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So 22. Mai 2011, 17:26 - Beitrag #1 |
Auto und Gewitterich bin heute auf der Heimfahrt von meinem Schätzle durch eine überaus beeindruckende Gewitterfront gefahren. Dabei stellte sich mir die Frage, wie das in Zeiten der Leichtbauweise eigentlich mit Autos und Faradayscher Käfig ist. Wenn die Karosserie bis auf wenige Elemente nur noch aus Kohlefaser-verstärkten Kunststoffen gebaut wird, reichen dann die paar metallischen Reste eigentlich noch dafür aus, das Innere gegen Blitzschlag zu schützen? Oder leiten die verwendeten Kunststoffe einen Blitz genauso in den Boden wie eine Metallhülle? Oder wird das bei neuen Autos anders bewerkstelligt?
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Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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So 22. Mai 2011, 18:40 - Beitrag #2 |
Beruht nicht das Faradaysche Prinzip darauf, daß aufgrund der isolierenden Bereifung eben gerade kein Strom in den Boden abfließt, der Fahrgast andererseits von dem Metallkäfig durch isolierendes Material von Sitz und Fahrgastzelle getrennt ist? D.h. die Ladung lauft sich in der Fahrgastzelle tot...
So gesehen könnte es allmählich Züge eine Menschen annehmen, der im Gummi-Regenzeug in Gummstiefeln auf einer Wiese steht, für mich auch etwas beunruhigend... |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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So 22. Mai 2011, 18:54 - Beitrag #3 |
das ist genau mein Punkt, Jan. Und wenn da mehrere große Blitze einschlagen und der Donner praktisch ohne Zeitverzögerung nachfolgt, ist das für mich auch eine mehr als nur theoretische Frage^^
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So 22. Mai 2011, 23:20 - Beitrag #4 |
Leitet Kohlefaser nicht auch sehr gut? Zumindest stehhl doch auf Kohlefaser/Kevlar Angelruten, man solle sie bei Gewitter oder unter Hochspannungsleitungen nicht benutzen.
Ansonsten wöre das mit Blitz und Kohlefaser-Karosse oder -Karosserieteilen wohl echt etwas, was man per Mail mal einen Hersteller fragen könnte. Oder googlen, ob das nicht am Ende bei einem schon steht. |
„Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ (Demokrit)
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Mo 23. Mai 2011, 10:43 - Beitrag #5 |
Ein Faradayscher Käfig ist doch eigentlich was anderes, als ihr meint, nämlich, eine Metallkonstruktion die ihrerseits dafür sorgt, dass im inneren keine bzw. reduzierte elektrische Strahlung herrscht.
Ich glaube, euch geht es um die Erdung. Die 'Sicherheit' in einem Auto bei Blitzeinschlag war auch an Bedingungen geknüpft, wo man dranpackt, ans Metall war meine ich nicht so gut. Ich habe die Zusammenhänge allerdings nicht mehr im Kopf, die Auseinandersetzung damit ist schon länger her. |
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Mo 23. Mai 2011, 11:56 - Beitrag #6 |
ein idealtypischer Faradayscher Käfig ist eine kugelförmige Drahtgitter-Konstruktion mit einem isolierten Bereich im Inneren. Wenn in diese Konstruktion ein Blitz einschlägt, wird der nicht nach innen durchgelassen sondern läuft entlang der Außenseite in den Boden. Personen im Inneren der Kugel sind also vor dem Blitz geschützt, wenn sie sich auf dem isolierten Bereich aufhalten.
Dass man in Autos bei Gewitter vor den Blitzen geschützt ist, liegt eben daran, dass die größtenteils geschlossene Karosserie als Faradayscher Käfig wirksam ist. Soweit ich weiß, ist diese Fähigkeit aber daran gebunden, dass die Hülle metallisch und elektrisch leitend sein muss, was bei CFK (Kohlefaser-verstärkten Kunststoffen) meines Wissens nicht mehr gegeben ist. Wobei das gerade meine Frage ist. |
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Mo 23. Mai 2011, 14:54 - Beitrag #7 |
Es scheint so zu sein, daß Kohlefasern je nach Herkunft des Kohlenstoffs und anderer Bedingungen den Strom nicht bis sehr gut leiten, u.a. wird bei Regenschirmen aus Kohlefasern vor Berührung bei Gewitter gewarnt.
Von daher ist die Frage wohl etwas diffiziler bzw. differenzierter zu betrachten. Wobei mich die Sache mit den leitenden Fasern darauf gebracht hat, daß man sie vielleicht anstelle von Kupfer in Transformatoren und Elektromagneten einsetzen könnte mit entsprechender Gewichtsersparnis - ginge das? |
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Mo 23. Mai 2011, 18:50 - Beitrag #8 |
Ja, die Kohlenstoffnanoröhrchen stecken Kupfer in die Tasche. In wie weit sie aber für größere Spannungen oder Stromstärken nutzbar sind weiß ich nicht. Bisher habe ich die immer in Verbindung mit Mikrotechnologie gesehen - dort sind Spannung als auch Stromstärke niedrig.
Kennt eigentlich jemand jemanden (der jemanden kennt) der im Auto vom Blitz getroffen wurde? Ich vermute aber, dass das Auto eher schlecht wird leiten, bei dem Einsatz von Kohleverbundstoffen. War mir akut nicht bewusst, dass das auch direkt unter dem Käfig läuft. |
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