Ist uns die Woche angeboren?

Von der Genetik bis zur Quantenphysik, von der Atomkraft bis zur Künstlichen Intelligenz. Das weite Feld der modernen Naturwissenschaften und ihrer faszinierenden Entdeckungen und Anwendungen.
janw
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Mo 12. Jan 2004, 23:39 - Beitrag #1

Ist uns die Woche angeboren?

Als Ausfluß aus dem thread "Urknall oder 7 Tage Gott?" hat sich die Frage ergeben:

Ist ein 7-Tage-Rhythmus beim Menschen genetisch festgelegt?

Meine Meinung dazu:

Ich wüßte gern mehr dazu, aber meine, daß mensch generell dazu neigt, die Zeit in handliche Abschnitte zu zerlegen. Dies deshalb, weil er so planen kann. Bestimmte Rhythmen sind in der Natur zu erkennen, wie Tage, Jahreszeiten und Mondphasen, und ihre Kenntnis ist wichtig für die Jagd (bei Vollmond beste Sicht), für den Ackerbau usw.

Für die Woche spricht aber nicht viel, außer daß 4*7Tage=28Tage=gleich ein Mond-Monat.
2+2+3=7, was für eine numerologische Verschwörungstheorie reichen würde, nicht Traitor ;)
Aber 6 oder 8 Tage täten es auch, oder?...

Wie lange ist nun aber die Woche der Indios ?

...........1
.........222
.......2......2 = 28= 2*3*4 +4
.....12......21
.......2......2
.........222
...........1

fanvarion
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Di 13. Jan 2004, 17:56 - Beitrag #2

Wenn die Erde kleiner oder größer wäre, dann hätten wir auch andere Wochenaufteilung, vielleicht mehr oder weniger Monate in den Jahreszeiten
Die Jahreslänge hängt mit der Umlaufbahn zusammen.


----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die Frage die ich eher Stellen würde was hätten wir für eine Aufteilung wenn gar Kein Mond da wäre?

janw
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Di 13. Jan 2004, 18:22 - Beitrag #3

hmnmnm ja, die Jahreslänge hängt mit der Umlaufzeit zusammen-stimmt, 365,xy Tage für das Sonnenjahr.

Aber das Jahr kann auch 10 Monate haben, wie bei den Römern, bis sie plötzlich feststellten, daß die xy hinter dem komma über Zeit dazu führen, daß bestimmte Kalendertermine irgandwann nicht mehr mit dem Sonnenstand zusammen fallen. Deshalb führten sie dann zwei neue Monate ein, Juli und August. (historisch noch etwas komplizierter das Geschehen, aber dies ist kein Geschi-thread)

Aber was ist ein Jahr? Lang. Wir brauchen aber evtl eine kurzfristige Zeiteinteilung, fragt sich ob das so ist und wie kurz oder lang sie sein muß und ob dies uns vielleicht in den Genen steckt...

Maglor
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Mi 14. Jan 2004, 13:57 - Beitrag #4

Die Woche wurde zuerst von den Babyloniern eingeführt.
Sie ordeten allen (dmals) sichtbaren beweglichen Himmelskörpern eine Tag zu. Mond, Sonne, Mars, Venus, Saturn....
Diesen wurden in Rom die Namen der Olympier zugeordnet. Im deutschen und englischen wurden germanischen entsprechenungen für die Wochentage verwendet.
Mond-Tag, Ziu/Tius (Dienstag Tuesday), Wotan/Wodan (Wendesday), Donar (Donnarstag, Freyr (Freytag), Samstag bliebt lateinisch abgeleitet von Saturn, Sonntag
Es gab jedenfalls mal den Versuch während der franz. Revolution eine 10-Tage-Woche einzuführen. Übrigens erfolglos!
MfG Maglor

Proxy_Blue
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Sa 17. Jan 2004, 00:47 - Beitrag #5

Also ich bin der Meinung, dass uns die Woche " im Blut" liegt ist, ist, weil wir eben mit dieser Zeiteinteilung aufgewachsen sind. Es würde eigentlich js keinen Unterschied machen, ob die Woche nun 7 oder 10 Tage hätte, man müsste das ganze halt aufs gesamte Jahr abstimmen. Also alles eine Sache der Gewohnheit.

blobbfish
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So 18. Jan 2004, 19:29 - Beitrag #6

Nun, zum einen versucht man natürlich die Woche in handliche Stücke zu zerlegen. Damals gab es auch garnicht die Zahlen dafür und es war mehr oder weniger etwas besonderes, wenn Leute zählen konnten. Brüche sind da etwas unpaktisch. Die Einteilung kam sicherlich durch Planeten etc., da dies die einzigste wirklich verlässliche Uhr war. Die mechanischen wurden erst deutlich später erfunden. Es stammt also aus den stronomischen Gegebenheiten und wurde damals approximiert, weil die Messmethoden nicht exisierten oder einfach zu ungenau waren.

@Proxy
Im Blut will ich nicht sagen. Wir kennen sie nur nicht anders, weil es keine andere gibt.

janw
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So 18. Jan 2004, 22:02 - Beitrag #7

die astronomische Erklärung liegt bei den Babyloniern auf der Hand, war ja quasi deren Hauptforschungsbereich.
Aber daß im Alten Testament auch von 7 Tagen die Rede ist, ist schon bemerkenswert, besonders wo hier der Mond keine große Rolle spielt.
Insofern wäre ein Blick zu anderen Kulturen mal ganz nett, wie wird bei den Pygmäen oder den Indios oder oder.. die Zeit unterteilt.

Continuum
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So 18. Jan 2004, 22:13 - Beitrag #8

Hi,

in der Bibel wird gesagt das Gott die Welt in 6 Tagen erschaffen hat und sich am 7. Ausgeruht hat, und weil früher die Kirche sehr viel einfluss hatte, wurde dieses System gleich übernommen, halt also meiner Meinung nach nix mit den Genen zu tun.

Pachouli
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So 18. Jan 2004, 22:18 - Beitrag #9

Ein sehr seltsames Thema! ich wäre ja prinzipiell dafür eine Wopche zu erfinden in der es genausoviele werktage wie Wochenende-tage gibt ^^ nur so zu meiner persönlichen erbauung ^^ und weil ich nicht viel von Kirchlichen Masstäben halte *lalala+

janw
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Mo 19. Jan 2004, 00:27 - Beitrag #10

nur daß es damals noch keine Kirche im heutigen Sinne gab...

Ipsissimus
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Mo 10. Feb 2014, 16:57 - Beitrag #11

m.E. leitet sich die Woche mit sieben Tagen von den Mondphasen ab. Bei einem mittleren 28-Tage-Zyklus dauert jeder Zyklus sieben Tage

Traitor
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Mo 10. Feb 2014, 17:53 - Beitrag #12

Zitat von Ipsissimus:m.E. leitet sich die Woche mit sieben Tagen von den Mondphasen ab. Bei einem mittleren 28-Tage-Zyklus dauert jeder Zyklus sieben Tage

Nicht eher jede Phase? ;)

Zitat von janw:die astronomische Erklärung liegt bei den Babyloniern auf der Hand, war ja quasi deren Hauptforschungsbereich.
Aber daß im Alten Testament auch von 7 Tagen die Rede ist, ist schon bemerkenswert, besonders wo hier der Mond keine große Rolle spielt.
Babylonische Einflüsse in der Bibel sind ja nun nicht gerade unerhört.

Zitat von janw:Insofern wäre ein Blick zu anderen Kulturen mal ganz nett, wie wird bei den Pygmäen oder den Indios oder oder.. die Zeit unterteilt.
Es gibt sicher qualifiziertere und besser bequellte Panoramen, aber deWP und enWP haben sich der Frage mittlerweile beide für den ersten Blick hinreichend angenommen.

Ipsissimus
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Mo 10. Feb 2014, 18:46 - Beitrag #13

äjm ... aua^^ natürlich^^

Maglor
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Mi 12. Feb 2014, 22:55 - Beitrag #14

Am 1. Oktober 1929 schaffte Genosse Stalin das Wochenende ab, indem er den sowjetischen Revolutionskalender einführte. Die Woche bestand fortan nur noch aus 5 Arbeitstagen. Die werktätigen Genossen wurde nun in 5 Gruppen eingeteilt und jede Gruppe hatte an einem anderen Wochentag frei.
An der Sache wurde noch weiter experimentiert und eine 6-Tage-Woche eingeführt.
1940 wurde der herkömmliche Kalender mit 7-Tage-Woche wiedereingeführt.


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