Sogenannte Flüchtlingskrise

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Fr 30. Dez 2016, 02:30 - Beitrag #21

Zitat von Feuerkopf:Ich widerspreche im Namen vieler Millionen Menschen, allein hier in Deutschland. Im Namen der ...

Nur das die Gesellschaft nicht aus eigenem Antrieb in die Hölle fährt, sondern weil die vielen Millionen Menschen, allein hier in Deutschland, sie entweder dahin treiben, oder nichts dagegen unternehmen, dass sie dorthin getrieben wird. Es ist wieder Weimarer Republik, und hinterher waren alle unbeteiligt und unschuldig.

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Fr 16. Jun 2017, 21:22 - Beitrag #22

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...
Zitat von SPIEGEL:Schäuble muss Reserven plündern
Wolfgang Schäuble muss Milliarden an Atomsteuer zurückzahlen und geht dafür nach SPIEGEL-Informationen an die sogenannte Flüchtlingsrücklage. Dabei wollte der Finanzminister diese eigentlich für die Koalitionsverhandlungen aufsparen.

Das im Rahmen der deutschen Krisenmanie zur Bewältigung der angeblichen Flutwelle von Millionen Flüchtlingen zurückgelegte Geld, wird jetzt doch noch für einen guten Zweck verwendet.
Und wenn die Afrikaner von den Fluten des Mittelmeers verschlungen werden, wissen sie, dass wenigstens die deutsche Atomindustrie gerettet wird.
Eine Geschichte mit Happy End. :(

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
So 18. Jun 2017, 15:16 - Beitrag #23

Die Propagandaabteilung der CSU liefert neuste Vorhersagen aus ethnopluralistischen Glaskugel. Für Europa sieht er schwarz:
BILD
Vor allem in Afrika entscheide sich demnach die Zukunft der Welt, so Müller. Jede Woche nehme die Bevölkerung dort um eine Million zu.
...
Müller: „Wenn wir es nicht schaffen, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, werden in Zukunft bis zu 100 Millionen Menschen Richtung Norden wandern.“


Wenn es darum geht eine Negerflut in Europa zu verhindern, wird auf einmal auch der Klimaschutz interessant. :crazy:

Besonders interessant für die hiesigen Leser ist auch das vorbildliche Zeigefoto:
Bild
"Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (61, CSU) zeigt auf Afrika, den Kontinent für den er sich besonders einsetzt"

Müller zeigt auf die Demokratische Republik Kongo.
In Wirklichkeit leben heute im riesigen Kongo ca. genauso viele Menschen wie in Deutschland.
Im Kongo ist der Bürgerkrieg Dauerzustand, Alternativbezeichnung "afrikaner Weltkrieg". Ein Großteil der Bevölkerung lebt in absoluter Armut.
Es gibt allerding kaum kongolesische Flüchtlinge in Deutschland. Es fehlt schlicht die Fluchtroute nach Norden. Zuerst müsste man die benachbarten failed states Südsudan und Zentralafrikanische Republik durchqueren, anschließend die Sahara und das Mittelmeer. Achja, die Tour muss man auch noch überleben.
Genau deshalb ist Müllers schwarze Prophezeiung absoluter Unfug und sein "Marschallplan für Afrika" ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die wirklich kaputten failed states werden sowieso nicht erreicht, weil es keine legitime Regierung als Verhandlungspartner gibt.

Und es ist eine plumpe Lüge, dass die sogenannte Flüchtlingskrise etwas mit Klimawandel und Bevölkerungswachstum zu tun hätte. Die Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge waren Afghanistan, Syrien, Irak, Pakistan, Somalia und Afghanistan. Hat das nicht eher mit der verfehlten Außenpolitik des Westens zu tun, der jene Länder in den letzten Jahrzehnten immer wieder mit Militärschlägen heimgesucht hat?

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Di 20. Jun 2017, 14:09 - Beitrag #24

jeder Gedanke eine Demontage, aber immerhin, er hat so ungefähr den Kontinent getroffen ... wahrscheinlich hat ein hilfreicher Geist die Karte so hingehängt, dass er nicht daneben treffen konnte^^

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4280
Registriert: 25.12.2001
Mi 21. Jun 2017, 09:40 - Beitrag #25

Als radikaler Perspektivwechsel kann dieses Interview der taz mit dem ugandischen Flüchtlingsminister dienen.

Die Nachbarländer Ugandas lesen sich wie eine Liste der schlimmsten Krisenherde der letzten Jahrzehnten: DR Kongo, Südsudan, Ruanda
... aber Ugandas Grenzen bleiben offen.

Wer sind die Menschen, die in Uganda Schutz suchen?

Es sind mittlerweile rund 1,2 Millionen – so viele waren es noch nie. Die ersten Flüchtlinge, die wir aufnahmen, waren polnische Juden, die während des Zweiten Weltkrieges aus Europa flohen. Derzeit sind die größte Flüchtlingsgruppen Südsudanesen und Kongolesen. Doch wir beherbergen auch Burundier, Somalier, Eritreer, Menschen aus dem Jemen und verfolgte Minderheiten aus Pakistan, sogar aus Liberia, also Westafrika. Vor wenigen Jahren stürmte eine ganze Fußballmannschaft aus Eritrea mein Büro, nachdem sie gegen Uganda gespielt hatten – ich habe ihnen sofort Asyl gewährt. Ich bin gerade im Nordosten des Landes gewesen, dort sind aufgrund der Dürre kenianische Hirten mit über 70.000 Rindern einmarschiert, weil sie keine Wasserstellen mehr finden. Diese Kühe kommen ohne Visum, wir haben auch ihnen Asyl gewährt (lacht).

Noch nie zuvor hat mich ein Zeitungsinterview derart tief berührt.



Es macht mich traurig und wütend, wenn ich die Sache mit diesem ganzen CSU-Quatsch vergleiche. (Über die AfD kann ich noch lachen, weil ich weiß, dass sie eben nicht die Verantwortung in Deutschland trägt.)
Eine Krise drohe Europa. Das Problem sei die Staatsverschuldung in Afrika, der Klimawandel oder gar Überbevölkerung. Die Lügen müssen nur groß genug sein, um glaubhaft zu erscheinen.


Tatsächlich ist es doch so, dass die Minen Zentralafrikas mit ihren Sklavenarbeiter erst dafür sorgen, dass Seltenerde so günstig werden, dass die wichtigsten Spielzeuge der Klimaretter (Solarzellen, Elktroautos) überhaupt bezahlbar irgendwie sind. [Das ganze erinnert mich an Szenarien aus Star Trek, die ich früher für unrealistisch hielt. So was die Zwangsarbeiter in klingonischen und cardassianischen Dilithiumminen. Mit den bloßen Händen wird das gefördert, woraus am Ende Raumschiffe gebaut werden. Das einzige unrealitistische am Science-Fiction ist, dass sie auf fremden Planeten spielen.]

Die CSU betreibt ein gefährliches Spiel mit der "Angst vorm schwarzen Mann".
Die Flüchtlinge aus Zentralafrika kommen in der Regel nie in Deutschland an. Sie bleiben in den zentralafrikanischen Nachbarstaaten oder wollen nach Südafrika. Nur wenige gelangen überhaupt nach Nordafrika. Wer die Überfahrt nach Italien überlebt, will häufig nach Frankreich. Deutschland ist kein gutes Land für Zentralafrikaner. Hier gibt es zu viel Rassismus. Die Abstimmung mit den Fäusten seit Anfang der 90er wirkt nach wie vor nach.

Vorherige

Zurück zu Politik & Geschichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste

cron