Seltsame Seiten des Fußballspiels

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janw
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Di 30. Mai 2006, 14:52 - Beitrag #1

Seltsame Seiten des Fußballspiels

Vor einigen Tagen befasste sich nun auch das Philosophische Quartett mit dem Fußballspiel, die Sendung wird wiederholt.

Bei dem Versuch, dem besonderen Reiz, der Ursache für den Erfolg des Spiels auf den Grund zu gehen, wurde neben dem Reiz der Zufälligkeit im Verhalten des Balls und der gewissen Absurdität, die dem Verbot der Handbenutzung innewohnt für uns so manuell fixierte Wesen einre religiöse bzw. in anderer Sicht sexuelle Komponente ausgemacht.
Das Spielfeld als unterteilter Raum mit zum Tor hin zunehmender "Heiligkeit", das Tor als Allerheiligstes, in das mittels des Balles eingedrungen werden muss, so wurde es formuliert, von "Penetration" war die Rede.
Bezüglich des Torhüters wurde festgestellt, daß dieser selbst als herausragende Person wahrgenommen wird - sexuelle Eskapaden eines Torhüters würden von den Medien weniger geduldet als die eines Mittelstürmers.

Ich frage mich nun, sind die übergeschnappt, daß sie sich überhaupt als Philosophen mit diesem Thema befassen, oder daß sie nun auch im Fußball krampfhaft religiöse bzw. anders gedeutet sexuelle Elemente zu erkennen glauben?
Oder sind diese Elemente da, die 11 Spieler als die 11 Jünger um den Trainer, mit dem Schiedsrichter als Gott?

Ipsissimus
Dämmerung
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Di 30. Mai 2006, 15:56 - Beitrag #2

**brüll**

Bierernst, dein Name ist "deutsch"^^

janw
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Di 30. Mai 2006, 17:03 - Beitrag #3

Ist Sloterdijk nicht Niederländer?^^

Bauer-Ranger
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Di 30. Mai 2006, 23:20 - Beitrag #4

Wer behauptet, dass sie sich dem Thema ernst gewidmet haben?

janw
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Mi 31. Mai 2006, 02:08 - Beitrag #5

Den Gedanken hatte ich auch schon, aber über eine Betrachtung als Satiresendung wären Herr Sloterdijk und Herr Safranski glaube ich nicht so glücklich...

Mich hat schon das Thema Fußball an sich aus dem Sessel gehauen...sollte die Gleichschaltung schon so weit gelungen sein, die BRD samt ihrer Denker vereint hinter ihrem Fü...pardon, König Fußball? :boah:

Aber der Bierernst, mit dem das betrieben wurde, war wirklich zum brüllen...

Bauer-Ranger
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Mi 31. Mai 2006, 20:00 - Beitrag #6

Es ist aber ein Unterschied ob man etwas ernst betreibt oder in seiner Aussage ernst meint. Es kann durchaus sehr aufregend sein abenteuerlustige Aussagen über etwas zu machen, dabei vor allem möglichst komplex und möglichst mit wissenschaftlichen Begründungen vorzugehen und dabei doch nur alles sarkastisch zu meinen, selbst wenn man ungeheuer viel investiert. Dabei ist die Satire aber im Grunde auch nur ein Aspekt der Sache, denn man betrachtet das ganze ja unter wissenschaftlichen Aspekten.

Außerdem kann ich so manchen Argumentationen zumindest folgen.
Dass eine Faszination Fussball dadurch zustandekommt, weil man die Hand nicht gebrauchen darf, halte ich durchaus für nachvollziehbar...
Aber gerade die sexuellen und religiösen Anspielungen sind schon sehr weit hergeholt^^

mfg Michi

Lykurg
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Mi 31. Mai 2006, 20:17 - Beitrag #7

Sehen wir es so: Wäre Fußbaal kein Kult, sondern ein Buch (oder eher noch: eine literarische Gattung), würde innerhalb meiner Disziplin es sich niemand erlauben können, das Vorhandensein und die maßgebliche Bedeutung dieser sexuellen Implikationen abzustreiten. :P
Und gerade daß man die Hand nicht gebrauchen darf, sollte in diesem Zusammenhang auch nicht völlig unbeachtet bleiben. Woraus sich fast zwangsläufig Überlegungen wie die oben erwähnten über die besondere Stellung des Toreverhüters ergeben.

:prost:, Ipsissimus^^

janw
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Mi 31. Mai 2006, 21:40 - Beitrag #8

Die Sendung wird bald wiederholt...wie ernst das gemeint war, wäre sicher eine Betrachtung wert^^

Feuerkopf
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Sa 3. Jun 2006, 00:33 - Beitrag #9

An der Uni Dortmund gibt es einen Physiker, der wunderbare Vorträge rund um den Fußball hält: Metin Tolan.
Er hat rechnerisch nachgewiesen, dass das ominöse Wembleytor höchstwahrscheinlich "drin" war und hat statistisch prognostiziert, dass Deutschland Weltmeister wird. Er hat sich auch intensiv mit der richtigen Schußposition für optimale Flanken befasst.
Und Robot-Fußballer haben wir an der Uni auch.

Fußball ist deshalb so faszinierend, weil seine Regeln eigentlich ganz einfach sind und er und überall auf der Welt gespielt werden kann, ohne jeglichen Aufwand.

Das Bochumer Schauspielhaus hat bei der letzten WM die Probepläne entlang den Spielplänen organisiert, weil ein Großteil der Belegschaft die Spiele verfolgen wollte, incl. Regisseur und Intendant.


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