Man muss eigentlich unterscheiden zwischen allgemeinen Schwarzen Löchern, also Objekten mit Ereignishorizont, und dem klassischen Schwarzes-Loch-Begriff mit einer Singularität in der Mitte. Es gibt theoretische Varianten sowohl für Singulariäten ohne Ereignishorizont (sehr exotisch und hier nicht weiter relevant) als auch für Ereignishorizonte mit nichtsingulären Objekten im Inneren (hier sehr relevant).
Halbwegs gern diskutierte Modelle sind z.B. "Gravastars", "Dark Stars", "Boson Stars". Die Überlegung ist, dass ein massiver Stern zwar gravitativ kollabiert, bis er kleiner als der seiner Masse entsprechende Schwarzschildradius wird und somit auch tatsächlich ein Ereignishorizont entsteht, im Inneren dann der Kollaps aber anhält und sich, basierend auf einem neuen, hypothetischen Zustand der Materie, ein Objekt nichtsingulärer Ausdehnung stabilisiert. Das sind aber meines Wissens alles Modelle für Schwarze Löcher stellarer Massen, nicht für supermassive Schwarze Löcher (SMBH) in Galaxienzentren. Diese haben so gigantische Massen (~10^6-10^10 Sonnenmassen), dass es noch exotischerer Physik bedürfte, um ein stabiles Objekt zu erhalten.
Nun zu deinem Modell des Mikrosternhaufens im Inneren eines SMBH-Ereignishorizont. Mit normalen Sternen aus normaler Sternenmaterie ist das definitiv ausgeschlossen. Ohne komplizierte Überlegungen zur Orbitstabilität in der inneren Metrik eines SMBH anstellen zu wollen, dürfte es am einfachsten sein, es zu widerlegen, indem man Gezeitenkräfte bemüht. Die Schwerefelder (Metriken) kugelförmiger Objekte sind ja nicht homogen, sondern die "Feldlinien" verlaufen radial. Dadurch erfahren ausgedehnte Objekte stets auch seitliche Kräfte, die verzerrend wirken. Das kennt man natürlich von den namensgebenden Gezeiten, aber auch als Heizeffekt für Europa. Oder immer dann, wenn massive Objekte (Sterne, Galaxien) einander zu nahe kommen - dann werden sie von diesen Gezeitenkräften zerrissen. Wollte man die Masse des SMBH im Milchstraßen-Zentrum auf eine passende Menge Sterne verteilen, müssten diese, selbst wenn sie sich nicht schon berührten, definitiv so nahe sein, dass dieser Effekt sie zerstören würde, und entweder eine Singularität oder ein exotisches Einzelobjekt herauskäme. Und für letzteres sind mir wie gesagt im SMBH-Fall keine aussichtsreichen Modelle bekannt.
Übrigens können wir derzeit das Zentrum der Milchstraße schon bis ca. zum Doppelten des Schwarzschildradius auflösen, und die nächste Generation von Radioteleskop-Arrays dürfte in der Lage sein, diesen letzten Faktor 2 zu überwinden, sodass wir endlich direkt sehen können, dass da ein Schwarzes Loch (im allgemeinen Sinne) ist.
Die einfallende Gaswolke dürfte auch einige faszinierende Beobachtungen liefern, dann haben wir endlich ein Mini-Mini-AGN in Sichtweite.