die Klongeschichte damals enträtselt habe, weiß ich gar nicht mehr. Die Probleme waren mannigfaltig, ja, aber dadurch eben auch oft nur oberflächlich angegangen. Der Konzern hatte sicher keine tiefergehende Relevanz als die des bösen Verschwörers im Hintergrund, das hätte genausogut ein kommunistisches Regime sein können. Aber die Stärke des Films ist ja eben, sich auf seinen beengten Raum zu konzentrieren und alles jenseits davon auszublenden.

Wie fandest du die Spezialeffekte bei den Touren über die Mondoberfläche? Viele schreiben, dass das zu sehr nach billigen Miniaturmodellen aussieht. Ich fand sie aber äußerst zweckmäßig und überraschend nahe an den alten Mondlandungsaufnahmen, sodass sie trotz durchaus merklicher Künstlichkeit irgendwie authentischer wirkten als höhertechnisierte Effekte.

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Die Außenaufnahmen fand ich durchaus gelungen, ich habe aber auf Mängel dort auch wenig geachtet. Für professionell genug halte ich es aber definitiv.