schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Krautwiggerl
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Mi 14. Mär 2001, 21:31 - Beitrag #1

schlechte Nachrichten aus der Wirtschaft

Wie viele von euch sicher schon in der Zeitung gelesen haben, wird das Wirtschaftswachstum geringer ausfallen als von der Bundesregierung erwartet.
Die ursprünglichen Prognose von 2,8% hat man auf 2,2% runterkorrigiert. Meiner Meinung nach noch nicht der erste Schritt in die Rezession, aber wenig erbaulich wenn es darum geht die Arbeitslosigkeit abzubauen, der Faktor, an dem sich Schröder messen lassen wollte.
Schlecht für den Arbeiter: die Inflationsquote von 2,6%. Das mag nicht viel erscheinen, doch genügt das um die Gehaltszulagen dieses Jahres komplett aufzufressen. Ärgerlich für die Sparer: wer heut 100 Mark ins Döschen steckt, hat in 10 Jahren (vorausgesetzt es bleibt so) nur noch einen Realwert von knapp 70 Mark. Als Mitgrund für die hohe Inflationsrate nannte das Statistische Bundesamt u.a. die starke Verteuerung der Energie. Allerdings war dies nicht allein ausschlaggebend.
Und jetzt kommts:
der gestiegene Euro-Kurs verteuert deutsche Waren im Ausland z.Zt. so sehr, dass laut Industrie die Bestellungen für die kommenden Monate bereits um ein paar Prozentpunkte zurückgegangen sind.
Entwarnung aber vom ifo-Institut:
Eine Rezession ist dennoch nicht zu befürchten, da die Wirtschaft ja noch weiter wächst nur weniger stark.
Leider wird das nicht reichen, um die grosse Arbeitslosenzahl abzubauen.
Globale Gründe oder Fehler der Regierung?
Das möchte ich zur Diskussion stellen.

8ball
 
Mi 14. Mär 2001, 21:40 - Beitrag #2

Also Fehler in der Regierung kann ich da nicht so recht sehen. Immerhin hat sie kaum noch Einfluß auf die Konzerne. Bedauerlich selbstverständlich die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Noch tragischer allerdings das das nun seit gut 15 Jahren so geht.
Eine Verteuerung unserer Exporte ist hingegen nicht zu befürchten, da die meisten Auslandsgeschäfte in US Dollar abgewickelt werden und dieser im Fallen begriffen ist. Alles in allem nichts neues eben. Seit Jahren geht es auf und ab. Nur eins bleibt auf hohem Niveau; die Arbeitslosenzahlen.



Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother

Arschfurunkel
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Mi 14. Mär 2001, 22:28 - Beitrag #3

Arbeitslosenzahlen werden in Deutschland nicht mehr entscheidend sinken. Vollbeschäftigung (=Arbeitslosenzahlen < 5%) wird nicht mehr zu erreichen sein. Grund: Es ist schlichtweg zu teuer, in Deutschland produzieren zu lassen. Wo "Made in Germany" Qualitätsvorteile bringt, kann man die hohen Produktionskosten wieder reinholen, wo man unter nahezu gleichen Qualitätsbedingugen auf dem Weltmarkt mithalten muß, gehts schief.

Im Maschinen- und Automobilbau ist Deutschland top (wenn auch da "Arbeiter" durch "Maschinen" ersetzt werden), in Deutschland produzierte Unterhaltungselektronik (bis auf Spitzenprodukte) findet man so gut wie gar nicht mehr.

8ball
 
Do 15. Mär 2001, 00:08 - Beitrag #4

Arschfurunkel :
Hier wurden auch tragische Fehler in der Forschung gemacht. Deutschland ist doch schon lange nicht mehr top. Unsere zum Patent angemeldeten Erfindungen sind im Vergleich zu anderen Industrie-Nationen verschwindend gering. Bereits Ende der 70er Jahre wurden fatale Fehler begangen. Die E-Unterhaltungsbranche verlagerte sich darauf Patente und Entwicklungen zu verkaufen, anstatt die Produkte selbst zu bauen. Ein Beispiel hier sei der Videorecorder, von der Firma Telefunken erfunden, aber nicht weiter verfolgt. Japaner haben deutsche Spiegelreflex-Cameras nachgebaut. Die Patente wurden verkauft, weil man keinen Markt sah. So kann man endlos weiterschreiben. Wir sind nur noch im Maschinen und Anlagenbau gut. Und wir wollen nicht vergessen worin wir wirklich gut sind, auch wenn es keiner hören will (ich auch nicht): Unsere Rüstungsgüter verkaufen sich hervorragend.

Richtig muß Dein Satz lauten :
Im Maschinen- Automobilbau ist Deutschland top (WEIL der Arbeiter durch Maschinen ersetzt wurde)


Im Auftrag des Herren unterwegs....BluesBrother


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