Wohin mit der NATO?

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Ipsissimus
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Mi 13. Mai 2015, 11:16 - Beitrag #41

Zitat von Traitor:zumindest die damaligen Schandtaten der Sowjets wogen deutlich stärker als die der Amerikaner - ohne Internierungslager für asiatischstämmige Mitbürger unter den Tisch fallen zu lassen, sind Stalins Säuberungen und Umsiedlungen doch eine völlig andere Dimension


das mag so sein, ist allerdings auch nur die Gnade der späten Geburt^^ die Amerikaner, also die Nachfahren von ausgewandertem europäischem white trash, hatten ihre Genozide an den unzähligen von ihnen ausgerotteten Indianernationen ein paar Jahrhunderte früher begonnen und im Laufe des 19ten jahrhunderts zum Abschluss gebracht, da fällt das uns heutigen und hiesigen nicht mehr so auf^^ und das bisschen Südstaatensklaverei ist ja auch Vergangenheit und sowieso durch die großartigste Verfassung der Menschheitsgeschichte mehr als aufgewogen, fragt man weiße amerikanische Verfassungsrechtler^^

Las ich nicht letztens bei Spon was über die Greueltaten der Amerikaner in Westdeutschland nach dem zweiten Weltkrieg? Mal schauen, ob ich das wieder finde ... jedenfalls, für Vergewaltigungen waren sich die amerikanischen GI außerhalb verherrlichender Filme, in denen es immer Liebe war, genausowenig zu schade wie die russischen Soldaten. Man hat später nur nicht so gern drüber gesprochen, in Westdeutschland. Jedenfalls, die Historikerin Miriam Gebhardt geht in ihrer 2015 erschienen Studie zum Thema von insgesamt etwa 860.000 Vergewaltigungsopfern auf deutschem Gebiet aus, wobei die Soldaten der Roten Armee ungefähr die Hälfte dieser Vergewaltigungen begangen hätten. Die andere Hälfte? Hmmm ... ^^

Zitat von Traitor:ist diese möglich, oder war die NATO eben stets nur Anhängsel

mir fällt jedenfalls kein Beispiel ein, das eine Eigenständigkeit der Nato von amerikanischen Interessen belegen würde

Zitat von Traitor:halte ich die ganz praktischen Schrecken der 1984-Welt für die deutlich grausameren.

Dem könnte ich mich durchaus anschließen. Allerdings fällt mir auf, dass Brave New World ja nur gegenüber den Bündnispartnern praktiziert wird. Ich bezweifele, dass es in der arabischen Welt und in Südamerika allzuviele Stimmen gibt, die die USA vom Vorwurf freisprechen würden, 1984-artig gegen unliebsame Staaten der Region vorzugehen. Fahrenheit hätte ich natürlich unbedingt noch erwähnen müssen, oder besser gleich "Wir", eine Dystopie von Jewgeni Samjatin, die wenigstens mir stärker unter die Haut ging als 1984, Brave New World und Fahrenheit zusammen.

dann könnte das ja auch jemand für die Schotten, Basken und Navajo machen, welch absurde Vorstellung... ;)

da fällt mir doch gerade ein, dass wir in Deutschland einen rechtsgültigen Volksentscheid zur Aufteilung Baden-Württembergs in zwei neue Bundesländer haben^^ wird halt einfach ignoriert^^

Maglor
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So 31. Mai 2015, 21:52 - Beitrag #42

Das Hauptproblem ist doch, dass die NATO-Mitglieder die Kontrolle verlieren. Deutschland hat keinen Einfluss mehr. Eigentlich wollte man der Irak-Krieg nicht, aber durch die NATO war man mittendrin statt nur dabei. Es war ein Krieg der praktisch von Deutschland aus geführt wurde. Es spricht alles dafür, dass der Drohnenkrieg im Hindukush zentral in Deutschland gelenkt wird.
Das alles ist außerhalb der Kontrolle deutscher Behörden.

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