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BeitragVerfasst: Mo 1. Aug 2016, 23:11
von Lykurg
Jetzt erst? Ich dachte, das wären sowieso zwei verschiedene Volksfronten? Aber nein, Wikipedia belehrt mich eines Besseren. Im Übrigen sind die das mit der kompliziertesten Flagge, damit verglichen sieht die Daesh-Flagge wie Kindermalerei aus, passend zum Geburtstag. Spannend.

BeitragVerfasst: Do 13. Okt 2016, 23:08
von Maglor
Endlich gibt es eine allumfassende Erklärung zum Syrien-Krieg:

"Der Spielwarenhersteller Hasbro hat heute eine neue Variante des Strategie-Klassikers "Risiko" vorgestellt, die ab Frühling 2017 im Handel erhältlich sein wird. Bei "Risiko Syrien" können bis zu 32 Spieler (Russland, USA, Saudi-Arabien, Türkei, Deutschland, Iran usw. usf.) einen Stellvertreterkrieg auf dem Schlachtfeld Syrien führen, sich in endlosen Würfelorgien um die zerbombte Stadt Aleppo und den Umgang mit dem IS streiten.
Die größte Besonderheit von "Risiko Syrien" (59,99 €) ist, dass weder Assads Regierung in Damaskus noch die Rebellen als eigene Macht am Spiel teilnehmen. Stattdessen dienen sie nur als Spielfiguren (Soldat=1, Panzer=5, Kampfhubschrauber mit Fassbombe=10), die gnadenlos von den tatsächlichen Mächten im Hintergrund gegeneinander ausgespielt und verheizt werden.
" Der Postilliom

BeitragVerfasst: Mo 24. Okt 2016, 09:34
von Lykurg
Daran zeigt sich allerdings, daß Hasbro offenbar die Möglichkeiten von embedded multimedia bei Brettspielen nicht berücksichtigt. Zu erwarten wäre zumindest, daß Würfelerfolge mit alktuellen Schlagzeilen oder Bildern von den Schauplätzen belohnt werden, und ein Teil des Verkaufserlöses und der in-game-Werbung einer Kriegspartei nach Wahl zugute kommen. Angesichts der zu erwartenden Fortdauer des Konflikts ein Spiel, am den man noch lange viel Freude haben kann.

BeitragVerfasst: Di 25. Okt 2016, 10:33
von Maglor
Auf jeden Fall sollte man noch über Erweiterungssets für Syrien und Türkei nachdenken.
Wichtig ist natürlich auch, dass jeder Spieler mehrere Farben gleichzeitig spielen darf -ggf. auch gegen sich selbst.

Die medialen Erlöse sind ein interessanter Punkt. Auffällig ist hierbei, dass der Krieg in Syrien von den ausländischen Mächten zunehmend zur angeblichen Lösung innenpolitischer Probleme benutzt werden. Die Betrachtungsweisen dieser Lösungen könnten verschiedener nicht sein. In den eigenen Medien rechnen russische Politiker zum Beispiel vor, wie viele russische Staatsbürger (Tataren, Tscherkessen u.a. auf Seiten der Jihadisten) bei den russischen Luftangriffen getötet worden seien. Hierbei wurde eine dreistellige Zahl genannt. In der Westernis verschwindet dieses Argument natürlich im Grundrauschen. Es weiß gefühlt jeder, dass es in diesem Krieg in Wahrheit um den Penis von Vladimir Vladimorowitsch geht. :crazy:

BeitragVerfasst: Do 27. Okt 2016, 22:29
von Lykurg
Da ich russische Medien nur in sehr geringer Auswahl würdigen kann (meist nur im Rahmen der Presseschau, die auf diesen Umstand noch nicht hinwies) - unter welchen Vorzeichen tun sie das? Die Erfolgsmeldung, daß man auch einige russische Terroristen getroffen hätte, die damit der Heimat erspart blieben? Oder tatsächlich innerrussische Kritik am Vorgehen?

BeitragVerfasst: Fr 28. Okt 2016, 11:55
von Maglor
Ich konsumiere russische Medien auch nur indirekt. Zumindest in seriöseren Artikeln deutscher Leitmedien wird noch klar zwischen Unterstellungen, Vermutungen, Zitaten und öffentlichen Erklärungen unterschieden.
Nach meinem Eindruck erklärt Russland seine Intervention als Antiterrorkrieg. Von Russland wird besonders hervorgehoben, dass die Rebellen, die nicht Teil von DAESH sind, sehr wohl Splittergruppen von Al-Kaida seien. Der Zusammenhang mit Tschetschenien wird immer wieder selbst gezogen. Es entspricht dieser Logik, dass man Aleppo genauso zurichten darf wie einstmals Grozny. Und das Töten tschetschenischer Jihadisten (quasi auch eigener Staatsbürger) wird im Rahmen der russischen Propaganda natürlich auch genauso positiv gewertet wie das Ausbomben tschetschenischer Terrornester im Inland.

Zu den Syrien-Konflikten ist sicherlich noch ein innertschetschenischer Konflikt hinzuzählen.
Hierzu: Welt: Kadyrows beste Kämpfer sind in Syrien
Laut Artikel kämpfen Kadyrows Freischärler in Syrien gegen die eigenen Landsmänner des DAESH. Ob die beschriebenen Erfolge von Putins Tschetschenen tatsächlich zutreffen, halte ich mal für dahingestellt.
Klar ist nur eines: Die Tschetschenen (auf beiden Seiten) verfügen mit weiten Abstand über die beste Ausbildung, die größte Kampferfahrung und die längste Jihad-Tradition.
Sollte es wirklich einen funktionierenden tschetschenischen Sondergeheimdienst in Syrien geben, so kann ihn eigentlich gar nicht hoch genug einschätzen. Anders als bei den westlichen Nachrichtendiensten handelt es sich wahrscheinlich tatsächlich um Leute, die die Lage vor Ort wirklich verstehen und sich für Menschenrechte nicht interessieren.