Ich konsumiere russische Medien auch nur indirekt. Zumindest in seriöseren Artikeln deutscher Leitmedien wird noch klar zwischen Unterstellungen, Vermutungen, Zitaten und öffentlichen Erklärungen unterschieden.
Nach meinem Eindruck erklärt Russland seine Intervention als Antiterrorkrieg. Von Russland wird besonders hervorgehoben, dass die Rebellen, die nicht Teil von DAESH sind, sehr wohl Splittergruppen von Al-Kaida seien. Der Zusammenhang mit Tschetschenien wird immer wieder selbst gezogen. Es entspricht dieser Logik, dass man Aleppo genauso zurichten darf wie einstmals Grozny. Und das Töten tschetschenischer Jihadisten (quasi auch eigener Staatsbürger) wird im Rahmen der russischen Propaganda natürlich auch genauso positiv gewertet wie das Ausbomben tschetschenischer Terrornester im Inland.
Zu den Syrien-Konflikten ist sicherlich noch ein innertschetschenischer Konflikt hinzuzählen.
Hierzu:
Welt: Kadyrows beste Kämpfer sind in SyrienLaut Artikel kämpfen Kadyrows Freischärler in Syrien gegen die eigenen Landsmänner des DAESH. Ob die beschriebenen Erfolge von Putins Tschetschenen tatsächlich zutreffen, halte ich mal für dahingestellt.
Klar ist nur eines: Die Tschetschenen (auf beiden Seiten) verfügen mit weiten Abstand über die beste Ausbildung, die größte Kampferfahrung und die längste Jihad-Tradition.
Sollte es wirklich einen funktionierenden tschetschenischen Sondergeheimdienst in Syrien geben, so kann ihn eigentlich gar nicht hoch genug einschätzen. Anders als bei den westlichen Nachrichtendiensten handelt es sich wahrscheinlich tatsächlich um Leute, die die Lage vor Ort wirklich verstehen und sich für Menschenrechte nicht interessieren.