Kuranyi wirft sich selbst aus der Nationalmannschaft

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Traitor
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Mo 13. Okt 2008, 21:44 - Beitrag #1

Kuranyi wirft sich selbst aus der Nationalmannschaft

Beim Spiel gegen Russland, bei dem er nichtmal auf die Bank gesetzt wurde, verschwand Kevin Kuranyi spurlos, ließ dies indirekt als Rücktritt bekanntmachen. Als Reaktion verbannte ihn Löw dauerhaft aus der Nationalmannschaft.

Ein schlechter Stürmer ist Kuranyi sicher nicht. Zuletzt war er als Nummer 5 hinter vier spielstärkeren Konkurrenten dabei dennoch völlig überflüssig, wenn sich aber mal Verletzungen häufen, könnte sich sein Verlust durchaus als ein gewisses Problem herausstellen. Charakterlich erscheint seine Selbstdemontage aber sowohl konsequent als auch als Glücksfall für Löw. Kuranyi ist einer der wenigen verbleibenden Spitzenspieler der Kategorie egoistischer Großkotz à la Matthäus, Effenberg oder Kahn, die damit bis auf Ballack völlig aus der Nationalmannschaft verschwunden ist. Die angepassten Musterprofis, die Löw so gerne hat, erscheinen auch mir als das weit zukunftsträchtigere Modell.
(Ohne jetzt behaupten zu wollen, von ihren inneren Beweggründen her wären diese Spieler weniger egoistisch, ich beziehe mich lediglich auf Spielstil und Medienkompetenz.)

Ipsissimus
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Di 14. Okt 2008, 10:55 - Beitrag #2

na ja, ob er wirklich nur die no. 5 hinter besseren Spielern war, oder ob sein Bartschnitt Löw einfach nur nicht passte, sei dahingestellt^^

einerseits hat Löw das imo provoziert, indem er ihn klar benachteiligt hat, wohl aus den von dir angesprochenem Grund seiner Präferenz stromlinienförmig gestylter Spieler. Andererseits gehört zu Professionalität auch ein gerütteltes Maß an Abgeklärtheit, die Kuranyi zweifelsohne vermissen lässt.

Lani
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Do 16. Okt 2008, 19:05 - Beitrag #3

Klar kann man irgendwo seinen Frust verstehen. Aber dieses Diva-Verhalten muss nicht sein. Das ist sein Arbeitsplatz und er wird dafür bezahlt. Ohne Abmeldung aus dem Stadion zu verschwinden und die Sachen von Freunden abholen zu lassen gehört sich einfach nicht und ist peinlich.

Sie haben ja aber zum Glück noch Gomez, der trifft das Tor ja auch nicht.

Ipsissimus
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Mo 20. Okt 2008, 15:38 - Beitrag #4

nee, das ist nicht sein Arbeitsplatz und seine Bezahlung ist bestenfalls ein Taschengeld, im Vergleich zu dem, was er im Verein verdient^^ wieviel ihm die "Ehre" wert ist, für Deutschland zu spielen, muss er selbst wissen ... ich würde da auch nur spielen, wenn mir die Rahmenbedingungen passen. Leider hat Kuranyi anscheinend aber nicht das Stehvermögen wie es Bernd Schuster zu eigen war

Traitor
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Mo 27. Okt 2008, 00:30 - Beitrag #5

Tja, in den letzten Tagen gab es nun analogen Ärger um Thorsten Frings. Allerdings nicht ganz analog, zum einen war Frings bis vor kurzem noch unangefochtener Stammspieler, während Kuranyi noch nie eine wirklich wichtige Rolle hatte, zum anderen ging es nun nur um öffentliches Meckern seitens Frings und Ballack, was zwar unhöflich, aber längst üblich ist, und nicht um eine richtig peinliche Aktion wie bei Kuranyi.
Ich denke, dass Löw hier weiterhin genau richtig handelt, Frings und Ballack werden bald zu alt sein, somit sollten in den nächsten zwei Jahren sie und die jüngeren Konkurrenten etwa 50-50-Einsatzzeiten bekommen, der zum WM-Zeitpunkt am besten in Form stehende dann spielen, und nach der WM der Generationswechsel final vollzogen werden.

janw
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Sa 10. Jan 2009, 16:22 - Beitrag #6

Hm, ich reibe mich etwas an der "Stromlinienförmigkeit", auf die Löw anscheinend hinaus will...geht es nicht eher darum, gewissermaßen abgeklärte Persönlichkeiten herauszubilden, sind Fußballspieler, die sich benehmen können, stromlinienförmig?

Traitor
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So 11. Jan 2009, 02:19 - Beitrag #7

Sicher gibt es auch die Möglichkeit, Querdenker zu sein und sich dabei dennoch vernünftig zu benehmen. Aber das ist schon in der Gesamtbevölkerung eine kleine Gruppe und erfordert einige geistige Leistung. Und da der Durchschnittsfußballer nicht gerade näher an dieser Schwelle liegt als der Durchschnittsbürger, dürfte der Typ ziemlich selten sein.
Dann ist ein braver Konzeptumsetzer besser als ein Chaot oder Pöbler, es sei denn, letzterer ist technisch ein absolutes Ausnahmetalent.


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