Hoffenheim

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Traitor
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So 9. Nov 2008, 00:40 - Beitrag #1

Hoffenheim

Bisher gibt es ja noch gar kein Thema zum heißesten Thema der Fußball-Saison. Also, was haltet ihr vom Hopp-Rangnick-Durchmasch-Team aus der Kurpfalz?

Die Kapitalismus- und Retorten-Vorwürfe teile ich nicht. Im Vergleich zu reinen Konzern-Prestige-Projekten wie Leverkusen, Uerdingen und Wolfsburg erscheint Hoffenheim mir klar als Herzblut-Projekt, vergleichbar mit Fortuna Köln oder zahlreichen anderen Mäzen-Vereinen in den niederen Ligen, nur halt zufällig mit mehr Geld. Da dieses auch noch extrem maßvoll eingesetzt wird und mit modernem und spektakulärem Fußball verbunden ist, ist Hoffenheim für mich eindeutig eine Bereicherung.

Besonders toll finde ich es übrigens, dass damit bewiesen ist, dass meine Standardtaktik aus Fußball-Managern tatsächlich funktioniert. In der Regionalliga anfangen, günstige Talente zusammenkaufen und dann auf zum Durchmarsch. So haben es bei mir schon Magdeburg oder Burghausen zu Meisterschaft oder UEFA-Cup geschafft, warum soll Rangnick das also nicht in Hoffenheim schaffen. :D

Lani
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Mo 8. Dez 2008, 19:32 - Beitrag #2

Dietmar Hopp ist für mich einfach...naja. Weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich find's unsympathisch Millionen in einen Dorfverein zu stecken, bei dem jetzt alle den "sportlichen Erfolg" feiern. Wie heißt es so schön? Erfolgsfans sind doch die Besten.
Falsch finde ich allerdings, einzelne Spieler dafür verantwortlichen zu machen, so wie es manche gerne tun. Wobei ich jetzt schon mit Schrecken daran denke, was passiert wenn Hoffenheim Meister werden sollte. Dann wird die Leistung von Kaiserslautern damals einfach "vergessen", wobei ich das viel schöner und sportlich vor Allem besser finde.
Schade, dass der Wert von Traditionsklubs untergeht (wobei ich da auf keinen Fall nur Hoffenheim die "Schuld" gebe).
Natürlich sorgt Hoffenheim für das ein oder andere spannende Spiel. Aber Hopp und Rangnick sind mir einfach unsympathisch. Rein vom Verhalten hätte Rangnick auch zu Uli Hoeneß gepasst - wenn die Beiden sich nicht wie Kleinkinder angiften würden.

Positiv an Hoffenheim: Talente versauern hier nicht, wie z.B. bei Bayern.

Der ganze Beitrag ist jetzt ziemlich durcheinander, hab' einfach geschrieben, was mir so zwischendurch einfiel. :P

Traitor
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Di 9. Dez 2008, 00:05 - Beitrag #3

Hopp hat ja durchaus versucht, einen traditions- oder umfeldstärkeren Verein zu fördern. Waldhof Mannheim wollte sein Geld nicht und ein "FC Kurpfalz" oder Heidelberger Fusionsverein kam ebenfalls durch diverse Streitigkeiten nicht zustande. Und immerhin ist es sein eigener Jugendverein - da ist die Förderung doch eine ehrliche Sache.

An Kaiserslauterns Spielstil 1998 habe ich keine genauen Erinnerungen, aber der Hoffenheims ist sicher über jeden sachlichen Zweifel erhaben. Und auch wenn Ibisevic gerade überragt, ist die gesamte Mannschaft hochtalentiert.

"Traditionsclubs" haben eh inzwischen einen schweren Stand, von dem zu BL-Beginn starken Mannschaften ist momentan nur noch Schalke oben dabei, viele ehemals etablierte Vereine sind ganz weit unten verschwunden. Und ob es nun ein sich selbst finanzierendes Bayern, ein firmengesponsortes Leverkusen oder Wolfsburg oder ein privat gefördertes Hoffenheim ist, macht letztlich wenig Unterschied, nur dass in letzterem offensichtlich das meiste Herzblut steckt und die Strukturen somit eigentlich dem "Traditionsclub" sogar am ähnlichsten sind. Letztlich ist Hopp nichts anderes als ein Schäng, er hat nur mehr Geld und Sachverstand und somit auch mehr Erfolg.

Lani
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Mi 10. Dez 2008, 22:17 - Beitrag #4


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Do 11. Dez 2008, 00:57 - Beitrag #5

Ganz amüsant geschrieben, aber ein erheblicher Teil der Kritik basiert auf zirkulärer Argumentation. Der Verein habe zuwenig Fans und viel zuviel Geld, daher fehle ihm die langfristige Basis sowohl an Fans als auch an Jugendspielern, die wiederum mit viel zuviel Geld beschafft würden...
Das Ganze liegt doch zum guten Teil in der kurzen Zeit begründet, die Hoffenheim über diese Mittel verfügt. Man kann doch unmöglich erwarten, daß ein Dorfverein innerhalb weniger Jahre eine dem FC Bayern vergleichbare Fangemeinde aufbauen könnte... Auch unter den langjährigen Bayernfans dürften sich eine Vielzahl ursprünglicher Erfolgsfans befinden. Ganz ohne Erfolg klappt das eher selten - und es braucht einfach Zeit zum Wachsen. Natürlich kann man kritisieren, daß es dort so schnell ging - aber Hoppe hatte offensichtlich nicht vor, lange auf Erfolge zu warten.

Der Kritik am möglicherweise schlechten Fußball (Hinweis auf SAP Hoffenheim gegen RedBull Salzburg) kann ich qua Unwissenheit wenig entgegnen, nehme aber doch an, daß es dafür nicht nur auf die Fans, sondern durchaus auch auf Spieler und Trainer ankommt, und Professionalität nicht zwangsläufig Langeweile bedeutet.

Traitor
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Fr 12. Dez 2008, 12:40 - Beitrag #6

Dass der Aufbau rein aus eigener Jugend das noch viel interessantere "Projekt" gewesen wäre, steht außer Frage. Aber auch so sehen Konzept und Ergebnis noch grandios aus, und mittelfristig sind sicherlich auch Nachwuchsspieler in der Mannschaft zu erwarten.

Der Kritik am möglicherweise schlechten Fußball (Hinweis auf SAP Hoffenheim gegen RedBull Salzburg) kann ich qua Unwissenheit wenig entgegnen,
Er schreibt doch sogar, dass diese Begegnung guter Fußball sein würde, ihm das aber egal wäre, sondern es ihm nur um die Fankultur ginge. Damit reiht sich der Schreiber in eine typische Meckererfraktion ein, die meines Erachtens nur unter extremer Verblendung behaupten kann, die "wahren Fußballfans" darzustellen. Das sind eher Fandomfans...


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