Zitat von Traitor:Jan, ist das mit der "eigenen Bezugsgruppe" nicht rassistisch? Sind "deutsche Roma" den "Balkan-Roma" wirklich automatisch näher als "Nicht-Roma-Deutsche" oder "Nicht-Roma-Balkanesen"? [hier und im folgenden "Roma" als, wenn auch nicht ganz korrekte, Kurzform für "XY und Roma", "Roma und XY", "Zigeuner", ...]
Traitor, da sind sich die in Deutschland lebenden Roma selbst nicht einig.
Die seit langem in Deutschland lebenden Roma nennen sich Sinti und grenzen sich, auch in Form ihres Zentralrats Deutscher Sinti und Roma mehr oder weniger gegen die zugewanderten Roma ab, diese wiederum treten in Form der Rom und Cinti Union für eine allgemeine Anerkennung als Minderheit ein.
Letztlich sind solche Differenzen aber vielen Gruppierungen einig und nicht einfach zu kritisieren, wie Ipsi schon sagt.
Ich muss mich aber insofern korrigieren, als der Zentralrat in einer Pressemitteilung vom 6.6.2014 die Erklärung der westlichen Balkanländer zu sicheren Herkunftsländern kritisiert und eine sorgfältige Prüfung des Einzelfalls fordert.
Ich frage mich allerdings, ob die Frage der sicheren Herkunftsländer der maßgebliche Anstoßpunkt sein sollte - liegt der eigentliche Skandal nicht darin, daß die Menschen zur Flucht gezwungen werden, obwohl es genügend Mittel gäbe, den Problemen abzuhelfen? Wie umgehen mit Regierungen, die bewusst Mittel nicht abrufen und Projekte nicht durchführen, die zur Behebung von bestimmten Problemen in ihren Ländern zur Verfügung gestellt werden?