Robert Enke gestorben

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Lykurg
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Mi 18. Nov 2009, 19:36 - Beitrag #61

es gibt schon getrennten Unterricht, aber auch getrennte Lehrerschaft, also an der Jungsschule nur männliche Lehrer? [...] Von einer Frau bekommt er gesagt, du darfst dich nicht prügeln, bekommt aber von ihr nicht gezeigt, wie man den Punkt findet, an dem man aufhört.
Denk daran, daß bei uns Frauen bis weit ins 19. Jahrhundert keine Universitäten besuchen konnten. Daß Lehrerinnen in der Mehrheit sind, ist erst eine Erscheinung der letzten Jahrzehnte; etwa in der Weimarer Republik (mit vergleichbaren geschlechtsspezifischen Selbstmordraten) gab es sehr viel weniger Lehrerinnen, an 'Knabenschulen' vermutlich kaum welche. - Heute noch dürfte es schwierig werden, Lehrerinnen an (männlichen) Koranschulen zu finden - was die dort ggf. erlernten Konfliktbewältigungsstrategien nicht gerade harmloser macht... Bild

Mag sein, daß es nicht unbedingt hilft, wenn eine Frau zeigt, wie sie das Problem lösen würde. Aber macht es die Sache besser, wenn stattdessen ein Mann nicht zeigt, wie er das Problem lösen würde? Bild

In vielen Büchern (die von Leherinnen geschrieben wurden) wird berichtet, dass die Jungs nicht merh belast bar sind. DAs die kleinste Kritik sie aus der Bahn wirft. Die Lehrerinnen wissen ncit wie sie damit umgehen sollen. Ein Mann weiß wahrscheinlcih eher wie er dieses "Problem" anpacken soll. Und daduch, dass man Jungs auf der männlichen Ebene anspricht, kann es doch sein, dass sie ein andres verhalten lernen mit ihren Problemen umzugehn und deswegen ihre hohe Selbstmordrate sich verringert.
Ich denke, daß sich durch die veränderte Ansprache historisch gesehen das gesellschaftliche Wertesystem, das männliche Rollenbild etc. massiv verschoben haben. Das hat aber nicht unbedingt zu mehr Suiziden geführt, sondern eher deren Motivik verändert. Eine männlich dominierte Gesellschaft neigt sehr viel stärker zu Ehr- und Standesdenken, was gewaltsame Konflikte und Suizid im Fall des Ehrverlusts begünstigt. In weiblich geprägter Erziehung werden Männer mit den aus Relikten dieses Verhaltensmusters resultierenden Problemen möglicherweise tatsächlich alleingelassen. Das kann vielleicht auch selbstzerstörerisches Verhalten begünstigen, dem steht aber der geringere zwischenmännliche Druck gegenüber. Daß Männer sich gegenseitig besser beibringen könnten, ihre Probleme unter sich zu lösen, sehe ich nicht.
ich kann mir schon vorstellen, dass wenn man den Mann auf seiner Ebene anspricht, dass er dann besser mit seinen Problemen klarkommt.
Ich mir auch; aber seine Ebene zu wählen, heißt nicht unbedingt, selbst auch ein Mann zu sein. - Wobei es auch sinnvoll sein kann, mal eine völlig andere Perspektive heranzuziehen; aber gerade das wäre schon ein eher weiblicher Lösungsansatz, fürchte ich. ;)

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 19:45 - Beitrag #62

Zu meiner Zeit war das Lehrkörperverhältnis durchwegs ausgeglichen. Wenn ich es richtig auf die Reihe bekommen hab und niemanden unterschlagen hab dann waren 55% der Lehrkräfte weiblich.


Auch ich bin in gewissem Maße erzieherisch und habe im Augenblick 28 Leibeigene die ich nach bestem Wissen und Gewissen Ausbilde, aber nicht nur Inhalte des Ausbildungsplanes werden von mir gelehrt sondern auch Softskills (z.B. Teamfähigkeit) In gewisser Weise versuche ich ihnen das mit auf den Weg zu geben, worauf sie die Schule und die Familie nicht vorbereiten kann oder will. Ich bin schon sehr nahe an den Jungs und Mädels dran und muss zugeben, das ich an die Jungs leichter ran komme als an die 3 Mädels. Das unterstreicht für mich die Theorie mit den Lehrkräften (männlich/weiblich).

Die Behauptung das Jungs nicht mehr belastbar sind kann anhand meiner persönlichen Erfahrung bestreiten. Denn weiß Gott Lehrjahre sind keine Herrenjahre, das bekommen sie nicht nur immer wieder gesagt sondern auch gezeigt.
Sie können im großen und ganzen gut mit Kritik um gehen, der eine mehr der andere weniger. Beim einen Teil weckt es den Ehrgeiz andere denken sich LMA, genau da kommt mir dann wohl zu gute das ich ein Mann bin und die selbe Schule durchlaufen habe und weiß wie ich sie doch wieder auf die richtige Spur bringe. Meine Erfahrung zeigt, wenn die Kritik konstruktiver Natur ist bewirkt sie etwas, man sollte auch auf seine Schützlinge eingehen können und so das letzte aus ihnen heraus kitzeln.

Ebenso muss man aber auch bereit sein selbst Kritik verarbeiten zu können und nicht die Schuld bei anderen suchen sondern ganz klar auch dazu stehen.

Ich denke der erhöhte Anteil an Männern beim Suizid liegt nicht nur in der Verschwigenheit der Männer sondern auch darin das sie Problem ganz anders Verarbeiten.


Ein Mann macht sich Gedanken über seine berufliche Zukunft, er überlegt ob seine jetztige Stellung ausreicht um seiner Familie auch in Zukunft ein gutes Auskommen zu ermöglichen. Ich kenne einen Fall bei mir aus dem Bekanntenkreis - wo sich ein Familienvater in den Tod gestürzt hat. Es war 1992 oder 1993 es herrschte wieder mal eine Flaute in der Kugellagerindustrie. Jener besagte Vater/Ehemann war einer der vielen die bei uns in der Region ihren Job verloren. Er hatte gerade ein Haus gebaut und die 2.Tochter war geboren. Er ging aus dem Büro des Personalchefs heraus, sehr gefasst wie Kollegen erzählten verabschiedete sich und ging aufs Dach der Produktionshalle und sprang. Für ihn war die Situation so verzwickt und verfahren das er nur diesen einen Weg, auch wenn es der schlechteste war, wählte.

Dieses Beispiel hat nichts mit Robert Enke gemein bis auf keiner der beiden einen anderen Ausweg gesehen hat als alles zu beenden.


Gibt es in den Statistiken auch irgendwo Angaben zum Alter der Personen die freiwillig aus dem Leben schieden? Das wäre für mich mal interessant.

Padreic
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Mi 18. Nov 2009, 20:18 - Beitrag #63

wikipedia: Die Sterblichkeit durch Suizid ist sehr stark abhängig von Alter und Geschlecht. Kinder waren 2007 mit einer Sterblichkeit von weniger als 0,3 je 100.000 Einwohner praktisch nicht betroffen. In der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen betrug die Sterblichkeit 2,1 (weibl.) bzw. 6,2 (männl.) je 100.000 Einwohner und stieg bei den 85-Jährigen und Älteren auf 17,9 bzw. 68,7 je 100.000 Einwohner. Der Anteil von Selbsttötungen an den Todesursachen erreicht dennoch bei jungen Erwachsenen sein Maximum, da deren Sterblichkeit durch Krankheit sehr niedrig ist. In der Altersgruppe der 15- bis 35-Jährigen war Suizid Ursache in einem von sechs Todesfällen (16,5 %). Insgesamt betrug die Suizidsterblichkeit von weiblichen Personen 5,7, von männlichen 17,4 je 100.000 Einwohner. Von den 9402 Suiziden wurden 7009 (74,5 %) von Männern ausgeführt. Wegen der bei Frauen schneller abnehmenden Suizidzahlen hat dieser Anteil steigende Tendenz.

Bei Selbstmordversuchen ist die Altersschichtung allerdings genau umgekehrt. Damit zusammenhängend will ich auch anmerken, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit IMHO durchaus mit der Motivlage zusammenhängt, denn ich glaube, dass ein Großteil der gescheiterten Selbstmorde damit zusammenhängen, dass die Person nicht wirklich und vollkommen sterben wollte.

Lykurg
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Mi 18. Nov 2009, 20:37 - Beitrag #64

Darüber habe ich auch nachgedacht, Padreic; sicher in einigen Fällen, bestimmt nicht in allen. Es gibt den Selbstmordversuch als Hilfeschrei, aber auch jede Menge 'Pech' in Form unerwarteter Rettung. Zudem ist die Stärke des Todeswunsches vermutlich weniger von der Zusammensetzung als von der gefühlten Intensität der Motive abhängig (Stichwort 'Erreichbarkeit').
Zitat von JaY: Ich denke der erhöhte Anteil an Männern beim Suizid liegt nicht nur in der Verschwigenheit der Männer sondern auch darin das sie Problem ganz anders Verarbeiten.
Ja, wobei das Schweigen - wie du schon darstelltest - ein wesentlicher Teil dieser anderen Strategie ist. Und zumindest nach den Statistiken scheint der weibliche Weg erfolgversprechender zu sein - allerdings Männern eben kaum zu vermitteln (wohl auch von ihresgleichen nicht; daß du deine Azubis besser erreichst und ihnen damit den Weg in den Beruf erleichterst, heißt ja nicht zwangsläufig, daß sie im Fall einer Krise vor einer Kurzschlußhandlung wie der von dir genannten gefeit wären; ebensowenig vor dem Abrutschen in eine Depression). Schwierig...

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 21:25 - Beitrag #65

Zitat von JaY:Ein Mann macht sich Gedanken über seine berufliche Zukunft, er überlegt ob seine jetztige Stellung ausreicht um seiner Familie auch in Zukunft ein gutes Auskommen zu ermöglichen. Ich kenne einen Fall bei mir aus dem Bekanntenkreis - wo sich ein Familienvater in den Tod gestürzt hat. Es war 1992 oder 1993 es herrschte wieder mal eine Flaute in der Kugellagerindustrie. Jener besagte Vater/Ehemann war einer der vielen die bei uns in der Region ihren Job verloren. Er hatte gerade ein Haus gebaut und die 2.Tochter war geboren. Er ging aus dem Büro des Personalchefs heraus, sehr gefasst wie Kollegen erzählten verabschiedete sich und ging aufs Dach der Produktionshalle und sprang. Für ihn war die Situation so verzwickt und verfahren das er nur diesen einen Weg, auch wenn es der schlechteste war, wählte.

Fragt sich wieder: Für wen ist das ein Ausweg? Hätte dieser Mann auch seine Frau umgebracht, wenn diese ihren Job verloren hätte? Wäre sie dann in seinen Augen wertlos gewesen? Wohl kaum. DIESE Art von "Verzweiflung" finde ich ehrlich gesagt einfach dämlich. Als ob in einer Beziehung nur das Materielle zählen würde! Keine Ahnung, was solche Menschen reitet. Vielleicht tatsächlich Depression]
es gibt schon getrennten Unterricht, aber auch getrennte Lehrerschaft, also an der Jungsschule nur männliche Lehrer?
Bis zur Oberstuffe, werden die Jungs doch nur von Frauen erzogen, zu Hause (in den meisten Fällen) und in den stadtlichen Einrichtungen. Das heißt sie bekommen die verhaltensweisen der Frauen gezeigt und wie eine Frau das regeln würde, dass kann der Junge aber nicht.[/QUOTE] Das Geschlechterverhältnis bei den Selbstmorden ist aber soweit ich weiß überall auf der Welt so, dass sich deutlich mehr Männer umbringen. Auch in Gesellschaften, wo Frauen kaum vor die Tür gehen dürfen und es somit nicht an männlichen Rollenvorbildern mangelt. Außerdem könnten männliche Rollenvorbilder, je nachdem welche, das Bild auch nochmals verschlechtern. Zu den Details siehe Lykurg.

Zu den Selbstmordversuchen vs. tatsächliche Selbstmorde: Mehr Frauen begehen Selbstmordversuche, aber deutlich mehr Männer bringen sich tatsächlich um. Frauen und Technik, könnte man sagen, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass Frauen tendenziell eher "weiche" Methoden bevorzugen (Tabletten, Gift) (Erschießen, hohes Gebäude, Flugzeug entführen, Dynamitgürtel etc.). Ebenso ist die Diskrepanz hinsichtlich jung/alt zu erklären.

2006 nahmen sich während der Frühlings- und Sommermonate mehr Menschen das Leben als während der Herbst- und Wintermonate. Von März bis Juli lag der Anteil an den Suiziden des Jahres über dem Anteil des Monats am Jahr, besonders deutlich im Mai und Juli, von August bis Februar lag der Suizidanteil dagegen gleichmäßig unter den Jahresanteilen
Im Winter hat keiner richtig Lust, vor die Tür zu gehen, und sei's um sich vom Glockenturm zu stürzen, oder woran soll das liegen? :confused:

JaY
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Mi 18. Nov 2009, 21:44 - Beitrag #66

Ich denke vor dem Abrutschen in eine Depression ist niemand gefeit.

Ich denke das man die Suizide im hohen Alter getrost vernachlässigen kann denn ich denke das diese Menschen des Lebens überdrüssig sind oder so vor Krankheit und dem Verfall flüchten wollen - In würde sterben könnte man sagen oder das man des Wartens auf den Tod überdrüssig ist. Hier ist es ja nur ein schmaler Grad zur Sterbehilfe egal ob aktiv oder passiv.

Ich hätte eigentlich gedacht das im Herbst/Winter mehr Menschen den Selbstmord begehen. Ich selbst bin in der tristen Jahreszeit etwas antriebsloser und melancholischer.

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 21:59 - Beitrag #67

Zitat von JaY:Ich denke vor dem Abrutschen in eine Depression ist niemand gefeit.
Aber der Umgang mit dieser ist ja das Entscheidende. Da müsste Aufklärung ansetzen. Es gibt doch diese Analphabetenwerbung - "Schreib dich nicht ab" - wie wär's denn analog mit
"Schreib dich nicht ab - lern wieder lächeln" oder so?

Ich denke das man die Suizide im hohen Alter getrost vernachlässigen kann denn ich denke das diese Menschen des Lebens überdrüssig sind oder so vor Krankheit und dem Verfall flüchten wollen - In würde sterben könnte man sagen oder das man des Wartens auf den Tod überdrüssig ist. Hier ist es ja nur ein schmaler Grad zur Sterbehilfe egal ob aktiv oder passiv.
Denke ich auch. Altersselbstmord ist auch deswegen nicht so tragisch, weil man ohnehin weniger Verantwortung hat (Kinder erwachsen etc.) und eben tatsächlich nur ein paar Monate/Jahre verliert, und nicht die 30 oder 50, in denen "alles wesentliche" (Liebe, Kinder, Selbstverwirklichung...) stattfindet. Also ich denke, ein großer Teil dieser Suizide ist verständlich und die Aufklärung sollte für die Jüngeren sein.

Ich hätte eigentlich gedacht das im Herbst/Winter mehr Menschen den Selbstmord begehen. Ich selbst bin in der tristen Jahreszeit etwas antriebsloser und melancholischer.

Genau, ich auch. Hat mich sehr überrascht. Warum nur? :confused:

Maglor
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Mi 18. Nov 2009, 22:15 - Beitrag #68

Zitat von JaY:Ich denke das man die Suizide im hohen Alter getrost vernachlässigen kann denn ich denke das diese Menschen des Lebens überdrüssig sind oder so vor Krankheit und dem Verfall flüchten wollen - In würde sterben könnte man sagen oder das man des Wartens auf den Tod überdrüssig ist.

Oder vor der Einsamkeit oder einem sinnentfreiten Leben ohne Bestätigung durch Beruf, Hausarbeit etc...
Kinder aus dem Haus, Ehepartner gestorben, Freunde vielleicht auch und im Fernsehen läuft auch nur Mist. :crazy:
Verfall hat viele Gesichter.
Nö, bei Alten ist Selbstmord nicht so tragisch, weil die keine Verantwortung mehr tragen und der Besuch von Beerdigungen ihr einziges Hobby. Wieso sollten sie sich nicht umgringen? Rücksicht müssen sie ja nicht nehmen. Zur Abwechslung mal egoistisch denken, wäre ja auch mal eine Möglichkeit.

e-noon
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Mi 18. Nov 2009, 22:31 - Beitrag #69

Ich denke, Alterseinsamkeit ist ein wesentlicher Faktor. Wenn man keine Verantwortung hat und niemandem damit schadet, kann man auch ruhig egoistisch sein. Wenn mein Freund jetzt sterben würde, würde ich mir vielleicht sagen, dass ich irgendwann wieder glücklich sein werde... aber wenn absehbar ist, dass ich vor dem Ende des Trauerprozesses selbst das zeitliche segne, kann ich mir diesen Schmerz auch ersparen. Wenn alle sterben, die man kennt, muss das so unendlich schmerzlich sein - und wenn man dann keinen Grund zum Weiterleben sieht und auch de facto wenig Hoffnung besteht - sehr verständlich, dass man sich umbringt.

Mangelnde Beschäftigung durch Hausarbeit... ich weiß nicht. So, wie im Alter die Pflichten abnehmen, nimmt ja auch der Elan und der Tatendrang ab. Meine Großmutter hat weniger zu tun, aber deshalb nicht mehr freie Zeit - sie braucht halt ein bisschen länger und nimmt sich die Zeit dafür :)

Inwieweit das Fernsehprogramm Schuld ist, sollte mal untersucht werden.

Ich denke, unheilbare Krankheiten sind da ein stärkerer Faktor...

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Do 19. Nov 2009, 00:07 - Beitrag #70

Eure Frage, warum im Herbst und Winter weniger Suizide als im Frühling und Sommer stattfinden, würde ich vermutenderweise dahingehend beantworten wollen, daß ein gefühltes Zurückstehen - 'alle' sind glücklich, nur ich nicht, sie hoffen, sie verlieben sich, und ich bin allein, genießen die Natur, und ich kann es nicht - dahintersteckt. Nicht die verstärkende, sondern die konstrastierende Wirkung der Jahreszeit wäre dann Anlaß, und die Einsamkeit, die es eben auch im Alter vor allem sein dürfte.

Padreic
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Di 24. Nov 2009, 19:02 - Beitrag #71

Oder Antriebslosigkeit im Winter. Analog zu dem Effekt, dass es gar nicht selten passiert, dass Depressionskranke erst nach dem Erhalt von Medikamenten Suizid begehen.

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Di 24. Nov 2009, 20:13 - Beitrag #72

Im Winter haben die meisten halt keine Lust sich von der Brücke zu stürzen und warten auf besseres Wetter. :crazy:
Gemeinhil gilt die tiefe Depression auf nicht als die gefährlichste Stimmlage, sondern eine Art Mischung aus Depression und Manie. Selbstmord ist immerhin ein Zeichen, dass man die totale Gleichgültigkeit hinter sich gelassen hat.

Ansonsten sind unheilbar Krankheiten gar kein Problem: Ich kannte mal einen alten Mann, der war so dement, dass er jeden Morgen um 6 seine Sachen packte und zur Arbeit gehen wollte, so mit 80. Meine Oma war auch so dement geworden, dass sie sämtliche eingebildete Krankheiten vergessen hatte. Von Rheuma und Asthma fehlte auf einmal jede Spur.

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Mi 25. Nov 2009, 09:40 - Beitrag #73

...ich habe damals in der dementgruppe die wirklich dementen beneidet....
dachte so, ist auch nicht schlecht...jeder tag, ein immer wieder was absolut neues....
zu bedauern waren diejenigen, bei denen sich klarer verstand noch beigemischt hat....die merkten ab und an, dass etwas nicht stimmen kann...^^

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So 26. Jun 2011, 01:07 - Beitrag #74

Zitat von Padreic:Oder Antriebslosigkeit im Winter. Analog zu dem Effekt, dass es gar nicht selten passiert, dass Depressionskranke erst nach dem Erhalt von Medikamenten Suizid begehen.


Das ist eine durchaus teils auch beipackzettelbelkannter Effekt - Depression hat auch viel mit Antriebslosigkeit zu tun. Bei Medikamenten, die zunächst den Atrieb und dann später erst die depressiven Anteile beseitigen können, besteht daher die Gefahr, dass ein vollkommen antriebslos depressiver zuerst depressiv bleibt, aber mehr Antrieb verspürt, was dann zum umsetzen teils länger bestehender suizidaler Absichten führen kann.

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