Mir deucht, Ballack macht(e) letztlich in dieser Arie nicht so die gute Figur, wie es, beispielsweise bei den Schilderungen von janw, zunächst berechtigt den Eindruck macht. Belege bzw. mindestens serh starke Indizien dafür sehe ich ua. (inhaltlich so gewiss auch in anderen Medien zu finden) in einem Kommentar und Artikel des KStA:
Kommentar mit dem Titel
Ein Ende mit Bitterkeit:
Die Ära des Nationalspielers Michael Ballack geht unangemessen zu Ende; mit Zähneknirschen, Zerwürfnissen und Bitterkeit. Der Versuch des Deutschen Fußball-Bundes, den Anschein von Einvernehmen zwischen Bundestrainer Joachim Löw und seinem Ex-Kapitän zu erwecken, kann niemanden täuschen. Dafür sorgt schon Ballack selbst. Es gab keine gemeinsame Erklärung, keinen gemeinsamen Auftritt, noch nicht einmal eine Einigung darauf, ob es ein letztes Spiel mit dem Adler auf der Brust geben wird. Ballack wollte alles vermeiden, was nach Rücktritt aussah, nach Freiwilligkeit. Er wollte Joachim Löw zu einer Aktion zwingen, die einem Rauswurf ähnelte. Das ist ihm gelungen. Andererseits muss das ein Bundestrainer ja auch ertragen können – öffentlich zu seiner eigenen Meinung zu stehen. Und wie diese Meinung war, darüber herrschte schon lange Klarheit. Joachim Löw wollte Ballack nicht mehr um sich haben.
Nach den Gründen der fühlbar gewordenen Abneigung muss niemand lange suchen. Joachim Löw hat Ballack nicht verziehen, dass er ihm nach der Europameisterschaft 2008 die Loyalität aufgekündigt hat. Nie zuvor hatte sich ein deutscher Fußball-Bundestrainer von seinem Kapitän öffentlich Respektlosigkeit vorwerfen lassen müssen. Aus purer sportlicher Notwendigkeit hat Löw, der sich durchaus auch verstellen kann, wenn es sein muss, nach dem spektakulären Interview an seinem damals noch wichtigsten Mann festgehalten. Aber es war eine reine Zweckbeziehung, die sofort endete, als der Zweck entfiel. Dass ein tragisches Ereignis, die Verletzung im englischen Pokalfinale 2010, das Unvermeidliche einleitete, ist ebenso bitter für Michael Ballack wie die Tatsache, dass der Mann, der ihn verletzte, danach Karriere gemacht hat.
Artikel
Nach Ballack-Kritik: DFB reagiert zurückhaltend:
«Es ist schade, dass Michael jetzt so reagiert hat. Seit Ende März stand der Bundestrainer ständig mit ihm in Kontakt und hat in aller Offenheit mit Michael über seine sportliche Situation geredet, weil er das verdient hat», teilte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach mit.
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„Gespräche waren korrekt und fair“:
DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach hat die massiven Vorwürfe von Michael Ballack nach dessen unfreiwilligem Ende in der Fußball-Nationalmannschaft gekontert. „Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, schon gar nicht für Begriffe wie 'Scheinheiligkeit' und 'Farce', die er in diesem Zusammenhang gewählt hat“, sagte Niersbach am Samstag in einem Interview auf der Webseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). „Aus meiner Sicht sind alle Gespräche absolut korrekt und fair verlaufen.“
Detailliert stellte er die DFB-Sicht dar, wie und wann die Treffen mit dem langjährigen Kapitän stattfanden. Niersbach bestätigte, dass Bundestrainer Joachim Löw bereits am 30. März dem 34 Jahre alten Leverkusener gesagt habe, dass er nicht mehr mit ihm plane.
„Es wurde gemeinsam - ich betone: gemeinsam - vereinbart, zunächst Stillschweigen zu bewahren, Michael auch Zeit zu geben, nochmals in aller Ruhe nachzudenken, um dann in einem abschließenden Gespräch mit Joachim Löw festzulegen, wie die Entscheidung letztlich kommuniziert werden sollte“, sagte der Generalsekretär.
Nach den drei Länderspielen zum Abschluss der Saison gegen Uruguay, Österreich und Aserbaidschan habe sich Ballack laut Niersbach äußern wollen. Doch gab es seitdem keinen Kontakt mehr.
Wenn ich dann noch im Artikel
Ballack wirft Löw Scheinheiligkeit vor folgendes lese:
„Ein längst vereinbartes Freundschaftsspiel jetzt als Abschied zu deklarieren, ist aus meiner Sicht eine Farce. Ich weiß, dass ich meinen Fans dieses Spiel eigentlich schuldig bin, aber ich kann dieses Angebot nicht annehmen“, sagte Ballack am Freitag dem Sport-Informations-Dienst (SID): „Ich habe gestern im Urlaub durch eine Pressemitteilung erfahren, dass der Bundestrainer nicht mehr mit mir plant. Form und Inhalt der Mitteilung sind leider bezeichnend dafür, wie sich der Bundestrainer mir gegenüber seit meiner schweren Verletzung im Sommer letzten Jahres verhalten hat.“ Der Mittelfeldspieler vom Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen bezichtigte den Bundestrainer sogar, in der Öffentlichkeit die Unwahrheit gesagt zu haben. „Form und Inhalt der Nachricht überraschen und enttäuschen mich zugleich, weil sie die vom Bundestrainer mir gegenüber gemachten Aussagen in keinster Weise widerspiegeln“, erklärte ein tief enttäuschter Ballack.
Tja, dann habe ich das Gefühl, das da wohl einer von beiden eine vorsichtig formuliert leicht verzerrte Sicht/Wahrnehmung der Dinge hat. Und theoretisch, je nach dem wie das was durch Beweise oder Zeugen zu belegen wäre, könnte das auch in einem Rechtsstreit bzw. mind. in Gegendarstellungen münden.