Robert Enke gestorben

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Traitor
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So 15. Nov 2009, 17:57 - Beitrag #41

Nein, nimm es bitte nicht als Anlass oder gar Aufforderung zum Rückzug. Kürzlich schrieb ich noch in deinem 500er-Thread:
auch wenn man sich nie einig werden kann, lohnt sich das Diskutieren ja dennoch.

Das sehe ich auch nachwievor so - gerade gegensätzliche Meinungen können dazu dienen, die eigene zu hinterfragen, auszubauen und vielleicht auch in eine andere Richtung zu lenken, wenn auch nicht vollständig.
Und wenn ich deinen Diskussionsstil als zu hart ("bis auf's Blut") betrachten würde, hätte ich da ja längst als Moderator etwas gegen getan. Das ist es nicht. Was ich mit diesem Beitrag ansprach, war eher der leicht spöttische Ton, den ich aus einigen deiner letzten Beiträge herauszulesen meine. Um den zu vermeiden, bedarf es doch keiner geringeren Klarheit, Härte oder Direktheit der Darstellung, letzte wäre dabei sogar steigerbar.
Also, gegen das Paradigma gerne, zwei aufeinanderprallende Arten ebenso. Gelegentlich mal eine harte Aussprache aus der einen oder anderen Richtung. Das ist die Sache wert.

Aydee
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Di 17. Nov 2009, 00:55 - Beitrag #42

Interessante Diskussion.....

Erinnert sich eigentlich noch jemand an Maurice thread "Pesonenschaden" ? (ich glaub so hieß er) DER war in seinen Anfangspostings von einigen makaber und menschenverachtend, in hohem Maße

hab das Gefühl, dass hier, wie so oft, in zweierlei Maß gemessen wird. Egoismus ist ok, solange er sich an die Regeln hält? An wesen Regeln? Jener die mit dem Leben klar kommen?

WIESO kann es denn bei einem Menschen so weit kommen, dass er nicht mehr leben will? Heißt doch so schön: niemand von uns ist allein.
Wo waren denn all seine Freunde, Bekannten, Verwandten, Nachbarn, Arbeitskollegen.... all die Wochen, Monate, Jahre zuvor? Derart tiefe Depression entwickeln sich über Jahre, warum wusste anscheinend kaum jemand davon? "Er war introvertier" - ja und? machts da nicht schon mal *klick* ????

Aydee
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Di 17. Nov 2009, 01:00 - Beitrag #43

sorry wg. doppelposting, hab den thread gefunden, und wollt ihn reineditieren: http://matrix.avalon-one.de/showthread.php?t=17450&highlight=PErsonenschaden
geht aber net, Edit-fenster wird nicht vollständig geladen :(

Makeda
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Di 17. Nov 2009, 02:37 - Beitrag #44

hab zwar nicht alles gelesen...weil ich auch bezüge nicht verstanden habe...finde aber ein paar Komentare sehr spannend.
Seit wann liegt es an einem Menschen, das der andere mit etwas nicht umgehen kann?

Also um auf E-Nonns Aussagen zurück zu kommen, dass es Leute gibt, die im Zug sitzen und dann schäden davon tragen können...

Wenn der Zugführer nicht sagen würde :"Tschudigung, für die Verzögerung, wir haben einen Personenschaden" wüsste keiner im Zug, dass sich ein Mensch gerade von den Zug geschmissen hat.
Und auch die Tatsache, dass es Zugführer gibt, die nicht mit einem Selbstmordtäter klar kommen und das es wiederrum welche gibt, die mit 5 und mehr klar kommen, machen doch auch irgendwie klar, egal wie gleich und uninividuel wir sind, gehen wir doch alle mit der gleichen Situation anders um.
Dies liegt doch neben unseren Genen und unserer Umgebung und dessen damit verbunden Einflüsse, an uns selbst. Der Selbstmörder hat sich doch nicht vor den Zug geschmissen um den Zugführer das Leben zu ruhinieren oder aber auch das seiner Familie, sondern er wollte sein Leben beenden. Und wenn ich das als Zugführer persönlich nehme und mich in diesem persönlich nehmen suhle (nichts dagegen unternehme)ist es die eigenverantwortung des Zugführers. Denn der Selbstmörder ist nicht dafür verantwortlich, wie jemand anderes damit umgeht, da er es nicht wissen kann und alle induvidualitäten kann man nie ausschließen.
Und was jetzt die Sanitäter damit zu tun haben, die diesen Beruf freiwillig gewählt haben.....versteh ich diese Aufregung darüber nicht.

Zudem muss ich auch aus eigener Erfahrung sagen, das es schwer ist zum Arzt zu gehen. Man natürlich sagen kann, dass wenn jemand zwischen dem Spruch...ich fühl mich nicht so gut und ich will nicht mehr leben, nichts gemacht hat, er einen "fehler" gemacht hat.
Gehört sowas nicht auch zu dem Symtom der Krankheit u.ä. Krankheiten? Und da es so ein schleichender Prozess mit auf und abs ist, kann man natürlcih einen Menschen vorwerfen, dass er nicht zum Arzt gegangen ist. Doch der Teufelskreis, liegt doch da im kleinen, wenn man eine gute Phase hat denk man, man hat es überstanden und muss nicht zum Arzt, doch wenn es einem schlecht geht und man ANTRIEBSLOS ist, ist die wahrscheinlichkeit auch gering, dass man einen Arzt aufsucht.
Und selbst wenn man dann doch zu einem Arzt geht(wie er es gemacht hat), ist es normal, dass man nicht immer über das spricht, was einen betrübt.

Also wenn man dann nach der Theorie geht, dass man alle eventualitäten mit einbeziehen muss, damit man keinen in ein Psychisches Trauma stürzt, muss man den Therapolten auch mit bedenken.

Ich finde das Anliegen ja lobenswert, dass man an die anderen denken soll und sein tun und handel danach abwiegen soll.
Aber den großen Hacken sehe ich dadrin, dass ich nicht weiß, welche Gedanken der andere Mensch hat, mit was er umgehen kann und was nicht. Da der Mensch wenn überhaupt 50% seiner Gedankenwelt nach außen trägt und sein gegenüber noch versuchen muss, dies zu verstehen und im Sinne des Erzählenden versuchen muss zu deuten....was wenn man es "richtig" macht, in einer Art Zwiegespräch endet, die sehr lange dauern können! Zudem ist mir diese Sicht zu Kant bzw. Jesus mäßig. Denn was keiner der beiden bedacht hat, ist doch die Tatsache, dass wenn ich andauernt überlege, was ich mache und was ich damit bei den anderen auslöse, bin ich absolut Handlungsunfähig! Gut dann begeht man auch keinen Selbstmord, aber ist es nicht auch so, dass eine Person einen Schock über den Tod eines geliebten Menschen erleiden kann, auch wenn er auf "natürlcihe" weise gestorben ist. Und würde man dann dieser Person nicht auch sagen, tuh was dagegen, suche dir hilfe, damit du damit umgehen kann?!

Milena
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Di 17. Nov 2009, 21:13 - Beitrag #45

nur so am rande:
alle 56minuten bringt sich hier in deutschland ein mensch um,
10tausend im jahr,
dreiviertel davon sind männer......

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 04:35 - Beitrag #46

Ich weiß, ich war sehr lange abwesend ...

Milena du wirfst da etwas in den Raum das mich sehr verwundert und ich will auch gar nicht die sachliche Richtigkeit anzweifeln.

Ich dachte immer das der Anteil ausgeglichen wäre oder Frauen irgendwo bei 55% - 60% aber das verwundert mich.

Ich frage mich woran das liegt?

Zurück zum Thema:

Ich denke niemand kann beurteilen was in Robert Enke vorgegangen ist, oder sollte es sich anmaßen dies zu können, das er den Freitod wählte.

Ich kann diesem Unglück mittlerweile etwas gutes abgewinnen, zum ersten mal seit langer Zeit wird in der Öffentlichkeit über dieses Thema gesprochen.

Ich hoffe das es nicht in der Versenkung verschwindet.


Weiter oben wurde mal erwähnt das die Selbsttötung mit einer Schusswaffe ebenso sicher sei wie der Sprung vor den Zug. Ich selbst habe schon einiges gesehen und es wäre nicht das erste mal das ein Selbstmordversuch mit der Schusswaffe gescheitert ist. Ganz einfach aus dem Grund weil die Waffe falsch geführt wurde.

Ich werde auch nicht näher darauf eingehen, denn ich werde niemandem erklären worauf zu achten ist/wäre. Nur soviel sowas geht öfters schief als man glaubt ...

Milena
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Mi 18. Nov 2009, 09:16 - Beitrag #47

..jo Jay^^, mich hat das verhältnis mann zu frau eigentlich nicht verwundert,...eher, das zeitverhältnis....
habe jetzt noch das gefunden:
aus der sueddeutschen.de:
suizid in deutschland alle 47 minuten,
Von den rund 11.163 Selbstmördern im Jahr 2002 seien 8106 Männer und 3057 Frauen gewesen, sagte Armin Schmidtke, Vorsitzender der Initiativgruppe "Nationales Suizid-Präventions-Programm“.

dass die depression als krankheit jetzt durch Enkes tod hervorgebracht wird, ist wahrlich was gutes....
warum mehr männer als frauen?:
männer gehen anders mit depressionen/suizidgedanken um, als frauen...
frauen, wenn sie weinen, am boden zerstört sind, so ist dieses bild nichts aussergewöhnliches...in der regel steht der mann daneben und denkt: die frau, ein emotionales bündel, von welchem planeten mag die wohl herkommen...
frauen zeigen emotionen, von kindesbeinen an.....
gehts ihnen schlecht, gehts ihnen gut, es wird alles rausgelassen....
deswegen vielleicht kommt es seltener zum allerletzten schritt,
vielleicht auch, weil frau auch mutter ist und doch nicht bis zum allerletzten zu gehen vermag....(abgesehen jetzt von den über 3000 jährlich, die es doch tun)..(abgesehen davon, dass männer auch väter sind^^)
männer tragen sehr viel und sehr vieles mit sich alleine herum....
sie zeigen, tragen wenig nach aussen....
sie haben stark zu sein, egal was auch kommt...
eine öffentlichkeitsperson sowieso....
schwäche zeigen, ein manko, undenkbar....
im stillen wird die stille getragen....
bis zum bitteren ende....

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 14:20 - Beitrag #48

Das war auch mein erster Gedanke, da die Gesellschaft jungen und auch jungen Männern immer noch eintrichtert sie müssen immer und überall Stark sein.

Viele Männer haben vielleicht auch einfach nicht genug Mut um zu sagen ich brauche Hilfe mir geht es bescheiden.

Ich hoffe das dieser Selbstmord, die Menschen wachrüttelt und man wieder mehr auf sich und seine nächsten achtet.

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 14:58 - Beitrag #49

Zitat von JaY:Das war auch mein erster Gedanke, da die Gesellschaft jungen und auch jungen Männern immer noch eintrichtert sie müssen immer und überall Stark sein.

Das könnte aber genauso gut an den Männern selbst liegen und nicht unbedingt an der "Gesellschaft" (mit der man ja in erster Linie, als Heranwachsender, über Eltern und Schule in Kontakt kommt). Auf manche Leute kann man mit Engelszungen einreden und hundertmal sagen "du kannst ruhig darüber reden, wenn was ist, ich helfe gern, wenn es was zu helfen gibt..." etc. und es kommt einfach nicht an. Das ist irrationales festhalten am eigenen Menschen-/Mann-ideal, nicht unbedingt von der Gesellschaft indoktiniert. Ich denke, in der Hinsicht spielt die Erziehung eine große Rolle - wer als Kind erfahren hat, dass er Rat suchen durfte und dann auch Unterstützung erfuhr, der wird das als nützliche Strategie beibehalten. Wer dagegen erlebt hat, dass Hilfeschreie ignoriert oder gar bestraft werden, wird auch bei allergrößtem Druck nicht den Mund aufbekommen (Missbrauchsopfer zum Beispiel). Das liegt dann imo weniger am gesellschaftlichen Versagen als vielmehr in frühkindlicher Prägung.

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 16:28 - Beitrag #50

Mit der Gesellschaft meinte ich die Familie.

Aber ist es nicht so das der Spruch "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" oder "Große Jungen weinen nicht" noch oft in der Erziehung verwendet wird?

Ich selbst konnte zwar mit all meinen Problemen zu meiner Familie gehen und wurde dort so gut es geht unterstützt, aber mal im ernst wer gibt schon gerne Schwäche zu bzw. das er Probleme hat.

Bei der Familie mag es weniger ein Problem sein, aber wer will schon vor Freunden oder gar Fremden als "Schwächling" oder dergleichen dastehen. Noch komplizierter wird es wenn dann ne Frau im Spiel ist, da will/muss man ja erst recht Stark sein. Denn nur der Starke hat eine Chance, das wird uns von den Medien suggeriert und leider auch von vielen Frauen auch.


Ich beobachte gerne und viel und habe festgestellt, das wenn ich 2 vergleichbar attraktive Männer habe. Der eine charmant und galant der andere eher der Macho - was denkt ihr wer wohl eher zum Zug kommt?

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 16:38 - Beitrag #51

Zitat von JaY:Mit der Gesellschaft meinte ich die Familie:
Aber ist es nicht so das der Spruch "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" oder "Große Jungen weinen nicht" noch oft in der Erziehung verwendet wird?
Kann sein, bei uns haben wir, also sowohl meine Brüder als auch ich den ersten Spruch öfters gehört, aber das war mehr tröstend, wenn's halt nichts schlimmes war, als dass es eine Aufforderung war, ganz alleine klarzukommen. An irgendwelchen Sprüchen kann man das imo nicht festmachen, sondern an der Haltung der Eltern.
Ich selbst konnte zwar mit all meinen Problemen zu meiner Familie gehen und wurde dort so gut es geht unterstützt, aber mal im ernst wer gibt schon gerne Schwäche zu bzw. das er Probleme hat.

Ist ja das, was ich sage - auch wenn dir als Junge in deiner Familie immer alle Möglichkeiten offen standen, gibst du nicht gerne zu, dass du eine Schwäche oder ein Problem hast. Ich habe damit überhaupt kein Problem, im Gegenteil, ich finde es auch schon mal schön, wenn ich ein Problem habe und darüber rede... und da du wie gesagt dahingehend auch eine gute Erziehung gehabt zu haben scheinst, denke ich halt, dass es weniger (nur) von der Gesellschaft oder Familie kommt, sondern dass Männer einfach in dem Punkt tendenziell anders sind.

Denn nur der Starke hat eine Chance, das wird uns von den Medien suggeriert und leider auch von vielen Frauen auch.
Welche Medien suggerieren das? In vielen Filmen der letzten Zeit kam mir eher das Gegenteil vor: Erst, wenn der Mann sich öffnet/seine weiche Seite zeigt/über Probleme redet/etc., wendet sich seine Beziehung und sein Leben zum besseren.
"Von vielen Frauen auch" - das Problem ist ja schon vorher da, sonst würde man sich keine Frau suchen, die einem die Hilfe bei Problemen verweigert. Ich denke übrigens gerade nicht, dass das häufig passiert, sondern eher, dass Frauen viel häufiger als Männer dazu ermuntern, über Probleme zu reden.

Ich beobachte gerne und viel und habe festgestellt, das wenn ich 2 vergleichbar attraktive Männer habe. Der eine charmant und galant der andere eher der Macho - was denkt ihr wer wohl eher zum Zug kommt?
Charmant vs. Macho? Hat das tatsächlich etwas mit "offen für Hilfe" vs. "Eigenbrötler" zu tun?

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 16:46 - Beitrag #52

Charmant vs. Macho sollte meine Unterstellung an die Ffrauenwelt noch einmal verdeutlichen. Ich könnte auch Fragen wieso suchen sich viele Frauen immer die "Arschlöcher" aus und die "guten Jungs" bleiben auf der Strecke?

Ich interpretiere das so das sie die herausforderung suchen auch mit der Gewissheit das sie scheitern könnten und das eben doch der vermeintlich "Starke" bevorzugt wird. Wie es Tief im inneren der harten Jungs aussieht mag ich nicht beurteilen aber ich kann mir vorstellen das "Harte Schale - weicher Kern" zutreffn mag.

Mit den Medien habe ich eigentlich mehr die Werbung gemeint - ich sollte mich präziser ausdrücken ;) Gott ist es schön wieder hier zu sein

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 16:58 - Beitrag #53

Gott ist es schön wieder hier zu sein

Willkommen zurück :)

Zitat von JaY:Charmant vs. Macho sollte meine Unterstellung an die Ffrauenwelt noch einmal verdeutlichen. Ich könnte auch Fragen wieso suchen sich viele Frauen immer die "Arschlöcher" aus und die "guten Jungs" bleiben auf der Strecke?
Das hatte ich schon verstanden, ich halte es jedoch keinesfalls für selbstverständlich, dass Charmante Männer öfter und leichter über ihre Probleme reden und Machos das nie tun. Ich bestreite also, dass die Kommunikationsfähigkeit mit diesen anderen Charakteristiken stark zusammenhängt. Außerdem müsste man mal "Arschlöcher" und "gute Jungs" definieren, um dann mal einen GROSSEN Haufen Leute zu befragen, ob das mit ihren Erfahrungen übereinstimmt. Ich kenne keine Frau (mal kurz überlegen... nein, keine einzige), die über einen längeren Zeitraum mit einem Arschloch zusammen war und es noch ist. Außerdem ist das total subjektiv. Mein Exfreund würde deine These sofort bestätigen - früher war ich mit ihm zusammen, er war natürlich total nett, jetzt bin ich mit jemand anders zusammen, der ist natürlich ein Arschloch. Dass niemand, der meinen Freund kennt, die Meinung meines Exfreundes teilt, zeigt imo deutlich, wie diese Daumenregel "Frauen stehn auf Arschlöcher" entstanden sein könnte.

Wobei ich nicht abstreite, dass es das gibt - letzte Woche habe ich ihm Rahmen einer Vorlesung Fotos von einer Frau gesehen, die extrem übel zugerichtet worden war - von ihrem Mann. Gibt es. Ich bestreite nur, dass es die Regel ist oder dass Frauen solche Typen vorziehen ]Mit den Medien habe ich eigentlich mehr die Werbung gemeint - ich sollte mich präziser ausdrücken ;) [/QUOTE] Gut, Werbung gucke ich seit Jahren nicht mehr - kann gut sein, dass du da Recht hast :D

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 17:10 - Beitrag #54

Glaube dazu müssen wir mal nen eigenen Thread aufmachen da das sonst hier viel zu weit weg vom roten Faden führt.

Für solche "Arschlöcher" könnte ich jede menge Beispiele aufführen aber zur gegebenen Zeit im Gegebenen Thread.


Ich formuliere es mal anders, ich denke ein sensibler Mann wird eher über seine Probleme sprechen, sich jemandem anvertrauen als jemand der immer und überall den "starken" mimt und ich stimme zu das vieles von der Erziehung, den Familienverhältnissen, der Familie selbst aber auch viel von den Freunden abhängt.

Im Fall von Robert Enke glaube ich das er nicht vorgab stark zu sein sondern es wirklich war. Aber irgendwann ist selbst der stärkste Mensch an dem Punkt angelangt, an dem er keinen Ausweg mehr weiß und vielleicht auch niemandem zur Last fallen will oder ihn mit seinen Problemen und Ängsten zusätzlich belasten möchte.

Makeda
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Mi 18. Nov 2009, 17:11 - Beitrag #55

in der Werbeung kommen doch eher di eapsoluten Schleimbolzen zum Zug. Das könnte man natürlich als Machohaft verstehen....

Also mein Freund ist ein Chamanter, netter Mann, nur selten ein Macho bzw. egoistisch an Stellen an denen wir das alle wohl sind ;) aber reden? Bis da mal was rauskommt, wenn ich ihn frage was mit ihm loss ist.....das dauert und dauert un dauert.

Ich glaube das hat ncihts mit Machohaftem zu tun und ob das an der erziehung liegt, weiß ich nicht. Um das rauszufinden müssten wir wohl erstmal die Männer an die erziehung lassen.(Frau geht arbeiten (ohne den Haushalt zu übernehmen), Mann nimmt 95% der Kindergarten und Grundschullehrer ein, u.ä.) Wenn dann Männer immer noch nicht den Mund aufmachen und an platz 1 der Selbstmordrate steht, könnten wir evtl. die erziehung ausschließen oder wenn dies sich umkehrt den Frauen die "Schuld" geben :D

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 17:26 - Beitrag #56

Das ist interessant ... Die Frau als Suizidgrund gefällt mir zwar nicht so recht, aber wäre durchaus vorstellbar.

Vielleicht will Mann, Frau nicht enttäuschen und hat Versagensängste - Ich weiß es nicht.


Welcher Mann kennt das nicht er kommt nach hause, sie schaut so als hätte wer den Hund überfahren und er fragt: "Was ist los, was ist passiert?" und als Antwort bekommt er nur ein "Nichts" jedem Mann ist klar das irgendetwas ist, man ist ja schließlich kein kompletter Idiot. Jetzt kommt der große Unterschied zwischen Mann und Frau. Frauen würden sofort nach haken was mitunter auch etwas nervig sein kann man will ja erst aml selbst über die Sache nachdenken oder einfach mal für sich sein, einige Männer dagegen denken sich ok, wenn sie nicht drüber reden will, soll es wohl so sein denn wir selbst kämpfen jeden Tag unseren härtesten Kampf und zwar mit uns selbst.
Ich persönlich denke mir in oben genannter Situation - OK 5minuten gebe ich dir bis dahin hab ich 2 Kaffee gemacht und dann wird nach gehakt denn meine Oma hat immer gesagt zu einem guten Gespräch gehört ein guter Kaffee oder eben ein Glas Bier oder Wein.

Denke die Gesprächsverweigerer und uns Männern haben Angst der Situation nicht mehr gewachsen zu sein, etwas falsch zu machen und somit machen sie das was sie am besten können. Die Sache einfach ausschweigen.

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Mi 18. Nov 2009, 17:35 - Beitrag #57

Zitat von JaY:Das ist interessant ... Die Frau als Suizidgrund gefällt mir zwar nicht so recht, aber wäre durchaus vorstellbar.
Ich weise dich darauf hin, dass diese Formulierung missverständlich ist :D Und irgendwie habe ich auch das Gefühl (unbestätigt), dass sich viele aus Einsamkeit umbringen, also gerade aufgrund der Abwesenheit eines Partners...

Welcher Mann kennt das nicht er kommt nach hause, sie schaut so als hätte wer den Hund überfahren und er fragt: "Was ist los, was ist passiert?" und als Antwort bekommt er nur ein "Nichts" jedem Mann ist klar das irgendetwas ist, man ist ja schließlich kein kompletter Idiot.

LoL. Das Problem ist: Jeder verhält sich so, wie er es vom anderen erwartet, stark verallgemeinert. Die Frau wünscht sich, dass bei der kleinsten Unstimmung nachgehakt wird, dass man erst das Problem aus ihr herauskitzelt und es dann ausgiebig bespricht. Darum versucht sie das, als Beweis ihrer Zuneigung, auch beim Mann.
Der Mann hingegen will ein Problem erst mit sich selbst ausmachen, sieht es als Vertrauensbeweis, wenn man nicht nachfragt, sondern erstmal abwartet, und verhält sich entsprechend gegenüber der Frau.
Und so bekommt keiner, was er will und braucht :D
Aber ob sich deswegen jemand umbringt?

Denke die Gesprächsverweigerer und uns Männern haben Angst der Situation nicht mehr gewachsen zu sein, etwas falsch zu machen und somit machen sie das was sie am besten können. Die Sache einfach ausschweigen.
Das kann gut sein. Aber falscher als umbringen geht quasi gar nicht mehr, aus Sicht des überlebenden Partners. Wenn du es so siehst, wäre Feigheit das Motiv: Man hat Angst, etwas falsch zumachen, und wählt daher den Weg, der einem die Konsequenzen und die Konfrontation mit der eigenen Angst erspart.
Naja... irgendwie blöd, dass man einen Selbstmörder nicht zu seinen Motiven befragen kann... das könnte enorm weiterhelfen.

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Mi 18. Nov 2009, 18:00 - Beitrag #58

Zitat von e-noon:Ich weise dich darauf hin, dass diese Formulierung missverständlich ist :D Und irgendwie habe ich auch das Gefühl (unbestätigt), dass sich viele aus Einsamkeit umbringen, also gerade aufgrund der Abwesenheit eines Partners...


Danke - Aber du hast es völlig richtig verstanden.

Ich könnte nur noch hinzufügen das es vielleicht nicht die Abwesenheit ist sondern der Überdruss ist, es könnte auch sein das man sich so zerworfen hat das man denkt nichts mehr geht und wählt deshalb diesen Weg. Man kann nicht mit ihm/ihr leben aber noch viel weniger ohne ...

Für mich wäre es ein Schritt der undenkbar ist dennoch mache ich mir viele Gedanken um meinen Ableben - Was ist wenn ich einmal nicht mehr bin ...

Könnte es sein das es sich oftmals auch um Kurzschlussreaktionen handelt? ein Leben wie jedes andere, mit Höhen und Tiefen und dann kommt der berühmte Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt?

Zitat von e-noon:Das Problem ist: Jeder verhält sich so, wie er es vom anderen erwartet, stark verallgemeinert. Die Frau ... entsprechend gegenüber der Frau. Und so bekommt keiner, was er will und braucht


Da kann ich dir nur zustimmen

Lykurg
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Mi 18. Nov 2009, 18:36 - Beitrag #59

Könnte es sein das es sich oftmals auch um Kurzschlussreaktionen handelt? ein Leben wie jedes andere, mit Höhen und Tiefen und dann kommt der berühmte Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt?
Das mag es geben, allerdings dürfte das - insbesondere wenn es sich um eine aus dem Ruder gelaufene Beziehung handelt - eher in Gewalt gegen den Partner äußern als in Gewalt gegen sich selbst, schließlich werden die wenigsten die Schuld an einer gescheiterten Beziehung bei sich selbst suchen - dann ist sie entweder noch intakt oder das Problem liegt primär nicht in der Beziehung an sich, es sei denn, der Partner hätte intensiv daran mitgewirkt, das Selbstbild der betroffenen Person zu zerstören.

Laut Wikipedia litten etwa 90% der Suizidanten zuvor unter einer Depression; da ist der 'Tropfen' vielleicht wirksam, die Ursachen liegen aber weiter zurück und die Handlung ist nicht so plötzlich wie man meint (der Fall Enke ist hier sicherlich ein Beispiel - die wenigen, die zuvor davon wußten, waren nicht in dem Maße überrascht).
Zitat von e-noon:Naja... irgendwie blöd, dass man einen Selbstmörder nicht zu seinen Motiven befragen kann... das könnte enorm weiterhelfen.
Du kannst Überlebende von Suizidversuchen befragen (und das wird natürlich im Rahmen der Therapie auch getan). Ich denke nicht, daß der 'Erfolg' eines Suizidversuchs wesentlich von den Motiven abhängt.

Makeda, sicher spielt die weiblich dominierte Erziehung für die Sozialisation der Männer eine wesentliche Rolle. Ob aber die stärkere Neigung zur Selbsttötung davon beeinflußt wird, bezweifle ich. Das typisch männliche Verhalten, sich eher zu verschließen, dürfte etwa bei getrenntem Unterricht (wie bis in die 60er hier und bis heute in großen Teilen der Welt üblich) nicht wesentlich anders ausfallen, ebenso entsprechend die ausgeprägtere Neigung zum Suizid.

Makeda
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Mi 18. Nov 2009, 19:05 - Beitrag #60

Zitat von Lykurg: Makeda, sicher spielt die weiblich dominierte Erziehung für die Sozialisation der Männer eine wesentliche Rolle. Ob aber die stärkere Neigung zur Selbsttötung davon beeinflußt wird, bezweifle ich. Das typisch männliche Verhalten, sich eher zu verschließen, dürfte etwa bei getrenntem Unterricht (wie bis in die 60er hier und bis heute in großen Teilen der Welt üblich) nicht wesentlich anders ausfallen, ebenso entsprechend die ausgeprägtere Neigung zum Suizid.


es gibt schon getrennten Unterricht, aber auch getrennte Lehrerschaft, also an der Jungsschule nur männliche Lehrer?
Bis zur Oberstuffe, werden die Jungs doch nur von Frauen erzogen, zu Hause (in den meisten Fällen) und in den stadtlichen Einrichtungen. Das heißt sie bekommen die verhaltensweisen der Frauen gezeigt und wie eine Frau das regeln würde, dass kann der Junge aber nicht. Von einer Frau bekommt er gesagt, du darfst dich nicht brügeln, bekommt aber von ihr nicht gezeigt, wie man den Punkt findet, an dem man aufhört. (Gerade extra sehr klischehaft dargestellt)

Und wer weiß, vielleicht leigt da ja ein schlüssel drin, weshalb sich Frauen weniger umbringen, weil sie halt von anfang an mit dem Weiblcihen Geschlecht in extremen Kontakt sind. Es könnte ja sein, dass wenn auf der Jungen seite auch so ein extremer Kontakt herscht, von Anfang an, dass sie mit Problemen anders umgehen. Was nicht heißen soll, dass sie gleich anfangen zu reden, aber das sie wissen, dass Probleme zu haben normal sind und deswegen damit auch gleich anders umgehen.

In vielen Büchern (die von Leherinnen geschrieben wurden) wird berichtet, dass die Jungs nicht merh belast bar sind. DAs die kleinste Kritik sie aus der Bahn wirft. Die Lehrerinnen wissen ncit wie sie damit umgehen sollen. Ein Mann weiß wahrscheinlcih eher wie er dieses "Problem" anpacken soll. Und daduch, dass man Jungs auf der männlichen Ebene anspricht, kann es doch sein, dass sie ein andres verhalten lernen mit ihren Problemen umzugehn und deswegen ihre hohe Selbstmordrate sich verringert.

Das ist nur eine Vermuttung, beweisen kann ich es nciht, aber ich kann mir schon vorstellen, dass wenn man den Mann auf seiner Ebene anspricht, dass er dann besser mit seinen Problemen klarkommt.

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