Ein dunkelhäutiger 007

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Ipsissimus
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Do 9. Apr 2015, 11:40 - Beitrag #1

Ein dunkelhäutiger 007

http://www.spiegel.de/panorama/leute/ja ... ref=plista

Schwierig, natürlich ist James Bond der Inbegriff eines hellhäutigen Agenten. Andererseits kann ich mich nicht erinnern, dass dies in den Romanen irgendwo explizit ausgesagt wird, und dunkelhäutige Agenten dürften auch in europäischen Geheimdiensten keine Seltenheit mehr sein. Kottos Aussage hinsichtlich der Spielbarkeit von JFK durch einen dunkelhäutigen Schauspieler ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen.

Ist James Bond so dermaßen archetypisch weiß, dass es unmöglich ist, ihn mit einem Schwarzen zu besetzen?

Maglor
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Do 9. Apr 2015, 18:33 - Beitrag #2

Mir war der blonde Bond schon ziemlich fremd.
Auf der anderen Seite entspricht es sicher dem Zeitgeist, dass man solche gefährlichen bis moralisch fragwürdigen Stellen nicht mehr mit Weißen besetzt.

Die Kunstfigur James Bond entstand im wesentlichen in den 50er und 60er Jahren. Damals war ein schwarzer MI6-Agent sicherlich undenkbar. Allerdings ist es auch so, dass die bisherigen Bond-Filme immer in der aktuellen Gegenwart gespielt haben und die Handlung und Figuren dem Zeitgeist entsprechend angepasst wurden.

Traitor
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Fr 10. Apr 2015, 21:46 - Beitrag #3

Ein gutaussehender, Intelligenz und Klasse ausstrahlender Schwarzer wäre deutlich näher an meinem Bond-Bild als Craig. Auch ansonsten sähe ich keinen Grund, für eine rein fiktive Rolle, die eh regelmäßig neu interpretiert wird, einen andershäutigen Schauspieler als bisher üblich heranzuziehen. Der Vergleich mit dem realen JFK hinkt offensichtlich.

Spannender finde ich Kottos Aussage "Es gebe doch die Möglichkeit, sich Rollen auszudenken, für die es noch keine etablierten Vorbilder gebe." Ähnliches wird ja im Superhelden-Comic-Zusammenhang oft gegen Reinterpretationen bekannter Figuren als schwarz/Latino/weiblich/... angeführt.
Grundsätzlich scheint mir das auch vernünftig - reines Reinterpretieren beseitigt zwar das Problem, dass alle großen Rollen weiß+männlich sind, aber erweckt dafür den unschönen Eindruck, dass alle anderen Gruppen nur danach streben könnten, diese nachzuäffen. Diversifikation als reines Aufholen, nicht als echte Horizonterweiterung.
Angesichts der Finanzierungs- und Vermarktungsstrukturen ist aber vermutlich eine schrittweise "ändern, was man ändern kann"-Herangehensweise besser als nichts: wenn sich niemand traut, A-Titel mit innovativen schwarzen/weiblichen/.... Hauptrollen rauszubringen, dann halt zumindest eine Reinterpretation einer bekannten Rolle.


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