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BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 14:10
von Ipsissimus
Ein moderner Gilles de Rais? Mit Ritualmordgedöns und so? Zumindest gibt es darauf bisher, soweit öffentlich bekannt, keine Hinweise. Oder worauf spielst du an?

BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 14:43
von janw
So in der Richtung. Bataille hat sich ja wohl mit den psychologischen Hintergründen solcher Taten auseinander gesetzt, und als Ritual könnte ja auch die Verkleidung angesehen werden und die Gestaltung der Tat, Erweiterug der Fiktion in die Wirklichkeit...

BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 14:50
von Ipsissimus
na ja, falls es dazu Anhaltspunkte geben sollte, warum nicht. Das hieße dann aber, er hatte Verbündete. Ritualmorde entstehen nicht ohne sozialen Kontext. An sich halte ich ihn dafür noch für zu jung, aber wer weiß das schon. Die Kleidung scheint eine Übertragung zu sein, wenn du so willst eine Art ... nun ja ... der Situation angepasster Arbeitskleidung.

BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 21:50
von Maglor
Als laienhafte Ferndiagnose eingeworfen:
Ich vermute eine bipolare Störung (früher unter dem Namen manisch-depressive Krankheit bekannt).
In der Manie kann es durchaus dazu kommen, dass der Erkrankte dem Größenwahn verfällt und sich für Gott, Napoleon oder eben den Joker hält.
Die Manie wechselt sich ab mit Phasen tiefer Depression. Das Bild des scheinbar emotionslosen Täters, der vor dem Richter in den Sekundenschlaf fällt, passt da durchaus.
Typisch für die Krankheit der unvermittelte Wechsel von einer extremen Stimmungslage in die andere. Die Episoden dauern mitunter Tage oder Wochen an.

BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 22:14
von Milena
Ich vermute eine bipolare Störung (früher unter dem Namen manisch-depressive Krankheit bekannt).


..könnte ich mir jetzt bei Breivik auch gut vorstellen...
wobei bei Breivik ein sexueller missbrauch in der kindheit vorausging...er narzistische züge vorweist und ohne elternliebe aufwuchs...
muss alles nichts heissen...nichts muss...alles kann.....^^

BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2012, 22:20
von Maglor
Ein wichtiger Punkt ist meines Erachtens der, dass der Joker sich in scheinbar nur wenigen Wochen radikalisierte, während der schwedische Kreuzritter einige Jahr lang im Wahn verharrte und ihn nach wie vor verteidigt. Das ist ein ganz anderer Verlauf.
Der Täter hat auch das typische Alter, in dem die Manie üblicherweise erstmals auftritt.

BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2012, 01:03
von Lykurg
Ungewöhnliche Feststellung in einem ansonsten teils sehr fragwürdigen Artikel der Welt, der unter anderem darauf hinweist, daß der Joker grüne und nicht rote Haare hat:
Wäre er wirklich auf merkwürdige Art vom Joker besessen, hätte er sich ihm auch nachkostümiert. Aber nein, er war "professionell" eingekleidet, mit schusssicherer schwarzer Weste und Atemmaske, wie die gruseligen Gestalten der Sondereinsatzteams von Polizei und Armee. Vielleicht sollte man eher dort nach verhängnisvollen Vorbildern suchen.