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Ein deutscher Student in Wien ist im Frühjahr bei Ausschreitungen gegen die FPÖ verhaftet worden und sitzt bis jetzt in Untersuchungshaft. So wie der Zeit-Artikel darüber klingt, dürfte er es noch eine Weile tun und mit einiger Wahrscheinlichkeit auch verurteilt werden, da man einen Schuldigen braucht. Zumindest in der Darstellung des Artikels ist die Sache ziemlich abenteuerlich, eigentlich ein filmreif tragikomisches Meisterstück möchtegernautoritätsstaatlicher Gewalt.

Die Polizei hat nun eine Aufgabe: Sie muss Josef S. überführen. Am 4. Februar legt sie das erste Beweisstück vor: ein ORF-Video. Es zeige, wie S. "mit einem Metallmistkübel hantiert", wie ein Polizist missverständlich vermerkt. Dass Josef S. einen umgeworfenen Mistkübel einfach nur wieder aufstellt, sagt er nicht.

Frei nach dem Motto: Si bella gerunt alii, tu, felix Austria, incarcera istum.

Nun, wozu gibt es die Möglichkeit konsularischer Vertretung?

Warum sollte die deutsche Justiz die einzige auf der Welt mit Wahrnehmungsstörungen sein?

Man müsste ja Österreich kritisieren, das schickt sich nicht so. Außerdem könnte man nach den Anschuldigungen gegen den jungen Mann ja Gefahr laufen, als Schutzpatron linken Gedankengutes zu enden, ein fürchterlicher Gedanke.

Ipsi, sind Wahrnehmungsstörungen nicht ein Kennzeichen von Juristen?

Lykurg, immer noch felix?

janw, im Prinzip hast du recht, ich habe es der Einfachheit halber dabei belassen.

Und stimmt, da sollte man sich hüten. Allein schon der Verdacht, er könnte linke Anschauungen haben...

Schon mal etwas davon in den Nachrichten gehört? Petitionen bei Gesichtsbuch? Demos vor der Österreichischen Botschaft?

Dabei gibt es doch genügend Grund zum Handeln - mautfrei nach Italien!

Zitat von janw:Schon mal etwas davon in den Nachrichten gehört?

Hat der Fall nicht eher überproportionale Medienaufmerksamkeit erhalten, weil "unser Junge" "da unten" "von denen" ungerecht behandelt wurde? Der übliche Reflex immer, wenn Deutsche im Ausland vor Gericht stehen.
In diesem Fall liegt ja allem Anschein nach durchaus genug Anlass zur Beschwerde vor. Aber ob es nicht auch bei jeder zweiten Demo in Deutschland ähnliche Fälle gibt, über die man lieber schweigt?